dc.contributor.author
Knaute, Tobias
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:54:41Z
dc.date.available
2002-12-19T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12662
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16860
dc.description
0\. TITELBLATT UND INHALTSVERZEICHNIS
1\. EINLEITUNG
1\. 1 BIOLOGISCHER HINTERGRUND
1\. 2 STRUKTURELLER HINTERGRUND
1\. 3 METHODISCHER HINTERGRUND
2\. MATERIAL UND METHODEN
2\. 1 STOCHASTISCHE GLOBALE OPTIMIERUNG UND MODELLIERUNG IM INTERNEN
KOORDINATENRAUM
2\. 2 DESIGN CYCLISCHER PEPTIDE
2\. 3 COMPUTERRESSOURCEN
2\. 4 BINDUNGSSTUDIEN
3\. ERGEBNISSE 1.Teil
3\. 1 UMWANDLUNG ANTIGENER CB4-1 PEPTIDEPITOPE DURCH SCHRITTWEISEN AUSTAUSCH
3\. 2 KONFORMATIONSRAUM
3\. 3 KONFORMATIONSANALYSE DER PEPTIDE AUS DEN TRANSFORMATIONSWEGEN
H-PEP<->U1-PEP UND H-PEP<->U2-PEP
3\. ERGEBNISSE 2.Teil
3\. 4 KONFORMATIONEN EINIGER ANTIGENER PEPTIDE IN CB4-1 KOMPLEXSTRUKTUREN
3\. 5 DOCKING-SIMULATIONEN LINEARER PEPTIDE MIT STOCHASTISCHER GLOBALER
OPTIMIERUNG
3\. 6 DOCKING-SIMULATIONEN KONFORMATIONELL EINGESCHRÄNKTER PEPTIDE
3\. 7 SIMULATIONEN AN CYCLISCHEN UND LINEAREN TE33-BINDENDEN PEPTIDEN
4\. DISKUSSION
4\. 1 CB4-1 BINDENDE TRANSFORMATIONSPEPTIDE: SCHLÜSSELAMINOSÄUREN,
VORZUGSKONFORMATION UND ENTROPIE
4\. 2 SUBSTITUTIONSANALYSEN, SEQUENZLANDSCHAFTEN UND BINDUNGSKONTINUUM
4\. 3 MODELLIERUNG VON ANTIKÖRPER-KOMPLEXEN MIT LINEAREN PEPTIDEN:
KONFORMATIONSÄNDERUNGEN UND MULTIPLE BINDUNGSMODI
4\. 4 MODELLIERUNG VON ANTIKÖRPERKOMPLEXEN MIT KONFORMATIONELL EINGESCHRÄNKTEN
PEPTIDEN
4\. 5 POLYSPEZIFITÄT UND KREUZREAKTIVITÄT
4\. 6 GRENZEN DER MOLEKULARMODELLIERUNG FÜR DIE KOMPLEX-STRUKTURVORHERSAGE
4\. 7 EINSCHRÄNKUNG DES KONFORMATIONSRAUMES DURCH CYCLISIERUNG
4\. 8 WIRKSTOFFENTWICKLUNG: RATIONELLES DESIGN VS. EMPIRISCHE ENTDECKUNG
4\. 9 SCHLUSSFOLGERUNGEN
5\. LITERATUR
dc.description.abstract
Polyspezifität von Antikörpern, also die hochspezifische differentielle
Erkennung verschiedener Epitope, wird als auslösender Faktor bei der
Entstehung von Autoimmunkrankheiten wie Rheuma und Asthma diskutiert. Über die
strukturellen Voraussetzungen dieses biologischen Phänomens ist bislang wenig
bekannt; einzig für den Antikörper CB4-1 gibt es hochaufgelöste
Röntgenkristallstrukturen von Komplexen mit nicht verwandten Peptidepitopen.
In der vorliegenden Arbeit soll untersucht werden, in wieweit
Strukturvorhersagen von Antikörper-Peptid-Komplexen mittels
Molekularmodellierung geeignet sind, polyspezifisches Bindeverhalten zu
charakterisieren. Als Modellsysteme für die Komplex-Strukturvorhersage durch
globale stochastische Optimierung wurden drei monoklonale Antikörper gewählt:
der anti-p24 (HIV-1) Antikörper CB4-1, der eine Reihe sequentiell ähnlicher
sowie unähnlicher Peptide bindet; der anti-TGFa Antikörper tAb2, der neben
dem linearen Wildtyp-Epitop verwandte cyclische Peptide erkennt; und der anti-
Choleratoxinpeptid 3 Antikörper TE33, dessen Polyspezifität erst kürzlich mit
Bindern einer Phagenbibliothek bewiesen wurde. Er bindet sowohl nicht
verwandte lineare als auch cyclische Epitoppeptide. In einem ersten Schritt
wurden die Konformationslandschaften der linearen, von CB4-1 erkannten Epitope
durch Modellierung der ungebundenen 11-meren Peptide analysiert, wobei ein
Zusammenhang zwischen diesen und den Konformationen der gebundenen Peptide in
bekannten Komplexstrukturen gefunden wurde, der einen Einfluß auf die
Affinität vermuten läßt. Auf diese Ergebnisse aufbauend wurden dann
Antikörperkomplexe mit linearen Peptiden modelliert und mit bekannten
Röntgenkristallstrukturen verglichen. Dabei zeigte sich, daß die globalen
Konformationssuche-Simulationen in Gegenwart des Antikörpers Ergebnisse
lieferten, die nur in Ausnahmefällen mit der gesuchten Struktur
übereinstimmten. Darüber hinaus war die Konvergenz mehrerer unabhängiger, von
verschiedenen Zufallskonformationen des gleichen Peptids ausgehender
Simulationen in struktureller Hinsicht generell sehr schlecht. Nur für ein
lineares Peptid, dessen Komplexstruktur bislang nicht bekannt ist,
konvergierten wiederholte Monte-Carlo-Rechnungen in einer ähnlichen
Konformationsfamilie. Die Simulationskonvergenz wird mutmaßlich durch die sehr
große Anzahl von Freiheitsgraden linearer Peptide erschwert. Durch
Cyclisierung kann aber der Konformationsraum von Peptiden erheblich
verkleinert werden. Ist daher die Vorhersage von Komplexstrukturen
konformationell eingeschränkter Peptide mit größerer Verifizierbarkeit zu
erreichen? Diese Frage wurde an der publizierten dreidimensionalen Struktur
des Antikörpers tAb2 im Komplex mit einem 7-meren, lactamcyclisierten Peptid
überprüft. Wiederum ausgehend von zufällig erzeugten Konformationen, lieferten
die stochastischen Simulationen dieses Peptids und homo- bzw. heterodetisch
verknüpfter Homologa mit sehr guter Konvergenz Peptidstrukturen, die der
bekannten in hervorragender Näherung entsprachen. In Erweiterung dieses
Resultates sollten cyclische Peptide mit einer größeren Anzahl von Residuen
innerhalb des Ringes getestet werden. Da es keine Kristallstrukturen von
Antikörperkomplexen mit größeren, aus natürlichen Aminosäuren bestehenden
Peptidcyclen gibt, wurde am Computer eine Reihe von cyclischen Analoga eines
11-meren linearen Templatpeptid konstruiert, dessen quasi-cyclische
Konformation in der Bindungstasche des Antikörpers CB4-1 hochaufgelöst
beschrieben ist. Bei der Vorhersage der Komplexstrukturen dieser sechs
Disulfid- und Lactamcyclen konnte mit befriedigender Wiederholbarkeit die
antizipierte Gesamtkonformation der linearen Vorlage ermittelt werden.
Zusätzlich wurde mit biochemischen Bindungsstudien nachgewiesen, daß die
konstruierten Analoga mit vergleichbarer Affinität und unter Beteiligung
identischer funktioneller Gruppen an CB4-1 binden. Die gegenüber linearen
Peptiden erhöhte Wahrscheinlichkeit, auch bei größeren Peptidcyclen die
gebundene Konformation korrekt zu identifizieren, wurde schließlich genutzt,
um die Komplexstruktur eines cyclischen, aus einer Phagenbibliothek
ermittelten Peptids mit 11 Aminosäuren vorzuschlagen, das an den Antikörper
TE33 bindet und keine Sequenzverwandtschaft mit dessen Wildtyp-Epitop
aufweist. Die in unabhängigen Simulationen ohne Vorbeeinflussung wiederholt
aufgefundene Struktur des Peptids im Komplex zeigt eine hervorragende
Übereinstimmung mit dem Substituierbarkeitsmuster des Peptids. Im Vergleich
mit der bekannten Komplexstruktur des linearen Wildtyp-Peptids ist bei sehr
unterschiedlichen individuellen Kontakten eine überraschend ähnliche
Gesamtkonformation des cyclischen Binders erkennbar. Zusammenfassend kann
festgestellt werden, daß eine relativ verläßliche Strukturvorhersage von
Antikörper-Komplexen durch globale stochastische Optimierung nur mit
konformationell eingeschränkten Peptiden möglich ist unter der Maßgabe, daß
sich keine gravierenden Konformationsänderungen beim Bindungspartner ergeben.
Aus den gewonnenen Daten wird deutlich, daß polyspezifisches Bindeverhalten
von Antikörpern letzlich nur auf atomarer Ebene begriffen werden kann. Eine
Abhängigkeit von der Sequenz des Binders ist nur insofern erkennbar, als diese
ein räumlich-sterisches Arrangement von Atomgruppen ermöglicht, das unter
Berücksichtigung dynamischen Verhaltens zur Bindung führen kann.
Unterschiedliche Peptidsequenzen können ähnliche Kontaktflächen hervorbringen
und somit ähnliche Paratopresiduen erkennen; gleiche Gesamtkonformationenen
gebundener Peptide müssen andererseits auch bei Sequenzähnlichkeit nicht zu
ähnlichen Wechselwirkungen führen.
de
dc.description.abstract
Antibody polyspecificity, i. e. the highly specific differential recognition
of various epitopes, has been implicated in the onset of autoimmune diseases
such as asthma and rheumatism. Little is established about the structural
prerequisites that drive this biological phenomenon; only for the monoclonal
antibody CB4-1 high resolution X-ray structures of complexes with non-related
peptide epitopes are known. The aim of this work is to investigate the
applicability of antibody-peptide complex structure prediction by means of
molecular modeling for the characterization of polyspecific binding behaviour.
Three monoclonal antibodies were chosen as model systems for complex structure
prediction by global stochastic optimization: the anti-p24 (HIV-1) antibody
CB4-1 that binds to a number of sequentially related as well as unrelated
peptides; the anti-TGFa antibody tAb2 which besides its linear wild type
epitope also recognises similar cyclic peptides; and the anti-cholera toxin
peptide 3 antibody TE33 whose polyspecificity was only recently demonstrated
with ligands derived from a phage display library. The latter one binds not
only to non-related linear but also to cyclic peptid epitopes. In a first
step, the conformational landscapes of the linear epitopes recognised by CB4-1
were analysed by modeling the unbound 11-meric peptides. Here, a correlation
to the conformations of the antibody-bound species in known complex structures
can be identified which leads to assumptions about its influence on the
binding affinity. Extending these findings, antibody complexes with linear
peptides were modelled and compared with published X-ray crystal structures.
The results show that global conformational search simulations in the presence
of the antibody yield solutions that only in exceptional cases superimpose
tolerably with the target structure. Moreover, convergence of several
independent simulations of the same peptide, each starting from a different
random conformation, was generally very poor in structural terms. Only for one
linear peptide, whose complex structure is yet unknown, repeated Monte Carlo
calculations converged in a similar conformational cluster. Simulation
convergence is supposedly hampered by the vast number of degrees of freedom
associated with linear peptides. The conformational space of peptides can be
substantially reduced by means of cyclization. Therefore, can complex
structure prediction of conformationally constrained peptides be achieved with
greater verifiability? The published three-dimensional structure of the
antibody tAb2 in complex with a 7-meric lactam-circularized peptid was used to
address this question. Again starting from randomly generated conformations,
stochastic simulations of this peptide as well as homodetic and heterodetic
cyclic homologues yielded structures that were in excellent agreement with the
expected one while exhibiting very good convergence. To validate this result,
cyclic peptides with a larger number of residues within the ring structure had
to be tested. Since no X-ray structures of antibody complexes with bigger
peptide cycles containing all-natural residues are known, a number of cyclic
analogues of an 11-meric linear peptide were constructed on-screen. The
template peptide has been described in high resolution as exhibiting a quasi-
cyclic conformation in the binding pocket of the antibody CB4-1. Complex
structure predictions of the six disulfide and lactam-bridged analogues were
able to identify the anticipated overall conformation with satisfying
reproducibility. In addition, biochemical binding studies provided evidence
that the constructed analoga bind to CB4-1 with comparable affinity while
using identical functional groups. The bound conformation of a cyclic peptide
can be predicted with higher probability compared to linear entities even when
modeling bigger ring sizes. This potential was used to suggest the complex
structure of a cyclic 11-meric peptide binding to the antibody TE33 that was
identified from a phage display library and shares no sequence similarity with
the wild type epitope. The peptide complex structure found repeatedly in
unbiased independent simulations displays an excellent consistency with the
amino acid substitution pattern. Compared to the published complex structure
of the linear wild type peptide, a surprisingly similar overall conformation
of the cyclic binder is discernible in spite of very different individual
contacts. In conclusion it can be stated that a reliable structure prediction
of antibody complexes by global stochastic optimization is feasible only for
conformationally constrained peptides under the condition that no substantial
antibody conformation change occurs upon binding. The data provided emphasize
that polyspecific binding behaviour of antibodies is comprehensible only on
the atomic level. The sequence of the binder merely provides a spatially and
sterically restrictive framework of atom groups that can lead to a binding
event if the dynamic behaviour is considered. Different peptide sequences can
produce similar contact areas thus recognizing similar paratop regions;
identical overall conformations of bound peptides do not indicate identical
interactions even when the binders are closely related in sequence.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
molecular modeling
dc.subject
antibody polyspecificity
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::540 Chemie::540 Chemie und zugeordnete Wissenschaften
dc.title
Molekulare Modellierung von antigenen Peptiden und ihren Komplexen mit
polyspezifischen Antikörpern
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Hartmut Oschkinat
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Jens Schneider-Mergener
dc.date.accepted
2002-12-16
dc.date.embargoEnd
2002-12-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2002002963
dc.title.translated
Molecular modeling of antigenic peptides and their complexes with polyspecific
antibodies
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
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FUDISS_thesis_000000000807
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