dc.contributor.author
Druschel, Claudia
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:35:32Z
dc.date.available
2011-11-14T10:16:00.065Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13579
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17777
dc.description.abstract
Einleitung: Die optimale chirurgische Behandlung von primär malignen
Wirbelsäulentumoren sowie solitären Wirbelsäulenmetastasen biologisch
günstiger Entitäten ist die weite Resektion mit angemessenen tumorfreien
Resektionsrändern. Hierbei gilt das Erreichen von tumorfreien
Resektionsrändern als Vorrausetzung für eine suffiziente lokale und
systemische Tumorkontrolle. Die praktische Umsetzung dieses grundlegenden
Konzeptes auf die chirurgische Therapie von Wirbelsäulentumoren gestaltet sich
aufgrund der besonderen anatomischen Gegebenheiten schwierig, so dass lange
Zeit lediglich „piecemeal resections“ und intraläsionale Kürretagen angewandt
wurden. Es konnte gezeigt werden, dass diese operativen Techniken zur
Tumorzelldissemination mit residualer Tumormasse und erhöhtem Risiko eines
lokalen sowie systemischen Tumorrezidives führen. Die Einführung der totalen
En-bloc-Spondylektomie (TES) als chirurgische Therapieoption bot die
Möglichkeit eines neuen therapeutischen Ansatzes, welcher die radikalen
onkochirurgischen Konzepte der Extremitätenchirurgie auf die Wirbelsäule
übertragbar macht und somit das Erreichen von marginalen bis weiten
Resektionsgrenzen ermöglicht. Diese Arbeit soll die chirurgische Technik der
multisegmentalen En-bloc-Spondylektomie beschreiben, das onkochirurgische
Outcome dieses Verfahrens von Patienten mit primären Wirbelsäulentumoren und
solitären Metastasen analysieren und die Methode der dorsoventralen
Defektrekonstruktion mittels Carbon-Composite- Cagesystemen untersuchen.
Material und Methoden: In diese Studie wurden 9 Männer und 11 Frauen
aufgenommen. Das mittlere Alter des Patientenkollektivs lag bei 54 ±16 Jahren.
Histologisch konnten 10 verschiedene Tumorentitäten unterschieden werden.
Insgesamt erkrankten 15 Patienten an einem primären Wirbelsäulentumor. 5
Patienten erlitten solitäre Wirbelsäulenmetastasen eines außerhalb der
Wirbelsäule lokalisierten Primärtumors (durchschnittlicher Tokuhashi-Score:
11, durchschnittlicher Tomita-Score: 2). Alle eingeschlossenen Patienten
hatten thorakolumbale Tumorlokalisationen. Am häufigsten waren die Tumore
hierbei im Bereich der BWS (n = 13) vertreten, gefolgt von der LWS (n=4) und
dem thorakolumbalen Übergang (n = 3). Alle Patienten wiesen eine
extrakompartimentale Tumorlokalisation (Tomita Typ 6) auf. 6 Patienten zeigten
zudem eine Tumorbeteiligung der umliegenden Strukturen. Im Rahmen des
präoperativen Stagings konnte bei 3 Patienten eine Tumorbeteiligung des
Zwerchfells, bei 2 Patienten eine Invasion des Thoraxwand und in 1 Fall eine
pulmonale, im Verlauf konstante Läsion (stable disease) diagnostiziert werden.
Alle Patienten wurden präoperativ mit einer CT-Thorax/Abdomen-Bildgebung sowie
einer Skelettszintigraphie auf systemische Tumormanifestationen untersucht.
Zur lokalen Bildgebung wurden alle Patienten mit konventionellen
Röntgenaufnahmen im Stehen und einer MRT-Bildgebung sowie eines FDG-PET-CT
diagnostiziert. Bei 7 Patienten erfolgte in der Anamnese eine Voroperation im
zu resezierenden Wirbelsäulenbereich, die zwischen 5 und 27 Monaten zurücklag.
Entsprechend der unterschiedlichen Tumorentitäten erhielten Patienten nach
Vorstellung im interdisziplinären Tumorboard vor Durchführung der En-bloc-
Resektion neoadjuvante Radio- oder Chemotherapien. Alle Patienten erhielten
eine multisegmentale En-bloc-Spondylektomie. Hierbei wurde bei 8 Patienten
eine Resektion rein von dorsal durchgeführt. 12 Patienten benötigten zum
ventralen Release einen kombinierten, sequentiellen ventrodorsalen Zugangsweg.
Zusammenfassend wurden in dieser Studie insgesamt 51 Wirbelkörpersegmente
reseziert. Am häufigsten mit n = 9 erfolgte die En-bloc-Resektion von 3
Segmenten. Die sehr aufwändige En-bloc-Exzision von 4 Segmenten wurde nur bei
3 Patienten durchgeführt. Die mittlere Operationsdauer lag insgesamt bei 10 h.
Der mittlere in OP-Saugern erfasste und in Bauchtüchern und Kompressen
abgeschätzte Blutverlust betrug 6100 ml (range: 500 – 19000 ml). Im Mittel
betrug die Dauer der intensivmedizinischen Betreuung 3,5 +/- 3,0 Tage (range:
2-9 Tage). Ergebnisse: Die histologischen Beurteilungen ergaben keine
intraläsionalen Resektionen. Insgesamt wurden 7 Resektionen als weit und 13
als marginal bewertet. Bei 11 Patienten traten im intra- und postoperativen
Verlauf Komplikationen auf. Hierunter waren Wundheilungsstörungen,
Wundinfekte, Verletzungen des Ductus thoracicus und neurologische
Komplikationen zu nennen. Zur Defektrekonstruktion wurde in allen Fällen
dorsale Schrauben-Stab-Systeme der Firma CoLigne benutzt. Die dorsale
Stabilisierung schloss je nach Anzahl der resezierten Segmente entweder 2 oder
3 Wirbelkörper kranial und kaudal ein. Entsprechend der resezierten Tumorgröße
wurde zur zusätzlichen ventralen Abstützung ein Carbon-Composite-Cage
verwendet. Das vorliegende Patientenkollektiv wurde im Mittel 21,3 Monate
nachbeobachtet (range: 5 – 49 Monate). Hierbei wurden die Ereignisse wie
tumorbedingtes Versterben (dead of disease, DOD), lokales oder systemisches
Tumorrezidiv (alive with disease, AWD) und tumorfreies Überleben (no evidence
of disease, NED) festgehalten. Im Nachbeobachtungszeitraum verstarb kein
Patient an anderweitigen Erkrankungen. Zum Ende der Nachuntersuchung waren 18
Patienten am Leben. Hierbei verstarben eine 27-jährige Patientin nach 28
Monaten an einem Nierenzellkarzinom und ein weiterer Patient nach 12 Monaten
aufgrund eines Chondrosarkoms. Im lokalrezidivfreien Überleben erlitt ein
Patient mit Neurofibrosarkom, welcher eine marginale Resektion erhalten hatte,
8 Monate nach Indexoperation ein lokales Rezidiv im Bereich der Thoraxwand.
Insgesamt entwickelten 7 Patienten im Verlauf der Nachbeobachtung
metastatische Absiedlungen, vor allem im Bereich der Lunge. Hiervon traten 5
Fälle in der Gruppe der Primärtumore und 2 Fälle bei Patienten mit Metastasen
auf. Im Mittel wurde dies nach 9,7 Monaten (range: 3 bis 23 Monate)
beobachtet. Es existierten keine tumor- oder behandlungsassoziierten Faktoren,
die die lokale Kontrolle neben der Durchführung der En-bloc-Resektion
entscheidend beeinflussten.
de
dc.description.abstract
OBJECTIVE: Assess the clinical and radiologic outcome after multilevel en-bloc
spondylectomy and reconstruction. SUMMARY OF BACKGROUND DATA: Monolevel en-
bloc spondylectomies have proven their oncosurgical effectiveness while
reports on multilevel resections for extracompartmental tumor localizations
are rare. METHODS: Patients treated by multilevel en-bloc spondylectomy and
restoration with a carbon composite vertebral body replacement system were
investigated. Patient charts, and clinical follow-up investigations were
analyzed for histopathological tumor origin, preoperative symptoms, surgical
peri- and postoperative data, applied adjuvant therapies, as well as the
course of disease. Solitary metastases time until occurrence and prognostic
scores were evaluated (Tomita/Tokuhashi Score). CT-scans were performed and
analyzed at follow up. Oncological status was evaluated including local
recurrence rates, cumulative disease specific, and metastases-free survival.
RESULTS: Multilevel (2-5 segments) en-bloc spondylectomy of the thoracolumbar
spine was performed in 20 patients (15 sarcomas and 5 solitary spinal
metastases 9 male/11 female, mean age at surgery: 54 ± 16 years.). Wide and
marginal surgical margins were achieved in 7 and 13 patients, respectively.
Mean follow-up period was 21.3 (5-49) months. No implant breakage or loosening
was observed. Local recurrence occurred in one patient. Thirteen of the 18
surviving patients showed no evidence of the disease, two died of systemic
disease. CONCLUSION: Multilevel en-bloc spondylectomy offers a radical
resection option for extracompartmental tumor involvement. It provides
oncologically adequate resection margins with low local recurrence. However,
the procedures are complex; the patient's stress is high and metastatic
disease developed in one-third of patients. A judicious patient selection and
a realistic feasibility evaluation must precede the decision for surgery.
Reconstruction using a carbon composite cage system showed low complication
rates and offers advantages for oncosurgical procedures.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
en bloc spondylectomy
dc.subject
primary spine tumors
dc.subject
solitary metastases of the spine
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Onkochirurgische Behandlungsergebnisse multisegmentaler En-bloc-
Spondylektomien bei primären Tumoren und solitären Metastasen der
thorakolumbalen Wirbelsäule
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. Klaus-Dieter Schaser
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. T. Mittlmeier; Priv.-Doz. Dr. med. B. Füchtmeier
dc.date.accepted
2011-11-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000025612-3
dc.title.translated
Oncosurgical results of multilevel thoracolumbar en-bloc spondylectomy for
primary tumors and solitary spinal metastases
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000025612
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000010149
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access