dc.contributor.author
Gierke, Franziska
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:03:26Z
dc.date.available
2010-08-18T12:31:53.562Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12881
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17079
dc.description.abstract
Die intra vitam Diagnostik der Paratuberkulose ist heute mit direkten und
indirekten Nach-weisverfahren möglich. Die kulturelle Anzüchtung des
Krankheitserrergers Mycobacterium avium subspecies paratuberculosis (Map) aus
dem Kot infizierter Tiere mit anschließender molekularbiologischer
Speziesbestätigung wird derzeit als hochspezifische intra vitam
Goldstandardmethode bei der Validierung serologischer Paratuberkulose-
Nachweisverfahren angewendet. In der vorliegenden Arbeit erfolgte die
Gegenüberstellung und Bewertung der Befunde der kulturellen Anzüchtung von Map
aus Rinderkot sowie der Untersuchungsergebnisse zweier blut- und
milchserologischer Paratuberkulose-Testverfahren aus 3 Thüringer Milchvieh-
betrieben. Methoden- als auch tierspezifische Faktoren, die möglicherweise die
Ergebnisse der einzelnen Testverfahren beeinflussten, wurden untersucht. Ein
Einfluss der folgenden methodischen Faktoren auf die Kultivierung des Erregers
aus dem Kot wurde nachgewiesen: die Lagerung der Kotproben, die
Hexadecylpyridiniumchlorid-Einwirkzeit sowie die Anzahl eingesetzter
Kulturröhrchen pro Kotprobe. Besonders die Erhöhung der Anzahl der
Kotkulturröhrchen ermöglichte eine Steigerung der Sensitivität der kulturellen
Anzüchtung von Map aus Rinderkot. Währenddessen in einem Bestand
tierspezifische Einflüsse auf den kulturellen Map-Nachweis nicht zu ermitteln
waren, wurden im Vergleichsbestand Einflüsse des Alters sowie der
Laktationsphase auf die Map-Kotausscheidung und den Erfolg der Anzucht
nachgewiesen. Die Map-Nachweisrate war dabei ab einem Alter von 4 Jahren und
in der 3. Laktationsphase signifikant höher. Daneben wurde der Erreger in
diesem Bestand auch signifikant häufiger bei Tieren mit reduzierter
Milchleistung detektiert. Durch die Wiederholung kotkultureller Untersuchungen
konnte der Anteil ermittelter Ausscheider in zwei Paratuberkulosebeständen
signifikant gesteigert werden, somit wurde auch die Sensitivität der Methode
mit jeder Wiederholungs-untersuchung erhöht. Die Sensitivität zweier
Paratuberkulose-Blut- und Milch-ELISA-Testverfahren (Svanovir- und Pourquier-
ELISA) zum Nachweis von Antikörpern erwies sich bei der Untersuchung
subklinisch infizierter Tiere als unzureichend. Ein Einfluss der untersuchten
Tierpopulation, der aktuellen Stärke der Map-Kotausscheidung sowie des Alters
auf die Sensitivitäten der blut- und milchserologischen Tests war nachweisbar.
Eine stetige Zunahme seropositiver Befunde wurde bei infizierten Tieren mit
steigendem Alter beobachtet. Der Anteil positiver Befunde war bei aktuell
starker Map-Ausscheidung signifikant höher. Für den Svanovir- und Pourquier-
Blut-/Milch-ELISA waren die Testsensitivitäten bei infizierten Tieren mit
Milchleist- ungen zwischen 5 und 35 kg am Untersuchungstag am höchsten.
Daneben war die Sensitivität des Svanovir-Milch-ELISA in der 3.
Laktationsphase signifikant erhöht. Die Testspezifität wurde anhand der
Untersuchungsergebnisse aus einem Paratuberkulose unverdächtigen Bestand
berechnet. Für den Pourquier-ELISA wurden gute Spezifitäten, die nicht durch
tiereigene Faktoren beeinflusst wurden, ermittelt. Die Testspezifitäten des
Svanovir-ELISA erwiesen sich als unzureichend und wurden mit zunehmendem
Lebensalter der Tiere weiter signifikant reduziert. Die Spezifitäten des
Svanovir-Milch-ELISA waren bei Tagesmilchmengen unter 25 kg und in der 3. und
4. Laktationsphase vermindert. Methodische Einflüsse der Milchinhaltsstoffe
auf die milchserologischen Untersuchungs-verfahren konnten nicht sicher
ausgeschlossen werden, mit hoher Wahrscheinlichkeit sind die ermittelten
Signifikanzen jedoch sekundär bedingt und auf veränderte Milchmengen und
Laktationsstadien zurück zu führen. Bei der Wiederholung serologischer
Untersuchungen erhöhten sich die Sensitivitäten beider ELISA-Testverfahren nur
unzureichend, die Spezifität des Svanovir-ELISA wurde jedoch signifikant
reduziert. Auch die Übereineinstimmungen der Befunde beider ELISA-Testver-
fahren erwiesen sich als gering. Nur für den Pourquier-ELISA wurden bei der
Untersuchung von zeitgleich entnommenem Blut- und Milchserum identischer Tiere
gute Überein-stimmungen ermittelt. Aus den Ergebnissen der durchgeführten
Studie kann geschlussfolgert werden, dass zur intra vitam Einzeltierdiagnostik
der Paratuberkulose derzeit ausschließlich die Kultivierung von Map aus Kot,
unter standardisierten Bedingungen, empfohlen werden kann. Der Nachweis des
Erregers im Kot infizierter Tiere wird dabei besonders durch methoden- und
bestandsspezifische Faktoren beeinflusst, optimale Probenentnahmezeitpunkte
wurden nicht ermittelt. Auch die Untersuchung junger Tiere erbrachte in den
vorliegenden Untersuch-ungen hohe Nachweisraten und ist deshalb ebenso wie die
häufige Wiederholung der koprologischen Untersuchungen zu empfehlen. Als
wichtigste tierspezifische Einflussfak- toren auf die serologischen
Testverfahren sind die aktuelle Stärke der Map-Kotausscheidung und das Alter
der Tiere hervor zu heben. Die Anwendung des Svanovir-ELISA ist aufgrund
unzureichender Testspezifitäten zur Paratuberkulosediagnostik nicht
empfehlenswert. Die geringen Sensitivitäten des Pourquier-ELISA limitieren die
Aussagekraft des Testverfahrens sehr stark, jedoch kann der Test aufgrund
seiner guten Spezifität für Screening-Untersuch- ungen in großen Herden
angewendet werden. Dabei ist die Untersuchung von Milchproben gleichwertig
gegenüber blutserologischen Untersuchungen.
de
dc.description.abstract
The diagnosis of paratuberculosis is possible via direct and indirect
verification procedures. Today cultivation of faeces for the detection of the
causative agent Mycobacterium avium subspecies paratuberculosis (Map) and its
molecular confirmation is the most recommended, highly specific intra vitam
goldstandard method for the validation of serological paratuber-culosis tests.
In the present thesis results of faecal cultivation and diagnostic findings of
two blood and milk ELISA tests were compared and evaluated. Faeces, blood and
milk samples were collected in 3 Thuringian dairy farms. Methodical effects
and influences emanated from the animals that potentially affected the
diagnostic techniques were analyzed. An impact of the following methodical
factors on the faecal cultivation of Map was observed: storage of faecal
samples, length of Hexadecylpyridiniumchlorid decontamination and number of
culture slants used per faecal sample. Especially a higher number of culture
slants increased the sensitivity of Map-cultivation. In one of the examined
paratuberculosis herds influences on faecal culture results caused by the
tested animals were not detectable, while impacts of the age and lactation
stage on the cultivation of Map were determined in the other herd.
Verification of Map in infected animals was significantly higher in animals
older than 4 years and during the 3rd lactation stage. Additionally, shedding
of Map was detected more frequently in animals with reduced milk yields (< 25
kg). The repetition of faecal culture raised the number of detected shedders
and the sensitivity of the method significantly. The sensitivity of two blood
and milk ELISA tests (Svanovir- and Pourquier-ELISA) proved to be insufficient
in subclinically infected animals. The examined cattle population, the
intensity of faecal shedding as well as the age of the animals influenced
sensitivities of both serological tests. A continuing raise of seropositive
test results was noticed with increasing age of infected animals. The
proportion of positive serological test results was significantly higher in
animals that were heavily shedding Map and for animals with daily milk yields
between 5 and 35 kg. Moreover, an increase of the Svanovir milk ELISA
sensitivity was detected for animals tested during the 3rd lactation stage.
The diagnostic findings in a paratuberculosis nonsuspicious herd were used for
the calculation of the ELISA specificity. For the Pourquier-ELISA sufficient
specificities were calculated that were not significantly influenced by the
animals properties. Test specificities of the Svanovir-ELISA turned out to be
deficient and were additionally reduced by an increasing age of the examined
cattle. Furthermore, the specificity of the Svanovir milk ELISA decreased when
the daily milk yield of the tested animals was lower than 25 kg or when
samples were taken during the 3rd or 4th lactation period. Methodical effects
on the serological milk tests caused by the milk ingredients were possible and
could not be excluded, though the probability that the calculated statistical
significances occurred secondary due to changing milk yields and lactation
stages was most likely. Repetition of serological tests adduced an
unsatisfactory raise of all ELISA test sensitivities but caused a significant
reduction of the Svanovir blood and milk ELISA specificities. The agreement of
the test results for the two paratuberculosis ELISA tests was not sufficient.
Using the Pourquier-ELISA, excellent agreement of the test results was
determined for blood and milk samples that were taken simultaneously from
identical animals. In conclusion the present study revealed that only faecal
culture under standardized conditions can be recommended for the intra vitam
diagnosis of paratuberculosis in individual animals. Detection of Map in
faeces of infected animals is mainly affected by methodical and herd specific
factors, an ideal point of time for faecal sampling was not determined. The
examination of faeces of young animals proved to be effective and can be
advised as well as the repeated testing of faecal samples. The most important
factors that influenced serological test results were the intensity of faecal
shedding and the age of the examined animals. Because of the low test
specificity the application of the Svanovir-ELISA for the diagnosis of
paratuberculosis was evaluated to be unsuitable. The low sensitivity of the
Pourquier-ELISA limited the test validity heavily, but as a result of its
sufficient specificity, the test can be recommended for screening surveys in
large dairy herds. For this purpose the examination of milk samples is
adequate to the analysis of blood samples
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Paratuberculosis
dc.subject
Mycobacterium avium subsp. Paratuberculosis
dc.subject
diagnostic techniques
dc.subject
cattle diseases
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft
dc.title
Ermittlung von Einflussfaktoren auf die intra vitam Diagnostik der
Paratuberkulose
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. Dr. Petra Reinhold
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Kerstin E. Müller
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Uwe Rösler
dc.date.accepted
2010-06-14
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000018701-0
dc.title.translated
Detection of factors influencing the intra vitam diagnosis of paratuberculosis
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000018701
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008092
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access