dc.contributor.author
Fröhlich, Anja
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:29:19Z
dc.date.available
2012-11-21T08:46:07.685Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13419
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17617
dc.description.abstract
Die juvenile idiopathische Arthritis (JIA) ist die häufigste chronisch-
entzündliche rheumatische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter. Ihre
Gesamtprävalenz wird heute mit etwa 0,1% angenommen. Der JIA bzw. ihren nach
der aktuellen ILAR- Klassifikation definierten sieben Subgruppen werden
verschiedene Arthritisformen zugeordnet. Zwischen den Arthritisformen, aber
auch innerhalb der einzelnen JIA- Subgruppen bestehen große Unterschiede
hinsichtlich des Verlaufes der Erkrankung. Während die JIA bei einem Teil der
Patienten innerhalb weniger Monate oder Jahre zum Stillstand kommt, schreitet
die Erkrankung bei anderen chronisch voran, bleibt bis ins Erwachsenenalter
hinein aktiv und führt zu dauerhaften Behinderungen, Organschäden und einer
eingeschränkten Teilhabe. Bisher ist es nicht sicher möglich zu
Erkrankungsbeginn die Patienten zu identifizieren, die einen ungünstigen
Verlauf entwickeln werden und deshalb frühzeitig von einer intensiven
Therapie profitieren würden. Deshalb wurde die vorliegende Arbeit mit dem
Ziel durchgeführt, Verlaufsprädiktoren für die JIA ausfindig zu machen.
Hierfür wurden bereits vorhandene Daten einer 16- Jahres-Follow-up Studie
herangezogen, d.h. retrospektiv anhand der Krankenakten erfasste Parameter vom
Krankheitsbeginn und im Rahmen einer Nachuntersuchung und Befragung erhobene
Parameter zum Follow-up. Die erfassten klinischen, laborchemischen und
genetischen Merkmale wurden dann auf ihren prädiktiven Wert hinsichtlich des
Outcomes untersucht. Als Outcome-Parameter dienten die Merkmale Remission bzw.
persistierende Krankheitsaktivität und Funktionszustand zum Follow-Up sowie
die Entwicklung einer Uveitis als schwerwiegende extraartikuläre
Manifestation. Zu den untersuchten klinischen Merkmalen gehörten die Dauer
bis zum ersten Rheumatologenkontakt, das Erkrankungsalter, Geschlecht und der
initiale Gelenkbefall. Neben allgemeinen Laborparametern (z.B. BSG, CRP, Hk,
α-2-Globulin, Leukozyten, Thrombozyten, IgG, ANA) wurden auch genetische
Polymorphismen der Patienten bestimmt und auf den prädiktiven Wert hin
untersucht. Wir wählten HLA-Allele (B27, DRB1, DPB1, DQA1 und DQB1) und
Zytokin-Polymorphismen (TNF-α -308,IL-6 -174, IFN-γ +874, IL-10 -1082 und
TGF-β +869 und +915) mit funktioneller Relevanz. Die Merkmale, die zunächst
bivariat signifikante Korrelationen mit den Outcomeparametern zeigten, wurden
in multivariaten Tests überprüft. In den multivariaten Analysen waren das
Fehlen von HLA-DRB1*03 und TGF-β Codon 10 C,C mit dem Erreichen einer
Remission assoziiert. Der einzige klinische Parameter, der mit dem Eintreten
in die Remission korrelierte, war der ILAR-Subtyp. Klinische Parameter, die
mit einem schlechten körperlichen Funktionsstatus korrelierten, waren ein
erstmaliger Rheumatologenkontakt nach mehr als 6 Monaten Krankheitsdauer, eine
Enthesitis-assoziierte Arthritis und der initiale Hüftgelenkbefall. Weder
HLA- noch Zytokin-Polymorphismen waren mit dem Funktionsstatus assoziiert.
Innerhalb der OA-Gruppe war DQA1*03 mit der persistierenden Verlaufsform
assoziiert, was sich möglicherweise aufgrund des insgesamt seltenen
Auftretens dieses Allels in unserer Kohorte in den multivariaten Testungen
nicht reproduzieren ließ. Der initiale Sprunggelenkbefall und DR5
(DRB1*11+12)-Positivität korrelierten mit der Entwicklung einer Uveitis. Es
fanden sich jedoch keine Assoziationen mit Zytokin- Polymorphismen. Aus
unseren Ergebnissen kann geschlussfolgert werden, dass die frühe Überweisung
von pädiatrischen Patienten mit Arthritis unklarer Genese an eine
kinderrheumatologische Einrichtung ein besseres Outcome für die Patienten
bewirkt, möglicherweise, aufgrund einer schnelleren Diagnostik und adäquaten
Therapieeinleitung. Bei initialem Hüftgelenkbefall sprechen unsere
Untersuchungen für eine engmaschige Verlaufsbeobachtung und eher frühzeitige
intensive Behandlung, um bleibende Funktionseinschränkungen der Patienten zu
verhindern. Bezüglich der in dieser Studie gefundenen genetischen
Prädiktoren können derzeit noch keine Schlussfolgerungen für die klinische
Praxis gezogen werden. Hier sind Multicenterstudien erforderlich, um
genetische Risikofaktoren sicher bestimmen zu können. Die Ergebnisse dieser
Auswertung sollten im Rahmen prospektiver Studien überprüft werden. Die
vorliegende Untersuchung hat die Vorarbeit für eine prospektive
Kohortenstudie geliefert.
de
dc.description.abstract
Juvenile idiopathic arthritis is the most common rheumatic disease in
childhood with a prevalence of 0,1%. The term "JIA" encompasses different
forms of arthritis with different disease courses. While a part of the
patients attend ongoing remission, others suffer from chronic disease activity
even in adulthood with persistent articular and organic disability. Today it
is still not possible to exactly identify the patients with an unfavourable
outcome at the beginning of the disease. In view of new therapeutic options
with still unknown longterm side effects for pediatric patients, predictors of
a severe disease course are of clinical interest. The aim of this study was to
find laboratory, clinical and genetic predictors of continued disease activity
and functional loss after a mean disease duration of 16 years. Therefore the
data of 191 patients with JIA from the clinic of pediatric rheumatology in
Berlin-Buch and a beginning of the disease in the years 1978-1988 were
retrospectively analyzed. Patients at follow-up were at least 14 years old,
most of them grown-up (mean=23 years). The following parameters of the
patient`s outcome were determined: attended remission at follow-up to measure
disease activity, the „Health Assessment Questionnaire“-Score to measure the
functional outcome of the patient and the presence of uveitis as a severe
extraarticular manifestation of the disease which strongly affects the
longterm outcome. Besides the whole group of JIA patients, the subgroup with
oligoarticular JIA was analysed separately. Features as sex, age at the
beginning of the disease, subtype, duration until first presentation to
pediatric rheumatology, affected joints in the beginning of the disease,
routine laboratory markers and genetic polymorphisms with functional relevance
in JIA (HLA-B27, DRB1, DPB1, DQB1, DQA1, TNF-α -308,IL-6 -174, IFN-γ +874,
IL-10 -1082 und TGF-β +869 und +915) were proved with regard to a potential
predictive function in bivariate and than multivariate tests. Predictors of
remission after a mean disease duration of 16 years were the absence of
DRB1*03- and the presence of TGF-β +869 C,C as well as the subtype of
Enthesitis-associated Arthritis. Predictors of functional disability after a
mean disease duration of 16 years were an arthritis of the hip in the
beginning of the disease and a duration of the disease of more than 6 months
until the first presentation to pediatric rheumatology as well as the subtype
of Enthesitis-associated Arthritis. Predictors of uveitis were an arthritis of
the ankle in the beginning of the disease and the DR5-polymorphism. These
results should be revised and serve as preliminary work for a prospective
inception cohort.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
juvenile idiopathic arthritis
dc.subject
genetic polymorphisms
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Bestimmung von Prädiktoren für das Outcome der juvenilen idiopathischen
Arthritis
dc.contributor.contact
anjaf009@googlemail.com
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. A. Zink
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. G. Horneff, Prof. Dr. med. habil. M. Borte
dc.date.accepted
2012-11-30
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000039441-5
dc.title.translated
Predictors of outcome in juvenile idiopathic arthritis
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000039441
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000012182
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access