dc.contributor.author
Durmus, Tahir
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:45:35Z
dc.date.available
2015-07-28T09:15:45.403Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13822
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-18020
dc.description.abstract
Mit großen Schritten etablierte sich die multiparametrische MRT (mpMRT) als
zuverlässige bildgebende Diagnostik zur Detektion des Prostatakarzinoms.
Darüber hinaus weisen Arbeiten der letzten Jahre darauf hin, dass die mpMRT
durchaus auch ein bildgebendes „Grading“ erlauben kann. In der ersten Arbeit
dieser Habilitationsschrift (Prostatektomiekontrolliert n = 69) wurde geprüft,
ob die Kombination der konventionellen MRT mit der diffusionsgewichteten
Bildgebung eine verbesserte Aggressivitätseinschätzung von Prostatakarzinomen
erlaubt. Insbesondere die Einschätzung hinsichtlich der wichtigen Frage,
welches dominante Wachstumsmuster im Tumor vorliegt, würde in der
Therapieentscheidung weiterhelfen und damit das Einsatzgebiet der MRT als
nichtinvasive diagnostische Methode erweitern. In Originalarbeit 1 konnte
gezeigt werden, dass eine genaue Aufarbeitung der diffusionsgewichteten
Bildgebung in der Tat mit dem primären Wachstumsmuster nach Gleason
korreliert. MR Verlaufskontrollen von bekannten Prostatakarzinomen z.B. im
Active Surveillance Setting mithilfe der DWI sind daher vielversprechend und
sollten weiter untersucht werden. Die Kombination mit der T2w Signalintensität
erscheint jedoch hinsichtlich des nicht-invasiven „Gradings“ nicht zielführend
zu sein. Um unnötige Biopsien und radikale Therapien durch eine genauere,
nicht-invasive Aggressivitätseinschätzung zu vermindern, sollte die
Kombinationen mit anderen innovativen Parametern (z.B. T2 Mapping) weiterhin
angestrebt werden. Eine weitere MR Technik im Rahmen der mpMRT zur Detektion
ist die Kontrastmitteldynamik (DCE) anhand paramagnetischer Kontrastmittel
(KM). Da in den letzten Jahren MR-KM durch ihre Assoziation mit der
nephrogenen systemischen Fibrose (NSF) Aufmerksamkeit erregten, wurde in
Originalarbeit 2 ein hinsichtlich der NSF sicheres makrozyklisches KM
(Gadobutrol) mit dem zu diesem Zitpunkt standardmäßig verwendeten linearen KM
verglichen. Als Referenzstandard diente auch hier die Prostatektomie
(Karzinome in Gadobutrol-Gruppe n = 34 , Gd-DTPA Gruppe n = 42). Hierbei
konnte qualitativ kein signifikanter Unterschied festgestellt werden, während
quantitativ zugunsten des KM mit höherer T1-Relaxivität (Gadobutrol) eine
höhere Signalverstärkung sowohl im normalen Prostatagewebe, als auch im
Prostatakarzinomgewebe festgestellt werden konnte. Somit ist insgesamt
anzunehmen, dass es auch aus diagnostischem Gesichtspunkt her sicher ist,
makrozyklische KM in der MRT der Prostata zu verwenden. Insbesondere
T1-Relaxivitätsunterschiede können jedoch zu unterschiedlicher
Signalverstärkung führen, so dass dies in der Bildinterpretation
berücksichtigt werden sollte. Während die Techniken hinsichtlich bildgebender
Detektion und Aggressivitätseinschätzung voranschreiten, ist es aus
radiologischer Sicht enorm wichtig, diese Informationen auf eine
standardisierte Weise zu erheben und den mitbehandelnden Kollegen auf eine
möglichst einfache Art und Weise zu kommunizieren. Hierfür sind von der ESUR
2012 Kriterien (MR PI-RADS) veröffentlicht worden, welche in Originalarbeit 3
an einem Kollektiv von 55 direkt MR-gestützt biopsierten Patienten, evaluiert
wurden. Aus dieser Studie konnte schlussgefolgert werden, dass insgesamt die
MR PI-RADS Kriterien unter Verwendung der konventionellen MRT (T2w, T1w) und
der diffusionsgewichteten Bildgebung (DWI, ADC) eine hohe diagnostische
Genauigkeit erlauben. Die diagnostische Genauigkeit der evaluierten Kriterien
zur Beurteilung der DCE im Rahmen der mpMRT war jedoch statistisch signifikant
schlechter als die der T2w und DWI. Auch in Kombination konnte ein
inkrementaler diagnostischer Zugewinn nicht festgestellt werden, so dass
hieraus geschlossen wurde, dass die aktuellen PI-RADS Kriterien hinsichtlich
der DCE zumindest revisionsbedürftig erscheinen. Da die bildgebende Detektion
des Prostatakarzinoms einen histopathologischen Nachweis nicht ersetzen kann,
wird die Biopsie des Prostatakarzinoms weiterhin erforderlich sein. Durch den
rasanten Erfolg der mpMRT sind gezielte Biopsien in den letzten Jahren ins
Rampenlicht gerückt, welche direkt MR-gestützt (Originalarbeit 4, 5) und
indirekt mit Hilfe von MR/Ultraschallfusionssystemen bewerkstelligt werden
können (Originalarbeit 6). Sämtliche Leitlinien zur urologischen Diagnostik
und Therapie basieren auf ultraschallgestützte systematische Biopsien. Durch
die gezielte Biopsie werden konventionelle Logiken, wie „mehr Gewebe ergibt
höhere Wahrscheinlichkeit zur Karzinomdetektion“, egalisiert (Originalarbeit
4, 5). In Originalarbeit 4 (n= 87) konnte gezeigt werden, dass die
Karzinomdetektion im MR-gezielten Setting unabhängig davon wie oft ein Patient
vorher biopsiert wurde, konstante Detektionsraten aufweist. Insgesamt wurden
in dieser Studie im Median 3 Stanzen pro Patient entnommen, wobei die
Detektionsrate bei den verschiedenen Gruppen zwischen 29% und 67% lag. In
Originalarbeit 5 (Stanzen 16G n = 140; 18G n = 143) konnte ein signifikanter
Einfluss auf die diagnostische Genauigkeit durch unterschiedliche
Nadeldiameter ausgeschlossen werden (Originalarbeit 5), wie es im
vergleichbaren Setting bei systematischen TRUS-Biopsien der Fall ist: Auf
Stanzenbasis fand sich eine Karzinomdetektionsrate bei 16G Nadeln von 22,1%
und bei 18G 24,5% (p = 0,77). Diese Zusammenhänge deuten darauf hin, dass
Leitlinien, welche klinische Schlüsse aufgrund der Anzahl positiver Stanzen
oder dem prozentualen Anteil von Karzinomgewebe im Stanzengewebe ziehen,
überdacht werden müssen, wenn die Diagnose mittels gezielter Biopsie gestellt
wird. In Originalarbeit 6 wird prospektiv (n = 32) eine neue Technik zur
Fusion von MR-Bildern mit einer Echtzeit-Ultraschalluntersuchung während der
transrektalen Prostatabiopsie evaluiert. Die ersten Ergebnisse dieser Arbeit
zeigen durch eine signifikant höhere Detektionsrate gezielter Fusionsstanzen
im Vergleich zur systematischen 10-12-fach Biopsie, dass eine Fusion der MR-
Datensätze mit der Echtzeit-Ultraschalluntersuchung möglich und sehr
vielversprechend ist. Diese Technik könnte es erlauben insbesondere
Verfügbarkeitslimitationen der direkten MR Biopsie aufzuheben, dabei jedoch
die Information der mpMRT in der Prostatabiopsie beizubehalten, so dass
gezielte Biopsien flächendeckend angeboten werden könnten.
de
dc.description.abstract
Multiparametric magnetic resonance imaging (mpMRI) has rapidly established
itself as a reliable imaging tool for detection of prostate cancer. In
addition, some recent studies suggest that mpMRI may also allow some degree of
prostate cancer grading. This habilitation thesis compiles 6 original studies
of prostate imaging. The first study included 69 patients with histologic
verification of diagnosis after prostatectomy and investigated whether the
combination of conventional MRI and diffusion-weighted imaging (DWI) improves
prediction of prostate cancer aggressiveness. Stratification of prostate
cancer aggressiveness by imaging would be highly desirable as this information
could help in guiding patient management, thereby expanding the use of MRI as
a noninvasive grading tool. The results of this study suggest that detailed
analysis of DWI does indeed correlate with Gleason scores. Therefore, DWI
appears to be a promising imaging approach for monitoring patients included in
active surveillance programs and merits further study. In contrast, analysis
of T2 signal intensity appears not to improve noninvasive grading. Combination
with other novel MRI parameters (e.g., T2 mapping) appears more promising and
should be pursued further to improve diagnostic accuracy and thus reduce
unnecessary biopsies and radical treatment. Original study 2 investigated
dynamic contrast-enhanced MRI (DCE-MRI), another technique included in mpMRI
of the prostate. Since MR contrast agents have raised concerns because of
their association with nephrogenic systemic fibrosis (NSF), this study 2
compared a macrocyclic contrast agent (gadobutrol), which is considered to be
safe with regard to NSF, with the standard linear MR contrast agent used at
that time. Again, prostatectomy was the standard of reference (n = 34 cancers
in the gadobutrol group and n =42 in the Gd-DTPA group). There was no
statistically significant difference in subjective image quality between the
two contrast agents, while quantitative analysis revealed more pronounced
signal enhancement of both normal prostate and cancer for gadobutrol, which
has higher T1-relaxivity. These results indicate that the macrocyclic contrast
agent is comparable to the standard contrast agent in terms of diagnostic
accuracy in prostate imaging while minimizing the risk of NSF. However, when
interpreting the images, the radiologist using gadobutrol must beaer in mind
that the higher T1 relaxivity may produce more marked enhancement. The rapid
development of imaging techniques for prostate cancer imaging make it
desirable to have a standardized tool for image interpretation, which would
also allow the radiologist to communicate imaging findings in a manner that is
easily understood by clinicians. In 2012, the ESUR published a standardized
system for reporting prostate MRI findings (MR PI-RADS). Original study 3
investigated the MR PI-RADS criteria in a population of 55 patients who
underwent directly MRI-guided prostate biopsy. The results of this study
suggest that the MR PI-RADS criteria have high diagnostic accuracy when used
for reporting conventional MRI (T2w, T1w) and diffusion-weighted imaging (DWI,
ADC), while their accuracy was significantly lower for assessment of the DCE-
MRI component of mpMRI. Even in combination, there was no incremental
diagnostic gain, suggesting that this first PI-RADS version might require
revision with regard to DCE-MRI. Since even the most advanced imaging
modalities cannot replace histopathologic confirmation of prostate cancer,
prostate biopsy will continue to be necessary in the future. The rapid
advancement of mpMRI has sparked an increased interest in targeted prostate
biopsy – either with direct MRI guidance (original studies 4 and 5) or with
use of MRI/ultrasound fusion (original study 6). All guidelines for urologic
diagnosis and treatment of prostate cancer are based on ultrasound-guided
systematic biopsy. However, when targeted biopsies are obtained, the
assumption that “more tissue increases the likelihood of cancer detection” is
no longer valid (original studies 4 and 5). Study 4 (n = 87 patients) showed
that targeted biopsies yielded constant cancer detection rates irrespective of
the number of prior biopsies. In this study, a median of 3 tissue cores were
sampled per patient, with detection rates in the different subgroups ranging
from 29% to 67%. The results of original study 5 (n = 140 biopsies using 16G
needles and n = 143 using 18G needles) ruled out a significant effect of
different biopsy needle diameters on diagnostic accuracy, while there is such
an effect when systematic biopsies are obtained in a similar setting: the
cancer detection rate per tissue core was 22.1% when 16G needles were used and
24.5% for 18G needles (p = 0.77). These findings suggest that guidelines which
derive clinical conclusions based on the number of positive tissue cores or
the percentage of cancer tissue in the sampled tissue must be revised when
targeted biopsy is used. Original study 6 (n = 32) prospectively evaluated a
new technique of fusion of MR images with real-time ultrasound during
transrectal prostate biopsy. The results of this study show a significantly
higher detection rate of targeted fusion biopsy compared with systematic 10-
or 12-core biopsy, suggesting that fusion of MR imaging datasets with real-
time ultrasound is feasible and promising. With this technique, it might be
possible to overcome the limited availability of direct MR-guided biopsy,
while carrying over the diagnostic information of mpMRI to prostate biopsy,
thus allowing widespread use of targeted prostate biopsy.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
prostate cancer
dc.subject
multiparametric
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die multiparametrische Magnetresonanztomographie in Detektion und
bildgeführter Biopsie des Prostatakarzinoms
dc.contributor.contact
tahir.durmus@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. Heinz-Peter Schlemmer, Heidelberg
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. Peter Albers, Düsseldorf
dc.date.accepted
2015-07-13
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000099897-1
dc.title.translated
Multiparametric MRI in detection and image-guided biopsy of prostate cancer
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000099897
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000017539
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