dc.contributor.author
Ritter, Malte Christian
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:07:35Z
dc.date.available
2017-07-14T10:09:27.308Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12970
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17168
dc.description.abstract
Fault zones are key elements in plate tectonics and important pathways for
fluid flow within the Earth's crust, which makes their presence or absence a
governing factor for the occurrence of mineral deposits and petroleum
reservoirs. Furthermore, seismic activity on fault zones is a hazard to nearby
settlements. Mechanically, fault zones can be regarded as narrow, weak zones
within a strong host material that form through the processes of strain
localisation and strain weakening. Understanding fault system evolution in
detail, however, is hindered by their long lifetime and the limited resolution
of available geological data. Analogue experiments using loose quartz sand are
a viable tool to circumvent these problems and to shed light on the processes
controlling fault zone evolution. So far these experiments have mostly
considered the kinematic evolution. In this study I develop a new analogue
sandbox experiment that combines high-resolution measurements of deformation
and strength in order to deepen our understanding of fault system evolution.
In a first step new scaling relations are derived that take into account the
transient strength evolution of both, analogue material and natural prototype.
Through detailed mechanical tests a previously unrecognised scale dependence
of strain weakening is detected that restricts the applicability of the tested
analogue material to models with a certain length scale. This length scale is
determined by comparison with natural data, considering different common
assumptions for the strength of the brittle crust. The scaling values thus
obtained can be transferred to other tectonic sandbox experiments. In a second
step a new experimental set-up is developed that is capable of simultaneously
measuring deformation and strength evolution at the required resolution and in
various tectonic settings. A detailed description of the set-up is given and
two standard experiments, a convergent wedge and a Riedel-type strike-slip
experiment, are analysed with respect to the temporal relations between
deformation and strength evolution. This analysis reveals neither of the two
tectonic settings to be particularly well suited to the problem under
consideration. Therefore, in a third step, the new set-up is applied in a
different strike-slip setting akin to a transfer fault zone connecting two
dip-slip faults. The work required to grow a fault is measured as a function
of fault system size. It is found to increase in an approximately quadratic
relation with fault length. This is caused by a corresponding increase of
diffuse deformation around the fault, which can be interpreted as reflecting
sub-seismic deformation in nature. The observed dependence is in accordance
with theoretical predictions for natural fault zones; and the numerical values
are similar to estimates from measured earthquake energy release rates in
nature.
de
dc.description.abstract
Störungszonen sind Schlüsselelemente in plattentektonischen Prozessen und
wichtige Fluidtransportwege innerhalb der spröden Erdkruste. Letzteres macht
sie zu einem entscheidenden Faktor für das Vorkommen wirtschaftlich
bedeutender Lagerstätten. Darüber hinaus stellt die Erdbebentätigkeit aktiver
Störungszonen eine erhebliche Gefahr für nahegelegene Siedlungsgebiete dar.
Aus mechanischer Sicht lassen sich Störungszonen als schmale Schwächezonen in
einem festen Umgebungsmaterial beschreiben, die durch die Lokalisierung von
Verformung und damit einhergehende Verformungsentfestigung gebildet werden.
Ein tieferes Verständnis der Entwicklung von Störungssystemen wird jedoch
durch ihre lange Lebensdauer sowie die geringe Auflösung zur Verfügung
stehender geologischer Daten erschwert. Analogexperimente, in denen
unverfestigter Quarzsand als Analogon der spröden Erdkruste verwendet wird,
stellen einen gangbaren Weg dar diese Schwierigkeiten zu umgehen. Bisher haben
derartige Studien überwiegend die kinematische Entwicklung von
Störungssystemen untersucht. In dieser Arbeit hingegen entwickle ich einen
neuartigen Versuchsaufbau, in dem hochauflösende Deformations- und
Festigkeitsmessungen verwendet werden, um neue Erkenntnisse über die
Entstehung von Störungssystemen zu gewinnen. In einem ersten Schritt werden
neue Skalierungsparameter hergeleitet, die die transiente
Festigkeitsentwicklung sowohl des Analogmaterials als auch des natürlichen
Prototyps berücksichtigen. Anhand ausführlicher mechanischer Tests wird eine
bisher unerkannte Skalenabhängigkeit der Verformungsentfestigung nachgewiesen,
die die Anwendbarkeit der untersuchten Analogmaterialien auf Modelle mit einem
bestimmten Längenmaßstab einschränkt. Dieser Längenmaßstab wird durch
Vergleich mit natürlichen Festigkeitsdaten ermittelt, wobei verschiedene
gängige Annahmen über die Festigkeit der Erdkruste in die Betrachtungen
einbezogen werden. Die ermittelten Skalierungsparameter können auf andere
tektonische Analogexperimente übertragen werden. In einem zweiten Schritt wird
ein neuer Versuchsaufbau entwickelt, der gleichzeitige Messungen der
Deformations- und Festigkeitsentwicklung bei der geforderten Auflösung und in
verschiedenen tektonischen Umgebungen ermöglicht. Der Versuchsaufbau wird im
Detail beschrieben und zwei Standardexperimente, ein konvergenter Keil sowie
eine Riedel-Transformstörung, werden im Hinblick auf den zeitlichen
Zusammenhang von Deformation und Festigkeitsentwicklung analysiert. Im Rahmen
dieser Analyse erweist sich keines der beiden Experimente als für die
Untersuchung der Problemstellung geeignet. Daher wird der neue Versuchsaufbau
im dritten Schritt in einem weiteren tektonischen Szenario verwendet, nämlich
dem einer Transformzone ohne basale Diskontinuität, wie sie in der Natur den
Versatz zwischen zwei Auf- oder Abschiebungen übertragen. Die Arbeit, die für
die Ausbreitung der Störung notwendig ist, wird in Abhängigkeit der
Störungslänge gemessen. Diese Größen stehen in einer ungefähr quadratischen
Abhängigkeit zueinander, die von einer entsprechenden Zunahme der diffusen
Deformation im Umfeld der Störung hervorgerufen wird. Diffuse Deformation wird
in diesem Zusammenhang als Abbild kleinskaliger Deformation unterhalb der
seismischen Auflösung interpretiert. Die beobachtete Abhängigkeit der
aufzuwendenden Arbeit von der Störungslänge steht im Einklang mit
theoretischen Modellen für natürliche Störungszonen. Ebenso stimmen die
ermittelten Werte der Arbeit mit Abschätzungen aus natürlichen Erdbeben
überein.
de
dc.format.extent
xiv, 93 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
analogue sandbox model
dc.subject
strike-slip fault
dc.subject
material properties
dc.subject
strain weakening
dc.subject
strain localisation
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::550 Geowissenschaften, Geologie::551 Geologie, Hydrologie, Meteorologie
dc.title
Growing Faults in the Lab: Design and Application of a New Experiment to Study
Deformation Processes in Laboratory Scale Models
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Onno Oncken
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Guido Schreurs
dc.date.accepted
2017-06-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000104972-2
dc.title.translated
Über das Erzeugen von Störungen im Labor: Entwicklung und Anwendung eines
neuartigen Experiments zur Untersuchung von Deformationsprozessen in
skalierten Laborexperimenten
de
refubium.affiliation
Geowissenschaften
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000104972
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000021835
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access