dc.contributor.author
Hujic, Alisa
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:37:45Z
dc.date.available
2016-09-21T08:25:50.104Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1362
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5564
dc.description.abstract
Da die Körpergröße das Resultat verschiedener, komplexer biologischer Prozesse
und der sozioökonomischen Lebensumstände ist, kann sie als Maß für die
Nettoernährung innerhalb eines genetischen Potentials und als kumulativer
Anzeiger für biologischen Lebensstandard gelten. In der Doktorarbeit wurde zum
ersten Mal eine retrospektive Studie an Zähnen und Knochen von
Skelettindividuen hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen der kindlichen
Ernährung und der Endkörpergröße durchgeführt. Für diesen Zweck wurden
Unterkiefermolaren auf δ15N und δ13C im Primärdentin untersucht und mit den
Langknochenmaßen und der Körperhöhe korreliert. Die Isotopenanalyse wurde auch
an einer Rippe durchgeführt, um mögliche Unterschiede in der Ernährung während
der Kindheit und im Erwachsenenalter sichtbar zu machen. Das
Untersuchungsmaterial umfasste 29 adulte Individuen aus dem Gräberfeld von
'Viesenhäuser Hof' bei Stuttgart-Mühlhausen (SM) der älteren und mittleren-
jüngeren Linearbandkeramik (LBK) und 18 Individuen aus Schwetzingen (SW) der
jüngeren LBK. Während bei Männern die häufigsten Korrelationen zwischen δ15N
im M2 und M3 und den Langknochenmaßen/Körperhöhen vorliegen, treten die
meisten Korrelationen bei Frauen mit δ13C im M1 und M2 auf, was aufgrund der
Mineralisationszeiten der beprobten Zahnabschnitte mit den Wachstumsschüben
zusammenhängen könnte. Außerdem scheint das tierische Protein bei Männern eine
stärkere Rolle bei Wachstumsprozessen gespielt zu haben. Als besonders
interessant erwies sich die beobachtete Anreicherung des 15N in M2 und M3 bei
Frauen und im M3 bei Männern aus SM der mittleren-jüngeren LBK im Vergleich zu
ihren Rippen. Auch bei Frauen aus SW waren die δ15N in allen drei Molaren
etwas höher als in den Rippen und eine Anreicherung des 15N war auch bei den
Männern hier vor allem am M3 erkennbar. Beide Geschlechter aus der mittleren
bzw. jüngeren LBK scheinen in ihrer Pubertät etwas konsumiert zu haben, was im
Erwachsenenalter nicht mehr fester Bestandteil ihrer Nahrung war und was sich
v.a. auf die Körperhöhe der Frauen positiv ausgewirkt hat. Möglicherweise sind
die Kinder, insbesondere junge Frauen, für das Melken der Tiere und für die
Verarbeitung von Milch zuständig gewesen. Trotz niedrigerer δ15Ndentin in SW
konnte eine größere Körperhöhe bei beiden Geschlechtern beobachtet werden, was
eher mit positiveren δ13Cdentin zusammenzuhängen scheint.
Geschlechtsspezifische Unterschiede im Ernährungsverhalten während der
Kindheit konnten für beide Gräberfelder nachgewiesen werden, im
Erwachsenenalter allerdings nur für SM. Offenbar hatten die Männer aus SM
während der gesamten LBK einen besseren Zugang zu tierischem Protein als die
Frauen. Obwohl eine höhere Probenzahl notwendig ist, um die hier aufgestellten
Hypothesen zu verifizieren, kann geschlussfolgert werden, dass nicht nur die
Proteine, sondern auch die Gesamtenergiemenge, neben weiteren Faktoren wie
physische Aktivität, Gesundheitszustand und Sozialstatus, für das Wachstum
wichtig sind, was die Körperhöhe zu einem multifaktoriellen Merkmal macht.
de
dc.description.abstract
Because final adult height is a cumulative summary of the child's dietary and
disease environment and a result of complex biological processes and
socioeconomic circumstances, it can serve as an indicator of the biological
standard of living. The thesis presents the first retrospective study of a
potential connection between childhood nutrition and height using teeth and
bones of human skeletons as sources. For this purpose δ15N and δ13C in primary
dentin of mandibular molars were analyzed and correlated with the long bone
lenghts and the heigth. Moreover, the isotope analysis was performed on a rib
sample as well, so that the comparison of both can indicate possible
differences in diet during the childhood and the adulthood. The research is
based on the examination of 29 females and males from the older and middle-
younger Linienbandkeramik (LBK) from the cemetery of 'Viesenhäuser Hof' near
Stuttgart-Mühlhausen (SM), as well as 18 individuals of both sexes from the
cemetery of Schwetzingen (SW) dating to younger LBK. Most correlations in
males were observed with δ15Ndentin in M2 and M3, in females with δ13Cdentin
in M1 and M2 and the long bone lengths/height, which could be connected to
growth spurts due to the mineralization times of analyzed tooth area.
Moreover, the animal protein seems to have played larger role concerning
growth in males than in females. Specifically interesting is an encountered
enrichment of 15N in M2 und M3 of females as well as in males' M3 in SM from
middle-younger LBK compared to their rib samples. The females from SW also
showed higher δ15N in all three molars compared to their rib samples and an
enrichment in 15N was also detectable in men from this cemetery, especially in
their M3. Both sexes from middle-younger LBK seemed to have consumed something
in their puberty which ceased to be part of daily nutrition in adulthood and
which seems to have had a positive effect especially on women in regards to
their height. It is possible, that children, especially young females, were
responsible for milking of animals and processing of milk. Despite lower
δ15Ndentin in SW there is an increase in height in both sexes compared to SM,
what seem to correspond to more positive δ13Cdentin. Sex specific differences
in dietary behavior during childhood could be demonstrated in both sites, but
during the adulthood only in SM. It seems that males from SM had better excess
to animal protein sources than women during the whole period of the LBK.
Although a larger sample size is required to verify the results, it can be
concluded that not only dietary protein is important for growth, but that the
mix of calorie and protein intake matters for growth, besides factors like
physical activity, health conditions, social status etc., making the height a
multifactorial trait.
en
dc.format.extent
410 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Stuttgart-Mühlhausen
dc.subject
stabile isotopes
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie::570 Biowissenschaften; Biologie
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.subject.ddc
900 Geschichte und Geografie::930 Geschichte des Altertums (bis ca. 499), Archäologie::930 Geschichte des Altertums bis ca. 499, Archäologie
dc.title
Das Kind in uns unter der Lupe der Isotopie, Allometrie und Pathologie
dc.contributor.contact
a.hujic@fu-berlin.de
dc.contributor.firstReferee
Dr. Eva Rosenstock
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Sigmar Stricker
dc.date.accepted
2015-11-11
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000103005-8
dc.title.subtitle
Zusammenhang zwischen δ15N und δ13C als Eiweißproxy und dem Knochenwachstum
bei linienbandkeramischen Individuen aus Stuttgart-Mühlhausen ‚Viesenhäuser
Hof‘ und Schwetzingen unter Berücksichtigung verschiedener Indikatoren für
Nährstoffversorgung
dc.title.translated
The child in ourselves under the magnifying glass of isotopy, allometry and
pathology
en
dc.title.translatedsubtitle
Relationship between δ15N and δ13C as a protein proxy and longitudinal bone
growth in linearbandkeramik individuals from Stuttgart-Mühlhausen
‘Viesenhäuser Hof’ and Schwetzingen including several indicators for nutrient
supply
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000103005
refubium.note.author
frühere Ausgabe unter der URL https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10785
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000020003
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access