dc.contributor.author
Warneke, Wiebke
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:45:29Z
dc.date.available
2011-03-25T12:28:28.959Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13814
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-18012
dc.description.abstract
Adipositas als komplexes Krankheitsbild betrifft alle Bevölkerungsschichten
und Altersgruppen. Es wird geschätzt, dass allein in Deutschland 17 % der
Männer und 20 % der Frauen unter Fettleibigkeit (BMI > 30) und deren
Begleiterscheinungen wie kardiovaskuläre und metabolische Erkrankungen,
Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus Typ 2, Hypertonie und
schwerwiegenden Schäden am Stütz- und Bewegungsapparat leiden. Genetische
Tiermodelle sind geeignet, Hypothesen zur Entstehung der Adipositas beim
Menschen zu überprüfen, da sie die Rolle einzelner Neurotransmitter und
Hormone wie Leptin aufklären können. Um der bedeutenden Rolle der Umwelt bei
der Entwicklung von Übergewicht Rechnung zu tragen, war das Ziel dieser
Studie, ein Modell zum Einsatz zu bringen, das nicht auf einem Gendefekt
sondern auf einer Manipulation der Diät beruht. Da Alters- und
Geschlechtsunterschiede häufig heterogene Ergebnisse bei identisch
durchgeführten Untersuchungen bewirken, liegt eine Besonderheit dieser Arbeit
im Einschluss systematischer Untersuchungen der Faktoren Alter und Geschlecht
innerhalb einer Studie. Die zunehmende Verbreitung der Fettleibigkeit unter
pubertierenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie die vorherrschende
Prävalenz für Adipositas bei Menschen mittleren Alters (50 – 69 Jahre), ließ
den Schwerpunkt dieser Studie auf die Untersuchung männlicher und weiblicher
jung adulter (sechs Wochen) und adulter Ratten (zwölf Monate) fallen. Anhand
dieses multifaktoriellen Versuchsmodells wurde der Einfluss einer Cafeteria-
Diät (CD), die aus hochkalorischen, schmackhaften Lebensmitteln bestand, auf
das Verhalten und metabolische Parameter bei Sprague-Dawley (SD) Ratten
untersucht. Nach vierwöchiger Verabreichung der CD zusätzlich zu den
Standardpellets wurden alle Versuchstiere in Hinblick auf ihr Angst- und
Explorationsverhalten sowie ihre Lern- und Gedächtnisleistungen im Elevated
Plus Maze-Test (EPM), Open Field-Test (OF), Novel Object Discrimination-Test
(NOD) sowie in einem Habituationstest untersucht. Des Weiteren fanden Analysen
zur Behavioural Satiety Sequence (BSS) statt. Energiezufuhr sowie
Gewichtszunahme wurden täglich dokumentiert. Am Ende der Versuche erfolgte die
Durchführung eines oralen Glukose Toleranz-Tests. Abschließend wurden
Blutproben zur Analyse der Blutfettwerte entnommen und das Fettgewebe
präpariert. Trotz ihrer erhöhten Energiezufuhr waren die jung adulten Ratten
in der Lage, der Entwicklung einer Adipositas durch Kompensationsmechanismen
entgegenzuwirken, während die adulten Ratten eine signifikant erhöhte
Körpermasse aufwiesen. In allen CD-Gruppen war die viszerale Fettmasse
signifikant erhöht und die Glukosetoleranz beeinträchtigt. Die Plasmawerte der
Triglyceride und freien Fettsäuren waren bei den adulten CD-Ratten in
stärkerem Maße erhöht als bei den jung adulten CD-Tieren. In den
Verhaltenstests zeigten die männlichen CD-Ratten vermehrte Anzeichen von
Angst, während die CD-Weibchen im Vergleich zu den Kontrollen ein reduziertes
angstassoziiertes Verhalten aufwiesen. Dieser Geschlechtsdimorphismus war bei
den adulten Tieren ausgeprägter als bei den jung adulten. Während die
Lernleistungen im NOD-Test bei allen CD-Ratten höher als bei den Kontrollen
lagen, waren im Habituationstest keine signifikanten Unterschiede
feststellbar. Bei der Untersuchung der BSS zeigten die adulten, männlichen CD-
Ratten ein verfrühtes Einsetzen des Ruheverhaltens, was zu einem vorgezogenen
Übergangspunkt vom Nahrungsaufnahmeverhalten zum Ruhen führte. Die Ergebnisse
lassen einen deutlichen Effekt des Alters und des Geschlechts auf die
Entwicklung der Körpermasse und die mit ihr verbundenen Begleiterscheinungen
erkennen. Die diätinduzierten physiologischen Veränderungen gingen mit einem
breiten Spektrum an Verhaltensänderungen einher. Durch die Integration der
Faktoren Alter und Geschlecht und die Unterschiede in den erlangten
Ergebnissen bezüglich der Körpermasseentwicklung, der metabolischen Parameter
sowie der Verhaltensänderungen wird deutlich, dass anknüpfende Arbeiten das
komplette vierteilige Versuchsmodell einschließen müssen, da es sonst zur
Erlangung von Teilinformationen kommt, die zu irrtümlichen Schlussfolgerungen
führen können. Zusammenfassend leistet die vorliegende Arbeit einen
bedeutenden Beitrag zur Charakterisierung eines Rattenmodells mit
diätinduzierten metabolischen Veränderungen und liefert wichtige Erkenntnisse
über die Rolle von Alter und Geschlecht bei der Beeinflussung verschiedener
Verhaltensprozesse durch eine hochkalorische Ernährung.
de
dc.description.abstract
Obesity affects a very broad level of the population. Approximately 17 % of
German men and 20 % of German women suffer from obesity (BMI > 30) and its
associated symptoms like cardiovascular and lipometabolic disorders,
type-2-diabetes, hypertension and severe injury of the musculoskeletal system.
Genetically manipulated animal models are suitable to study mechanisms of
human obesity as they are particularly helpful to clarify the involvement of
single neurotransmitters and hormones, as for example leptin. Since diet
induced obesity mimics the evolution of human obesity in a more lifelike way,
the intention in this study was to use an animal model of obesity which is
based on manipulations of the diet. Given that differences in age and gender
often result in contradictionary outcomes of similarly conducted tests, one
distinct feature of this study is the inclusion of systematic examinations of
age and gender. The increasing spread of obesity among adolescent youths and
young adults as well as the predominating prevalence for obesity among middle-
aged people (50 – 69 years) were the decisive factors to put the main focus on
the examination of male and female young adult (six weeks) and adult rats
(twelve months). On the basis of this multifactorial design the influence of a
cafeteria diet (CD) consisting of high caloric, palatable food items on
behaviour and metabolic parameters of Sprague-Dawley (SD) rats was examined.
After four weeks of feeding the CD additionally to standard chow, all animals
were tested for their anxiety-related behaviour and learning abilities in the
Elevated Plus Maze test (EPM), Open Field test (OF), Novel Object
Discrimination test (NOD) and in a habituation trial. Additionally, the
Behavioural Satiety Sequence (BSS) was analysed. Energy intake as well as body
weight gain were documented daily and glucose tolerance was measured. At the
end of the study fat tissue was dissected and blood samples were collected.
Despite their increased energy intake, younger rats were able to resist the
development of obesity through compensatory mechanisms whereas adult rats
showed an elevated body weight. In all groups fed with CD visceral fat mass
was significantly enlarged and glucose tolerance was impaired. Plasma
triglyceride and free fatty acids were distinctly more affected in the aged
groups. Upon behavioural testing, male CD fed rats showed a higher anxiety-
related behaviour whereas females seemed to be less anxious than chow fed
controls. This discrepancy was again more pronounced in the older animals.
When exposed to the NOD, all CD fed rats showed better object recognition than
controls while no differences could be found in the habituation trial.
Regarding the BSS adult male CD-rats showed a premature initiation of resting
behaviour leading to a precipitate transition point between feeding and
repose. The results show a considerable impact of age and gender on the
development of obesity and its associated symptoms. Diet induced physiological
changes were accompanied by a broad spectrum of behavioural changes. The
integration of the factors age and gender and the different results regarding
body mass development, metabolic parameters and behavioural changes reveal
that following up studies must enclose the whole quadrinomial experimental
model to avoid partial information which might lead to erroneous conclusions.
Summing up this study makes an essential contribution to characterise a rat
model with diet induced metabolic changes and provides important knowledge on
the part of age and gender with regard to the influence of a high caloric diet
on behavioural processes.
en
dc.format.extent
IX, 138 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Cafeteria Diet
dc.subject
Animal Behaviour
dc.subject
Learning and memory
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie
dc.title
Die Rolle von Alter und Geschlecht bei Cafeteria Diät-induzierten Effekten auf
Körpermasse, Körperfett und Verhalten von Sprague-Dawley Ratten
dc.contributor.contact
Wiebke_Warneke@web.de
dc.contributor.firstReferee
Frau Prof. Dr. Monika Schäfer-Korting
dc.contributor.furtherReferee
Frau Prof. Dr. Heidrun Fink
dc.date.accepted
2011-03-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000022048-5
dc.title.translated
Effects of age and gender in Sprague-Dawley rats fed a cafeteria diet
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000022048
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000009275
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access