dc.contributor.author
Quevedo, Pablo Darío
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:57:02Z
dc.date.available
2018-05-23T11:44:42.505Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12713
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16911
dc.description.abstract
Ziel der vorliegenden Arbeit war die Entwicklung von fluoreszenten
Farbstoffnanopartikeln, welche als Label in einem Immunoassay eingesetzt
werden und die Signalintensität und Sensitivität des Assays steigern sollten.
Dafür wurden systematische Verkapselungsstrategien für verschiedene neutrale
und ionische/ geladene Farbstoffe untersucht und systematische Untersuchungen
zu Einflussgrößen wie Nanopartikelgröße, Biokonjugation und
Farbstoffbeladungskonzentration durchgeführt. Es wurden zwei unterschiedliche
Partikelsysteme hergestellt und in Bezug auf ihre reproduzierbare Herstellung
und spätere Eignung für den Einsatz als Nanopartikellabel in Immunoassays
systematisch untersucht. Dabei stellten sich aufgrund ihrer Stabilität, ihrer
einfachen und reproduzierbaren Herstellung, ihrer engen und definierten
Größenverteilung, ihrer ausreichend funktionellen Oberflächengruppen und durch
die Möglichkeit die Farbstoffmenge im NP präzise einzustellen,
farbstoffbeladene Polystyrolpartikel als besonders geeignet heraus. Für die
Anbindung von SAv an amino- und carboxyfunktionalisierte
Polystyrolnanopartikel wurden zwei verschiedene Kopplungssmethoden, die
Anbindung über EDC/ sulfo-NHS und über einen heterobifunktionellen PEG-Linker,
getestet. Beide Kopplungsstrategien sind geeignet, um Streptavidin an die
Partikeloberfläche zu binden unter Vermeidung von NP-Aggregation. Die Mengen
an partikelgebundenem SAv wurden mit Hilfe des BCA- und Biotin-FITC-Assays
bestimmt. Da beide Assays vorrangig für die Quantifizierung von Proteinen in
Lösung entwickelt wurden, mussten beide Assays erst auf mögliche
Wechselwirkungen mit Farbstoffen und der Partikelmatrix sowie Störeinflüsse
durch die Partikelstreuung und spektrale Interferenzen mit den
Kodierungsfarbstoffen untersucht werden. Dabei konnte gezeigt werden, dass
einige Farbstoffe den Kupfer(II)-BCA-Komplex reduzieren und es folglich zu
einer Überbestimmung von Streptavidin kommt. Weiterhin konnten Farbstoffe wie
meso-Tetraphenylporphyrin identifiziert werden, die mit Streptavidin
wechselwirken und dadurch die Biotin-Anbindung stark beeinträchtigen, so dass
es bei der Biotin-FITC-Titration zu einer Unterbestimmung von funktionalem
Streptavidin kommt. Durch das Anbinden von SAv über einen PEG-Linker konnte
die NP-Oberfläche abgeschirmt werden, so dass die Wechselwirkungen von an der
NP-Oberfläche befindlichem meso-Tetraphenylporphyrin mit SAv reduziert und die
Funktionalität von Streptavidin erhalten werden konnte. Zudem wurde eine
Methode entwickelt, um die Partikelstreuung bei der Absorptionsmessung zu
korrigieren. Streptavidinfunktionalisierte, gefärbte Nanopartikel wurden
anschließend in einem Immunoassay zum Nachweis von CRP getestet. Dazu wurden
vier Qualitätsparameter (EC50-Wert, Detektionslimit (LOD), dynamischer bzw.
relativer dynamische Bereich, Güte des Fits (R2)) aufgestellt, anhand derer
die Assays in Bezug auf eine Steigerung der Sensitivität und Signalintensität
untersucht wurden. Zudem wurden vier weitere Parameter wie Detektionsprinzip
(Detektion von fluoreszenten Nanopartikeln versus Farbstofffreisetzung),
Nanopartikelgröße, Farbstoffbeladung und Art der Streptavidinanbindung
untersucht, welche einen Einfluss auf die Sensitivität und Signalintensität
besitzen. Diese mit Cumarin 153-beladenen PS NP zeigten, dass bei der
Verwendung hochbeladener Partikel höhere Fluoreszenzintensitäten durch die
Extraktion des Farbstoffes mit Ethanol erreicht werden können. Zudem konnte
gezeigt werden, dass die Größe des Nanopartikels einen Einfluss auf
spezifische und unspezifische Wechselwirkungen mit der Mikrotiterplatte sowie
den daran adsorbierten Proteinen hat, was bei 500 nm Partikeln zu einem
ungewollt höheren Untergrundsignal führte und zu einer geringen spezifischen
Bindung. Der Einsatz PEGylierter Nanopartikel im Immunoassy konnte keine
reproduzierbaren Ergebnisse liefern. Anhand verschiedener
Beladungskonzentrationen konnte gezeigt werden, dass die Größe des
Fluoreszenzsignals der farbstoffbeladenen Partikel das Signal hauptsächlich
von der Quantenausbeute und der Anzahl der eingequollenen Farbstoffe und
speziell für Cumarin 153 kaum vom molaren dekadischen Extinktionskoeffizienten
abhängt und das Signal nicht bei der größten Beladungsmenge maximal wird. Wird
der Farbstoff aus den Partikeln extrahiert, hängt die Signalintensität nur
noch von der Anzahl der Farbstoffe ab. Screening-Experimente mit den
Farbstoffen Cumarin 153, Nilrot, meso-Tetraphenylporphyrin, Lumogen R F305,
Itrybe und Eu(TTFA)3(phen) zeigten, dass mit Cumarin 153 die besten Ergebnisse
erzielt werden. Die anderen Farbstoffe schienen partiell die Anbindung der NP
an den Immunkomplex zu stören oder zeigten verstärkte Lösch- und
Aggregationseffekte. Beim Vergleich des entwickelten partikelbasierten
Immunoassays mit einem ELISA lagen die EC50-Werte des Partikelassays um einen
Faktor von 10 höher. Dies liegt eventuell an der schlechteren Bindung der
Partikel an den Immunkomplex. Eine Steigerung der Nachweisstärke des
partikelbasierten Immunoassays könnte eventuell durch eine Optimierung der
Partikelgröße erreicht werden. Der Einsatz von kleineren Partikeln könnte die
Sensitivität des partikelbasierten Immunoassays weiter steigern. Eventuell ist
die Anbindung kleinerer Nanopartikel besser. Zudem ist ihr Platzbedarf
kleiner, weshalb mehr Immunkomplexe je NP detektiert werden. Obwohl sie
wesentlich weniger Farbstoffe tragen, könnte es ein Optimum zwischen der
Anzahl der Farbstoffe und der NP-Größe sowie dem Platzbedarf geben, um
möglichst sensitiv mit einem hohen Signal Analyten nachweisen zu können. Zudem
sind nach den Untersuchungen zu unspezifischen und spezifischen
Wechselwirkungen bei kleineren Polystyrolnanopartikeln noch geringere
unspezifische Wechselwirkungen zu erwarten. Ein weiterer Ansatz könnte die
Herstellung eines katalytischen Systems sein. Sofern ein Katalysator in
Polystyrolpartikel eingequollen werden kann und anschließend ebenfalls ein
Substrat umsetzt, könnte die Anzahl der detektierten Farbstoffe je Analyt noch
weitaus größer ausfallen und so schon sehr geringe Mengen an Analyt
detektieren, was ggf. die Sensitivität des Assays steigert.
de
dc.description.abstract
The aim of the present work was the development of fluorescent nanoparticles,
which could be used as label in an immunoassay to enhance the signal intensity
and sensitivity. Therefore, systematic encapsulation strategies with varying
neutral and ionic/ charged dyes were performed to identify influencing
parameters like nanoparticle size, bioconjugation, and dye loading
concentration. Two different types of particle systems were assessed in more
detail in terms of their reproducible production and their applicability as
nanoparticle label. Due to their stability, simple and reproducible
production, narrow and defined particle size distribution, and availability
with different surface functional groups together with the possibility to
incorporate a precise amount of dyes, dye loaded polystyrene nanoparticles
were identified as a suitable particle system. For the covalent coupling of
streptavidin (SAv) on amino and carboxy functionalized polystyrene
nanoparticles, required for assay development and antibody conjugation, two
different conjugation strategies were tested, the coupling via EDC/ sulfo-NHS
chemisty and via heterobifunctional PEG linker. Both coupling strategies are
suitable to bind Streptavidin on the nanoparticle surface without nanoparticle
aggregation. The amount of particle-bound SAv was quantified using the BCA and
Biotin-FITC assay. The former assay provides the total amount of protein
without information on its function whereas the latter measures solely the
amount of functional, biotin-binding protein. As both assays are designed for
quantification of SAv in solution, both assays had to be tested for
interactions with dyes and the particle matrix and for influences from
particle scattering and absorption as well as well fluorescence of the
embedded dyes. It was shown that some dyes like certain coumarins can reduce
the BCA copper(II) complex and as a result yield an overdetermination of SAv
with the BCA assay. Furthermore, dyes like meso-tetraphenylporphyrine were
identified, that affect SAv strongly, and as a result, lead to an
underdetermination of SAv with the Biotin-FITC assay. In this respect, also a
method was developed to consider particle scattering in absorption
measurements. Coupling of SAv via PEG linker leads to a shielding of the
nanoparticle surface, thereby reducing interactions between meso-
tetraphenylporphyrine located close to or at the nanoparticle surface with SAv
and preserving the functionality of SAv. SAv-functionalized, dye loaded
nanoparticles were subsequently used as labels in a Sandwich immunoassay to
determine c-reactive protein (CRP) and compared to a classical ELISA using an
enzyme-functionalized detection antibody and the colorimetric substrate
3,3’,5,5’-tetramethylbenzidine. For the particle-based immunoassay, the
biotinylated detection antibody was functionalized with these dye-stained,
SAv-functionalized nanoparticles. Four quality parameters (average effective
concentration (EC50), limit of detection (LOD), dynamic range/ relative
dynamic range (DR/ RDR), and goodness of fit (R2)) were chosen that allowed to
evaluate the immunoassays in terms of signal intensity enhancement and
sensitivity. In this respect, also the influence of the principle of signal
generation (detection of fluorescent nanoparticles versus dye extraction and
measurement of dissolved dye molecules) as well as the influence of
nanoparticle size, dye loading concentration, and SAv conjugation chemistry
were studied. These studies showed an influence of nanoparticle size on the
specific and unspecific interactions of SAv with the microtiter plate and the
adsorbed proteins, accounting for the higher background signal and low
specific binding observed for 500 nm-sized nanoparticles. The use of PEGylated
nanoparticles in immunoassays provided no reproducible results. Initially
performed screening tests with the different staining dyes Coumarin 153, Nile
Red, Lumogen R F305, Itrybe and Eu(TTFA)3(phen) showed that Coumarin 153 gives
the best results. The other dyes seem to hinder partially the binding of the
nanoparticles on the immune complex or showed more fluorescence quenching or
aggregation effects. Subsequently performed systematic studies, focusing on
mainly on Coumarin 153-stained nanoparticles, revealed that the signal size
clearly depended on dye properties like the fluorescence quantum yield as well
as on the amount of incorporated dye molecules and a signal enhancement could
be demonstrated for the dye extraction approach. A comparison of the developed
particle-based immunoassay and an ELISA revealed a 10-fold higher EC50 value
for the particle-based immunoassay. This could be due to a less good binding
of the particles on the immune complex. Most likely, an increase of the signal
intensity/ sensitivity of the particle-based immunoassay could be achieved by
further optimization of the particle size and it is anticipated that the use
of smaller particles could increase the sensitivity of the particle-based
immunoassay. Although smaller nanoparticles can incorporate only a lower
amount of dyes, there seem to be an optimum between the amount of incorporated
dyes, the nanoparticle size, and the required space (a big nanoparticle could
hide more unlabeled immune complexes, than a small nanoparticle) to quantify
analytes sensitively with a high signal. Furthermore, unspecific adsorption is
expected to be lower for smaller particles. An alternative approach to enhance
the sensitivity of particle-based assays could present the use of a catalytic
system. In this case, a catalyst could be incorporated into the nanoparticles,
which then turns a substrate into a colored or fluorescent product after
extraction of the catalyst.
en
dc.format.extent
II, 104, xxxviii Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
polystyrene nanoparticles
dc.subject
sandwich immunoassay
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::540 Chemie
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::540 Chemie::543 Analytische Chemie
dc.title
Nanopartikel als Verstärkungsstrategie in fluoreszenzbasierten Immunoassays
dc.contributor.firstReferee
Dr. Ute Resch-Genger
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Nora Kulak
dc.date.accepted
2018-02-13
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000107110-5
dc.title.translated
Nanoparticles as enhancement strategies in fluorescence-based immunoassays
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000107110
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000023792
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