dc.contributor.author
Belaschk, Sascha Elisa
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:44:50Z
dc.date.available
2016-11-11T10:25:02.002Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1527
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5729
dc.description.abstract
Das Forschungsprojekt des Neohybriden Lebertransplantates verfolgt das Ziel,
die beiden Therapieformen der Lebertransplantation und
Leberzelltransplantation miteinander zu verbinden. Durch ein in vivo Tissue-
Engineering soll eine operationale Toleranz, das heißt das Ausbleiben einer
schädigenden, immunologischen Reaktion gegenüber der Spenderleber, induziert
werden. Die Grundidee beruht auf einer nach der Organtransplantation
durchgeführten Zelltransplantation mit autologen Hepatozyten, welche
anschließend die Spenderleber besiedeln. Auf diese Weise soll der Bedarf an
immunsuppressiven Medikamenten nach der Lebertransplantation gesenkt werden.
Hierfür sollten funktionale Hepatozyten und Leberzellvorläufer aus dem
explantierten, hochgradig pathologisch verändertem Lebergewebe der
Organspendeempfänger gewonnen und auf ihre Eignung für die Zelltransplantation
geprüft werden. In der vorliegenden Arbeit wurden die Ergebnisse der
Zellisolierung aus 23 erkrankten, explantierten Lebern und 14
Leberteilresektaten aus unverändertem Lebergewebe von menschlichen Patienten
miteinander verglichen. Die Hepatozyten wurden in Kultur auf ihre Viabilität
und metabolische Aktivität getestet und zudem einer Kühllagerung über bis zu
48 Stunden unterzogen. Die Nichtparenchymale Zellfraktion wurde mittels
Durchflusszytometrie charakterisiert und zwei Anreicherungsmethoden für
Leberzellvorläufer getestet. Zudem wurde ein neuartiges Mausmodell entwickelt,
mit dem nachfolgend die Eignung der Hepatozyten aus explantiertem Lebergewebe
für die Zelltransplantation geprüft werden soll. Trotz des jeweils klinisch
manifesten Leberversagens, welches die Durchführung einer Lebertransplantation
notwendig machte, konnten aus den explantierten Lebern funktionale Hepatozyten
isoliert und kultiviert werden. Die Isolierungsergebnisse unterschieden sich
dabei nicht signifikant von denen aus unverändertem Lebergewebe. Auch
bezüglich ihrer Viabilität und metabolischen Aktivität in der Zellkultur waren
die Unterschiede zwischen den Hepatozyten aus erkrankter, explantierter Leber
und dem unveränderten Gewebe der Leberteilresektate gering. Tatsächlich gab es
sogar Anhaltspunkte, dass die Zellen aus erkranktem Lebergewebe in der
Langzeitkultur stabiler sind. Die Kühllagerung der isolierten Hepatozyten über
24 und 48 Stunden konnte mit akzeptablen Verlusten der Zellviabilität
durchgeführt werden. Die beiden getesteten Lagerungsmedien ChillProtec® und
ChillProtec® plus unterschieden sich dabei nur geringfügig. Auch hier gab es
Hinweise auf eine bessere Stabilität der Hepatozyten aus erkranktem,
explantiertem Lebergewebe. Die Nichtparenchymale Zellfraktion wurde zunächst
auf das Vorhandensein des Glykoproteins EpCAM, einem bekannten
Oberflächenmarker für hepatische Progenitorzellen, und auf den
Leukozytenmarker CD45 überprüft. Die Nichtparenchymale Zellfraktion
erkrankter, explantierter Lebern enthielt dabei tendentiell mehr EpCAM-
positive Zellen als die der Leberteilresektate. Dieser Unterschied war jedoch
nicht statistisch signifikant. Im Rahmen weiterer Färbungen erwiesen sich die
EpCAM-positiven Zellen zugleich als CD133/1-positiv, was die Annahme
unterstützt, dass es sich dabei um potentielle Leberzellvorläufer handelte.
Die EpCAM- und CD45-negative Zellfraktion, welche etwa die Hälfte der
Nichtparenchymalen Zellfraktion ausmachte, enthielt bei erkrankten,
explantieren Lebern signifikant mehr CD90-positive Zellen als bei
Leberteilresektaten. Auch CD90 gilt als Marker für hepatische
Progenitorzellen, so dass es sich bei diesen Zellen ebenfalls um potentielle
Vorläufer für Hepato- und Cholangiozyten handelte. Die anschließend getesteten
Anreicherungsverfahren mittels OptiPrep™-Dichtegradientenzentrifugation und
Magnetic-Activated Cell Sorting (MACS®) zur Gewinnung von Leberzellvorläufern
für die Zelltransplantation erwiesen sich als ungeeignet. Mit dem neuartigen,
für das Projekt optimierten Mausmodell ließen sich erfolgreich humane
Hepatozyten aus Leberteilresektaten in der Mausleber ansiedeln. Es stellte
sich heraus, dass die Viabilität der zu transplantierenden Zellen
offensichtlich eine wichtige Rolle für den Repopularisierungserfolg spielt.
Zudem wurden Fehlerquellen bei der Durchführung und Auswertung des Modells
identifiziert, um dessen geplante Anwendung für Zellen aus explantierter Leber
zu optimieren. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit bestätigen die These,
dass Hepatozyten aus erkranktem, explantiertem Lebergewebe für die Verwendung
bei der Hepatozytentransplantation geeignet sein könnten. Es gab deutliche
Hinweise dafür, dass aus hochgradig erkrankter Leber eine ausreichende Anzahl
an Leberzellvorläufern für die Zelltransplantation isoliert werden kann. Beide
Zelltypen müssen nun auf ihre repopulativen Eigenschaften hin untersucht
werden, wofür sich das hier etablierte Mausmodell als geeignet erwies. Mit
Hilfe des Projektes „Neohybrides Lebertransplantat“ soll lebertransplantierten
Menschen eine längere Überlebenszeit bei höherer Lebensqualität gewährleistet
werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit unterstützen die Aussichten auf eine
Realisierung dieses Projektes.
de
dc.description.abstract
The basic idea of the Neo-Hybrid Liver Graft project is to combine the two
therapeutic options of liver transplantation and liver cell transplantation.
The final objective is to develop a new concept of in vivo tissue engeneering
of the liver by performing a cell transplantation of autologous hepatocytes
after an orthotopic liver transplantation has been conducted. This is
anticipated to induce a partial or complete absence of detrimental immune
response towards the allogeneic liver graft, called operational tolerance, and
consequently reduce the need for immunosuppressants. For this purpose
functional hepatocytes and hepatic progenitor cells from explanted, diseased
human livers were isolated and examined with regard to their suitability for
cell transplantation. Hepatocyte isolations from sections of 23 explanted
diseased human livers were carried out and compared to the results of 14
isolations from normal liver tissue after partial hepatectomy. The hepatocytes
were cultured and examined for their viability and metabolic activity.
Additionally, the cells were stored at 4°C for up to 48 hours to analyze
stability during cold storage. The non parenchymal cell fraction was
characterized by flow cytometry and two methods for liver progenitor cell
enrichment were tested. Furthermore, a new mouse model of liver cell
transplantation was developed with the intent to later test the repopulative
capacity of hepatocytes from diseased, explanted liver tissue. Despite of a
clinically confirmed liver failure as an indication of orthotopic liver
transplantation, fully functional hepatocytes from explanted liver tissue
could be successfully isolated and cultivated. Moreover, no significant
difference to the isolation outcome of healthy liver tissue could be found. In
hepatocyte cultures only minor differences in viability and metabolic activity
could be observed between cells from diseased and healthy liver tissue.
Indeed, hepatocytes from diseased, explanted liver tissue appeared to be more
robust in long term culture. The cold storage of hepatocytes for 24 and 48
hours resulted in acceptable losses of cell viability, which differed only
slightly between the two tested storage media ChillProtec® and ChillProtec®
plus. Again, hepatocytes from diseased liver tended to be more robust than
those from healthy liver tissue. The non parenchymal cell fractions were
initially tested for the cell surface protein EpCAM, a known marker of hepatic
progenitor cells, and for the leucocyte marker CD45. The non parenchymal cell
fraction of diseased, explanted liver tissue contained more EpCAM-positive
cells than those obtained from partial liver resections. However, these
differences were not statistically significant. The majority of EpCAM-positive
cells turned out to be also positive for the surface marker CD133/1,
confirming the phenotype of progenitor cells. Making up about half of the non
parenchymal cells the EpCAM- and CD45-negative cell fraction of diseased,
explanted livers contained significantly more CD90-positive cells than those
of partial liver resections. These cells also represented potential
progenitors of hepato- or cholangiocytes as CD90 has been repeatedly described
as a marker of hepatic progenitor cells. Subsequent enrichment of these
potential progenitor cells for immediate cell transplantation by the means of
OptiPrep™ density gradient centrifugation or magnetic-activated cell sorting
(MACS®) proved to be inappropriate. The new mouse model for liver cell
transplantation, which had been optimized to fit this project, showed
successful engraftment of human hepatocytes isolated from normal tissue of
partial liver resections. Above all, the viability of cells at the time of
transplantation turned out to play an important role for successful
engraftment. Potential sources of error during execution and analysis of the
model have been assessed in order to optimize its scheduled application with
hepatocytes from diseased, explanted liver. Altogether, the results presented
here support the hypothesis that hepatocytes from diseased, explanted human
livers represent an adequate cell source for hepatocyte transplantation.
Moreover, there was evidence that a sufficient number of hepatic progenitor
cells can be isolated from diseased liver for cell transplantation. Both cell
types now need to be tested for their repopulative capacity using the newly
developed mouse model. The Neo-Hybrid Liver Graft project aims to extend
survival time and improve quality of life of people undergoing orthotopic
liver transplantation. The hereby presented results support the feasibility of
the concept.
en
dc.format.extent
X, 141 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
liver transplant
dc.subject
liver regeneration
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft
dc.title
Hepatozyten und hepatische Progenitorzellen − Isolierung und Charakterisierung
aus humanem, explantiertem Lebergewebe mit dem Ziel der Zelltransplantation
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Achim D. Gruber, Ph.D.(Cornell Univ.)
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Igor M. Sauer
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Dr. Ralf Einspanier
dc.date.accepted
2016-09-22
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000103221-8
dc.title.translated
Hepatocytes and Hepatic Progenitor Cells − Isolation and Characterization from
Explanted Human Liver with the Objective of Cell Transplantation
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000103221
refubium.note.author
DFG-gefördert
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000020174
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access