dc.contributor.author
Kupfer, Franziska
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:35:44Z
dc.date.available
2000-12-14T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1305
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5507
dc.description
Die gesamt Arbeit im PDF-Format
dc.description.abstract
In der vorliegenden Arbeit wird der Einfluß physiologischer Veränderungen auf
quantitativ meßbare Verhaltensweisen an Großkatzen untersucht. Als sichtbare
physiologische Einflußgröße galt dabei die Zeitspanne des Östrus mit den
bekannten Veränderungen des Hormonstatus. Diese Phase wird auch als Rolligkeit
bezeichnet. Die Beobachtung erfolgte an elf Tieren der Gattung Panthera des
Tierparks Berlin-Friedrichsfelde über einen Zeitraum von zwei Jahren. Darin
eingeschlossen war die Hauptbeobachtungszeit von Dezember 1996 bis März 1997.
In diesen drei Monaten wurden während der täglichen 4,5 Stunden
Beobachtungszeit Aufzeichnungen über die Aktivität der Tiere zwei Stunden vor
der Fütterung durchgeführt. Es erfolgte die Untersuchung der Schrittfrequenz
zwei Stunden vor der Fütterung, eine halbe Stunde vor der Fütterung und nach
der Futteraufnahme; weiterhin die Aufnahme der Putzfrequenz, der Kaufrequenz,
der Trinkfrequenz und der Atemfrequenz.
Die Beobachtungstiere gehörten zu vier verschiedenen Arten. Dabei bildeten die
Jaguare (Panthera onca), Schwarzen Panther (Panthera pardus), Chinaleoparden
(Panthera pardus japonensis), Sumatratiger (Panthera tigris sumatrae) und die
Indischen Löwen (Panthera leo persica) jeweils echte, gemeinsam gehaltene
Paare. Im Gegensatz dazu war eine in die Untersuchungen einbezogene
Bengaltigerin (Panthera tigris tigris) einzeln untergebracht. Alle mit den
männlichen Partnern gehaltenen weiblichen Tiere zeigten während der
dreimonatigen Hauptbeobachtungszeit ein oder zwei Rolligkeitsperioden. Dagegen
waren bei der einzeln gehaltenen Bengaltigerin Anzeichen eines Östrus nicht
sichtbar.
Trotz des sehr inhomogenen Tiermaterials (vier Tierarten, verschiedene
Haltungsbedingungen, unterschiedliches Alter) zeigten die Ergebnisse z.T.
deutliche Veränderungen der genannten Verhaltensparameter mit dem Eintritt der
Paarungsperiode.
Die Aktivitätsprotokollierung im Zeitraum von zwei Stunden vor der Fütterung
erbrachte eine markante Abnahme der lokomotorischen Aktivität zugunsten des
Ruheverhaltens während der Paarungsperioden. Dabei zeigte diese
Verhaltensweise deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede. Die männlichen
Tiere veränderten ihr Aktivitätsmuster nur an den Tagen, an denen Paarungen
durchgeführt wurden, und zwar abhängig von der Anzahl der Paarungen. Bei den
weiblichen Tiere hingegen sank der Anteil der lokomotorischen Aktivität
bereits eine Woche vor Beginn des Östrus und stieg nach Ende der Rolligkeit
erst langsam wieder an. Als Ursache hierfür wird eine Dreifachwirkung gesehen,
zusammengesetzt aus Motivationsverschiebung aufgrund des
Fortpflanzungsverhaltens, einer physischen Ermüdung durch die Paarungen und
einer dämpfenden Wirkung des Abbauproduktes des Gelbkörperhormones
Progesteron.
Die allein gehaltenen Bengaltigerin zeigte trotz fehlender Östruszeichen
Schwankungen in der lokomotorischen Aktivität, die in vierwöchigem Abstand
auftraten.
Die Schrittfrequenz verringerte sich zu allen drei Meßzeiten während des
Östrus gegenüber dem Interöstrus. Diese Veränderungen betrafen beide
Geschlechter. Der Grund wird in einer physischen Ermüdung der Tiere durch die
Paarungen gesehen. Auch die Bengaltigerin zeigte Schwankungen in der
Schrittfrequenz. Sie korrelierten mit einer Woche Verzögerung mit den
Aktivitätsschwankungen.
Die Verringerung der Putzfrequenz während der Paarungsperiode war nicht
signifikant. Bei einem weiblichen und einem männlichen Tier konnten deutliche
Veränderungen innerhalb des Östrus festgestellt werden. Bei beiden Tieren sank
während der ersten Östrushälfte die Putzfrequenz gegenüber dem Mittelwert des
Interöstrus, während sie gegen Ende der Rolligkeit über diesen Mittelwert
anstieg. Ob diese Verteilung für alle Tiere zutraf konnte aufgrund
unregelmäßiger Meßreihen nicht festgestellt werden.
Die Kaufrequenz veränderte sich mit der Rolligkeit signifikant
geschlechtsspezifisch. Die weiblichen Tiere kauten deutlich langsamer, während
die Kaufrequenz der männlichen Tiere leicht anstieg. Als Grund dafür wird eine
Dominanzverschiebung innerhalb der Paare gesehen.
Von der Trinkfrequenz konnten nicht genügend Werte für ein Auswertung
aufgenommen werden. Es wurde als Beispiel für zukünftige Untersuchungen eine
Methode zur Aufnahme des Trinkverhaltens mittels Tonträgern und die
anschließende EDV-gestützte Auswertung dargestellt.
Die Atemfrequenz zeigte innerhalb einer Zyklusphase starke Schwankungen.
Deshalb sollte die in den Mittelwerten erkennbare Tendenz einer Abnahme der
Anzahl der Atembewegungen pro Minute während der Rolligkeit in weiterführenden
Beobachtungen untersucht werden.
Insgesamt zeigten alle untersuchten Verhaltensparameter während des Östrus
eine Abnahme oder eine Tendenz der Abnahme in ihren Frequenzvergleichen
gegenüber dem Interöstrus. In weiterführenden zukünftigen Untersuchungen
sollte deshalb auch nach zusätzlichen zu den oben, für jede Verhaltensweise
einzeln genannten Ursachen geforscht werden. Dazu sind vergleichende
Beobachtungen an einzeln und paarweise gehaltenen Großkatzen nötig.
Vorteilhaft wären auch gleichzeitige Untersuchungen des Hormonstatus der
Tiere.
de
dc.description.abstract
This paper investigates the influence of physiological changes to measurable
signs of the behaviour of large cats. The physiological change was the change
of hormone level during the oestrus cycle. Eleven numbers of the genus
Panthera were observed during a period of two years in the Berlin -
Friedrichsfelde zoo. Main observations took place from December 1996 till
March 1997. It was measured the general activity in a period of two hours
before feeding. As additionally parameters were investigated: the step
frequency two hours, thirty minutes before and immediately after feeding, the
clean frequency, the chew frequency, the drink frequency and the breath
frequency.
The investigations were taken in five pairs of different species: jaguar
(Panthera onca), black panther (Panthera pardus), clouded leopard (Panthera
pardus japonensis), Sumatra tiger (Panthera tigris sumatrae) and Indian lion
(Panthera leo persica). Also a single Bengal tiger (Panthera tigris tigris)
was investigated. All females, which lived together with a male, had one to
two oestrus cycles within the three month observation, where as at the single
female an oestrus could not be recognised.
It could be found significant changes of activity during the oestrus.
The walking activity two hours before feeding decreased significantly during
oestrus of the females. Therefor there was a marketable difference between
females and males. Males changed their activity only at days with copulation?s
and depending on the number of copulation?s. Females decreased their walking
activity already one week before oestrus and increased slowly after it. The
reason is seen as threefold - change in motivation due to the breeding
behaviour, physiological exhausting due to the copulations and the supressing
influence of the biochemical reduction product of progesteron.
Deviations every 4 weeks of walking activity at the single female tiger could
also be recognised although there were no signs for oestrus.
The step frequency decreased significantly at all measurements during the
oestrus Those changes affected both sex. It was supposed to result from
physical exhausting after copulation?s.
Changes in the step frequency occurred also at the single female Bengal tiger.
They followed the activity changes at one week delay.
A significant decrease of clean frequency could not be recognised. Only at one
male and one female could be found a significant decrease during the first
part of oestrus and increase at the end of oestrus in comparison to the
average. A general conclusion for this fact can not be drawn due to irregular
measurements of this parameter.
During copulation time the chew frequency changed very much depending on the
sex. Females chewed much slower, where as males faster. Probably this fact
results from change in dominance.
The drink frequency could not be measured satisfactoinary. For future
investigations an acoustic method followed by a computer analysis is
presented.
The breath frequency differed significantly during one cycle. Therefore it is
suggested to investigate the trend of decreasing averages of breath frequency
during oestrus additionally.
It can be concluded, that all described activities showed a trend of decrease
during oestrus.
Further investigations should search for mentioned occurs. It should be
compared single and in pair living large cats. Helpful would be the analyses
of hormone level at the same time.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Untersuchungen zur Indikation der `Rolligkeit` bei Pantherini über Parameter
des Verhaltens
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. H. Tönhardt
dc.contributor.furtherReferee
Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. G. Tembrock
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. N.-C. Juhr
dc.date.accepted
1999-04-13
dc.date.embargoEnd
2001-02-07
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-1998000627
dc.title.translated
Studies about indication of oestrus cycle of pantherini through parameter of
behaviour
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000000080
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http://www.diss.fu-berlin.de/1998/62/
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open access