Niedertemperaturplasma (TTP) hat sich in den letzten Jahren zu einem interdisziplinären, innovativen Forschungsgebiet entwickelt. Durch seine vorteilhaften Eigenschaften eröffnen sich neue Perspektiven in der Medizin mit vielversprechenden Anwendungsmöglichkeiten in der Dermatologie. Im ersten Teil der Arbeit konnte zunächst gezeigt werden, dass TTP weder im Hinblick auf die elektrische Sicherheit, noch die Temperaturerhöhung, UV-Strahlung oder freien Radikale schädigende Effekte auf die Haut hat. Die antiseptische Wirkung von TTP wurde in vitro an Schweineohren sowie in vivo auf der menschlichen Haut mit Octenisept® (ODC) verglichen. Dabei reduzierte TTP signifikant die Bakterienzahl. In einer anschließenden Studie wurden antibakterielle Effekte von TTP, Octenisept® (ODC) und der Kombination von beiden bei Patienten mit chronischen Wunden miteinander verglichen. Sowohl TTP als auch ODC waren antibakteriell wirksam. Am effizientesten war die antibakterielle Wirkung bei der kombinierten Anwendung von ODC und TTP. Der ausschließliche Einsatz von TTP führte kaum zu einem Shift der bakteriellen Besiedlung. Die ODC- Applikation bewirkte einen prozentual stärkeren Rückgang von Staphylokokken. Die kombinierte Anwendung dagegen reduzierte den Anteil von Staphylokokken und führte zu einer Eradikation von Enterobakterien. TTP führte zu einer insignifikant höheren Reduktionsrate bei leicht und stark exudierenden Wunden. Dagegen erreichte ODC eine höhere Reduktionsrate bei Wunden mit moderater Exudation. Die kombinierte Anwendung von TTP und ODC führte bei allen Wundtypen zu einer effektiven Keimreduktion. Für die Wirkung des TTPs sind nicht nur die desinfizierenden Eigenschaften, sondern auch Temperatur und UV- Strahlung verantwortlich. Die Studie zeigte außerdem, dass TTP, ODC und die Kombination gut verträglich und schmerzarm sind. Basierend auf positiven Erhebungen bei chronisch entzündlichen Hauterkrankungen wurde ferner in einer Pilotstudie der Effekt auf Psoriasis vulgaris untersucht. Hier brachte TTP im Vergleich zu einer Standardtherapie keine signifikanten Vorteile. Die dabei durchgeführten Abstriche auf Psoriasisplaques bestätigten erneut die antibakterielle Wirkung von TTP. Die Ergebnisse zeigen, dass allen voran in der modernen Wundbehandlung die Kombination von Plasma mit einem herkömmlichen Antiseptikum neue Möglichkeiten für eine sichere und suffiziente Keimreduktion eröffnet. In weiterführenden Studien könnten Effekte des TTP auf chronische Wunden über einen längeren Zeitraum evaluiert und Anwendungsgebiete auf bakteriell bedingte Dermatosen geprüft werden.
Tissue-tolerable plasma (TTP) has recently developed into an interdisciplinary and innovative field of research. Due to its promising properties new perspectives in medicine and promising applications in dermatology are possible. In the first phase of the investigations it was shown that TTP can be applied on human skin without any risk in terms of electrical safety, temperature, UV radiation, or free radicals. Moreover it is effective in tissue disinfection. Subsequently, antibacterial effects of TTP, Octenisept® (ODC) and a combination of both were compared in patients with chronic wounds. Both plasma and ODC showed antibacterial activity. The highest antibacterial effects could be observed in the combined use of ODC and TTP. The use of TTP alone resulted in a slight shift of bacterial colonization whereas ODC application resulted in a larger decrease of Staphylococcus. The combined application, however, reduced the percentage of Staphylococcus and led to an eradication of Enterobacteria. TTP yielded an insignificant higher rate of reduction in mildly and strongly exuding wounds. In contrast, a higher reduction rate for wounds with moderate exudates was reached using ODC. The combined application of TTP and ODC caused an effective microbial reduction in all wound types. The study also showed that TTP, ODC and their combined application are well tolerated and painless. Based on reports of successful TTP treatment in chronic inflammatory skin diseases, the effect on psoriasis vulgaris was investigated in a pilot study. However, TTP did not result in any significant advantages compared to standard therapy. Swabs taken before and after the TTP-treatment on psoriatic plaques confirmed the antibacterial effects of this innovative technology. The results indicate that especially in modern wound treatment, the combination of plasma with conventional antiseptics may provide new potentials for a safe and satisfactory microbial reduction.