dc.contributor.author
Pickert, Geethanjali
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:17:53Z
dc.date.available
2010-08-24T09:46:29.833Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13197
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17395
dc.description.abstract
Hippokampale Primärkulturen der Maus stellen ein häufig benutztes Modellsystem
zur Untersuchung zellbiologischer und degenerativer Prozesse dar. Im ersten
Teil der Arbeit wurde die Wirkung von Deltamethrin als ausgewähltem Vertreter
der Insektizide auf die neuronale Entwicklung hippokampaler Zellkulturen
untersucht. Dabei wurde die Überlebensfähigkeit der hippokampalen Neurone nach
Gabe von Deltamethrin sowie die Effekte von Deltamethrin auf die Synthese
synaptischer Proteine und das Verteilungsmuster von Kaliumkanälen untersucht.
Wiederholte Gabe von Deltamethrin (2-2000nM) reduziert die Anzahl
hippokampaler Neurone um 16-40%. Neuronale Degeneration wurde von der Abnahme
der synaptischen Proteine (21-35%) und synaptischen Kontakte (ca. 60%)
begleitet. Alle untersuchten synaptischen Proteine (Synaptophysin,
Synaptobrevin, Synapsin und SNAP25) sowie Kv Kanal alpha-Untereinheiten kommen
in Deltamethrin behandelten Kulturen reduziert vor. Während Synaptophysin
gegenüber Deltamethrin-Behandlung relativ resistent (25% Abnahme) ist,
reagieren die Kv Kanal alpha-Untereinheiten, speziell Kv1.1 (64% Abnahme) sehr
sensibel. Trotz hoher Deltamethrinkonzentration überlebten eine große Anzahl
der Neurone (ca. 70%), welche typische neuronale Strukturen aufwiesen. Somit
scheint es, dass in hippokampalen Kulturen Subpopulationen von Neuronen
vorzukommen, die eine unterschiedliche Sensitivität gegenüber Deltamethrin
aufweisen. Die Deltamethrin-Behandlung reduzierte die Zahl an Calbindin-
positiven Neuronen um 50%, vornehm-lich der Körnerzellen sowie
somatostatinergen Neurone um 60%, jedoch stieg die Anzahl der NPY-haltiger
Neurone um 250% an. Im zweiten Teil der Arbeit wurde die Wirkung von C3 ADP-
Ribosyltransferasen, die von verschiedenen Bakterienstämmen wie Clostridium
botulinum (C3bot), Clostridium limosum (C3lim) und Staphylococcus aureus
(C3stau2) produziert werden, auf die sich entwickelnde hippokampalen Neuronen
untersucht. Alle diese Exoenzyme besitzen die ADP-Ribosyltransferase
Aktivität, die die Rho Proteine A, B und C durch ADP-ribosy-lierung
inaktivieren. Die mit C3-Exoenzymen aus Clostridium botulinum (C3bot) im
nanomolaren Bereich behandelten Neurone zeigten eine hochsignifikante Erhöhung
der Axonlänge (ca. 70%) und Axonverzweigung (ca. 30%). C3 -Isoformen wie
C3stau2 und C3lim wiesen diese wachstumsfördernde Eigenschaft nicht auf. Die
Enzym-defiziente C3bot Mutanten zeigten ebenfalls signifikant erhöhtes
axonales Wachstum (Länge und Verzweigung). Diese C3bot Mutanten ohne ADP-
Ribosyltransferase Aktivität können Rho nicht ADP-ribosylieren. Daher können
die neurotropischen Effekte der Mutanten C3bot Proteine nicht durch die
Inaktivierung der Rho Proteine vermittelt worden sein. Somit besitzen C3bot
Proteine eine bisher unbekannte neurotrophe Wirkung, die nicht an seine
enzymatische Aktivität gekoppelt ist. C3bot Proteine binden wahrscheinlich wie
einem neurotrophen Faktor an einem Rezeptor der neuronalen Zellmembran,
wodurch die Signale dann weitergeleitet werden. Die mit enzymatisch aktiven
C3bot und C3stau2 transfizierten Neurone zeigten eine signifikante Reduzierung
der Axonlänge (ca. 30%) und Axonverzweigungen (ca. 40%). Die intrazelluläre
Expression der C3 Proteine (C3bot und C3stau2 ) reduziert axonales Wachstum
(Länge und Verzweigung). Da die Expression von enzym-defizientem C3 Mutanten
keine Wirkung auf Axone zeigen, wurden die Wirkung von enzymdefizientem C3
Mutanten extrazellär vermittelt. Durch die ultrastrukturellen Aufnahmen konnte
die wachstumsfördernde Wirkung von C3bot (enzymdefizient und enzymaktiv)
bestätigt werden. Die signifikante Erhöhung der Fortsatzlänge und Anzahl der
Verzweigungen bis zu 300% belegen die trophische Wirkung der C3 Exoenzyme von
Clostridium botulinum (C3bot) auch bei Astrozyten. Diese als Stellation
bezeichnete morphologische Veränderung wurde bei enzymdefizienten C3
Exoenzymen nicht nachgewiesen. Astrozyten scheinen ebenfalls über eine sehr
affine Bindungsstelle zu verfügen, über die enzymatisch aktives C3bot in die
Zelle gelangt.
de
dc.description.abstract
Hippocampal primary cultures are a widely used model system for studying cell
biology and degenerative processes. In the first part, the effect of
deltamethrin on the development of hippocampal neuronal cell cultures was
investigated. Repeated applications of deltamethrin (between 2 nM and 2000 nM)
decreased the number of neurons by 16-40%, respectively. Neuronal death was
accompanied by an overall decrease of synaptic proteins. A considerable number
of neurons survived treatment with high concentrations of deltamethrin
(200-2000 nM) and still displayed characteristics of mature neurons such as
synaptic contacts or the expression of members of the Kv1 channel family. When
analyzing subtypes of neurons calbindin- as well as somatostatin-positive
neurons decreased by 50% after repeated treatment with 2 nM deltamethrin.
Under the same conditions neuropeptide Y-positive neurons were up-regulated by
250%. Deltamethrin at concentrations relevant in human toxicology
differentially affects survival of neuronal subtypes by exerting either
deleterious or supportive effects. In the second part of the study, the effect
of C3 ADP-ribosyltransferases, such as Clostridium botulinum (C3bot),
Clostridium limosum (C3lim) and Staphylococcus aureus (C3stau2), were studied
on the developing hippocampal neurons. Using hippocampal neurones at defined
states of differentiation, i have dissected the function of RhoA in axonal and
dendritic growth. Inactivation of Rho by C3-catalysed ADP-ribosylation using
C3 isoforms (Clostridium limosum, C3lim) or Staphylococcus aureus (C3stau2),
diminished axonal branching. By contrast, extracellularly applied nanomolar
concentrations of C3 from C. botulinum (C3bot) or enzymatically dead C3bot
significantly increased axon growth and axon branching. Extracellular
application of enzymatically active or dead C3bot exclusively promotes axonal
growth and branching suggesting a novel neurotrophic function of C3 that is
independent from its enzymatic activity. Furthermore, low nanomolar
concentrations of C3 isoforms (C3bot or enzymatically dead C3bot)
significantly promoted process outgrowth and increased process branching in
astrocytes.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Effekte von Deltamethrin und ADP- ribosylierender C3- Exoenzyme auf die
Entwicklung hippokampaler Neurone in Kultur
dc.contributor.contact
Pickert@med.uni-frankfurt.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. rer. nat. G. Ahnert-Hilger
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. hum. biol. C. Beyer; Priv.-Doz. Dr. rer. nat. K. Scholich
dc.date.accepted
2010-09-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000018656-3
dc.title.translated
Effects of deltamethrin and ADP-ribosylation of C3 exoenzymes in the
development of hippocampal neurons in culture
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000018656
refubium.mycore.derivateId
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free
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open access