Zur Untersuchung der Ausscheidungsproblematik von Katzen wurde ein Fragebogen erstellt, in Kleintierpraxen ausgelegt und ausgewertet. Von den 520 verteilten Fragebögen wurden 342 (65,8 %) ausgefüllt und konnten mit in die Auswertung einfließen. 30,1 % der Katzen der untersuchten Katzenhaltungen sind stubenunrein, wobei 57 % dieser Tiere nur Urinabsatz (keinen Kotabsatz) außerhalb der Katzentoilette zeigen. Es wird deutlich, dass eine Unterscheidung zwischen Markierungsverhalten und unerwünschtem Harnabsatz für die meisten Katzenbesitzer sehr schwierig ist. Folgende Zusammenhänge wurden statistisch gesichert erkannt: Katzen, die eine Haubentoilette zu ihrer Verfügung haben oder die mit anderen Heimtieren zusammenleben, neigen signifikant häufiger zur Stubenunreinheit als andere. Dagegen sind Tiere, die die Katzenkiste sofort nach der Reinigung aufsuchen, deren Toilette alle 1-2 Wochen komplett gereinigt wird oder deren Besitzer sich über zwei Stunden täglich mit ihnen beschäftigen, eher stubenrein als andere. Die Ansprüche an die Katzentoilette sind sehr hoch. Haubentoiletten statt Schalentoiletten, öfter wechselnde Streumarken und eine täglich komplette Reinigung der Toilette führen eher zur Stubenunreinheit. Im Gegensatz dazu sind Katzen, bei denen Kot und Urin täglich aus der Toilette entnommen werden, eine komplette Reinigung der Toilette alle zwei Wochen erfolgt, deren Toilette mit Haushaltsreiniger enthaltendem Wasser gereinigt werden (statt nur mit klarem Wasser) und deren Toilette mehr Streu enthält, mit größerer Wahrscheinlichkeit stubenrein. Auch die Besitzer können durch bestimmte Verhaltensweisen Einfluss auf die Stubenreinheit nehmen. Eine vermehrte Beschäftigung mit ihren Tieren und eine kürzere Zeit, in der die Katzen zu Hause allein sind, fördern die Stubenreinheit, auch das räumliche Trennen von Näpfen und Toilette und ein ruhiger Fütterungsort wirken sich positiv auf die Stubenreinheit aus. Betrachtet man verschiedene Katzenrassen, wird deutlich, dass Hauskatzen am häufigsten stubenunrein sind, gefolgt von Perser- und Siamkatzen. Ältere und ängstlichere Katzen allgemein sind eher stubenunrein als andere. Die stubenunreinen Katzen bevorzugen zu zwei Dritteln einen bestimmten Ort für die Ausscheidungen außerhalb der Katzentoilette, 68 % favorisieren weiche Unterlagen. Harnabsatz, der im Stehen bei horizontalem Urinstrahl erfolgt, bei dem die Tiere außerhalb der Toilette scharren oder wenn Katzen nach der Toilettenbenutzung panikartig flüchten, deutet ebenfalls auf eine Unreinheit hin. Die bisherigen Angaben entsprechen den Ergebnissen aus der Literatur. Bei folgenden Zusammenhängen wird diesen allerdings nicht entsprochen. Es konnten keine Zusammenhänge zwischen der Streuart in der Katzentoilette oder der Personenanzahl im Haushalt und einer vermehrten Stubenunreinheit festgestellt werden, auch die Möglichkeit, andere Tiere durch das Fenster zu beobachten oder Balkon- oder Gartenzugang stellen keine Stressauslöser für die Katze dar. Weiterhin ist es unabhängig von einer Stubenreinheit, ob sich die Tiere auf allen Möbeln und auch im Bett aufhalten dürfen. Die Stubenunreinheit an sich ist ein langfristiges Problem, das von den meisten Tieren nicht täglich gezeigt wird. Die Mehrheit der Katzenbesitzer fühlt sich durch die Unsauberkeit ihres Tieres nicht persönlich belastet und würde sich wieder eine Katze zulegen. In tierärztlichen Praxen ist eine gute und vollständige Aufklärung der Patientenbesitzer über die Ausscheidungsprobleme von Katzen von essentieller Bedeutung, um die Lebensqualität der Tiere hoch zu halten und schon im Vorfeld Problemen vorzubeugen.
In order to obtain information about the elimination problems of cats, a questionnaire was developed, displayed in small animal veterinary practices, and evaluated. Of the 520 questionnaires distributed, 342 (65.8 %) were completed and used in the study. 30,1 % of cats studied showed house soiling, while 57 % showed only urination outside of the litter box. The findings indicate that differentiating between marking behavior and inappropriate elimination is very difficult for most cat owners. Cats most often tend to soil the house if they are using lidded litter boxes or live together with other animals. By contrast, the following factors correlate with decreased soiling: the use of the box soon after cleaning, a complete cleaning of the litter box every other week and a daily interaction with the owner more than two hours. Differences in litter box types and maintenance also play a strong role in elimination problems. Lidded litter boxes, frequent changes of litter type, and daily complete cleaning of the litter box, all correlate with increased house soiling. Daily removal of urine and feces from litter box; use of a cleaning agent (as opposed to fresh water only) and adequate amounts of litter correlate with decreased soiling. Owner can also promote better house training of the cat. Increasing interaction with their cats and decreasing the time when the cat is left alone both correlates with decreased house soiling. Also separating the feeding and water bowls from the litter box and having a quiet place to feed the cat will decrease the inappropriate elimination. Regarding different breeds, it is obvious that mixed breeds soil the house most often, followed by Persian and Siamese cats. Older or anxious animals tend to soil the house more often than others. Among cats who soiled the house, two-thirds tended to use a "special place" for inappropriate elimination, and 68 % preferred soft surfaces. Signs of inappropriate elimination include standing with horizontal urine stream, scraping outside the litter box or leaving the litter box after using, panic-stricken. While the above data are consistent with the literature, several findings diverge from it. No correlation was found between type of litter used, or number of persons in household, and improved elimination habits. Also new were the findings that the possibility to watch other animals through the window or to go outside (porch or garden) do not trigger stress for the cat. Furthermore, allowing the cat more freedom of movement in the home (i.e. allowing access to bed and/or furniture) has no influence on the elimination behavior. The inappropriate elimination is a long-term problem, which most cats in the study showed sporadicly, not daily. A majority of cat owners are not overly concerned about soiling problems, and would own a cat again. In veterinary practice, providing sound, thorough information to clients about cats' elimination habits and problems is essential to forestalling such problems, and is helpful in optimizing the animals� quality of life and preventing problems before they occur.