dc.contributor.author
Nordmeyer, Daniel
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:38:25Z
dc.date.available
2015-08-12T12:36:37.243Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13654
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17852
dc.description.abstract
Der Marktanteil von kommerziell erhältlichen Produkten, die Nanopartikel
enthalten, z.B. Sonnencremes, Zahnpasten, Textilien, Nuckel, Babyflaschen
etc., ist in den letzten Jahren rasant angestiegen. Da die Auswirkungen von
Nanopartikeln auf den menschlichen Organismus nicht abgeschätzt werden können,
ist die Erfor-schung dieser Wechselwirkung von großem gesellschaftlichem
Interesse. Im Rah-men dieser Arbeit wurden offene Fragestellungen zur Bildung
und Auflösung von Nanopartikeln und zur Wechselwirkung von Nanomaterialien mit
humanen Zellen und humaner Haut diskutiert und beantwortet. Die drei
grundlegenden Motivationen waren: erstens, die Erforschung, welche
Nanopartikelmaterialien mit verschiedenen Oberflächenfunktionalisierungen
bevorzugt in den Zellkern eindringen, zweitens, welche Nanopartikelform
bevorzugt von verschiedenen Zellen aufgenommen wer-den, und drittens, in
welche Schichten Nanopartikel der nativen und nicht-nativen Humanhaut
penetrieren. Im Folgenden werden die erzielten Ergebnisse kurz prä-sentiert:
Der Zellkern ist die wichtigste subzelluläre Einheit, in der unter anderem die
Dupli-zierung der DNA stattfindet. Mittels Cryo-
Röntgenmikroskopie/-tomographie und Transmissionselektronenmikroskopie konnte
nachgewiesen werden, dass Goldna-nopartikel mit Citrat-Funktionalisierung mit
einem Durchmesser von (60±5) nm im Verhältnis zu Silicananopartikeln mit einem
Durchmesser von (51±2) nm und Gold-nanopartikeln mit Silicaschale mit einem
Durchmesser von (68±8) nm in den Zell-kern humaner Keratinozyten aufgenommen
werden. Zudem führten Citrat-funktionalisierte Goldnanopartikel zu einer
stärkeren Verminderung der Viabilität der Zellen im Vergleich zu Nanopartikeln
mit Silanolatoberfläche (Silicananopartikel und Goldnanopartikel mit
Silicaschale). Silbernanopartikel werden aufgrund ihrer antimikrobiellen
Eigenschaften in zahl-reichen Konsumprodukten eingesetzt, sodass eine
intensive Wechselwirkung mit Menschen nicht ausgeschlossen werden kann.
Silbernanopartikel sind bekannt für zytotoxische Effekte, die auf der
Freisetzung von Silberionen in wässrigen Syste-men beruhen. Mittels UV/VIS-
Spektroskopie, Elektronenmikroskopie und Atomab-sorptionsspektrometrie wurde
die Auflösung von trigonalen Silbernanoprismen mit der Auflösung ihrer
sphärischen Analoga in verschiedenen Medien verglichen. Da-bei zeigte sich,
dass Medien, die vergleichbar zum Zytoplasma sind, z.B. isotonische
Kochsalzlösung (pH 7) und isotonischer Acetatpuffer (pH 4) im Verhältnis zu
Reinstwasser (pH 7) oder Acetatpuffer (pH 4), die trigonalen Silbernanoprismen
am stärksten anlösten. Sphärische Analoga wurden in diesen Medien stärker
angelöst als trigonal-prismatische Silbernanopartikel. Anschließend wurde die
formabhängige Aufnahme von Silbernanopartikeln in hu-mane Stammzellen und
humane Keratinozyten untersucht. Mittels Atomabsorpti-onsspektrometrie und
Transmissionselektronenmikroskopie konnte gezeigt werden, dass trigonale
Silbernanoprismen in deutlich höherer Quantität von Stammzellen aufgenommen
wurden, während sphärische Silbernanopartikel in höherer Quanti-tät von
Keratinozyten aufgenommen wurden. Dieser Effekt wird der geringeren Bie-
gesteifigkeit von humanen Stammzellen im Vergleich zu Keratinozyten zugespro-
chen. Aufgrund der erhöhten Elastizität kann es zu einer Vergrößerung der
Adhä-sionsenergie der trigonalen Prismen kommen, da die Verformung der Membran
we-niger Energie bedarf. In der Transmissionselektronenmikroskopie zeigte
sich, dass sphärische Silbernanopartikel innerhalb von Zellen deutlich
dichtere Aggregate bil-deten als trigonale Silbernanoprismen. Mittels
Rastertransmissionsröntgenmikro-skopie konnten nur wenige trigonale
Silbernanoprismen, aber zahlreiche Silber-sphären in humanen Keratinozyten und
Stammzellen nachgewiesen werden. Die-se vermutete, unterschiedlich starke
Aufnahme lässt sich durch die erhöhte Auflö-sung der trigonalen
Silbernanoprismen im Verhältnis zu sphärischen Analoga in-nerhalb der Zelle
erklären. Schließlich waren trigonale Silbernanoprismen mit einer
ursprünglichen Kantenlänge von (42±15) nm und einer Prismendicke von (8±1) nm
nach 24 h innerhalb der Zelle stark angelöst und haben einen Durchmesser von
(7±4) nm. Die sphärischen Nanopartikel mit einem ursprünglichen Durchmesser
von (70±25) nm wurden ebenfalls deutlich angelöst und haben einen Durchmesser
von (13±7) nm, sie bildeten allerdings verstärkt dicht gepackte Agglomerate in
den Zellen. Somit konnten mittels Rastertransmissionsröntgenmikroskopie
(Auflösung < 40 nm) die trigonalen Silbernanoprismen nicht nachgewiesen
werden, während die deutlich dichter gepackten und größeren Silbersphären
nachgewiesen werden konnten. Die Untersuchung der Aufnahme von Nanopartikeln
in humane Haut ist ebenfalls von großem gesellschaftlichen Interesse, da
vermutet wird, dass die Haut neben dem Darm und der Lunge die
Haupteingangsroute für Nanopartikel ist. Mit Silica-nanopartikeln inkubierte,
exzidierte humane Haut wurde mittels Transmissionselekt-ronenmikroskopie
untersucht. Ein Nachteil dieser Analysetechnik ist, dass die Pro-ben zunächst
mit Glutaraldehyd und Paraformaldehyd fixiert und mit Ethanol ent-wässert
werden. Bei diesem Waschprozess ist es möglich, dass Nanopartikel aus der Haut
gewaschen werden. Daher wurden Silicananopartikel mit einem Durch-messer von
(55±6) nm aminofunktionalisiert und die Quervernetzung mit den zur Fixierung
verwendeten Aldehyden mittels dynamischer Lichtstreuung nachgewie-sen, sodass
davon ausgegangen werden konnte, dass in der Haut die Auswa-schung der
Nanopartikel minimiert wurde. Es konnte gezeigt werden, dass in nicht-
gestörter Haut keine Nanopartikel aufgenommen wurden. In Haut deren Barriere
gestört ist, konnte nachgewiesen werden, dass aminofunktionalisierte
Nanopartikel in der obersten Schicht der Haut, dem Stratum corneum und in
darunter liegenden Hautschichten sowie innerhalb der Dermis gefunden werden
konnten. Innerhalb der Dermis waren die aminofunktionalisierten
Silicananopartikel sehr nahe an ein Strukturproteins (Kollagen) lokalisiert.
Hierdurch kann eine Beeinträchtigung des Kollagens nicht ausgeschlossen
werden.
de
dc.description.abstract
The market share of commercially available products containing nanoparticles,
e.g. sun creams, toothpastes, textiles, pacifier, baby bottles, etc., has
increased rapidly in recent years. Since the effects of nanoparticles on the
human body cannot be esti-mated, research on this interaction is of great
public interest. As part of this work, open questions concerning the formation
and dissolution of nanoparticles and the interaction of nanomaterials with
human cells and human skin were discussed and answered. The three basic
motivations were: firstly, what nanoparticle materials with various surface
modifications penetrate preferably in the cell nucleus, secondly, what
nanoparticle shape is preferentially taken up by different cell types, and
thirdly, in which layers of human skin can nanoparticles penetrate, where
native and non-native skin samples investigated. In the following, the major
results obtained from this work are presented: The nucleus is the most
important subcellular unit in which duplication of DNA takes place. Cryo-X-ray
microscopy/tomography and transmission electron micros-copy studies indicate
that gold nanoparticles with citrate-functionalization with a di-ameter of
(60±5) nm were taken up by the nucleus of human keratinocytes. This is not
observed for silica nanoparticles with a diameter of (51±2) nm and gold
nanopar-ticles with a silica shell with a diameter of (68±8) nm. In addition,
the uptake of cit-rate-functionalized gold nanoparticles led to a reduction of
the cell viability, as com-pared to the uptake of nanoparticles with a
silanolate surface (silica nanoparticles and gold nanoparticles with silica
shell). Silver nanoparticles are used for their antimicrobial properties in
numerous con-sumer products, so that the intense interaction with humans
cannot be excluded. Silver nanoparticles are known for cytotoxic effects,
which rely on the release of sil-ver ions in aqueous media. Results from UV
/VIS-spectroscopy, electron microscopy, and atomic absorption spectrometry are
reported, where the dissolution of trigonal silver nanoprisms was compared to
the dissolution of their spherical analogues in various media. It was found,
that trigonal silver nanoprisms were strongest dissolved in media which are
comparable to the cytoplasm, for example, isotonic saline (pH 7) and isotonic
acetate buffer (pH 4), which is different from ultrapure water (pH 7) or
acetate buffer (pH 4). Spherical analogues dissolved significantly stronger in
these media compared to trigonal prismatic silver nanoparticles. Subsequently,
the shape-dependent uptake of silver nanoparticles in human stem cells and
human keratinocytes was investigated. By means of atomic absorption
spectrometry and transmission electron microscopy it could be shown that
trigonal silver nanoprisms were taken up by stem cells in significantly higher
quantity, whereas spherical silver nanoparticles were taken up in
keratinocytes in higher quantity. This effect was attributed to the smaller
bending stiffness of human stem cells as compared to keratinocytes. The
increased elasticity could lead to a higher adhesion energy of the trigonal
prisms, since the deformation of the membrane re-quires less energy.
Transmission electron microscopy studies indicate that spherical silver
nanoparticles form within cells significantly denser aggregates than trigonal
silver nanoprisms. With scanning transmission X-ray microscopy few trigonal
silver nanoprisms, but numerous silver spheres could be detected in human
keratinocytes and stem cells. This implies that different uptake properties
could be explained by the increased dissolution of the trigonal silver
nanoprisms in relation to spherical analogues within cells. Finally, trigonal
silver nanoprisms with an initial edge length of (42±15) nm and a thickness of
(8±1) nm were investigated. It is shown that the uptaken particles were highly
dissolved and had after 24 h a diameter of (7±4) nm. The spherical
nanoparticles with an initial diameter of (70±25) nm were also signifi-cantly
dissolved and had a final diameter of (13±7) nm after 24 h. Particles
resulting from shrinking processes of the originally spherical silver
nanoparticles tended to form more dense and aggregated structures inside
lysosomes and endosomes than those resulting from triangular prisms. This
enabled the detection of trigonal silver nanoprisms by scanning transmission
X-ray microscopy (resolution <40 nm), so that the much larger and more densely
packed silver spheres could be detected. Studies on the uptake of
nanoparticles into human skin is also of great public inter-est since skin is
assumed to be the main entry route for nanoparticles besides the intestine and
lung. Excised human skin that has been incubated with silica nano-particles
was studied by transmission electron microscopy. One disadvantage of this
analysis technique is that the samples are fixed with glutaraldehyde and
paraform-aldehyde and dehydrated with ethanol. In this washing process, it is
possible that nanoparticles are washed out from the skin. Therefore, the
silica nanoparticles with a diameter of (55±6) nm were amino-functionalized.
The crosslinking of nanoparti-cles by aldehydes was used for fixing and the
success of this process was proved by dynamic light scattering. This implies
that washing out of amino-functionalized nanoparticles from the skin has been
minimized. Furthermore, it was shown that no nanoparticles were taken up by
non-damaged skin. In skin barrier disrupted skin, however, it could be shown
that amino-functionalized nanoparticles are found in the uppermost layer of
the skin (stratum corneum), deeper epidermal layers, and within the dermis.
Within the dermis, the amino-functionalized nanoparticles were localized close
to a structural protein (collagen). Therefore degradation of collagen cannot
be excluded.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
nanotoxicology
dc.subject
gold nanoparticles
dc.subject
dependent endocytosis
dc.subject
cellular uptake
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::540 Chemie
dc.title
Synthese, Charakterisierung und Wechselwirkung definierter Nanopartikel mit
biologischen Systemen
dc.contributor.contact
danielnordmeyer@googlemail.com
dc.contributor.firstReferee
Herr Prof. Dr. E. Rühl
dc.contributor.furtherReferee
Frau Prof. Dr. C. Graf
dc.date.accepted
2015-07-31
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000100027-7
dc.title.translated
Synthesis, Characterization and Interaction of Defined Nanoparticles with
Biological Systems
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000100027
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FUDISS_derivate_000000017630
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