dc.contributor.author
Maaser, Kerstin
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:47:53Z
dc.date.available
2006-05-18T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12476
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16674
dc.description
Titelblatt , Inhalt und Abkürzungen
Ergebnisse in Form von Veröffentlichungen
1\. Einleitung
2\. Expression und prognostische Bedeutung des periperen
Benzodiazepinrezeptors bei gastrointestinalen Tumoren
2.1 Einführung
2.3 Zusammenfassung und Diskussion
3\. Wachstumshemmende Effekte spezifischer Liganden des peripheren
Benzodiazepinrezeptors
3.1 Einführung
3.3 Zusammenfassung und Diskussion
4\. Durch Liganden des peripheren Benzodiazepinrezeptors aktivierte
Signaltransduktionswege
4.1 Einführung
4.3. Zusammenfassung und Diskussion
5\. Zusammenfassung
6\. Literatur
7\. Verzeichnis der dieser Arbeit zugrunde liegenden Publikationen
dc.description.abstract
Zu Beginn dieser Arbeit war der periphere Benzodiazepinrezeptor (PBR) vor
allem als Regulator der Steroidbiosynthese bekannt. Erste Befunde deuteten
jedoch auch auf eine Bedeutung des PBR bei der Tumorentwicklung hin. So war
bereits beschrieben, dass spezifische Liganden des PBR bei einigen
Tumorentitäten wie Dickdarm-, Leber- und Gehirntumoren vermehrt an Tumorgewebe
banden und das Wachstum verschiedener Zellinien aus Gehirntumoren hemmten.
Eine mögliche funktionelle Bedeutung des PBR bei der Entstehung und
Progression gastrointestinaler oder anderer Tumore war noch nicht untersucht.
Die vorliegende Arbeit trägt dazu bei, die Rolle des PBR bei
gastrointestinalen Tumoren zu charakterisieren und somit PBR als Zielprotein
möglicher neuer Diagnose- und Therapieansätze zu etablieren. PBR kommt im
Organismus ubiquitär vor. In gesunden gastrointestinalen Geweben wie der
kolorektalen und ösophagealen Mukosa sowie im Leberparenchym wird der PBR
jedoch nur relativ wenig exprimiert. In dieser Arbeit habe ich nachgewiesen,
dass eine große Mehrheit kolorektaler Karzinome PBR überexprimieren. Bei 88 %
der Patienten wurde in dem kolorektalen Karzinomegewebe mehr PBR als in der
gesunden Darmschleimhaut nachgewiesen. Die Hochregulation des PBR trat in
einem frühen Stadium der Karzinogenese auf und hielt bis zur Metastasierung
an. Schon bei kleinen Adenomen mit gering-gradigen Dyplasien war der PBR
genauso häufig hochreguliert wie in Karzinomen. Auch kolorektale Metastasen
zeigten zu 86 % eine PBR Überexpression. Beim Übergang vom Karzinom zur
Metastase war eine signifikante Erhöhung der Stärke der Überexpression zu
beobachten. Eine starke PBR Überexpression im Karzinomgewebe stellt bei
Patienten mit kolorektalen Karzinomen im Stadium UICC III einen unabhängigen
prognostischen Marker dar. K. Maaser: PBR bei gastrointestinalen Tumoren 115
Patienten, deren Karzinome eine starke PBR Überexpression aufwiesen, hatten
eine signifikant schlechtere Prognose. Die prognostische Aussagekraft konnte
durch eine zusätzliche Bestimmung anderer prognostischer Marker und
nachfolgender multifaktorieller Diskriminanzanalyse noch gesteigert werden.
Die während der Karzinogenese früh auftretende und bis zur Metastasierung
anhaltende Hochregulation des PBR sowie seine prognostische Relevanz lässt auf
eine funktionelle Bedeutung des PBR bei der Entstehung und Progression von
Dickdarmkrebs schließen. Die Bedeutung des PBR in der Krebsentstehung und
Progression scheint nicht nur auf Dickdarmkrebs beschränkt zu sein. In dieser
Arbeit wurde auch beim Plattenepithelkarzinom des Ösophagus und beim
hepatozellulärem Karzinom eine PBR Überexpression nachgewiesen. Die Häufigkeit
der PBR Überexpression ist jedoch organspezifisch. Bei
Ösophaguskarzinompatienten bzw. Patienten mit hepatozellulärem Karzinom war
eine PBR Überexpression in nur je einem Drittel der Tumore zu beobachten. Ob
die PBR Überexpression im Ösophagus- und hepatozellulären Karzinom
prognostische Relevanz aufweist, wird in weiteren Studien untersucht. Eine
starke Überexpression und prognostische Bedeutung wurde parallel zu dieser
Arbeit von anderen Arbeitsgruppen bei Brustkrebs und Gehirntumoren
festgestellt, was auf eine über die hier untersuchte Bedeutung bei
gastrointestinalen Tumoren hinausgehende funktionelle Rolle des PBR bei der
Tumorentwicklung schließen lässt. Die Überexpression des PBR im Tumorgewebe
könnte für diagnostische und therapeutische Ansätze genutzt werden. Zur
Diagnose von Gehirntumoren werden bereits mit Erfolg radioaktiv-markierte PBR-
spezifische Liganden eingesetzt. Ob diese Liganden auch geeignet sind, bei
gastrointestinalen Tumoren Residualgewebe oder Mikrometastasen zu detektieren,
müssen weitere Studien zeigen. Um PBR als Zielprotein neuer Therapieansätze zu
etablieren, wurden in dieser Arbeit die antiproliferativen Effekte
spezifischer PBR Liganden untersucht. Die spezifischen K. Maaser: PBR bei
gastrointestinalen Tumoren 116 exogenen PBR Liganden FGIN-1-27, PK 11195 und
Ro5-4684 zeigten sowohl bei kolorektalen als auch bei ösophagealen und
hepatozellulären Zellinien wachstumsinhibierende Wirkung. Darüber hinaus
steigerten sie beim hepatozellulären Karzinom die antiproliferativen Effekte
etablierter und experimenteller antineoplastischer Substanzen wie Paclitaxel,
Docetaxel, Doxorubicin und des Bcl-2 Inhibitors HA14-1. Die Wirksamkeit der
PBR Liganden lag bei allen untersuchten Tumorentitäten (Kolorektum, Ösophagus,
Leber) im ähnlichen Konzentrationsbereich. Ihre antiproliferativen Effekte
beruhten sowohl auf einer Induktion von Apoptose als auch auf einer
Arretierung des Zellzyklus. Dies lässt auf gemeinsame Signalwege schließen. In
dieser Arbeit wurden die Signalwege, die die PBR Liganden-induzierte Apoptose
und Zellzyklusarrest vermitteln, untersucht. Der PBR ist in der
Mitochondrienmembran mit der permeability transistion pore assoziiert, die
essentiell für die mitochondrienvermittelte Apoptose ist. Wir haben gezeigt,
das die durch PBR Liganden ausgelöste Apoptose mitonchondrienabhängig ist. PBR
Ligand FGIN-1-27 induziert einen Abfall des mitochondrialen Membranpotentials,
nachfolgende Caspase-3 Aktivierung und DNA Fragmentation. Die PK
11195-induzierte mitochondriale Apoptose wird durch die Translokation und
Dimerisation von Bax sowie durch eine Induktion der Reaktiven
Sauerstoffspezies vermittelt. Die Expression der Bcl-2 Proteine Bcl-2 und Bcl-
XL, die die mitochondriale Apoptose regulieren, wird durch PBR Liganden
moduliert. Am PBR Liganden-induzierten Zellzyklusarrest sind drei
(interagierende) Signalwege beteiligt. PBR Liganden induzieren die Expression
bzw. Stabilität der Zellzyklusinibitoren p21Cip1 und p27Kip1. Diese vermindern
die Cyclin D1 Expression, welche den Übergang der G1 Phase zur S-Phase des
Zellzyklus steuert. Als Folge der Cyclin D1 Hemmung tritt ein Arrest in der
G1-Phase des Zellzyklus auf. Versuche mit einer p21Cip1-defizienten Zellinie
zeigten, dass der durch p21Cip1 vermittelte Signalweg beim PBR Liganden-
induzierten Zellzyklusarrest essentiell ist. Außerdem deaktivieren PBR
Liganden transient die K. Maaser: PBR bei gastrointestinalen Tumoren 117
MAPKinase ERK1/2. ERK1/2 kann dann einerseits nicht mehr den Abbau von p27Kip1
vermitteln, andererseits steigt die Expression der growth arrest and DNA-
damage-inducible genes (gadd) 45 und 153. Gadd45 und 153 sind dafür bekannt,
dass sie sowohl Apoptose induzieren als auch einen Arrest des Zellzyklus
auslösen. Des weiteren induzieren PBR Liganden die Expression des cdc16, das
das Kernprotein des anaphase-promoting complex ist. Dieser Proteinkomplex
schützt Zellen u.a. vor einem vorzeitigen Eintritt in die S-Phase, z.B. bei
DNA-Schäden. Somit stellt der PBR ein vielversprechendes Zielprotein für neue
diagnostische, chemopräventive und therapeutsche Ansätze in der
gastrointestinalen Onkologie dar. PBR Liganden sind innovative Arzneistoffe,
die nun in klinischen Studien getestet werden sollen.
de
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
peripheral benzodiazepine receptor
dc.subject
gastrointestinal cancer
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Der periphere Benzodiazepinrezeptor bei gastrointestinalen Tumoren
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Herbert Kuhl
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Hanns Möhler
dc.date.accepted
2006-04-25
dc.date.embargoEnd
2006-05-22
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000002064-3
dc.title.subtitle
Seine Bedeutung bei der Wachstumsregulation und als Zielprotein neuer
diagnostischer und therapeutischer Ansätze
dc.title.translated
The peripheral benzodiazepine receptor in gastrointestinal cancers
en
dc.title.translatedsubtitle
Its role in the regulation of proliferation and as a target for innovative
diagnostic and therapeutic approaches
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
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FUDISS_thesis_000000002064
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http://www.diss.fu-berlin.de/2006/294/
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