dc.contributor.author
Winkler, Tobias
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:42:07Z
dc.date.available
2014-06-11T07:59:24.679Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1479
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5681
dc.description.abstract
Vor dem Hintergrund, dass wir im klinischen Bereich derzeit über keine
Therapie verfügen, die es uns erlaubt, geschädigte Skelettmuskulatur
wiederherzustellen, ist die Entwicklung neuer regenerativer Therapieformen von
eminenter Bedeutung. Die Konsequenz von Skelettmuskelverletzungen für die
betroffenen Patienten kann in Abhängigkeit des Ausmaßes und der geschädigten
Muskelgruppe viele Formen annehmen, beginnend von einer temporären
Funktionseinschränkung bis hin zu lebenslanger Invalidität. Die Ursachen
finden sich am Anfang dieses Spektrums vor allem im Bereich der Sportunfälle
und am Ende in den schwerwiegenden Weichteilschäden bei Komplexverletzungen
nach Hochrasanztraumata. Eine in ihrer klinischen Bedeutung bislang
unterschätzte Problematik liegt in der iatrogenen Traumatisierung
periartikulärer Muskulatur bei operativen Eingriffen am Bewegungsapparat.
Diese limitiert den Operationserfolg durch die Beeinträchtigung der muskulären
Stabilisierung, Koordination und Protektion betroffener Gelenke. Aktuelle
Therapiemöglichkeiten bei Skelettmuskelverletzungen beschränken sich auf rein
schadensbegrenzende Maßnahmen und bei schwerer Ausprägung auf umfangreiche
Rekonstruktionen mittels Lappenplastiken, welche selten zu funktionellen
Verbesserungen führen. Was in der klinischen Praxis dringend benötigt wird,
ist ein Therapieansatz, der es erlaubt, die intrinsische Regeneration
verletzter Skelettmuskulatur zu unterstützen und damit posttraumatische
Funktionsstörungen zu verhindern und zu therapieren. In der vorliegenden
Arbeit konnten wir erstmalig den Nachweis einer verbesserten funktionellen
Regeneration durch die Transplantation autologer mesenchymaler Stammzellen
nach einem Skelettmuskeltrauma erbringen. Für die Untersuchung dieser neuen
Therapieform mussten wir zunächst ein kliniknahes, möglichst selektives
Muskeltrauma etablieren. Dies konnten wir in einem Crushtraumamodell des
Musculus soleus der Ratte realisieren. Hochinteressant war die Tatsache, dass
die Kontraktionskraft des traumatisierten Soleusmuskels mit der
Transplantation einer steigenden Anzahl von MSCs im Sinne einer klaren Dosis-
Wirkungsbeziehung zunahm. Das in allen Transplantations- und Therapiemodi
residuelle Kraftdefizit, das sich auch unabhängig vom Geschlecht zeigte,
führen wir vor allem auf die posttraumatische Fibrose zurück, die durch die
MSCs nicht beeinflusst wurde. Die in vivo-Detektion von Nanopartikel-
markierten MSCs mittels 7-Tesla MRT zeigte, dass die Zellen nach
Transplantation in den Muskel nicht migrieren. Als Hinweis für einen Anteil am
Wirkmechanismus fanden wir Fusionen der transplantierten Zellen mit
regenerierenden Muskelfasern. Dass der Hauptmechanismus allerdings vor allem
in der sekretorischen Potenz der MSCs und ihrer Interaktion mit dem Zielgewebe
liegt, wurde in einer Arbeit bestätigt, in der wir GFP-transduzierte Zellen
unmittelbar und sieben Tage nach dem Trauma transplantierten. Trotz des
unterschiedlichen Mikromilieus im Muskel zum jeweiligen Zeitpunkt führten
beide Transplantationsmodi zu einer vergleichbaren Verbesserung der
Kontraktionskraft bei einer vorwiegend interstitiellen Lage der Zellen in den
entnommenen Muskeln. Die Mechanismen hinter der Wirkung der MSCs dürften
multifaktorieller Natur sein und ihren Ausgang in der direkten und indirekten
Interaktion der Zellen mit ihrer Zielumgebung haben. Dies analysieren wir
gegenwärtig in einem experimentellen Ansatz. Zusammenfassend stellt die
Transplantation von MSCs im Skelettmuskeltrauma ein sehr vielversprechendes
neues Therapiekonzept dar, das das Potential hat, die momentanen
Behandlungsstrategien zu ergänzen oder zu ersetzen.
de
dc.description.abstract
Currently, no therapeutic methods exist, which are able to regenerate injured
skeletal musculature. Therefore the development of new therapeutic strategies
is a great clinical need. The consequence of skeletal muscle injuries for the
respective patients can have a broad range, starting from temporary functional
restrictions to life long disability depending on the mode and extent of the
trauma. Important examples are sports injuries, high energy traumas and the
iatrogenic damage of the musculature during orthopedic procedures. What is
urgently needed in clinical all day are methods, which allow the support of
the intrinsic regeneration of the muscle and to prevent and treat
posttraumatic functional deficits. In the presented work we could prove an
enhanced functional regeneration by the transplantation of mesenchymal stem
cells (MSCs) after skeletal muscle injury for the first time. In order to
investigate this we developed a model of a selective muscle trauma of the
soleus muscle in rat. We could show that the contraction force of the crushed
soleus muscles increased with the number of locally transplanted cells. We
found a residual force deficit, which we think was due to fibrosis, which was
not reduced by the autologous cells. The in vivo detection of the cells in a
7-Tesla MRI demonstrated no migration of the cells within the muscle. Rare
fusion events indicated a participation of this mechanism in the force
improvement. Nevertheless, we found most of the cells within the interstitial
compartment, which supported the hypothesis that the main mechanism of action
can be found in the secretory potency of the transplanted cells and their
interaction with the host tissue. This could be confirmed in another work,
where we transplanted GFP-labelled MSCs immediately and 7 days after injury.
Despite the different microenvironments, both transplantation modes led to a
comparable improvement of contraction force with most of the cells found in
the interstitium. In conclusion, the transplantation of MSCs for the treatment
of skeletal muscle injury is a promising new approach towards this unsolved
problem with the potential to add to or replace current standard procedures.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
mesenchymal stem cells
dc.subject
regenerative medicine
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Zelltherapie des Skelettmuskeltraumas
dc.contributor.contact
tobias.winkler@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. R. Schnettler, Gießen
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. M. Rudert, Würzburg
dc.date.accepted
2014-01-27
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000096207-0
dc.title.translated
Cell therapy of skeletal muscle trauma
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000096207
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000015316
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access