dc.contributor.author
Nitzsche, Bianca
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:10:26Z
dc.date.available
2013-08-26T08:20:00.033Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13036
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17234
dc.description.abstract
Der testikuläre Keimzelltumor ist die häufigste maligne Tumorerkrankung junger
Männer im Alter zwischen 25 und 45 Jahren. Durch die stete Verbesserung der
chemotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten gilt der testikuläre
Keimzelltumor heute als Paradebeispiel einer heilbaren Tumorerkrankung. In
etwa 20% der Fälle kommt es jedoch zu einer Entwicklung einer
Cisplatinresistenz, welche mit einer schlechten Prognose einhergeht und den
Einsatz höher dosierter Chemotherapien erfordert. Gerade für diese, meistens
sehr junge Patientengruppe, ist die Entwicklung neuartiger Therapieansätze
daher von großer Bedeutung. In der vorliegenden Arbeit wurden mittels einer
computerbasierten Methode völlig neue und bislang unbekannte Substanzen (HP-2,
HP-14) identifiziert und deren Wirksamkeit in vitro und in vivo überprüft. Es
konnte gezeigt werden, dass HP-2 und HP-14 nicht nur die Proliferation von
Endothelzellen, sondern auch von VEGFR-2 exprimierenden testikulären
Keimzelltumorzellen dosisabhängig um bis zu 90% inhibieren, während sie das
Wachstum von VEGFR-2-negativen Zelllinien nicht beeinflussen. Anhand
verschiedener Angiogenesemodelle ließ sich zeigen, dass HP-2 und HP-14 in der
Lage sind, angiogeneserelevante Endothelzellfunktionen zu inhibieren. So
wurden sowohl die VEGF-vermittelte Zellmigration als auch die Ausbildung
kapillarähnlicher Strukturen von Endothelzellen durch die Substanzen deutlich
reduziert. Zusätzliche in vivo Überprüfungen im Chorioallantoismembranmodell
bestätigten das antiangiogenetische Potential und die gute Verträglichkeit der
neuen Substanzen. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass HP-2 und HP-14 auch
direkt eine wachstumsinhibitorische Wirkung auf Tumorzellen ausüben. Der
Einfluss von HP-2 und HP-14 auf zellbiologisch wichtige Prozesse, wie z.B. den
Zellzyklus, bei Tumorzellen wurde mittels Durchflusszytometrie untersucht. Es
konnte gezeigt werden, dass HP-2 und HP-14 zu einem S-Phasen Arrest der TKZT
Zellen führen. Im Western Blot bestätigte sich, dass Proteine, die beim
Zellzyklus eine wichtige Rolle spielen, wie z.B. p21 und p27 verändert
reguliert waren und zu einem S-Phasen Arrest der testikulären
Keimzelltumorzellen führten. Die Resistenz gegenüber cisplatinbasierter
Chemotherapie geht mit einer schlechten Prognose in testikulären
Keimzelltumoren einher. Daher wurde großer Wert darauf gelegt, die
Effektivität der beiden neuen HP-Substanzen auch bei cisplatinresistenten
testikulären Keimzelltumoren zu evaluieren. Beide Substanzen inhibierten auch
hier dosisabhängig das Wachstum cisplatinresistenter TKZT Zellen. In
Kombinationsexperimenten mit Cisplatin erzielten HP-2 und HP-14 additive
wachstumsinhibitorische Effekte in testikulären Keimtumorzellen unabhängig von
der Cisplatinresistenz. Unter Verwendung von testikulären Keimzelltumorzellen,
die auf die Chorioallantoismembran befruchteter Hühnereier appliziert wurden,
konnte das antineoplastische Potenzial zumindest von HP-14 auch in vivo
aufgezeigt werden. Genexpressionsanalysen ergaben, dass die Behandlung von
HP-14 und Cisplatin, allein oder in Kombination, zu einer Änderung des
Genexpressionsmusters von Genen führt, die den zellulären Funktionen der
Erkennung und Reparatur von DNA Schäden, aber auch des Wachstums, zugeordnet
werden. Insgesamt kann daher festgehalten werden, dass mit der Identifikation
der HP-Substanzen interessante Kandidaten für die zielgerichtete Therapie von
Hodenkrebs, besonders für jene, die resistent gegenüber der konventionellen
cisplatinbasierten Chemotherapie sind, gefunden wurden. Die Antitumoraktivität
von HP-14 konnte bereits durch in vivo Überprüfungen bestätigt werden. Weitere
Untersuchungen sind nötig, um eine abschließende Bewertung der hier
vorgestellten Möglichkeit zur Behandlung von Hodenkrebs vorzunehmen. Die
erhobenen Daten bilden dafür eine entsprechende Basis.
de
dc.description.abstract
Testicular cancer is one of the most common malignancies in young men between
the ages of 25 and 45. Due to the improvement of chemotherapeutic treatment
options, today the testicular germ cell cancer (TGCT) represents a curable
disease. However, 20% of the patients with cisplatin-resistant or -refractory
disease have an unfavorable prognosis which requires the use of a high dose
chemotherapy. Therefore, it is very important to identify new treatment
options in order to develop therapies with minimal side effects to improve the
quality of life of these mostly young patients. In the present study,
previously unknown compounds with putative antiangiogenic and
antiproliferative properties (HP-2 and HP-14) were identified by an in silico
screening approach and their efficiency was verified in vitro and in vivo. It
has been shown that HP-2 and HP-14 reduced the growth of endothelial cells and
VEGFR-2 expressing testicular germ cell tumor cells by up to 90%, while they
failed to suppress the growth of VEGFR-2 lacking tumor cells. It was
demonstrated that HP-2 and HP-14 reduced endothelial cell functions relevant
to angiogenesis, as they inhibited the VEGF induced endothelial cell
migration. Additional in vivo evaluations by using the chick chorioallantoic
membrane model confirmed the antiangiogenic potency and good tolerability of
the novel substances. HP-2 and HP-14 also have direct inhibitory effects on
growth of testicular germ cell tumor cells. The antiproliferative mode of
action of the novel compounds was analyzed using flow cytometry and western
blot analyzes. Treatment of TGCT cells with HP-compounds raised the expression
of the cell cycle-inhibiting molecule p21, which resulted in an S-phase arrest
of the cell cycle. Resistance to cisplatin-based chemotherapy is associated
with poor prognosis in testicular cancer. In this respect, the efficiency of
the HP-2 and HP-14 in platinum resistant TGCT tumors was also evaluated. Both
compounds inhibited the growth of cisplatin-resistant TGCT cells in a dose-
dependent manner. In combination experiments with cisplatin, HP-14 revealed
additive growth inhibitory effects in TGCT cells irrespective of the level of
cisplatin resistance. Using TGCT cells inoculated on the chorioallantoic
membrane of fertilized chicken eggs, the antineoplastic potency of HP-14 was
also demonstrated in vivo. Gene expression profiling revealed changes in the
expression pattern of genes related to cellular functions such as DNA damage
detection and repair, as well as in cellular growth after treatment with both
cisplatin and HP-14, alone or in combination. In summary, this study shows
that the identified novel compound HP-14 effectively inhibits the growth of
cisplatin-resistant TGCT cells and suppresses tumor growth and tumor
angiogenesis. Thus, HP-14 may be qualified as a new candidate for targeted
treatment of testicular cancer, particularly those showing resistance to the
conventionally applied platinum-based chemotherapies.
en
dc.format.extent
III, 112 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
testicular germ cell cancer
dc.subject
in silico screening
dc.subject
corioallantoic membrane assay
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie
dc.title
Untersuchung neuartiger Substanzen auf antineoplastische und antiangiogene
Eigenschaften beim testikulären Keimzelltumor
dc.contributor.contact
bianca.nitzsche@charite.de
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. Michael Höpfner
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Rupert Mutzel
dc.date.accepted
2013-07-25
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094758-3
dc.title.translated
Novel compounds with antiangiogenic and antineoplastic potency for growth
control of testicular germ cell tumors
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094758
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000013770
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open access