Die vorliegende Untersuchung widmet sich dem Hauptwerk des Arztes und Philosophen Viktor von WEIZSÄCKER „Der Gestaltkreis. Theorie der Einheit von Wahrnehmen und Bewegen“ (1940). Das Ziel dieser Untersuchung ist es, aufzuzeigen, in welchen Disziplinen der Gestaltkreis einen Niederschlag gefunden hat. Damit soll die Wirksamkeit der WEIZSÄCKERschen Theorie auf das Denken auch in anderen Fächern als das der Medizin nachgewiesen werden. Auf der Grundlage der Rezeptionsbibliographie, die Wilhelm RIMPAU zum Gesamtwerk WEIZSÄCKERs zusammengestellt hat, wird die den Gestaltkreis zitierende Literatur nach Themenschwerpunkten geordnet vorgestellt. Es zeigt sich dabei, dass die Gestaltkreistheorie besonders in den experimentellen, klinisch- therapeutischen und wissenschaftstheoretischen Grundlagen der Medizin rezipiert wurde. Der Gestaltkreis beeinflusste aber auch Philosophie und Theologie und fand Berücksichtigung in Physik, Sportwissenschaft und Pädagogik. Es konnte eine Analogie der Gestaltkreistheorie zu Entwicklungen in der Quantenphysik am Anfang des 20. Jahrhunderts aufgezeigt werden. Zudem wird deutlich, dass der Gestaltkreis als offenes Modell zwar als solches eine Gemeinsamkeit mit der Kybernetik hat, insgesamt aber über den kybernetischen Regelkreis hinausgeht.
Viktor von Weizsaeckers major publication “The Circle of the Form. Theory of the Unity of Perception and Movement” (1940) has influenced many aspects of science and medicine. This study uses Wilhelm Rimpaus bibliography of the literature in which Weizsaeckers works are cited by topic. The paper tries to show what influence his works has not only on medicine but other sciences. His theory was mostly cited in papers about experimental Medicine, clinical Medicine and literature about theoretic scientific principles. However “The Circle of the Form” also influenced Philosophy and Theology and was used in Physics, Pedagogy and Sports Science. An analogy exists between “The Circle of the Form” and the Quantum physics of the early 20th century. In addition it appears that “The Circle of the Form” has some similarities with cybernetics, but exceeds the cybernetic model as such.