Die Lagerstätte Hohentauern liegt etwa 2 km nordwestlich des Triebensteins. Sie befindet sich im Karbon der Veitscher Teildecke innerhalb der nördlichen Grauwackenzone. Beim Ablagerungsmilieu handelt es sich um einen flachmarinen Bereich, der Mechanismus der Magnesitbildung ist noch nicht vollständig geklärt. Durch die Nähe zur Norischen Überschiebung und zur Oberostalpinen Basisüberschiebung wurde der Magnesit tektonisch stark beansprucht. In Hohentauern baute die Veitscher Magnesit AG von 1907 bis 1991 den Magnesit ab, bis die Grube 1997 aufgelassen wurde. Aus den vorhandenen Bohrlochdaten und Grubenrissen sowie historischen Informationen wird ein dreidimensionales Modell der aus einzelnen Magnesitkörpern bestehenden Lagerstätte erstellt. Das fertige Modell umfasst elf abbauwürdige Magnesitkörper, die in manchen Bereichen in Verbindung stehen. Trotz nicht mehr erhaltener Detailinformationen im Tagebaubereich konnte die Verbindung einzelner Körper zur Tagesoberfläche rekonstruiert werden. Die Arbeit enthält eine detaillierte Beschreibung der Arbeitsschritte von der Digitalisierung der Daten bis hin zum 3D-Modell, das in Form eines VRML-Objekts im Internet veröffentlicht ist. Anhand des fertigen Modells werden eventuelle tektonische Zusammenhänge der einzelnen Lagerstättenkörper diskutiert. Der Winkel im unteren Bereich der Lagerstätte stimmt mit der Bahn der Basisüberschiebung des Oberostalpins überein. Die ersichtliche Boudinage macht eine durch Tektonik hervorgerufene Zerteilung der Körper wahrscheinlich. Ob ursprünglich ein einziger Körper sedimentiert wurde oder ob mehrere Körper vor der tektonischen Beeinflussung vorgelegen haben, lässt sich durch das Modell nicht klären. Sicherlich wurden alle Körper nachträglich von der Boudinage geprägt. Das Geometriemodell bildet die Basis für weitergehende Untersuchungen der Lagerstätte, speziell der Variografie der Qualitätsparameter.