dc.contributor.author
Wehrheim, Kerstin
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:23:42Z
dc.date.available
2014-06-02T13:51:00.088Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13309
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17507
dc.description.abstract
Die quantitative Real-Time-PCR (RT-Q-PCR) ist als sensitive Methode zur
Quantifizierung kleinster Mengen residueller Tumorzellen sog. minimal residual
disease oder minimaler Rester-krankung (MRD) für Patienten mit akuter
lymphoblastischer T-Zell-Leukämie (T-ALL) etabliert. Die MRD Diagnostik ist
für eine individuelle Therapiegestaltung, Evaluation verschiedener
Therapieoptionen von Bedeutung und kann helfen Risikogruppen mit schlechter
Prognose zu identifizieren. Das Sézary Syndrom (SéS) ist eine aggressive Form
der kutanen T-Zell-Lymphome (CTCL) charakterisiert durch die Aussaat
atypischer Zellen in das Blut, eine Erythrodermie und einer generalisierten
Lymphadenopathie. Aktuell existiert keine Methode zur spezifischen
Quantifizierung neoplastischer Zellen bei Patienten mit SéS. Im Rahmen der
vorgelegten Arbeit entwickelten wir eine hochsensitive RT-Q-PCR für Patienten
mit SéS. Als PCR target wurde das T-Zell-Rezeptor-Gen der β-Kette (TCR-β-R)
der monoklonal expandierten Tumorzellpopulation gewählt. Das T-Zell-Rezeptor-
Gen besteht aus mehreren Gen-segmenten. Während der physiologischen T-Zell-
Proliferation werden verschiedene Gensegmente des T-Zell-Rezeptorgens
kombiniert (kombinatorische Diversität). Durch zusätzliche Deletionen und
Insertionen an den Junktionszonen (junktionale Diversität) ergibt sich ein
weites Spektrum an unterschiedlichen Gensequenzen. Bei dem SéS liegt eine
monoklonale Expansion von atypischen T-Zellen vor. Diese Tumorzellpopulation
weist ein identisches Rearrangement des T-Zell-Rezeptorgenlocus auf, das z. B.
mittels PCR nachgewiesen werden kann. In die Studie wurden 30 Proben von 14
Patienten eingeschlossen. Für alle Patienten wurde ein monoklonales TCR-β-R
mittels Fluoreszenz-Fragmentlängen-Analyse nachgewiesen, nach stan-
dardisiertem biomed-2-Protokoll amplifiziert (van Dongen et al., 2004) und
sequenziert. Insge-samt wurden 20 N-D-N-spezifische Primer designt (Primer 3
Plus; www.bioinformatics.nl). Die RT-Q-PCR wurden mit der LightCycler
Technologie unter Verwendung sequenzspezifischer TaqMan Sonden durchgeführt.
Zur Optimierung der Reaktionsbedingungen wurden für alle 20 Primerpaare die
Anlagerungstemperatur und die Primerkonzentration variiert. Zusätzlich wurde
der Einfluss der Magnesium- und Sondenkonzentration im Reaktionsansatz
untersucht. Die Quantifizierung der absoluten Tumorzellzahl erfolgte im
Vergleich der Ct-Werte der Proben zu den Ct-Werten eine Verdünnungsreihe mit
bekannter Genkopienzahl. Zur Herstellung der Ver-dünnungsreihen für alle
Patienten wurden die Amplifikate der qualitativen PCR kloniert und seriell
verdünnt. Zur Bestimmung der Gesamtzellzahl in den Patientenproben wurde
kommerziell erworbene, polyklonale DNS und β-Aktin-spezifische Primer
verwandt. Der β-Aktin-Gen- locus ist ein sog. housekeeping Gen und in humanen
Zellen ubiquitär exprimiert. Aus beiden Bestimmungen wurde die relative
Tumorzellzahl berechnet. Für alle 14 Patienten konnte eine hochsspezifische
und sensitive RT-Q-PCR etabliert werden. Die Nachweisbarkeit lag bei fünf
Patienten bei einer Zelle mit dem klonalen TCR-β-R unter 105 Gesamtzellen,
ansonsten wurde, bis auf für einen Patienten des Kollektivs, mindestens eine
Nachweisbarkeit von einer Zelle des klonalen TCR-β-R unter 103 Gesatmzellen
erreicht. Insge-samt war Sensitivität geringer, als bei Patienten mit T-ALL
(Brüggemann et al., 2004). Zur wei-teren Analyse wurden die N-D-N-Regionen
eines erweiterten Patientenkollektivs (34 Patienten mit SéS) bezüglich
Gesamtlänge und Länge der Gensegmente ausgewertet. Hier zeigte sich eine
kürzere N-D-N- Region bei Patienten mit SéS, was allgemein das Primerdesign
unflexibler ge-staltet. In 18 Proben von zwei Patienten wurden die
Tumorzellzahl und die Gesamtzellzahl quan-tifiziert. Zur Beurteilung der
Reliabilität wurde für zwei Proben eine Doppelbestimmung aus zwei unabhängigen
Reaktionsansätzen durchgeführt. Bei drei Proben von einem Patienten lag die
ermittelte Tumorzellzahl höher als die Gesamtzellzahl. Die CGH- Analyse des β
-Aktin-Gens in Proben des Patienten zeigte eine Deletion. Diese genetische
Veränderung kann in diesem Fall als ursächlich für eine falsch zu niedrig
quantifizierte Gesamtzellzahl angesehen werden. In den übrigen Proben konnte
die absolute und relative Tumorzellzahl bestimmt werden. Die
Quantifizierungsergebnisse wurden mit relevanten Laborparametern und dem
Hautbefund, unter Berücksichtigung der Therapie mit Alemtuzumab in zwei
unterschiedlichen Dosierungen, verglichen. Insgesamt zeigte sich eine gute
Korrelation zur CD4/CD8- Ratio. Unter der höher-dosierten Medikation mit
Alemtuzumab ist eine fallende Tumorzellzahl im Blut bei einer Besse-rung des
Hautbefundes messbar. Nach der Dosisreduktion sind die Parameter jedoch
gegenläu-fig: Die relative Tumorzellzahl im Blut ist niedriger als zuvor
messbar, bei einer Verschlechterung des Hautbefundes. Dies lässt eine
unszureichende Wirkung von Alemtuzumab auf das Hautkompartiment in reduzierter
Dosis annehmen. Der Abfall der relativen Tumorzellzahl im Blut bei
Verschlechterung des Hautbefundes spricht eher für eine Migration der
Lymphozyten, statt für einen realen Abfall der Tumorlast. Aufgrund der
Migration im Blut zirkulierender Tumorzellen in das Hautkompartiment und
gegebenenfalls sekundäre lymphatische Organe ergibt sich die Notwendigkeit,
die Methode zur Beantwortung klinischer Fragestellungen und der Evaluation
verschiedener Therapien auch für Gewebebiospien zu etablieren. Anderenfalls
kann eine tatsächliche Reduktion bzw. ein tatsächlicher Anstieg der
Tumorzellen von Schwankungen der Quantifizierungsergebnisse aufgrund von einem
Übergang in die Haut nicht unterschieden wer-den. Insgesamt konnte eine hohe
Spezifität und Sensitivität der RT-Q-PCR zur Quantifizierung von Tumorzellen
bei Patienten mit SéS demonstriert werden. Gleichzeitig erwies sich die
Methode als technisch anspruchsvoll und nicht für alle Patienten gleichwertig
anwendbar. So wird die RT-Q-PCR für Studienzwecke interessant bleiben, auch
wenn sie für die Routinediagnostik weniger geeignet scheint.
de
dc.description.abstract
Quantitative real-time PCR (RT-Q-PCR) is a sensitive technique for the
detection of minimal residual disease (MRD) in samples from patients with
acute lymphoplastic leukemia. The MRD diagnostic is essential for the
detection of incomplete remission, may help to identify patients with poor
prognosis and provides insight into the effectiveness of different therapeutic
options. Cutaneous T-cell lymphomas (CTCL) represent a heterogenous group of
non-Hodgkin lymphomas with clonal T-cell- proliferation in the skin. Sézary
syndrome (SéS) is an aggressive subtype of the CTCL characterized by
erythroderma, generalized lymphadenopathy and atypical T-cells circulating in
the blood. Up to now there has been no specific and sensitive method for MRD
detection in patients with SéS. Therefore we developed a highly sensitive
RT-Q-PCR which is specific for the rearranged T-cell-receptor-β-gene-locus
(TCR-β-R) of the clonally expanded tumor cell population. We included 30
samples from 14 patients in our study; samples were collected during routine
diagnosis. The clonal TCR-β-R were amplified by using the biomed-2 multiplex
PCR assay and sequenced. We designed 20 primers complementary to the N-D-N
junctional region specific for each patient by using Primer3Plus
(www.bioinformatics.nl). For absolute quantification, the PCR- products of the
qualitative PCR were cloned and serially diluted to serve as a standard curve
in the following clonspecific RT-Q-PCR. To quantify the total cell count
contained in the samples and later calculate the relative number of tumor
cells, we used the β-actin gene locus and a dilution series of commercially
available human genomic DNA. The RT-Q-PCR was accomplished by the LightCycler
II instrument and TaqMan probes. To optimize reaction conditions, we varied
the annealing temperature and primer concentration for the 20 primers.
Moreover, we analyzed the influence of a varied concentration of MgCl2 and the
TaqMan probes. We established the RT-Q-PCR for 14 patients. 13 reactions
reached a sensitivity of at least one copy of the tumor cell- specific TCR-β-R
among 1000 polyclonal cells. For the quantification we used 18 samples from
two patients. In conclusion, the RT-Q-PCR is a highly specific and sensitive,
though technically challenging and expensive method, for quantifying tumor
cells in patients with SéS. Hence the RT-Q-PCR will be more interesting for
scientific studies than for routine diagnostic application.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Sézary syndrome
dc.subject
quantitative Real-Time-PCR
dc.subject
TCR-Rearrangements
dc.subject
cutaneous T-cell-lymphoma
dc.subject
minimal residual disease
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Möglichkeiten und Grenzen der klonspezifischen, quantitativen Real-Time-PCR
bei Patienten mit Sézary Syndrom
dc.contributor.contact
kerstin.wehrheim@gmail.com
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2014-06-22
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000096215-2
dc.title.translated
Limitations and opportunities of clonspecific quantitative Real-Time-PCR for
the quantification of tumor cells in patients suffering from Sézary´s syndrome
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000096215
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000014838
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access