dc.contributor.author
Wernitz, Martin Henning
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:33:47Z
dc.date.available
2006-11-17T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1265
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5467
dc.description
Titel und Inhaltsverzeichnis
1. EINLEITUNG 8
2. MATERIAL UND METHODIK 14
2.1
2.2
2.3
2.4
2.5
2.6
2.7
2.8
2.9
2.10
2.11
2.12
2.13
2.14
2.15
2.16
2.17 Setting und Beschreibung der MRSA-Ausgangssituation im Studienkrankenhaus
Aufbau der Studie
Durchführung des Screenings von Risikopatienten bei stationärer Aufnahme
Durchführung der Kontaktisolierung
Dekolonisationsmaßnahmen und antibiotische Behandlung
Mikrobiologische Diagnostik
Datenerhebung
Qualitätssicherung der Datenerhebung
Definitionen
Vergleich der nosokomialen MRSA-Infektionsraten
Confounder
Ermittlung der Screeningkosten
Ermittlung der Kosten bei nosokomialen MRSA-Infektionen
Ermittlung der Nettokosten
Kosten-Sensitivitätsanalyse
Statistische Auswertung
Zustimmung der Ethikkommission 14
15
15
16
18
18
19
19
19
21
22
22
24
27
27
27
28
3. ERGEBNISSE 29
3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
3.6
3.7 Eingeschlossene Patienten
Wiederaufgenommene bekannte MRSA-Patienten
Vergleich der nosokomialen MRSA-Infektionen
Vergleich der Studienpopulationen
Mikrobiologische Ergebnisse
Ergebnisse der Kostenanalyse
Qualitätssicherung 29
42
45
52
53
57
63
4. DISKUSSION 65
4.1
4.2
4.3
4.4 Kritische Betrachtung der Studienmethodik
Wertung der Studienergebnisse
Kritische Betrachtung des MRSA-Screenings
Schlussfolgerungen 65
71
80
88
5. ZUSAMMENFASSUNG 89
6. LITERATURVERZEICHNIS 92
7. PUBLIKATIONSVERZEICHNIS
103
dc.description.abstract
Die steigende MRSA-Prävalenz in Deutschland und in anderen europäischen
Ländern spiegelte sich auch in einer steigenden Inzidenz von MRSA-Patienten im
Klinikum Friedrichshain wieder. Da ein kolonisierter oder infizierter MRSA-
Patient das größte Erregerreservoir in einem Krankenhaus darstellt, wurde ein
krankenhausweites Screening von Patienten mit Risikofaktoren für die MRSA
Kolonisation oder Infektion bei stationärer Aufnahme mit präventiver
Kontaktisolierung bis zum MRSA-Ausschluss durchgeführt, um asymptomatische
MRSA-Träger frühestmöglich zu entdecken und um somit die Weiterverbreitung von
MRSA im Krankenhaus zu reduzieren. Das Screening wurde durchgeführt bei
Patienten mit MRSA in der Anamnese, bei Patienten, die direkt aus einem
ausländischen Krankenhaus oder einem Krankenhaus mit bekannten endemischen
MRSA-Vorkommen übernommen wurden, sowie bei Patienten mit mindestens zwei der
folgenden Faktoren: Bewohner von Alten- oder Pflegeheimen, Vorliegen eines
Dekubitalulkus, Vorhandensein von Dauerkathetern -wie zum Beispiel
Ernährungssonden-, Dialysepflichtigkeit und gleichzeitiges Vorliegen von Haut-
oder Weichteilinfektionen, Vorliegen einer akuten Sialadenitis, Vorliegen
einer diabetischen Gangrän bei Patienten mit einem Alter von über 65 Jahren.
Bei Patienten mit diesen Risikofaktoren wurden für das MRSA-Screening
Abstriche des Vestibulums nasi, des Rachens, von Hautwunden, von
Kathetereintrittsstellen sowie von sonstigen klinisch auffälligen Stellen
entnommen. Das MRSA-Screening von Risikopatienten wird in nationalen und
internationalen Leitlinien empfohlen, kontrollierte Studien über den Einfluss
auf die Transmission oder die im Krankenhaus erworbenen Infektionen sind nicht
publiziert worden. Bisher zum Screening publizierte Arbeiten haben entweder
rein deskriptiven Charakter oder sind Beschreibungen von Ausbruchsituationen,
in denen gleichzeitig mit dem Screening weitere Maßnahmen zur Verhinderung der
MRSA-Weiterverbreitung eingeführt wurden. In der vorliegenden Kohortenstudie
wurden die prospektiv ermittelten nosokomialen MRSA-Infektionsraten nach
Einführung des Screeningprogrammes (Screeningperiode, 01.05.2001-30.11.2002,
Dauer 19 Monate) mit den retrospektiv ermittelten Infektionsraten vor
Einführung des Screeningprogrammes (Kontrollperiode, 01.09.1999 - 01.03.2001,
Dauer 19 Monate) verglichen. In einer Kostenanalyse wurden die Kosten für die
Durchführung des Screenings ermittelt und denjenigen Kosten gegenübergestellt,
die durch die Prävention von nosokomialen Infektionen eingespart werden
konnten. Bezüglich der demographischen Patientendaten und den im Krankenhaus
vorliegenden Bedingungen waren beide Kohorten vergleichbar. Während der
Kontrollperiode wurde bei 119 Patienten MRSA nachgewiesen (bei 36 118
stationären Aufnahmen) und in der Screeningperiode bei 205 Patienten (36 962
Aufnahmen). Die Inzidenzrate von MRSA-Patienten pro 1 000 Aufnahmen ist von
3,3 in der Kontrollperiode auf einen Wert von 5,5 in der Screeningperiode
statistisch signifikant angestiegen (p<0,001, Fisher`s exact test). 48
Patienten in der Kontrollperiode und 38 Patienten in der Screeningperiode
entwickelten während des stationären Aufenthaltes eine nosokomiale MRSA-
Infektion. Die häufigsten Infektionsarten in beiden Studienperioden waren
postoperative Wundinfektionen, Septikämien, Harnwegsinfektionen und
Pneumonien. Nach Einführung des Screeningprogrammes sind die Inzidenzraten der
Patienten mit nosokomialer Infektion ausgehend von 2,1 pro 1 000 Aufnahmen in
den letzten drei Monaten der Kontrollperiode als Maximalwert auf einen Wert
von 1,0 in der Screeningperiode gesunken (p=0,04,Fisher`s exact test, RR=0,5).
Bei Verwendung der relativen Häufigkeiten von Patienten mit nosokomialer MRSA-
Infektion in der Kontrollperiode sind bei steigender Inzidenz von allen MRSA-
Patienten in der Screeningperiode statistisch signifikant weniger nosokomiale
MRSA-Infektionen beobachtet worden, als nach der Häufigkeit in der
Kontrollperiode erwartet wurden (nur 52 % der erwarteten nosokomialen MRSA-
Infektionen sind in der Screeningperiode tatsächlich aufgetreten, das heißt 48
% der nosokomialen MRSA-Infektionen sind durch das Screeningprogramm
verhindert worden). Das Screening wurde während der Screeningperiode bei 539
Patienten (1,5 % aller stationären Aufnahmen, durchschnittlich 0,93 Patienten
pro Tag bei durchschnittlich 64,4 stationären Aufnahmen täglich) durchgeführt.
Bei 111 Patienten (20,6 %) konnte MRSA nachgewiesen werden. Häufigster
Nachweisort war mit 52,3 % das Vestibulum nasi. Bei 33,3 % der Patienten
konnte MRSA nur an Wunden, Kathetereintrittsstellen oder sonstigen klinisch
auffälligen Stellen nachgewiesen werden, nicht jedoch in der Nase oder dem
Rachen. Häufigster Grund für die Durchführung des Screenings war das Vorliegen
des Risikofaktors Wohnen in einem Alten- oder Pflegeheim in Kombination mit
einem zweiten Risikofaktor (vor allem Dekubitalulcera und Dauerkatheter).
Zweithäufigster Grund war eine MRSA-Anamnese. Die Kosten für die Durchführung
des Screenings (Kosten für die Diagnostik und Kosten für die präventive
Kontaktisolierung) betrugen 39,96 für einen MRSA-negativen Patienten und
82,33 für einen MRSA-Patienten. Die Gesamtscreeningkosten betrugen für 19
Monate 26 241,51 (entsprechend 16 573,58 jährlich). Diese Kosten setzten
sich zusammen aus 15 407,71 für medizinische Verbrauchsgüter und 10 833,90
für Personalkosten (Pflegekräfte). Es mussten 236,41 ausgegeben werden, um
einen MRSA-positiven Patienten zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme zu
detektieren. Bei einem Patienten mit nosokomialer MRSA-Infektion werden unter
den Bedingungen eines DRG-Fallpauschalen-Vergütungssystems Verluste in Höhe
von 5 705,75 erwirtschaftet. Durch die Prävention von nosokomialen MRSA-
Infektionen durch das Screeningprogramm wurden 174 541,22 in 19 Monaten oder
110 236,56 jährlich eingespart. In einer Sensitivitätsanalyse wurde
berechnet, dass das Screening bereits ab einer MRSA-Prävalenz von 0,03 % bei
stationärer Aufnahme kostendeckend wird oder wenn mindestens 2,9 nosokomiale
MRSA-Infektionen pro Jahr verhindert werden können. Schlussfolgerung dieser
Arbeit ist, dass bei geeigneter Definition der Risikogruppen ein Screening von
Patienten mit Risikofaktoren für die Kolonisation oder Infektion mit
Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus bei stationärer Aufnahme mit
Durchführung einer präventiven Kontaktisolierung eine mit geringem Aufwand
realisierbare, wirksame Maßnahme zur Prävention von nosokomialen MRSA-
Infektionen in einem Krankenhaus der höchsten Versorgungsstufe mit endemischen
MRSA-Vorkommen darstellt. Aufgrund der niedrigen MRSA-Prävalenz, ab der das
Screening kosteneffektiv wird, kann es für alle Krankenhäuser mit MRSA-Problem
empfohlen werden.
de
dc.description.abstract
Screening of potential MRSA-positive patients at hospital admission is
recommended in German and international guidelines. This policy has been shown
to be effective in reducing the frequency of nosocomial MRSA transmissions in
the event of an outbreak, but the influence of screening on reducing hospital-
acquired MRSA inferctions in a hospital setting where MRSA is endemic is not
yet well-documented. This study describes the effect of a hospital-wide
screening of defined risk groups in a 700-bed acute care hospital during a
period of 19 months. In a cohort study with a 19-month control period, the
frequencies of hospital-acquired MRSA infections were compared with and
without screening. In the control period, there were 119 MRSA-positive
patients, of whom 48 had a hospital-acquired MRSA infection. On the basis of
this frequency, a predicted total of 73.2 hospital-acquired MRSA infections
was calculated for the screening period, but only 52 % of the expected number
(38 hospital-acquired MRSA infections) were observed, i.e, 48 % of the
predicted number of hospital-acquired MRSA infections were prevented by the
screening programme. Based on microbiological costs (staff and materials) and
the costs of preventive contact isolation for 2 days until microbiological
results were available (including material costs for medical consumable goods
and the costs of additional nursing time), a total of 26 241.51 was spent for
the 539 patients screened. Based on cost units, the costs were 39.96 for a
patient found to be MRSA negative and 82.33 for a patient found to be MRSA-
positive. Under the prospective diagnosis related groups (DRG) payment system
in Germany, the costs of a prolonged hospital stay resulting from a hospital-
acquired MRSA infection are not reimbursed adequately by revenues, with a
calculated average cost-revenue loss per patient of 5705.75. The screening
programme was able to prevnt 48 % of hospital-acquired MRSA infections (35.2
patients with infection), thereby saving a predicted 200 782.73. After
subtracting the screening costs, there was a net saving of 110 236.56
annually. A sensitivity analysis of the break-even points for different
screening frequencies and different MRSA incidence rates indicated that the
screening programme became cost-saving at a low MRSA incidence rate, meaning
that it can be recommended for most hospitals with MRSA problem.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
nosocomial infection
dc.subject
hospital-acquired infection
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Screening bei stationärer Aufnahme von Risikopatienten für die Kolonisation
oder Infektion mit Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA)
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. med. Siegfried Karl Veit
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. med. Elke Halle
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. Matthias Trautmann
dc.date.accepted
2006-12-15
dc.date.embargoEnd
2006-11-24
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000002395-1
dc.title.subtitle
Eine Kohortenstudie über den Einfluss des Screenings auf die Häufigkeit
nosokomialer MRSA-Infektionen mit einer Kostenanalyse vor dem Hintergrund des
deutschen DRG-Fallpauschalen-Vergütungssystems
dc.title.translated
Screening of high-risk patients for the colonisation or infection with
Methicillin resistant Staphylococcus aureus (MRSA) at hospital admission
en
dc.title.translatedsubtitle
A cohort-study about the influence of screening to the frequency of hospital-
acquired MRSA infections and a cost-analysis in the context of the prospective
DRG payment system
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000002395
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2006/607/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000002395
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access