dc.contributor.author
Freund, Christian
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:29:21Z
dc.date.available
2006-02-09T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13420
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17618
dc.description
Titel, Inhaltsverzeichnis
I Einleitung
1.1 Anatomie und Physiologie des Herzens
1.2 Das Wachstum des Herzens vor und nach der Geburt: Mitose und
physiologische Hypertrophie
1.3 Die pathologische Hypertrophie: Ursachen und Merkmale
1.4 Rezeptoren und Signalmoleküle, die zur Hypertrophie führen (s. auch
Tabelle 2)
1.5 Die Inhibition von Hypertrophie-induzierenden Signalwegen im Tiermodell
und bisherige pharmakologische Behandlungsmethoden beim Menschen
1.6 Der Transkriptionsfaktor NF-κB
1.7 Zielsetzung der Dokorarbeit
II Ergebnisse
2.1 Untersuchung der pathogenetischen Funktion von NF-κB bei der Hypertrophie-
Entstehung
2.2 Die Funktion von NF-κB bei der Hypertrophie in vivo
2.3 Versuche mit isolierten Kardiomyozyten in Kultur
2.4 Die Inhibition von NF-κB bewirkt die reduzierte mRNA-Expression von gp130
in vitro und in vivo
III Diskussion
3.1 Experimentelle Modelle
3.2 Die Inhibition der NF-κB-Aktivität hat keinen Einfluss auf die
physiologische Hypertrophie, schützt aber vor pathologischer Hypertrophie
3.3 NF-κB und gp 130: Ein Modell für die Verbindung zweier kardialer Zelltypen
und zweier prohypertrophischer Signalwege
3.4 NF-κB: Ein Überlebensfaktor für Kardiomyozyten in vivo und in vitro?
3.5 NF-κB und andere Hypertrophiemoleküle: Welche eignen sich potentiell für
die pharmakologische Inhibition?
IV Material und Methoden
4.1 Mausmodelle
4.2 Genotypisierung der Mäuse mittels Polymerase-Kettenreaktion (polymerase
chain reaction, PCR)
4.3 In vivo Experimente mit Mäusen
4.4 Präparation von Primärzellen und Zellkultur
4.5 Isolation von DNA und RNA
4.6 Herstellung von Proteinextrakten
4.7 SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE) und Westernblot
4.8 Nachweis der DNA-Bindungsaktivität von Transkriptionsfaktoren
4.9 Histologie
4.10 Expressionsanalysen
4.11 Messung der Proteinsynthese von adulten Kardiomyozyten mittels 3H Leucin-
Einbau
4.12 Durchflusszytometrie (fluorescence-activated cell sorter, FACS)
4.13 Statistik
4.14 Lösungen/Puffer
4.15 Zellkulturmedien
4.16 Gele
V Liste der Abkürzungen
VI Literatur
VII Anhang
7.1 Zusammenfassung
7.2 Summary
7.3 Publikationen
7.4 Danksagung
dc.description.abstract
Adulte Herzmuskelzellen (Kardiomyozyten) sind enddifferenzierte Zellen, die
die Fähigkeit zur Teilung verloren haben. Im Falle einer erhöhten
Arbeitsbelastung des Herzens kommt es folglich nicht zu einer Bildung neuer
Kardiomyozyten durch Proliferation, sondern zu einem Größenwachstum der
vorhandenen Kardiomyozyten, das in einer Vermehrung der kontraktilen Einheiten
pro Zelle resultiert (Hypertrophie). Obwohl die Hypertrophie zunächst die
Herzfunktion verbessert, stellt sie langfristig ein erhöhtes Risiko für die
Herzinsuffizienz dar. Aktuelle Behandlungsmethoden von Herzinsuffizienz in der
Klinik beschränken sich auf die Blockade von Oberflächenrezeptoren. Es besteht
jedoch weiterhin eine erhöhte Mortalität. Daher stellen in der Signalkaskade
stromabwärts zu findende Signalmoleküle, insbesondere Transkriptionsfaktoren,
potentiell geeignetere Ziele zur Behandlung der Herzinsuffizienz dar.
Der Transkriptionsfaktor NF-κB wird durch inflammatorische Zytokine,
mikrobielle Pathogene, morphogenetische Signale, Zellstress und
Wachstumsfaktoren aktiviert. Bisher veröffentlichte in vitro Arbeiten deuteten
darauf hin, dass NF-κB Hypertrophie induzieren kann. Dabei blieb unklar, ob
dies auch für die Hypertrophie in vivo gilt. Zusätzlich wurde NF-κB im Herzen
als antiapoptotisch beschrieben.
Das Ziel der vorliegenden Doktorarbeit war die Untersuchung der Funktion von
NF-κB bei der Hypertrophie und der Apoptose in vivo. Dazu wurde NF-κB
herzspezifisch inhibiert. Dies erfolgte durch Kardiomyozyten-spezifische
Expression des NF-κB-Superrepressors IκBαΔN mit Hilfe des Cre/loxP-Systems.
Mäuse mit Kardiomyozyten-spezifischer Expression von IκBαΔN (ΔNMHC Mäuse)
hatten unter basalen Bedingungen im Vergleich zu Kontrolltieren keine
veränderten Herzen, wie mittels Echokardiographie und histologischen Schnitten
gezeigt wurde. Durch Immunhistochemie wurde nachgewiesen, dass die Aktivierung
von NF-κB in Kardiomyozyten von ΔNMHC Mäusen nach Stimulation mit TNF-α
unterdrückt war. Hypertrophie wurde durch Angiotensin II (AngII) oder den
β-adrenergen Agonist Isoproterenol induziert, die durch implantierte,
mikroosmotische Pumpen für 14 bzw. 7 Tage verabreicht wurden. In
Kontrolltieren induzierte AngII erwartungsgemäß Hypertrophie, wie mittels
Histologie, Echokardiographie, Bestimmung des Herzgewichtes und der
Quantifizierung der mRNA-Expression von Hypertrophiemarkern nachgewiesen
wurde. Im Gegensatz dazu entwickelten ΔNMHC Mäuse keine Hypertrophie.
Zusätzlich verursachte die Inhibition von NF-κB in vivo nach AngII-Gabe keine
erhöhte Apoptose bei Kardiomyozyten, wie mittels TUNEL-Test und
Echokardiographie nachgewiesen wurde. Auch die typischerweise durch AngII-
induzierte perivaskuläre Infiltration von inflammatorischen Zellen war durch
die kardiomyozyten-spezifische Inhibition von NF-κB nicht betroffen.
Auch die durch Langzeitstress-induzierte Hypertrophie, die durch eine
zweimonatige Drucküberbelastung des Herzens mittels Aortenkonstriktion bewirkt
wurde, war in den ΔNMHC Mäusen inhibiert.
Ein weiteres Ziel der Doktorarbeit war die Untersuchung von Hypertrophie-
Signalwegen in adulten Kardiomyozyten in Kultur. In adulten
Rattenkardiomyozyten in vitro induzierten physiologische Konzentrationen von
AngII eine moderate Steigerung der NF-κB-DNA-Bindungsaktivität. Die
induzierten Heterodimere bestanden aus den NF-κB-Untereinheiten p65 und p50.
Aus der Literatur war bekannt, dass Ang II bei Fibroblasten aus dem Herzen die
Expression von Zytokinen der Interleukin(IL)-6 Familie steigert, und diese
Zytokine zu AngII-induzierter Hypertrophie beitragen. In eigenen Versuchen mit
adulten Rattenkardiomyozyten in vitro konnte gezeigt werden, dass verschiedene
Mitglieder der IL-6-Familie die DNA-Bindungsaktivität von NF-κB steigern.
Demnach aktiviert AngII NF-κB in adulten Rattenkardiomyozyten in vitro sowohl
direkt als auch indirekt durch IL-6-Zytokine.
Als Mass der Hypertrophie in vitro wurde die Proteinsynthese mittels Einbau
der radioaktiv markierten Aminosäure Leucin untersucht. Wider Erwarten konnte
nach AngII-Gabe mit dieser Methode keine Hypertrophie nachgewiesen werden.
Dies war jedoch nach FCS-Stimulation der Fall. Um die Rolle von NF-κB bei der
Hypertrophie in vitro zu untersuchen, wurde IκBαΔN in diesen Zellen mittels
adenoviralem Transfer exprimiert. Die Inhibition von NF-κB hatte keinen
Einfluss auf die FCS-induzierte Hypertrophie.
Mittels adenoviraler Expression von IκBαΔN wurde auch die Wirkung der
Inhibition von NF-κB in Bezug auf die Apoptose in adulten Rattenkardiomyozyten
untersucht. Weder die Expression von IκBαΔN alleine noch die gleichzeitige
Stimulation mit TNF-α führte zu einer gesteigerten Apoptose im TUNEL-Test.
Hingegen induzierte das als Positivkontrolle eingesetzte Doxorubicin
erwartungsgemäß Apoptose.
Zur Identifizierung von potentiellen prohypertrophischen Zielgenen von NF-κB
wurde eine Gen-Chipanalyse durchgeführt. In Rattenkardiomyozyten, in denen NF-
κB inhibiert war, war die mRNA-Menge von gp130 reduziert. gp130 ist die
signalvermittelnde Untereinheit des IL-6-Rezeptors und verursacht
bekanntermaßen Hypertrophie. Mittels realtime RT-PCR wurde die Reduktion der
gp130 mRNA-Mengen sowohl in vitro als auch in vivo bestätigt. Auf Proteinebene
war die Menge an gp130 in Kardiomyozyten von ΔNMHC Mäusen nicht unter basalen
Bedingungen, jedoch nach 30minütiger Kostimulation mit AngII und IL-6
reduziert.
Die vorliegende Arbeit zeigt zum ersten Mal in vivo, dass die Kardiomyozyten-
spezifische Inhibition von NF-κB die Hypertrophie sowohl nach Kurzzeit- als
auch nach Langzeitstress verhindert. Gleichzeitig wurde keine erhöhte Apoptose
festgestellt. Zukünftige Experimente müssen zeigen, ob auch die
pharmakologische Inhibition von NF-κB die Hypertrophie in vivo verhindern
kann.
de
dc.description.abstract
Adult cardiomyocytes are terminally differentiated cells which have lost the
ability to undergo cell division. Thus, these cells repond to work overload
with an increase in cell size, which is accompanied by a higher number of
contractile units per cell (hypertrophy). Hypertrophy may eventually lead to
heart failure. Current heart failure treatment relies on potent cell surface
blockade of the renin-angiotensin and the β-adrenergic system. As mortality
remains elevated, downstream molecules such as transcription factors may
represent more specific drug targets.
The ubiquitous transcription factor NF-κB is activated by inflammatory
cytokines, pathogenes, cellular stress and growth factors. In vitro
experiments with neonatal cardiomyocytes proposed a potential role for NF-κB
in cardiac hypertrophy. Furthermore NF-κB was described as a survival factor
for the heart.
The aim of this thesis was to investigate the function of NF-κB in cardiac
hypertrophy and apoptosis in vivo. Therefore NF-κB was inhibited in a heart-
specific manner by use of the Cre/loxP system. Mice with cardiomyocyte-
specific expression of the NF-κB superrepressor IκBαΔN (ΔNMHC-mice) had normal
hearts under baseline conditions, as determined by echocardiography and gross
morphology. In isolated cardiomyocytes of ΔNMHC-mice IκBαΔN effectively
inhibited nuclear translocation of NF-κB-p65 after stimulation with TNF-α. In
order to induce cardiac hypertrophy in mice, microosmotic pumps were implanted
subcutaneously, releasing angiotensin II (AngII) or the β-adrenergic agonist
isoproterenol (Iso) during 14 or 7 days, respectively. As expected, AngII
caused hypertrophy in control animals as assessed by histology,
echocardiography, heart weight and quantitation of mRNA-expression of
hypertrophic marker genes. In contrast, ΔNMHC-mice did not mount a
hypertrophic response. This was also true after stimulation with Iso. In
addition, inhibition of NF-κB in vivo did not result in increased apoptosis of
cardiomyocytes as tested by TUNEL assay and echocardiography. Finally, AngII-
induced perivascular inflammation was not altered in ΔNMHC-mice. Thus, NF-κB
is specifically involved in the hypertrophic response of cardiomyocytes to
AngII. In order to generate longterm cardiac stress, pressure overload was
induced by partial aortic constriction (TAC). In contrast to control mice
ΔNMHC-mice did not develop hypertrophy after 8 weeks of TAC.
To study signal transduction involving AngII and NF-κB in vitro, isolated
adult rat cardiomyocytes were used. Physiological concentrations of AngII
activated NF-κB p50 and p65, as determined by electrophoresis mobility shift
assay (EMSA). Importantly, apart from AngII different members of the IL-6
cytokine family induced NF-κB-DNA binding activity. These cytokines are known
to be released by cardiac fibroblasts upon AngII stimulation.
The measurement of protein synthesis was used to study the function of NF-κB
in cardiac hypertrophy in isolated adult cardiomyocytes. Unexpectedly AngII
did not induce an increase in protein synthesis in these cells. Although FCS
induced increased cardiomyocyte protein synthesis, this process was
independent of NF-κB because adenoviral expression of IκBαΔN had no effect.
Furthermore, in contrast to neonatal cardiomyocytes, inhibition of NF-κB in
adult cardiomyocytes did not increase apoptosis after stimulation with TNF-α.
A microarray assay revealed that in adult rat cardiomyocytes with inhibited
NF-κB activity the mRNA of gp130 was downregulated. gp130 is the
signaltransducing subunit of the receptors for ligands of the IL-6 cytokine
family and has been shown to mediate cardiac hypertrophy. Downregulation of
gp130 mRNA after blocking NF-κB activity in vitro and in vivo was confirmed by
realtime RT-PCR. Interestingly, gp130 protein levels were unchanged in
cardiomyocytes of ΔNMHC-mice under basal conditions, but were diminuished 30
min after stimulation of gp130 in comparison to stimulated cells of control
animals. Further experiments are needed to confirm the hypothesis that gp130
is a prohypertrophic downstream target of NF-κB.
This is the first report showing that cardiomyocyte-specific inhibition of NF-
κB prevents hypertrophy without causing apoptosis in vivo. Future studies have
to proof if NF-κB represents an effective target for the pharmacological
inhibition of hypertrophy.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
cardiac hypertrophy
dc.subject
nuclear factor-kappa B
dc.subject
transgenic mice
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie::570 Biowissenschaften; Biologie
dc.title
Der Transkriptionsfaktor NF-κB ist essentiell für die Angiotensin II- und die
Isoproterenol-induzierte Hypertrophie in vivo
dc.contributor.firstReferee
Professor Claus Scheidereit
dc.contributor.furtherReferee
Professor Günter Korge
dc.date.accepted
2005-12-22
dc.date.embargoEnd
2006-02-10
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000001996-2
dc.title.translated
Transcription factor NF-κ B is essential for angiotensinII- and isoproterenol-
induced cardiac hypertrophy in vivo
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000001996
refubium.mycore.transfer
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