dc.contributor.author
Krost, Annalena
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:41:30Z
dc.date.available
2016-01-07T13:29:10.085Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13724
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17922
dc.description.abstract
Einleitung: Die koronare Herzkrankheit und der hieraus resultierende
Myokardinfarkt zählen weltweit zu einer der Haupttodesursachen. Trotz der
Fortschritte im Bereich der Diagnosestellung und revaskularisierenden
Therapie, erleiden viele Patienten aufgrund der Umbauprozesse nach einem
akuten Myokardinfarkt (AMI) eine Herzinsuffizienz. Bis heute wurde noch keine
ausreichende Therapie entwickelt, um den Herzmuskel zu regenerieren und
bereits untergegangenes Myokard zu revitalisieren. Wie in mehreren Studien
gezeigt wurde, führt ein AMI zu einer physiologischen Mobilisierung von
endothelialen Progenitorzellen (EPC) aus dem Knochenmark (KM) in das periphere
Blut. Dennoch sind diese intrinsischen Mechanismen nicht ausreichend, um eine
vollständige Regeneration zu bewirken. Aus diesem Grund stellt ein Ansatzpunkt
zur Verbesserung der kardialen Funktion die Mobilisierung von EPC zum
ischämischen Gebiet dar, um dort mittels der Realisierung einer effektiven
Neovaskularisation die endogene Regeneration zu verbessern. In dieser Arbeit
wurden verschiedene Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen angewendet, die das
Potenzial besitzen, Stamm- und Progenitorzellen aus dem Knochenmark in das
periphere Blut zu mobilisieren. Nachfolgend wurden die potenziellen
förderlichen Effekte der mobilisierten hämatopoetischen Stamm- und
Progenitorzellen (HSPC) und EPC auf die kardiale Regeneration im murinen
Herzinfarktmodell untersucht. Methoden: Mittels Ligatur der linken
Koronararterie wurde bei 177 FVB/N Mäusen ein Herzinfarkt induziert. Zuvor
wurden die Tiere in sechs Behandlungsgruppen randomisiert und nach erfolgter
Operation die Wirkstoffe G-CSF (engl. granulocyte-colony stimulating factor),
VEGF (engl. vascular endothelial growth factor), AMD3100 oder der Kombination
aus GCSF/AMD3100 bzw. VEGF/AMD3100 subkutan appliziert. Die Administration von
G-CSF, respektive VEGF wurde 1 h nach der OP (Tag 1) begonnen und erfolgte an
den beiden folgenden Tagen (Tag 2 und 3). An Tag 4 wurde der Wirkstoff AMD3100
injiziert. Die Kontrollgruppe erhielt anstelle der Wirkstoffe Injektionen mit
physiologischer Kochsalzlösung. An den Tagen 0, 7, 14 und 28 wurden Blutproben
zur weiterführenden Untersuchung aus der Schwanzvene entnommen. Nach der
anschließenden Isolation der HSPC und EPC aus dem peripheren Blut erfolgte die
durchflusszytometrische Untersuchung der Zellen mithilfe der FACS-Analyse
(engl. fluorescence-activated cell sorting). Nach 28 Tagen wurden mittels
Katheteruntersuchungen hämodynamische Parameter aufgezeichnet, um die
ventrikuläre Funktion zu beurteilen. Nach der Euthanasie der Mäuse und
Entnahme der Herzen wurden histologische Untersuchungen zur Bestimmung der
Kapillardichte im kardialen Gewebe durchgeführt. Des Weiteren erfolgten die
Infarktgrößenmessung und die Bestimmung der linksventrikulären Fibrose.
Ergebnisse: Die Analyse des peripheren Blutes zeigte bei allen Gruppen einen
Anstieg der mobilisierten HPSC und EPC nach induziertem Herzinfarkt. In der
Durchflusszytometrie konnte gezeigt werden, dass die Gruppe, die eine
kombinierte Therapie mit VEGF und AMD3100 erhielt, am effektivsten
Flk-1+/Sca-1+-EPC in das periphere Blut mobilisierte. Auch hinsichtlich der
CD31+-Zellen in der Immunfluoreszenz-Färbung der Herzen konnte in der
„Borderzone“ eine signifikant höhere Anzahl an Kapillaren in der mit
VEGF/AMD3100 behandelten Gruppe nachgewiesen werden. Die verbesserte
Neoangiogenese führte konsekutiv zu einer Reduktion der Infarktgröße und somit
zu einer gut erhaltenen Pumpfunktion nach induziertem Myokardinfarkt, welche
sich auch in einer erhöhten Überlebensrate äußerte. Im Gegensatz dazu konnte
bei den Mäusen, die mit VEGF resp. AMD3100 alleine sowie bei den mit G-CSF und
G-CSF/AMD3100 behandelten Mäusen keine Verbesserung der linksventrikulären
Pumpfunktion beobachtet werden. Auch im Hinblick auf die Infarktgröße, die
Vaskularisation des ischämischen Myokards und die Überlebensrate wurden bei
diesen Wirkstoffgruppen keine förderlichen Effekte auf die myokardiale
Regeneration festgestellt. Diskussion: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass
die kombinierte Therapie mit VEGF/AMD3100 nicht nur die endogene Mobilisation
der EPC fördert, sondern dass die rekrutierten Zellen auch zu einer
verbesserten myokardialen Neovaskularisation beitragen, welche sich
nachfolgend positiv auf die Herzfunktion nach stattgehabtem AMI auswirkt.
Dieser Effekt ließ sich bei den Mäusen, die singuläre Wirkstoffe oder die
kombinierte Behandlung mit G-CSF und AMD3100 erhielten, nicht beobachten. So
führte zum Beispiel die alleinige Gabe von VEGF zu einer Ausbildung von abnorm
großen vaskulären Strukturen. Auch bei der Administration von G-CSF bzw. der
Kombination von G-CSF und AMD3100 wurden nachteilige Effekte im Hinblick auf
die myokardiale Regeneration nach AMI beobachtet, wie beispielsweise das
vermehrte Auftreten von Perikarditiden. Resümierend lässt sich sagen, dass in
dieser Arbeit zum ersten Mal demonstriert wurde, dass die Co-Administration
mit VEGF und AMD3100 im Hinblick auf die EPC-Mobilisation, die Vaskularisation
im ischämischen Myokard, die Erhaltung der Herzfunktion nach AMI und die damit
verbundene erhöhte Überlebensrate effektiver ist als die alleinige Gabe der
jeweiligen Wirkstoffe bzw. die Behandlung mit G-CSF resp. G-CSF/AMD3100. Die
Verwendung dieser neuartigen kombinierten Mobilisierungsstrategie, die weder
eine aufwendige ex-vivo Zellaufreinigung benötigt, noch mit der risikoreichen
intrakoronaren respektive intramyokardialen Transplantation von Stammzellen
verbunden ist, könnte eine therapeutische Alternative für zukünftige klinische
Versuche im Hinblick auf die kardiale Regeneration nach AMI darstellen.
de
dc.description.abstract
Introduction: Coronary heart disease and the resulting myocardial infarction
include one of the leading causes of death worldwide. Despite the progress
made in the field of diagnosis and therapy, many patients suffer from heart
failure after acute myocardial infarction (AMI) as a result of the
restructuring processes. Until today, no adequate treatment option has been
developed to regenerate the heart muscle and revitalize already lost
myocardial tissue. As has been shown in several studies, an AMI leads to a
physiological mobilization of endothelial progenitor cells (EPC) from the bone
marrow into the peripheral blood. However, these intrinsic mechanisms are
insufficient to bring about a full recovery. Therefore, one of the most
promising approaches to support endogenous regeneration is the establishment
of an effective neovascularization via recruitment of EPC into ischemic heart
tissue. In this work various drugs and drug combinations have been applied,
which have the potential to mobilize stem and progenitor cells from the bone
marrow into the peripheral blood. For this reason the potential beneficial
effects of mobilized hematopoietic stem and progenitor cells (HSPC) and EPC on
the cardiac regeneration in the murine myocardial infarction model were
investigated. Methods: AMI was induced in 177 FVB/NJ mice by ligation of the
left coronary artery. The animals were randomized into six treatment groups
and the active G-CSF (granulocyte-colony stimulating factor), VEGF (vascular
endothelial growth factor), AMD3100 or the combination of G-CSF/AMD3100 or
VEGF/AMD3100 was administered subcutaneously after surgery. The application of
G-CSF and VEGF started 1 h post OP (day 1) and was continued on the two
following days (day 2 and 3). The active ingredient AMD3100 was injected on
day 4. The control group received injections of saline instead of the active
ingredients. Blood samples for further examination from the tail vein were
collected on days 0, 7, 14 and 28. HSPC and EPC were isolated from the
peripheral blood and progenitor cell numbers were evaluated by fluorescence-
activated cell sorting (FACS) analysis. After 28 days, hemodynamic parameters
were recorded to assess the ventricular function by means of catheter
examinations. After sacrificing the mice and removal of the heart,
histological studies to determine the capillary density in the cardiac tissue
were performed. Furthermore infarct size and left ventricular fibrosis were
measured. Results: The analysis of peripheral blood in all groups showed a
rise of mobilized HPSC and EPC after induced heart attack. In Flow Cytometry
we could demonstrate that the group that received the combined therapy with
VEGF and AMD3100 mobilized most effective Flk-1+/Sca-1+ EPC into the
peripheral blood. Immunofluorescence staining of CD31 EPC marker in the
infarcted left ventricle demonstrated significantly enhanced capillary density
in the heart tissues of VEGF/AMD3100 treated mice. The improved
neovascularization consecutively led to a reduction of the infarct tissue and
a well-preserved pumping function after induced myocardial infarction, which
manifested itself in an increased survival rate. In contrast to this no
improvement of left ventricular pump function could be observed in the mice
treated with AMD3100 respectively VEGF alone, as well as in the mice treated
with GCSF or G-CSF/AMD3100. No beneficial effects on the myocardial
regeneration were observed in regard to the infarct size, vascularization of
the ischemic myocardium and the survival rate in these groups of active
ingredients. Discussion: The results indicate that the combined therapy with
VEGF/AMD3100 not only promotes the endogenous mobilization of the EPC, but
that the recruited cells also contribute to an improved myocardial
neovascularization with positive affects on heart function after AMI. This
effect was not observed in the mice who received singular active substances or
the combined treatment with G-CSF and AMD3100. So for example the sole
administration of VEGF led to a formation of abnormally large vascular
structures. Adverse effects in terms of the myocardial regeneration were also
observed in the administration of G-CSF or the combination of G-CSF and
AMD3100 after AMI, like for example the increased occurrence of pericardial
inflammation. In conclusion our study demonstrates that co-administration of
VEGF and AMD3100 is more effective than each drug alone or treatment with
G-CSF respectively G-CSF/AMD3100 with regard to EPC mobilization, myocardium
vascularization, preservation of heart function after AMI and preventing
cardiac death. The use of this new combinatorial therapy that does not require
ex vivo cell purification and intracoronary or intramyocardial injection of
stem cells may become a therapeutic alternative for future clinical trials for
cardiac repair after AMI.
en
dc.format.extent
XIII, 133 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
myocardial infarction
dc.subject
ventricular remodeling (MeSH)
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Neuartige Mobilisierungsstrategien für die myokardiale Regeneration nach
akutem Herzinfarkt
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Achim Gruber
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Dietlind Zohlnhöfer-Momm
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Heidrun Gehlen
dc.date.accepted
2015-11-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000100942-7
dc.title.translated
Novel Mobilization Strategies for the Myocardial Regeneration after Acute
Myocardial Infarction
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000100942
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000018333
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access