dc.contributor.author
Heyn, Tabea
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:41:47Z
dc.date.available
2011-04-20T08:23:29.920Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1470
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5672
dc.description.abstract
Ausgehend von der Beobachtung, dass synthetische Phospholipide
antiproliferativ wirken, stellt sich die Frage, welche Mechanismen dies
bewirken. Im Rahmen dieser Arbeit werden die Einflüsse der glycosidierten
Phospholipidanaloga Glc-PC und Glc-PAF auf physiologische Zellfunktionen
untersucht. Die schon in der Literatur beschriebene Wirkung auf das
Proliferationverhalten von HaCaT-Zellen konnte in den durchgeführten
Proliferationsassays bestätigt werden. Bedeutsam erscheint, dass Glc-PC und
Glc-PAF auf Zellen mit autonomem Wachstum einen stärkeren antiproliferativen
Effekt haben. Die antiproliferative Wirkung kann nur in serumfreiem
Zellkultursystem erzielt werden. Glc-PAF und Glc-PC werden durch fetales
Kälberserum inaktiviert. Bei Glc-PAF liegen die antiproliferativ wirkenden
Konzentrationen sehr eng bei denen, die bereits toxisch auf die Zellen wirken.
Beide Effekte sind daher nicht eindeutig voneinander zu trennen. Anders sieht
es bei Glc-PC aus, bei dem die antiproliferativ wirkende Konzentration weit
unter der toxischen liegt. Der zeitlich begrenzte, deutlich
konzentrationsabhängige Einfluss auf die Zell-Matrix-Adhäsion hat Anlass zu
weitergehenden Untersuchungen gegeben. Dabei fällt besonders die
Adhäsionssteigerung auf Fibronektin auf. Sie nimmt um das bis zu 6-fache im
Vergleich zur Kontrolle zu. Die daraufhin durchgeführten Experimente zur
Integrinexpression auf der Zelloberfläche von HaCaT-Zellen zeigt, dass weder
die b1- noch a3– Integrinuntereinheiten unter Einfluss der Phospholipide
verstärkt exprimiert werden. Eine geringe Expressionssteigerung unter Einfluß
von Glc-PC kann für die b4-Untereinheit nachgewiesen werden. Die verstärkte
Adhäsion auf den drei Matrices kann damit aber nicht ausreichend erklärt
werden. Im Weiteren wird untersucht, ob es durch die synthetischen
Phospholipide zu einer Inside-out vermittelten Aktivierung der Integrine
kommt. Dafür kommen zum Beispiel die Phospholipase C und die PI3-Kinase in
Betracht, deren Signalwege letztlich auch zu einer erhöhten Bindungsaktivität
der Integrine führen. Die mit den Inhibitoren für PLC und PI3-Kinase, U73221
und Wortmannin, durchgeführten Adhäsionen ergeben, dass der Aktivitätszustand
dieser beiden Enzyme in keinem Zusammenhang mit der durch die Phospholipide
bedingten verstärkten Adhäsion steht. Es müssen demnach andere Mechanismen
daran beteiligt sein. Deutlich sichtbar wird die Beteiligung des Zytoskeletts
an den Veränderungen der Zellfunktionen. Bereits lichtmikrokopisch kann eine
Veränderung der Zellform, sowohl durch Glc-PAF als auch durch Glc-PC,
beobachtet werden. Von der physiologischen runden Zellform kommt es zu einem
zunehmenden spindelförmigen Aussehen und zur Entwicklung von haarfeinen
Zellausläufern. Dieser Einfluss ist unabhängig von der Inkubationszeit und der
eingesetzten Konzentration der Substanzen. Bereits in der geringsten
Konzentration und schon nach 2 h Inkubation ist die Zellform stark verändert.
Durch Rhodamin- gekoppeltes Phalloidin kann das Aktin-Zytoskelett der HaCaT-
Zellen sichtbar gemacht werden. Es zeigte sich eine Verdichtung der corticalen
Fasern. Wie dies jedoch in Zusammenhang mit der verstärkten Adhäsion steht,
bedarf weiterer Untersuchungen. Die Zellmotilität der HaCaT-Zelllinie wird
durch die glycosidierten Phospholipide in nichttoxischen Konzentrationen nicht
beeinflusst. Erst in höheren Konzentrationen von Glc-PC nimmt die
Zellmotilität ab. In den durchgeführten Western Blots kann unter Einfluss von
Glc-PAF nach 24h Inkubation eine verstärkte Tyrosinphosphorylierung
nachgewiesen werden. Um welche Proteine es sich dabei handelt, bedarf weiterer
Untersuchungen. Die Ergebnisse der Experimente liefern viele Ansätze für
weitere Untersuchungen zur Aufklärung des Wirkmechanismus von glycosidierten
Phospholipiden. Zunächst bleibt die Lokalisiation der Phospholipide offen.
Dafür gibt es viele Möglichkeiten. Sie können beispielsweise durch Endozytose
in das Cytoplasma aufgenommen oder aber in die Plasmamembran integriert werden
und dort ihre Wirkung entfalten. Eine Möglichkeit dies aufzuklären wäre
beispielsweise eine radioaktive Markierung der Substanzen. Die Überlegung
einer Fluoreszenmarkierung wurde verworfen, da dies zu einer zu großen
Veränderung des Moleküls führen würde. Weiterhin besteht die Möglichkeit
Enzyminhibitoren bzw. -aktivatoren einzusetzen, um den Mechansimus der
Adhäsionssteigerung weiter einzugrenzen. Es stehen z.B. Calphostin C als
Inhibitor der Proteinkinase C oder Phorbolmyristilacetat (PMA) als Aktivator
der Proteinkinase C zu Verfügung. Desweiteren sollten noch andere
Integrinuntereinheiten wie z.B. die a5- und av- Untereinheit, die besonders
wichtig für die Bindung an Fibronektin sind, auf eine verstärkte Expression
hin untersucht werden. Weitere Experimente zur Aufklärung der verstärkten
Tyrosinphosphorylierung nach Inkubation mit Glc-PAF müssen noch folgen.
Desweiteren müssen auch andere Phosphorylierungsstellen, die bei der
integrinvermittelten Zelladhäsion beteiligt sein können, wie Serin und
Threonin, untersucht werden.
de
dc.description.abstract
Synthetic etherlipids possess antiproliferative capacity in various tumor
cells. In this study the effects on cell proliferation, cell-matrix adhesion
and migration of a novel sub-group of this cytostatic agents, the glycosidatet
phospholipids analogues Glc-PC (1-Stearoyl-2-O-α-D-glucopyranosid-sn-
glycero-3-phosphocholin) and Glc-PAF (1-O-Octadecyl-2-O-α-D-glucopyranosid-sn-
glycero-3-phosphocholin) were characterized in this regard. It could be shown
that Glc-PC and Glc-PAF inhibit cell proliferation at non-toxic concentrations
in HaCaT cells, a pre-cancerogenic keratinocyte cell line. While the effective
concentration of Glc-PAF is very close to its toxic concentration, Glc-PC is
less effective than Glc-PAF. The observation that Glc-PAF is more biologically
active and more toxic than Glc-PC can depend on the differences in chemical
structure. In contrast to the alkyl-phospholipid Glc-PAF is Glc-PC an acyl-
phospholipid, which are less metabolic stable. In cells with autonomy
proliferation like the squoamous cell carcinoma cell line SCC-25 both
phospholipids inhibit proliferation at much lower concentrations.
Additionally, both Glc-PC and Glc-PAF have an impact on cell-matrix adhesion
on collagen IV, fibronectin and laminin in a concentration and time depended
manner. After 2 h incubation with Glc-PC and Glc-PAF attachment of cells
increased on all three matrices. After 48 h incubation an effect on the cell-
matrix adhesion could not longer be observed. Further investigations
demonstrated that the increase of cell-matrix adhesion is not associated with
an up-regulation of the expression of the β1, α3 or β3 integrin subunits in
HaCaT-cells. It could also be shown that the rise in cell-matrix adhesion was
not due to an increased activation of the integrins.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
glycosidated phospholipids analogues
dc.subject
antiproliferativ drug
dc.subject
growth inhibition
dc.subject
cell-matrix adhesion
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Einfluss der glucosidierten Phospholipidanaloga Glc-PC und Glc-PAF auf die
Proliferation, Zell-Matrix-Adhäsion und Migration in HaCaT-Zellen
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. W. Reutter
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. R. Ignatius
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. M Hildebrandt
dc.date.accepted
2011-06-05
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000022279-3
dc.title.translated
Effects of the glycosidated phospholipids analogues Glc-PC and Glc-PAF on the
proliferation, cell-matrix adhesion and migration in HaCaT cells
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000022279
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000009344
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free
dcterms.accessRights.openaire
open access