dc.contributor.author
Schwake, Michael
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:48:57Z
dc.date.available
2001-03-31T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12496
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16694
dc.description
Titel
Inhaltsverzeichnis
1
1 Einleitung
3
2 Material
29
3 Methoden
34
4 Ergebnisse
57
5 Diskussion
93
6 Abkürzungen
109
7 Literaturverzeichnis
111
8 Anhang
123
dc.description.abstract
Mutationen in den Genen für die Kaliumkanäle KCNQ2 und KCNQ3 führen zu einem
vererbbaren epileptischen Syndrom mit der englischen Bezeichnung benign
familial neonatal convulsions (BFNC). Diese beiden spannungsabhängigen
Kaliumkanäle kommen fast ausschließlich im ZNS vor und ihre Expressionsmuster
stimmen im Gehirn sehr stark überein. KCNQ2 und KCNQ3 bilden Heteromere mit
neuen biophysikalischen Eigenschaften und vermitteln wahrscheinlich den
physiologisch sehr wichtigen M-Strom, der die neuronale Erregbarkeit
moduliert. Im Rahmen dieser Arbeit wurden die Ursachen für den Anstieg des
Stroms untersucht, den man bei Koexpression von KCNQ2 und KCNQ3 in Xenopus
Oozyten im Verglich zu den jeweiligen homomeren Kanälen beobachten kann. Dazu
wurden die Einzelkanalleitfähigkeiten und Offenwahrscheinlichkeiten (popen)
von homomeren KCNQ2 und KCNQ3 und heteromeren KCNQ2/KCNQ3 Kanälen bestimmt.
Die Einzelkanalleitfähigkeiten und popen von homomeren KCNQ2 (i» 18pS, popen»
0,61) und heteromeren KCNQ2/KCNQ3 (i» 16pS, popen» 0,72) sind annähernd
gleich. Die Einzelkanalleitfähigkeit von KCNQ3 (i» 7,3) ist im Vergleich
ungefähr nur halb so groß und die Offenwahrscheinlichkeit (popen» 0,42) etwas
kleiner. Die Zunahme des Stroms bei Koexpression der beiden KCNQ-Kanäle konnte
somit nicht mit diesen Parametern erklärt werden. Koexpression von KCNQ3 mit
KCNQ2 erhöhte die Oberflächenexpression von KCNQ2 um einen Faktor von ungefähr
fünf. Umgekehrt wurde die Oberflächenexpression von KCNQ3 durch KCNQ2 um einen
Faktor von ungefähr zehn stimuliert. Eine KCNQ2 Mutante, die den C-Terminus
des Kanals verkürzt, erreichte nicht die Zelloberfläche und konnte auch nicht
die Oberflächenexpression von KCNQ3 erhöhen. Hingegen verhielten sich
Missense-Mutationen in der Porenregion und in der Transmembrandomäne S6 von
KCNQ2 und KCNQ3 in ihrer Oberflächenexpression annähernd wie die jeweiligen
Wildtyp Kanäle. Zusammenfassend kann also festgehalten werden, daß der Anstieg
des Stroms bei Koexpression von KCNQ2 und KCNQ3 vorwiegend durch eine erhöhte
Anzahl aktiver Kanäle in der Plasmamembran verursacht wird. Die Interaktion
und damit die Zielsteuerung der homo- und heteromeren Kanäle ist abhängig von
einem intakten C-Terminus. ClC-5 kommt hauptsächlich in den endozytotischen
Vesikeln des proximalen Tubulus der Niere vor, für deren effiziente Ansäuerung
er maßgeblich verantwortlich ist. ClC-5 defiziente Mäuse weisen eine stark
verminderte Endozytose (sowohl rezeptorvermittelt als auch aus der
Flüssigphase) in der apikalen Region des proximalen Tubulus auf. Mutationen
innerhalb des CLCN5 Gens sind die Ursache der Dent`schen Erkrankung, deren
Hauptsymptome das Ausscheiden von Proteinen niederen Molekulargewichtes mit
dem Urin und die Bildung von Nierensteinen sind. In der vorliegenden Arbeit
wurde nach Endozytosemotiven innerhalb der Aminosäuresequenz von ClC-5
gesucht, um deren Einfluß auf die Zielsteuerung des Proteins zu bestimmen.
Dabei wurden zwei Internalisierungsmotive identifiziert, ein PY Motiv und ein
YF Motiv. Das PY Motiv konnte mit verschiedenen Methoden charakterisiert
werden, für das YF Motiv steht eine derartige Analyse noch aus. Mutationen
innerhalb des PY Motivs erhöhten den ClC-5 vermittelten Strom und die
Oberflächenexpression um einen Faktor von ungefähr zwei. Die Analyse der
Halbwertszeit des Wildtyps und des Kanals ohne funktionelles PY Motiv in der
Plasmamembran zeigte, daß die Halbwertszeit der Mutante gegenüber dem Wildtyp
verlängert ist. Dieses Ergebnis deutete darauf hin, daß es sich bei dem PY
Motiv um ein Signal handelt, daß die Degradation des Kanalproteins vermittelt.
Unterstützung findet diese Schlußfolgerung durch Koexpressionsexperimente mit
WWP2 und nicht-funktionellen Konstrukten dieses Proteins. Dominant-negative
Mutanten des WWP2 Proteins erhöhen den ClC-5 vermittelten Strom zweifach,
allerdings nur, solange das PY Motiv intakt ist. Da es sich bei dem WWP2
Protein um eine Ubiquitin-Protein Ligase handelt, ist es wahrscheinlich, daß
entweder ClC-5 oder ein drittes, noch unbekanntes Protein ubiquitiniert wird.
Zusätzlich konnte im Rahmen dieser Arbeit gezeigt werden, daß ClC-5
vermittelte Ströme abnehmen, wenn die Endozytose durch rab5 oder rab5 Q79L in
Xenopus Oozyten stimuliert wird. Umgekehrt nahmen diese Ströme bei Inhibition
der Endozytose durch rab5 S34N zu. Die Zerstörung des PY Motivs hatte zur
Folge, daß die Ströme nicht mehr von der Endozytoserate beeinflußt werden
konnten. Zusammenfassend kann also festgehalten werden, daß sich ein
Endozytosemotiv im C-Terminus von ClC-5 befindet, das die Degradation des
Proteins vermittelt bzw. beeinflußt. Die vorliegenden Studien führen also zu
einer Erweiterung unserer Kenntnisse über Zielsteuerung und Protein-Protein-
Interaktionen von physiologisch sehr wichtigen Mitgliedern der CLC- und der
KCNQ-Ionenkanalfamilie.
de
dc.description.abstract
Mutations in either KCNQ2 or KCNQ3 cause benign familial neonatal convulsions
(BFNC), an inherited epilepsy of newborns. Both proteins are co-expressed in
the brain and associate to form heteromeric potassium channels. They are
thought to give rise to the so called M-currents, which are important
regulators of neuronal excitability. In this work the basis for the current
increase seen upon co-expression of both KCNQ subunits in Xenopus oocytes was
investigated. Therefore the single-channel conductances and open-probabilities
of homo- and heteromeric KCNQ2 and KCNQ3 channels were determined ((KCNQ2: i»
18pS, popen» 0,61) (KCNQ2/KCNQ3: i» 16pS, popen» 0,72) (KCNQ3: i » 7,3, popen»
0,42)). The mean single channel conductance and popen of heteromeric channels
were not significantly different from those of homomeric KCNQ2 channels,
whereas the conductance of KCNQ3 was about half that value. This indicates
that the increase of currents observed upon co-expressing both subunits in
Xenopus oocytes cannot be explained by an increase in these parameters. Co-
expression with KCNQ3 increased the surface expression of KCNQ2 by a factor of
5, and co-expression of KCNQ3 with KCNQ2 led to a >10fold increase of KCNQ3
surface expression. A KCNQ2 mutant associated with BFNC that truncates the
cytoplasmic carboxyterminus neither reached the surface nor stimulated KCNQ3
surface expression. By contrast, BFNC missense mutations in the transmembrane
regions of KCNQ2 or KCNQ3 left surface expression unchanged. Thus, the
increase in currents seen upon co-expressing KCNQ2 and KCNQ3 is predominantly
due to an increase in surface expression, which is dependent on an intact
carboxyterminus. In the kidney ClC-5 chloride channel resides mainly in
vesicles of the endocytotic pathway and contributes to their acidification.
Its disruption in mice entails a broad defect in renal endocytosis and causes
secondary changes in calciotropic hormone levels. Inactivating mutations in
Dent?s disease lead to proteinuria and kidney stones. Possibly by recycling, a
small fraction of ClC-5 also reaches the plasma membrane. We identified a
carboxy-terminal internalization motif in ClC-5. It resembles the so called PY
motif which is crucial for the endocytosis and degradation of epithelial
Na+-channels (ENaC). Disrupting this motif increases surface expression and
currents about 2-fold. This is likely due to interactions with WW-domains as
dominant negative mutants of the ubiquitin-protein ligase WWP2 increased
surface expression and currents of ClC-5 only when its PY motif was intact.
Stimulating endocytosis by expressing rab5 or its GTPase-deficient Q79L mutant
decreased WT ClC-5 currents, but did not affect channels with mutated motifs.
Similarly, decreasing endocytosis by expressing the inactive S34N mutant of
rab5 increased ClC-5 currents only if its PY motif was intact. Thus, the
endocytosis of ClC-5, which itself is crucial for the endocytosis of other
proteins, depends on the interaction of a carboxy-terminal internalization
signal with ubiquitin-protein ligases containing WW-domains.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Dent`s disease
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::540 Chemie::540 Chemie und zugeordnete Wissenschaften
dc.title
Untersuchungen zur Zielsteuerung von Ionenkanälen anhand ausgewählter
Mitglieder der CLC- und KCNQ-Familien
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Dr. Thomas J. Jentsch
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Ferdinand Hucho
dc.date.accepted
2001-03-02
dc.date.embargoEnd
2001-04-10
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2001000481
dc.title.translated
Protein trafficking of members of the CLC and KCNQ ion channels
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000000394
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2001/48/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000000394
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access