dc.contributor.author
Ottenjann, Mareike
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:01:26Z
dc.date.available
2006-03-09T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12829
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17027
dc.description
Deckblatt-Impressum
persönlicher Dank
Inhaltsverzeichnis
Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen
Einleitung
Literaturübersicht
Material und Methoden
Ergebnisse
Diskussion
Zusammenfassung
Summary
Literaturverzeichnis
Anhang
Danksagung
Selbständigkeitserklärung
dc.description.abstract
Die Anämie aufgrund entzündlicher Erkrankungen (AID) ist die häufigste
Anämieform bei Mensch und Tier, wurde aber bei der Katze nur in wenigen,
hauptsächlich experimentellen Studien untersucht. Die Pathogenese der AID ist
multifaktoriell und resultiert aus einer verminderten Eisenverfügbarkeit,
einer verkürzten erythrozytären Überlebenszeit und einer reduzierten
Regenerationsantwort auf die Anämie. Ziel dieser klinischen Studie war es, den
Verlauf der AID, für Diagnostik und Pathogenese der AID relevante
Laborparameter sowie die Therapie bei 26 Katzen mit entzündlichen Erkrankungen
(Abszess [A] n=13, Pyothorax [Pt] n=7, Pyometra [Pyo] n=1, Mykobakterien-
Infektion n=1, Fettgewebsnekrose [FN] n=4) zu beschreiben. Ausgeschlossen
wurden Katzen mit einem positiven FeLV/FIV-Test, mit einer Neoplasie, Nephro-
oder Hepatopathie sowie Tiere mit einer Blutungsanämie. Untersucht wurden
hämatologische und blutchemische Parameter, die Serum-Konzentrationen von
Erythropoetin (EPO), Eisen und Ferritin, die Eisenbindungskapazität (TIBC),
die Akute-Phase-Proteine 1-AGP und Haptoglobin (Hp) sowie die mittlere
osmotische Fragilität (MOF) der Erythrozyten, und es wurde ein direkter
Coombs-Test durchgeführt. Der Hkt-Verlauf wurde über 3-51 Tage (MW: 15,5; M:
11) beobachtet. Elf der 26 Katzen waren bei Vorstellung anämisch, während 12
Katzen während des stationären Aufenthaltes eine Anämie entwickelten. Drei
Katzen wurden nicht anämisch, wobei der Hkt bei 2 Katzen (Pt, FN) innerhalb
des Referenzbereiches absank und bei einer Katze (A) anstieg. Die Anämie war
überwiegend gering- bis mittelgradig (bei 47,9% bzw. 39,1% der Katzen),
vereinzelt (13%) aber auch hochgradig. Der Hkt nahm - je nach Messzeitpunkt -
ab dem 2.-7. Tag ab und sank über einen Zeitraum von 3-16 Tagen weiter ab.
Eine Normalisierung des Hkt wurde bei 6 Katzen 2-18 Tage post OP (A), 18 Tage
nach Therapiebeginn (Pt) bzw. 10-19 Tage post OP (FN) festgestellt.
Demgegenüber blieben 17 Katzen über einen Zeitraum von bis zu 29 Tagen (A),
bis zu 16 Tagen (Pt), bis zu 40 Tagen (Pyo) bzw. 51 Tagen (Mykobakterien-
Infektion) und 15 Tagen (FN) anämisch. Die Anämie war bei 95,6% der Patienten
überwiegend normozytär, während bei einer Katze (4,4%) eine dauerhaft
mikrozytäre Anämie vorlag. Bei 3 Katzen (13%) trat zeitweilig eine
geringgradige Makrozytose auf. Bei allen Patienten war die Anämie überwiegend
normochrom und nur in Einzelmessungen hypo- oder hyperchrom (26,1% bzw.
21,7%). Eine nicht-regenerative Anämie bestand in 73,9% der Fälle, während bei
6 Katzen (26,1%) eine geringgradige Regeneration (43.200-84.450 aggregierte
Retikulozyten/µl) festgestellt wurde. Eine Leukozytose (18,9-150,0109/l)
wurde bei 22 von 26 und eine Kernlinksverschiebung bei 12 von 19 Patienten
nachgewiesen, wobei auch Katzen ohne Leukozytose eine AID entwickelten. Das
Akute-Phase-Protein 1-AGP war bei allen 19 untersuchten Patienten in einem
Zeitraum von 7 Tagen prä bis 14 Tage post OP erhöht, während Hp bei 16 der 19
Katzen erhöht und bei 3 Tieren 5, 7 und 14 Tage nach Therapiebeginn normal
war. Weder der Hkt-Wert noch die Anzahl aggr. Retikulozyten korrelierten
invers mit der Leukozytenzahl, der 1-AGP- oder Hp-Konzentration. Auffällig
waren ein vermindertes Albumin/Globulin-Verhältnis bei 92,3% der Patienten
sowie eine Hypoalbuminämie (84,6%) und Hyperglobulinämie (76,9%); diese
Befunde sind mit den Veränderungen während einer Akute-Phase-Reaktion
vereinbar. Die Serum-Eisenkonzentration war entgegen den Beschreibungen von
Mensch und Hund nur selten (13%) erniedrigt. Bei 47,8% der Katzen lag die
Eisenkonzentration allerdings im unteren Drittel des Referenzbereiches. Da die
TIBC häufig (39,1%) erniedrigt oder im unteren Drittel des Referenzbereiches
lag (47,8%) und nie erhöht war und die Ferritinkonzentration überwiegend
(60,9%) erhöht und nie erniedrigt war, scheinen diese Parameter für die
Diagnose der AID und zur Abgrenzung von einer Eisenmangelanämie hilfreich zu
sein. Der positive Coombs-Test bei 2 der 10 untersuchten Katzen (Pt: IgG
positiv, Mykobakterien-Infektion: C3b positiv), eine geringgradige
Hyperbilirubinämie bei 6 von 26 Katzen (23,1%), sowie eine erhöhte MOF der
Erythrozyten bei 2 von 17 Tieren (11,8%) waren Hinweise für eine Verkürzung
der erythrozytären Überlebenszeit. Trotz einer gering- bis mittelgradigen
Anämie lagen die EPO-Konzentrationen bei 30,8% der Katzen im Referenzbereich
und waren bei 61,5% der Tiere lediglich geringgradig erhöht. Es bestand keine
inverse Korrelation zwischen den EPO-Konzentrationen und den Anämie-Parametern
(Hkt, Hb-Konzentration, Erythrozytenzahl). Eine inadäquate EPO-Produktion ist
demnach ein wichtiger Pathomechanismus der AID der Katze. Außerdem scheint das
Knochenmark auch bei der AID der Katze unzureichend auf gebildetes EPO zu
reagieren, da die Anämie bei 6 von 8 Katzen mit geringgradig erhöhten EPO-
Konzentrationen nicht-regenerativ war. Lediglich ein Tier (7,7%) hatte hohe
EPO-Konzentrationen und mußte aufgrund des schlechten Befindens euthanasiert
werden. Möglicherweise geht ein hoher EPO-Spiegel, wie bei der AID des
Menschen, mit einer schlechten Prognose einher. Eine spezifische Therapie der
AID ist bei Mensch und Hund aufgrund der milden Form in der Regel nicht
notwendig. In dieser Studie konnte die AID meist durch die Therapie der
Grundkrankheit behoben werden. Drei Katzen benötigten jedoch 2-4
Bluttransfusionen aufgrund einer hochgradigen Anämie oder um einen
narkosefähigen Zustand zu erreichen. In dieser Arbeit wurde gezeigt, dass die
Anämie bei Katzen mit entzündlichen Erkrankungen überwiegend gering- bis
mittelgradig, nicht-regenerativ, normozytär und normochrom ist. Die Entzündung
kann bei der Katze aber auch zu einer hochgradigen, transfusionsbedürftigen
Anämie führen, so dass bei felinen AID-Patienten häufige Hkt-Kontrollen
indiziert sind. Die AID schien, wie die AID des Menschen, multifaktoriell
bedingt zu sein, da Hinweise für eine verkürzte erythrozytäre Überlebenszeit,
eine Eisensequestration sowie eine inadäquate EPO-Produktion nachgewiesen
werden konnten. Ob eine Therapie mit EPO, das bei der AID des Menschen
eingesetzt wird, auch bei der AID der Katze hilfreich ist, wurde bisher nicht
untersucht.
de
dc.description.abstract
Anemia of inflammatory disease (AID) is the most common anemia in humans and
animals but has been investigated in the cat only in a few, mainly
experimentally studies. The pathogenesis in AID is multifactorial, resulting
from decreased iron availability, a decline in erythrocyte survival time and a
decreased response to anemia. The aim of this clinical study was to describe
the course of AID, laboratory parameters important for the diagnosis and
pathogenesis of AID and the therapy of 26 cats with inflammatory diseases
(abscess [a] n=13, pyothorax [pt] n=7, pyometra [pyo] n=1, mycobacterial
infection n=1, fat necrosis [fn] n=4). Cats with a positive FeLV/FIV test
result, with a neoplasia, nephro- or hepatopathy as well as animals with blood
loss anemia were excluded from the study. A complete blood cell count,
clinical chemistry, serum concentrations of erythropoietin (EPO), iron and
ferritin, the total iron binding capacity (TIBC), the acute-phase-proteins
1-AGP and haptoglobin, the osmotic fragility (OF) of erythrocytes as well as
a direct Coombs test were performed. The hct was monitored over 3-51 days
(mean 15.5, median 11). Eleven of 26 cats were anemic on presentation, whereas
12 cats developed anemia during hospitalization. Three other cats did not
develop anemia; the hematocrit (Hct) of 2 cats decreased within the reference
range (pt, fn) and an increase was noted in one cat (a). The anemia was
predominantly mild (47.9%) to moderate (39.1%), but in some cases (13%) also
severe. The Hct decreased depending on the timepoint of measurement from
the 2nd to 7th day after hospitalization and decreased further throughout a
period of 3-16 days. In 6 cats the Hct values were within the reference range
2-18 days after surgery (a), 18 days after start of the therapy (pt) and 10-19
days after surgery (fn). On the other hand 17 of the cats remained anemic over
various timespans: up to 29 days (a), up to 16 days (pt), up to 40 days (pyo)
or 51 days (mycobacterial infection) and 15 days (fn). In 95.6% of patients
the anemia was mainly normocytic, whereas a constant microcytic anemia was
present in one cat (4,4%). A temporary mild macrocytosis occured in 3 cats
(13%). In all patients, anemia was predominantly normochromic with only a few
measurements of hypo- or hyperchromic anemia (26.1% and 21.7%). In 73.9% of
cases the anemia was non-regenerative, whereas in 6 cats (26.1%) a mild
regeneration (43,200-84,450 aggregated reticulocytes/µl) was noticed.
Leukocytosis (18.9-150.0109/l) was observed in 22 of 26 and a left shift in
12 of 19 patients, however the cats without leukocytosis also developed an
AID. The acute-phase-protein 1-AGP was elevated in all examined 19 patients
over a period of 7 days prior to 14 days after surgery. Haptoglobin however
was elevated in 16 of 19 cats and within the reference range in 3 animals 5, 7
and 14 days after beginning of the therapy. Neither the Hct value nor the
number of aggregated reticulocytes showed an inverse correlation with the
number of leukocytes, the 1-AGP or haptoglobin concentration. Conspicuous
results were a lowered albumin/globulin-ratio in 92.3% of the patients as well
as hypoalbuminemia (84.6%) and hyperglobulinemia (76.9%). These results agree
with abnormalities seen in the acute-phase-reaction. As opposed to
documentations on serum iron levels for humans and dogs cats rarely (13%) had
lowered serum iron levels. However 47.8% of the cats had levels within the
lower third of the reference range. As TIBC was often (39.1%) lowered or
within the lower third of the reference range (47.8%) and was never elevated
and the ferritin concentration was predominantly (60.9%) elevated and never
lowered, it seems that these parameters are helpful for the diagnosis of the
AID and for the differentiation from an iron deficiency anemia. The positive
Coombs test in 2 of 10 examined cats (pt: IgG positive, mycobacterial
infection: C3b positive), a mild hyperbilirubinemia in 6 of 26 cats (23.1%)
and an elevated OF of erythrocytes in 2 of 17 animals (11.8%) led to the
assumption of a shortening of the erythrocyte survival time. In spite of a
mild to moderate anemia, EPO concentrations of 30.8% of the cats were within
the reference range and only slightly elevated in 61.5% of the animals. There
was no inverse correlation between the EPO concentrations and the parameters
of anemia (hct, hemoglobin concentration, number of erythrocytes). Therefore
an inadequate EPO production is an important pathomechanism of AID in the cat.
Furthermore the bone marrow regeneration response to produced EPO seems to be
insufficient, because anemia was non-regenerative in 6 of 8 cats with slightly
elevated EPO concentrations. Only one cat (7.7%) had high EPO concentrations
and had to be euthanized because of its poor condition. A high EPO, as with
AID in humans, may be associated with a negative prognosis. A specific therapy
of the anemia is usually not necessary because AID in humans and dogs is
normally mild. In most animals it was possible to resolve the anemia by
treating the underlying disease. However, 3 cats needed 2-4 blood transfusions
either because of the severity of anemia or for stabilisation before
anesthesia. In this study it was shown that feline anemia of inflammatory
disease is usually mild to moderate, non-regenerative and normocytic,
normochromic. An inflammation, however, may also result in a severe,
transfusion-dependent anemia, so that frequent Hct controls are indicated in
feline patients with AID. As in humans the pathogenesis of AID seemed to be
multifactorial, due to evidence of a shortened erythrocyte survival time, an
iron sequestration and an inadequate production of EPO. To this point in time
it has not been studied whether EPO, which is used to treat human AID, might
be useful in cats with AID.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
acute-phase-proteins
dc.subject
blood-chemistry
dc.subject
erythrocyte-fragility
dc.subject
erythropoietin
dc.subject
hypoalbuminaemia
dc.subject
hyperglobulinaemia
dc.subject
iron-binding-capacity
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Anämie aufgrund entzündlicher Erkrankungen bei der Katze
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. B. Kohn
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. J. Plendl
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. A. Grabner
dc.date.accepted
2004-11-26
dc.date.embargoEnd
2006-03-10
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2006001507
dc.title.subtitle
eine klinische Studie
dc.title.translated
Anemia of inflammatory disease in the cat
en
dc.title.translatedsubtitle
a clinical study
en
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Veterinärmedizin
de
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FUDISS_thesis_000000001931
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http://www.diss.fu-berlin.de/2006/150/
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FUDISS_derivate_000000001931
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open access