dc.contributor.author
Seelow, Dominik
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:30:51Z
dc.date.available
2015-09-18T04:53:40.243Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13463
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17661
dc.description.abstract
In dieser Habilitationsschrift beschreibe ich verschiedene Strategien und von
mir entwickelte oder mitentwickelte Computerprogramme, die es Forschern und
Klinikern erlauben, unter einem möglichst minimalen Einsatz von Zeit und Geld
die wahrscheinlichsten Ursachen monogener Krankheiten zu bestimmen. Alle hier
vorgestellten Programme sind web-basiert, das heißt, dass sie direkt und ohne
die Notwendigkeit, Software zu installieren, benutzt werden können. Sie
zeichnen sich überdies durcheine sehr einfache Benutzbarkeit aus. Dies
versetzt die mit einer Krankheit vertrauten Wissenschaftlern oder Ärzten in
die Lage, sich selber stärker in die Aufklärung der Krankheitsursachen
einzubringen, ohne die Datenauswertung komplett an Bioinformatiker angeben zu
müssen, womit in der Regel Informationsverluste einhergehen, da diese weit
weniger über die betreffende Krankheit wissen. Die Software GeneDistiller, die
schon in meiner Promotion entstanden ist, dient primär der Suche nach
Kandidatengenen für monogene Krankheiten, kann aber darüber hinaus auch dazu
verwendet werden, diverse Informationen über ein einzelnes oder eine Reihe von
Genen komfortabel und schnell anzuzeigen oder die Gene nach selbst gewählten
Eigenschaften zu durchzusuchen, zu filtern und nach ihrem erwarteten
Krankheitspotential zu priorisieren. Neben dem Einsatz im Rahmen einer
klassischen Genkartierung können mit GeneDistiller auch die Eigenschaften der
Gene studiert werden, in denen in Exom- oder Genomsequenzierung potentiell
krankheitsverursachende Varianten detektiert wurden. GeneDistiller kann auch
in der Erforschung komplexer Krankheiten eingesetzt werden, um den möglichen
Einfluss der den durch Assoziationsstudien bestimmten Loci benachbarten Gene
auf die Krankheit zu beurteilen. Eine weitere hier vorgestellte Software
ermöglicht die Bestimmung von Krankheitsloci in konsanguinen Familien. Die
Software HomozygosityMapper arbeitet erheblich schneller und ist deutlich
einfacher zu benutzen als klassische Computerprogramme für die
Kopplungsanalyse. Die erste Version der Software gestattete die direkte
Analysen von Genotypen, die mittels SNP-Chips gewonnen worden. Die aktuelle
Version erlaubt es darüber hinaus, Homozygotiekartierungen auch mit den durch
Exom- oder Genomsequenzierungen gewonnenen Daten durchzuführen. Zur raschen in
silico Bewertung des Krankheitspotentials von DNA-Varianten haben wir ein
weiteres Computerprogramm entwickelt, MutationTaster. Im Gegensatz zu allen
bisherigen Variantenbewertungsprogrammen arbeitet MutationTaster auch auf DNA-
Ebene und erlaubt es deshalb, neben nicht-synonymen auch synonyme und nicht
kodierende DNA-Varianten zu analysieren. Auch von diesem Programm gibt es zwei
publizierte Versionen; die zweite greift die in der Zwischenzeit verfügbar
gewordene umfangreiche Sammlung an Polymorphismen aus dem 1000-Genom-Projekt
und funktioneller genomischer Elemente aus dem ENCODE-Projekt auf und verfügt
zudem über wesentlich mehr Tests und einen deutlich vergrößerten Satz an
Trainingsdaten. Sie erlaubt es darüber hinaus, durch eine web-basierte
Analysestrecke, die wahrscheinlichsten Krankheitsmutationen aus den tausenden
oder Millionen von Varianten herauszufiltern, die in kompletten Exom- oder
Genomsequenzierungen detektiert werden. Die Variantenbewertung durch
MutationTaster wird von einer weiteren Software genutzt, an deren Erstellung
ich beteiligt war: der Exomiser verbindet die Wahrscheinlichkeit der
Pathogenität einer Variante mit der Wahrscheinlichkeit, dass das betroffene
Gen an der Pathogenese einer bestimmten Erkrankung beteiligt ist. Das Programm
CNVinspector dient der benutzerfreundlichen Identifizierung potentiell
krankheitsverursachender Variationen in der Kopienzahl von Genen oder
chromosomalen Regionen. Hierbei können die durch ArrayCGH-Experimente, SNP-
Chips oder andere Methoden bestimmten duplizierten, deletierten oder
hemizygoten Regionen in einzelnen Patienten oder Kohorten und mit gesunden
Kontrollen verglichen werden. Dazu können wahlweise eigene Kontrollen oder
aber öffentlich publizierte Studien herangezogen werden. Das Programm bietet
ein Interface zu GeneDistiller, so dass eine schnelle Untersuchung und
Bewertung der betroffenen Gene möglich wird.
de
dc.description.abstract
This professorial dissertation describes various strategies to find disease-
causing DNA variants as quick and cost-efficient as possible. These strategies
employ several computer programs that I have developed or co-developed. All
computer program are web-based, i.e. they do not require the installation of
software. They can be used free of charge and offer intuitive and simple
interfaces. This allows clinicians or scientists to analyse their data on
their own without the need to ask bioinformaticians or IT personnel for help.
The software GeneDistiller is aimed at finding candidate genes for monogenic
diseases. It can be used to conveniently display information about a list of
genes, to search for specific gene features, to filter genes or to prioritise
them according to a disease model. HomozygosityMapper allows a rapid
determination of disease loci of Mendelian disorders in consanguineous
families. It is much faster than conventional linkage analysis and much easier
to use. The current version can handle genotype files from high-throughput
sequencing studies. The disease-causing potential of DNA variants can be
studied in silico with the software MutationTaster. In contrast to its most
prominent competitors, it also performs tests on DNA level. It is hence not
restricted to single amino acid substitutions but can also analyse synonymous
and non-coding variants. The current version includes a web-based pipeline to
automatically analyse genotype files from high-throughput sequencing projects
to facilitate the identification of the causal mutation in the tens of
thousands of variants detected. The variant prediction is used by another
software which I co-developed: The Exomiser integrates the potential effect of
a variant on the gene product with the potential of the affected gene to be
involved in the pathogenesis of a given Mendelian disease. The CNVinspector
software was designed for the convenient identification of potentially
disease-causing copy number variants (CNV). CNVs obtained by ArrayCGH, SNP
arrays, or other means can be compared with other patients or filtered against
control data. An interface to GeneDistiller allows a rapid study of the
affected genes.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Bioinformatics
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Computer-unterstützte Suche nach krankheitsverursachenden DNA-Mutationen
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Andreas W. Kuß
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Thomas Meitinger
dc.date.accepted
2015-07-13
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000100216-7
dc.title.translated
Computer-aided search for disease mutations
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000100216
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000017769
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access