Ernährungszustand als Risikofaktor in der Geriatrie: Erhebung des aktuellen Ernährungszustandes mittels MNA im geriatrischen Akutkrankenhaus

Abstract

Ein reduzierter Ernährungszustand (EZ) geriatrischer Patienten ist assoziiert mit erhöhter Mortalität und schlechterem Behandlungserfolg. Zahlreiche diagnostische und Behandlungsansätze existieren, um Mangelernährung in dieser Population zu diagnostizieren und zu behandeln, eventuell sogar vorzubeugen. In dieser Erhebung wurden konsekutiv 100 Frauen und Männer, 60 Jahre oder älter, in einer Klinik für Akutgeriatrie in Berlin unter Verwendung des MNA, eines etablierten und häufig verwendeten sog. "Nutritional Screening Tools", bezüglich ihres Ernährungszustandes (Anzahl Unterernährter und derer mit Risiko für Mangelernährung) und korrelierender Größen untersucht. 24% der Untersuchten zeigten einen ausreichenden Ernährungszustand (EZ), 51% Risiko für Unterernährung und 25% einen schlechten EZ. Die Ergebnisse sind im Bereich von Angaben internationaler Quellen. Die stärksten statistisch signifikanten Korrelatioen fanden sich zwischen schlechtem EZ nach MNA und Betreuung im Pflegeheim, schwerer Appetitminderung, schwerer Demenz und Depression, Abhängigkeit in den Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL), täglicher Trinkmenge < 1l, BMI < 19 kg/m², möglichen Hautzeichen von Unterernährung, Exsikkose, schwer reduziertem Allgemeinzustand und reduziertem Albuminspiegel.

Poor nutritional status in the elderly patient is known to be associated with increased mortality and poor outcome in general. Many assessments and strategies have been deviced to detect, treat or even prevent nutritional deficits in this population. This survey was conducted on 100 male and female individuals, aged 60 years or over, consecutively in a geriatric acute care setting in Berlin/ Germany, using the MNA, a well established and widely used nutrional screening tool, to identify the number of malnourished subjects, those at risk for malnutrition and associated factors. 24% were in good nutritional status, 51% at risk of developling malnutrition and 25% were in poor nutritional status. These findings were in keeping with the figures from other international studies. The strongest statistically significant correlations were found between poor nutritional status according to MNA and nursing care home placement, severely reduced appetite, severe dementia and depression, dependency upon others help in activities of daily life, daily oral fluid intake of less than 1 litre, BMI below 19 kg/m², skin lesions potentially caused by malnutrition, dehydration, clinically impaired general health status, reduced albumine levels.