dc.contributor.author
Ghanem, Simon
dc.date.accessioned
2018-06-08T02:02:46Z
dc.date.available
2012-10-05T09:46:59.013Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13975
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-18172
dc.description
Zusammenfassung - 5 - Summary - 7 - Chapter I General Introduction - 11 -
Outline of the study - 19 - Chapter II Frugivorous bats drink nutrient and
clay-enriched water in the Amazon rainforest: Support for a dual function of
mineral lick visitations - 27 - Chapter III Defaunation of tropical forests
reduces habitat quality for seed-dispersing bats in Western Amazonia: an
unexpected connection via mineral licks - 51 - Chapter IV Increasing Awareness
of Ecosystem Services Provided by Bats - 71 - Chapter V General Discussion -
103 - Conclusive remarks - 112 - Acknowledgements - 121 - Curriculum Vitae -
125 -
dc.description.abstract
Geophagy is a common phenomenon among many birds and mammals but the
underlying causes for the uptake of clay or clay-enriched water is not yet
fully understood. However, mineral licks in the Neotropics, where geophagy
takes place, function as a key ecological resource for many frugivorous and
omnivorous animals, such as bats. The aim of this thesis was to gain insight
on geophagy by fruit-eating bats and the link between mineral licks and
ecosystem functioning. The role of bats for functioning ecosystems is
oftentimes undervalued, most likely due to their nocturnal and cryptic
lifestyle. I investigated the function of geophagy for bats in Chapter II. The
results of this thesis show that pregnant and lactating fruit-eating bats in
the Yasuni Biosphere of Ecuador frequently visit mineral licks for at least
two reasons. Frugivorous bats supplement their mineral-depleted fruit diet by
drinking nutrient-rich water, and they possibly buffer dietary secondary plant
compounds by the consumption of soil. With the use of ICP-MS and ICP-OES
analyses, I was able to demonstrate that bats ingest minerals by drinking
nutrient-rich water at mineral licks by showing that blood sampled from bats
captured at mineral licks differed in mineral composition (Na, K, Mg, Fe) from
those captured at other sites. Moreover, I examined elemental tracers for soil
consumption (Al, Ti, Y, Ce, La, Nd) in faeces that are insoluble in water and
thus not part of their fruit diet. The concentration of soil tracers were
higher in droppings of bats captured at mineral licks than in droppings of bat
species never recorded at mineral licks. These findings provide evidence that
frugivorous bats ingest both nutrients and clay by drinking clay-enriched
water at mineral licks, thus supporting the hypothesis that the visitation of
mineral licks by frugivorous bats has a dual function in the Amazon
rainforest. Since mineral licks are ecologically relevant for frugivorous bats
in Western Amazonia, this study draws attention to the important role of
mineral licks in habitat conservation and ecosystem functioning. In eastern
Ecuador, both oil extraction companies and indigenous communities have a
substantial negative impact on larger mammals that are essential for mineral
lick maintenance. Mineral licks deteriorate over time if not kept open by
visitations by larger herbivorous mammals. In Chapter III, I could demonstrate
that defaunation of Amazonian forests affects not only large mammals directly,
but also most likely affects frugivorous bat assemblages indirectly because
reproductive female bats have less access to the nutrient-enriched water of
mineral licks. Thus, hunting puts the ecosystem services of mammals at risk in
two ways: by eliminating seed-dispersing large mammals, and by reducing
habitat quality for populations of seed-dispersing bats. Even though bats
comprise the second largest mammal taxon, their economic value and their
relevance for ecosystem functioning have been largely underestimated (Chapter
IV). This is probably due to the cryptic lifestyle of bats and their negative
reputation as potential vectors for diseases. Here, I reviewed the available
literature for evidence of how bats are ecological key players. By dispersing
seeds, pollinating flowers and feeding on insects, bats promote forest
regeneration, initiate fruit set, and control pest insects worldwide. Recent
threats, such the spread of white nose syndrome in North America or habitat
loss, have put bats together with their ecosystem services at risk. Since
mineral licks and their visiting, frugivorous ecosystem service providers are
central for forest regeneration and maintenance, their conservation should be
considered a major goal for Western Amazonia. Human activity negatively
affects biodiversity and ecosystems in various ways. Thus, fundamental
research in ecology, as carried out in this thesis, will help to plan and to
coordinate on-going and future conservation efforts by identifying keystone
ecosystem players. Because bats provide ecosystem services worldwide, and not
only in Western Amazonia, the provisioning of scientifically sound information
is crucial to maintain and increase awareness of the importance of
biodiversity and the services nature can provide for the global ecosystem.
de
dc.description.abstract
Geophagie (die Aufnahme von Bodenmaterial oder bodenhaltigem Wasser) ist ein
bei Vögeln und Säugetieren häufig auftretendes Phänomen. Dennoch sind die
zugrunde liegenden Beweggründe für dieses Verhalten oft nicht ausreichend
geklärt. In den Neotropen fungieren Mineralleckstellen, an denen Geophagie
vorkommt, als ökologische Schlüsselressource für viele frugi- und omnivore
Tiere, wie zum Beispiel die Fledermäuse. Ziel dieser Dissertation war es,
einen Einblick in die Geophagie fruchtfressender Fledermäuse und in die
Verbindung zwischen Mineralleckstellen und Ökosystemfunktionen zu gewinnen.
Die Rolle von Fledermäusen für Ökosystem-funktionen wird für gewöhnlich, sehr
wahrscheinlich aufgrund ihrer nächtlichen und kryptischen Lebensweise, weit
unterschätzt. In Kapitel II wurde Geophagie bei Fledermäusen auf ihre Funktion
hin untersucht. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass in der Yasuni
Biosphäre in Ecuador vor allem fruchtfressende Fledermausweiblichen während
der Laktation oder Trächtigkeit bodenhaltiges Wasser an Mineralleckstellen aus
zumindest zwei Gründen trinken. Einerseits ergänzen fruchtfressende
Fledermäuse ihre nährstoffarme Fruchtnahrung durch das Trinken von
mineralreichem Wasser, andererseits können durch die Aufnahme suspendierter
Bodenpartikel schädliche Sekundärmetabolite in der Fruchtnahrung abgepuffert
werden. Durch ICP-MS und ICP-OES Analysen wurde aufzeigt, dass Fledermäuse
Nährstoffe durch das Trinken von Wasser an den Mineralleckstellen aufnehmen.
Blutproben solcher Mineralleckstellen besuchender Fledermäuse zeigten
gegenüber Blutproben von Fledermäusen, die an anderen Orten gefangen wurden,
eine veränderte Nährstoffzusammensetzung (Na, K, Mg, Fe). Zusätzlich wurden
anhand von Kotuntersuchungen bei fruchtfressenden Fledermäusen höhere
Konzentrationen von nicht-pflanzenverfügbaren Bodenelementen (Al, Ti, Y, Ce,
La, Nd) nachgewiesen, als sie im Kot von nicht Lecken besuchenden insektivoren
Fledermäusen vorhanden waren. So liefern diese Ergebnisse deutliche Hinweise
darauf, dass Fledermäuse sowohl Nährstoffe, als auch Bodenmaterial, durch das
Trinken von angereichertem Wasser an den Mineralleckstellen aufnehmen.
Mineralleckstellen nehmen eine wichtige ökologische Funktion für frucht-
fressende Fledermäuse im westlichen Amazonasgebiet ein. Daher widmet sich
diese Arbeit auch der Bedeutung von Mineralleckstellen für die
Aufrechterhaltung von funktionierenden Ökosystemen und Habitaten. Im östlichen
Ecuador haben sowohl Ölabbaufirmen als auch indigene Gemeinden einen
substanziellen negativen Einfluss auf größere Säugetiere, die wiederum eine
wichtige Rolle für die Erhaltung der Mineralleck-stellen spielen. Diese bilden
sich im Laufe der Zeit zurück, wenn sie nicht mehr von größeren Säugetieren
besucht werden. In Kapitel III wurde aufzeigt, dass sich die Jagd im
Amazonasgebiet nicht nur direkt auf die gejagten größeren Tiere auswirkt,
sondern auch indirekt auf Fledermaus-gemeinschaften und ihre reproduktiven
Tiere, die durch fehlende Großsäuger schlechteren Zugang zu
nährstoffangereichertem Mineralleckenwasser haben. Daher werden
Ökosystemdienstleistungen von Säugetieren durch das Jagen zweifach aufs Spiel
gesetzt: Zum einen durch das Ausmerzen von samenausbreitenden größeren
Säugetieren und darüber hinaus durch die Verschlechterung der Habitatqualität
für samenausbreitende Fledermauspopulationen. Obwohl Fledermäuse das
zweitgrößte Säugetiertaxon bilden, wird ihr ökonomischer Wert und ihre
Bedeutung für funktionierende Ökosysteme weit unterschätzt (Kapitel IV). Der
Grund hierfür liegt auch an der kryptischen Lebensweise von Fledermäusen und
ihr meist schlechter Ruf als potentieller Krankheits-vektor. Dieses Kapitel
diskutiert die aus der bestehenden Literatur zusammengefassten Belege für die
ökologische Schlüsselrolle von Fledermäusen, die sie durch das Ausbreiten von
Samen, das Bestäuben von Blüten und das Fressen von Insekten einnehmen. Durch
dieses Verhalten fördern Fledermäuse weltweit die Regeneration des Waldes, das
Initiieren des Fruchtansatzes und die Kontrolle von Schadinsekten. Aktuelle
Bedrohungen, wie die Ausbreitungen des Weißnasensyndroms in Nordamerika, oder
der Verlust von nutzbaren Habitaten, bedrohen Fledermäuse und ihre
Ökosystemdienstleistungen. Mineralleckstellen sind eine Schlüsselressource für
viele fruchtfressende Ökosystem-dienstleister, insbesondere für Fledermäuse.
Daher spielt der Schutz von Mineralleck-stellen eine herausragende Rolle für
die Regeneration und Erhaltung von Wäldern im westlichen Amazonasgebiet. Der
zumeist negative Einfluss des Menschen auf Biodiversität und auf Ökosysteme im
Generellen, verleiht der ökologischen Grundlagen-forschung eine wichtige
Bedeutung. Laufende sowie zukünftige Naturschutz-programme können durch das
Identifizieren von Schlüsselakteuren in Ökosystemen profitieren, indem sie
durch fundierte wissenschaftliche Informationen besser geplant und koordiniert
werden. Die Bereitstellung dieser Information ist für das Bekräftigen der
Bedeutsamkeit von Biodiversität und den Dienstleistungen der Natur für das
globale Ökosystem essentiell.
de
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
nutrient supplementation
dc.subject
detoxification
dc.subject
disease limitation
dc.subject
ecosystem services
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie::577 Ökologie
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::590 Tiere (Zoologie)::599 Mammalia (Säugetiere)
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie::571 Physiologie und verwandte Themen
dc.title
Geophagy of tropical fruit eating bats
dc.contributor.contact
sghanem@gmx.de
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. Voigt
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Kipper
dc.date.accepted
2012-06-11
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000039359-2
dc.title.subtitle
mineral licks as a link between ecology and conservation
dc.title.translated
Geophagie tropischer fruchtfressender Fledermäuse
de
dc.title.translatedsubtitle
Mineralleckstellen als Verbindung zwischen Ökologie und Naturschutz
de
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000039359
refubium.note.author
DFG gefördert
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000012172
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access