dc.contributor.author
Piaskowski, Markus Jan
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:38:02Z
dc.date.available
2012-11-06T13:32:11.656Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13641
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17839
dc.description.abstract
Der hier beschriebene Versuch wurde durchgeführt, um anhand von Temperatur-
messungen und der histologischen Untersuchungen von Gefrierschnitten
selektier-ter Muskelstellen die Schwellenwerte für das Auftreten von HF-
induzierten ther-mischen Schäden beim Schwein als Modelltier im MRT zu
definieren. Die hierbei verwendeten Messgrößen waren die Spezifische
Absorptionsrate (SAR), die Zeit während der das Gewebe auf 43 ºC erwärmt wird
(engl. Cumulative Equivalent Minutes at 43 ºC-CEM 43) und die
Maximaltemperatur (T_max). Dafür wurden 11 Schweine der deutschen Landrasse
unter intravenöser Anästhesie in einem Birdcage Resonator mit ~123 MHz im
Quadraturmodus einer Ganzkörper-SAR von 2,5-5,2 W/kg über 30-60 min exponiert.
Zusätzlich dienten drei Schweine als Kontrollgruppe. An vorher am
Computermodell bestimmten Hotspots wurden über Temperatursonden die
intramuskuläre Temperatur während der Hochfrequenzexposition erfasst und im
Anschluss dort Muskelproben für die Herstellung von Gefrierschnitten
entnommen. Dabei zeigte sich der Birdcage Resonator geeignet, die am
Computermodell simulierten Hotspots am Tiermodell Schwein als
Hochfrequenzeinfluss darzustellen, weil die Übereinstimmung von von
thermischen Schäden und Hotspots 66,4 % betrug. Während der Anästhesie wurden
die Schweine auf Vitalparameter untersucht und nach der Hochfrequenzexposition
mittels Kaliumchlorid euthanasiert, wobei anschließend eine Überprüfung der
Sondenpositionen im CT erfolgte. Die Gefrierschnitte wurden zur
morphologischen Überprüfung des thermischen Schadens mit Hämatoxylin-Eosin
(HE) und für die Erfassung von Glykogenverstoffwechselung mit Periodic Acid
Schiff-Reagenz (PAS) angefärbt. Eine Trichromfärbung nach Gomori ermöglichte
außerdem eine Muskelfasertypendifferenzierung. Zusätzlich dienten
enzymhistochemische Reaktionen zum Nachweis der zytoplasmatischen Aktivität
von myofibrillärer Adenosin-Triphosphatase (mATPase) und Myophosphorylase
sowie der mitochondrialen Aktivität von Succinat-Dehdrogenase (SDH) und
Cytochromoxidase (COX). Die Gefrierschnitte und die histologischen Färbungen
erwiesen sich als geeignet, den thermischen Schaden darzustellen. Der
thermische Schaden wurde makroskopisch als blass und zerkocht wirkende
Muskulatur beschrieben. Histologisch lag ein thermischer Schaden bei
Erweiterung des Extrazellulärraumes in der HE-Färbung und fehlender
Glykogendarstellung in der PAS-Reaktion vor. Von 11 exponierten Schweinen
wurden fünf als geschädigt eingestuft, dabei hatten zwei Schweine in allen
Temperatursonden einen thermischen Schaden. Am besten war der thermische
Schaden im Bereich der Temperatursonde zwei und hier besonders mit T_max und
CEM 43 korrelierbar. Die Temperatursonden 8 und 11 korrelierten aufgrund
größerer Abstände und Überlappungen von gesunden und geschädigten Proben
weniger gut. Insgesamt fiel die Korrelation entgegen den traditionell üblichen
SAR-Werten am besten mit der Maximaltemperatur aus. Demnach lag der
Schwellenwert für T_max bei 45,5 °C. Die CEM 43-Werte korrelierten etwas
schlechter als die T_max. Die SAR-Werte hingegen waren überhaupt nicht
korrelierbar. Deshalb konnten die von der IEC aufgestellten SAR-Grenzwerte
weder bestätigt noch widerlegt werden. Die von der IEC zugelassene
Maximaltemperatur wurde jedoch deutlich überschritten. Aufgrund fehlender
Grenzwerte für das CEM 43-Konzept konnten die ermittelten CEM 43-Werte nicht
eingeordnet werden. Insgesamt zeigt sich, dass T_max gefolgt von CEM 43 im M.
longissimus den besten Schwellenwert für thermische Schäden beim Schwein
darstellt. Die Manifestierung des thermischen Schadens in der Muskulatur wird
höchstwahrscheinlich durch den überwiegenden Anteil an weißen Muskelfasern und
die geringere Kapillarisierung im Vergleich zum Menschen hervorgerufen. So
kann die unter dem HF-Einfluss in der Muskulatur entstehende Wärme schlecht
über die wenigen Kapillaren an das kaum leitende Fettgewebe abgegeben werden.
Dieser Umstand wird durch die fehlende Möglichkeit zum Schwitzen verstärkt.
Dazu kommen die beim Schwein kleinere Lunge und Alveolaroberfläche, die
geringere Atemtiefe und das niedrigere relative Herzgewicht. So ist die
Wärmeabgabe aufgrund schlechterer Thermoregulation viel geringer und die
Gefahr einer Hyperthermie aufgrund der bereits um 1 ºC physiologisch höheren
Körpertemperatur viel höher. Denkbar ist die Entstehung des thermischen
Schadens aufgrund der direkten Einwirkung der Hochfrequenzstrahlung, wobei
auch für genetisch nicht prädisponierte Schweine die maligne Hyperthermie in
Betracht zu ziehen ist. Die in der Humanmedizin gemeldeten HF-Verbrennungen
liegen bei über einer Million im MRT untersuchten Menschen im ppm-Bereich, im
Verhältnis zu knapp 50% geschädigten Schweinen in diesem Versuch. Deshalb ist
aufgrund des insgesamt sehr viel häufigeren thermischen Schadens bei diesen
Schweinen von einer Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen abzusehen.
Dadurch erscheint das Schwein für thermische Versuche unter ähnlichen
Fragestellungen als Versuchstier eher zu Simulierung von Worst Case
Situationen mit eingeschränkter Thermoregulation geeignet.
de
dc.description.abstract
This experiment was performed in order to establish thresholds for muscle
tissue damage induced by radiofrequency hyperthermia using cryostat-sections
and temperature measurements. The measured variables were the specific
absorption rate (SAR), the cumulative equivalent minutes at 43 ºC and the
maximum temperature (T_max). To this end, 11 pigs of German Landrace were
anesthesized intravenously (TIVA). Radiofrequency was applied as whole body
SAR with 2,5-5,2 W/kg for 30-60 min in a birdcage resonator which operated in
a quadrature mode at ~123 MHz. Additionally three pigs served as a control-
group. For the determination of the tissue effects the intramuscular and
rectal temperatures were recorded with a multi-channel fibre optic measurement
device, which was placed at potentially hyperthermic areas of the body
(hotspots). These hotspots were predicted by a digital three-dimensional swine
model, which had a 66,4% correct prediction of hotspots. During anesthesia the
pigs were controlled for vital parameters. After radiofrequency exposure they
were euthanized with potassium chloride and checked in computer tomography
(CT) for the position of the fibre optic measurement device. For morphological
verification of tissue damage frozen sections were stained with haematoxylin-
eosin (HE). Besides periodic acid Schiff (PAS) was applied to prove glycogen
metabolization. A modified Gomori-trichrom-stain enabled a muscle fiber
differentiation. Additionally enzymehistochemical reactions were used to
demonstrate cytoplasmatic activity of myofibrillar adenosine triphosphatase
(mATPase) and myophosphorylase. Enzymehistochemical reactions also served to
evidence mitochondrial activity of succinate dehydrogenase (SDH) and
cytochrome oxidase (Cox). Both the cryostat sections and histological stains
proved to be appropriate to demonstrate thermal tissue damage. Acute thermal
damage was described macroscopically as pale, soft and exsudative tissue and
microscopically as an enlargement of the extracellular space both in HE and
PAS. Additionally a loss of intrasarcoplasmatic glycogen due to metabolisation
was apparent in PAS. Five out of eleven radiofrequency exposed pigs were
thermally damaged, two of them even had thermal damage at all three locations.
The thermal damage correlated best in the longissimus dorsi muscle and here
especially with T_max and CEM 43. The threshold for thermal damage according
to T_max was 45,5 °C. The thigh and the abdomen did not correlate so well
because of inaccurate thresholds. Surprisingly, in contrary to common opinion
there was no correlation at all between thermal damage and SAR. Therefore we
were not able to prove or to disprove existing SAR-thresholds, set by the
international electrotechnical commission (IEC). While the highest T_max
values were above IEC temperature limits, the CEM 43 could not be compared as
a result of missing IEC thresholds for CEM 43. Alltogether T_max and CEM 43
showed the best results in M. longissimus dorsi muscle compared to thigh or
abdomen. The manifestation of thermal damage in muscle tissue of pigs is
probably caused by the predominantly high percentage of white muscle fibers
and their low capillarization, compared to humans. Therefore radiofrequency
generated heat is restrained to dissipate bover low capillarization and thick
adipose tissue. This circumstance is enforced by the missing ability to
perspiration. Additionally the porcine lung and the alveolar surface are much
smaller just like the low breathing depth and the low relative heart weight.
An important difference between these two species is also the higher body
temperature of swine (38-39 ºC) compared to the lower body temperature of
humans (36,5-37 ºC). As a result hyperthermia is much more likely to occur in
pigs than in humans. It is possible that thermal muscle tissue damage was
caused by radiofrequency radiation alone but malignant hyperthermia has to be
considered in genetically not predisposed pigs too. In human medicine there
were over hundred million people examined in MRT but only ppm cases were
reported as complains and far less were confirmed burns. In our experiment
almost 50 % of all radiofrequency exposed pigs had thermal damage. So it seems
not possible to assign our results to the human population. For this reason
the pig rather appears as an adequate animal model to simulate worst case
situations with disabled thermoregulation.
en
dc.format.extent
IV, 110 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Adenosinetriphosphatase
dc.subject
body temperature
dc.subject
cytochrome-c oxi-dase
dc.subject
enzyme activity
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Schwellenwertbestimmung von Gewebeschädigungen durch Hochfrequenzfelder im MRT
im Schweinemodell
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. R. Klopfleisch
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. G. Stoltenburg-Didinger
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. J. Plendl
dc.date.accepted
2012-06-12
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000039934-4
dc.title.translated
Threshold determination of tissue damage caused by high frequency fields in
MRI in swine model
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000039934
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000012427
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access