dc.contributor.author
Basikow, Hans-Georg
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:33:11Z
dc.date.available
2001-12-20T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1244
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5446
dc.description
Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Lebenslauf
1\. Einleitung
2\. Literaturübersicht
3\. Eigene Untersuchungen
4\. Ergebnisse
5\. Diskussion
6\. Schlussfolgerungen
7\. Zusammenfassung
8\. Summary
9\. Literaturverzeichnis
10\. Anlagen
dc.description.abstract
Unterschiedliche Meinungen aus der Literatur zur Auslegung der
Anwendbarkeit des § 16 a TierSchG für die Tierschutzbehörde sollten
ausgewertet und die Rechtsauffassung, am Beispiel einer Veterinärbehörde in
Berlin, dargestellt werden.
Aus den tierschutzbezogenen Akten dieser Veterinärbehörde in Berlin der Jahre
1990 bis 1998 wurden 64 Fortnahmen von Tieren bei 60 Personen analysiert.
Jedes Verfahren wurde in einem dafür entwickelten Auswertungsbogen nach
bestimmten Kriterien erfasst und analysiert. Der Ablauf des
Verwaltungsverfahrens wird von der Anzeige bis zum Abschlussvermerk
anhand der wichtigsten Rechtsvorschriften dargestellt. Das Betretungsrecht der
Tierschutzbehörde in die durch Art. 13 GG geschützten Räumlichkeiten wird
diskutiert.
Die Ergebnisse sind:
Die Stellung des Anzeigenden zum Angezeigten:
· 78,1% der anzeigenden Personen waren keiner Behörde zuzurechnen.
· Aus dem unmittelbaren Umfeld der Angezeigten stammten 51,6% der
anzeigenden Personen.
Daten zum Spektrum der Angezeigten:
· Die Geschlechterverteilung entsprach mit 48,3% weiblichen und 51,7%
männlichen Angezeigten dem Bevölkerungsdurchschnitt im
Erhebungszeitraum.
· Die Altersgruppe der 20- bis unter 45jährigen wurde mit 56,7% der
Angezeigten als Hauptgruppe ermittelt.
· Die Angaben der Angezeigten über ihre Erwerbsart aus den
Erhebungsbögen waren nicht nachprüfbar und sind nur bedingt
aussagekräftig. 35,0% der Angezeigten waren Sozialhilfeempfänger, 15%
Rentner und 8% Arbeitslose. Von 18,3% der Täter lag keine
Berufsbezeichnung vor. 23,3% der angezeigten Personen nannten einen
Beruf.
· Ausländische Staatsbürger traten als Täter mit 6,7% der Angezeigten in
Erscheinung.
Die fortgenommenen Tiere:· 404 Tiere aus 14 Arten wurden im Erhebungszeitraum
fortgenommen. Im
Einzelnen waren es: 108 Hunde, das sind 26,7%, 100 Fische, das sind
24,8%, 82 Kaninchen, das sind 20,3%, 58 Katzen, das sind 14,4%, 26
Tauben, das sind 6,4%, 9 Mäuse, das sind 2,2%, 5 Finken, das sind 1,2%, 4
Gänse und 4 Sittiche, das sind jeweils 1,0%, 2 Hühner und 2 Chinchillas
sowie 2 Meerschweinchen, das sind jeweils 0,5%, 1 Schildkröte und 1 Boa,
das sind jeweils 0,3% aller fortgenommenen Tiere.
· Nach der Beteiligung der Tierarten an den Fortnahmen belegten die Hunde
mit 46 Beteiligungen den 1. Rang und die Katzen mit 19 Beteiligungen den
2\. Rang. Die Kaninchen belegten gemeinsam mit den Sittichen den 3. Rang
bei jeweils 3 Beteiligungen, gefolgt von den Tauben auf dem 4. Rang mit 2
Beteiligungen. Alle anderen Tierarten waren bei den Fortnahmen nur ein
Mal beteiligt.
· Bei der Tierart Hund waren die Mischlinge mit 58,3% am häufigsten von
Fortnahmen betroffen.
Gründe der Fortnahmen:
Es führten
· Haltungsmängel in 40,6%,
· das Zurücklassen von Tieren in Wohnungen und KFZ in 34,4%,
· Tätlichkeiten gegenüber Tieren in 14,1%,
· die Durchsetzung von Haltungsverboten in 6,3% und
· das Aussetzen von Tieren in 4,7% der Fälle
zur Fortnahme.
Örtlichkeiten der Fortnahmen:
· In Privaträumen wurden 75,0% der Tiere fortgenommen.
· 25,0% der Fortnahmen erfolgten in der Öffentlichkeit, davon 10,9% aus
Kraftfahrzeugen.
Der Verbleib der fortgenommenen Tiere:
· In 78,1% der Fortnahmen wurden 336 Tiere, das entspricht 83,2% aller
fortgenommenen Tiere, dem Besitzer nicht mehr zurückgegeben und über
das Tierheim vermittelt.
· Die Besitzer von 34 Tieren, das sind 8,4% aller fortgenommenen Tiere,
erhielten diese in 15,6% der Fortnahmen zurück.
· In 6,3% der Fortnahmen mussten 34 Tiere, das entspricht 8,4% aller
fortgenommenen Tiere, euthanasiert werden.
Behördliche Aufwendungen:
· Die Gesamtkosten für eine Tierwegnahme lagen im Mittel bei 1133,25 DM.
Die tatsächlichen Kosten sind nicht eindeutig quantifizierbar. Der Zeitbedarf
der amtlichen Personen lag bei den vorliegenden Berechnungen bei 8,4
Stunden. Der tatsächliche Zeitbedarf kann aber wesentlich höher liegen.
Verwaltungs- und gerichtsbezogene Daten:
· Aufgrund der Schwere der Verfehlungen mussten 38,3% der Täter mit
Tierhaltungsverboten belegt werden.
· Bußgelder in Höhe von 100 bis 5000 DM wurden gegen 63,3% der Täter
verhängt. Bei 73,7% der Bußgelder lag der Strafrahmen über 1000 DM.
· Gegen 20 Täter wurden ein Tierhaltungsverbot und ein Bußgeld verhängt.
· Im Durchschnitt waren die Akten der bereits abgeschlossenen Verfahren
368 Tage geöffnet.
Die gesetzliche Verpflichtung der Tierschutzbehörde:
· Durch den § 16a TierSchG wird die zuständige Tierschutzbehörde
verpflichtet bei behördlich bekanntgewordenen Verstößen gegen das
Tierschutzgesetz, die notwendigen Anordnungen zu treffen. Dazu ist es aber
unabdingbar, dass die angezeigte Tierhaltung durch den beamteten Tierarzt
begutachtet wird.
· Die Untätigkeit der Tierschutzbehörde kann zu einer strafrechtlichen
Verfolgung des entsprechenden Mitarbeiters gemäß §§ 13 und 323 StGB
führen.
de
dc.description.abstract
Evaluation of different literature-based views regarding interpretation of
applicability and validity of § 16a TierSchG [German Animal Protection Act]
and
its relevance to animal protection authorities together with presentation of
the
legal position by the example of a veterinary authority in Berlin has been the
purpose of this paper.
Reference was made to animal protection files kept by this Berlin-based
veterinary authority and covering the period from 1990 through 1998, with an
analysis made of 64 acts of retrieval of pets from 60 persons. Each of these
procedures was recorded and analysed by defined criteria, using evaluation
form sheets specifically developed for this purpose. The entire administrative
process is described, from initial report to concluding note, with reference
being made to the most important legal provisions. The animal protection
authority´s right of intrusion into premises protected under Article 13,
National Constitution [Basic Law] is discussed in some detail.
The following results were obtained:
Position of informants versus individuals reported as presumed
offenders:
· 78,1% of all informants were not affiliated to any public authority.
· 51,6% of all informants were located in the direct environment of reported
individuals.
Data relating to individuals reported as presumed offenders:
· Gender distribution was equivalent to the average of the general public in
the period under review, with 48,3% females and 51,7% males.
· Most of the presumed offenders, 56,7% were aged between 20 and under
45 years.
· Information provided by presumed offenders in form sheets on their
livelihood was not verifiable and, consequently, was of limited informative
value, 35,0% were recipients of social welfare (public charge), while 15%
were retired senior citizens and eight percent unemployed, 18,3% ofpresumed
offenders failed to provide any livelihood data, whereas an
occupation was reported by 23,3%.
· Foreign citizens accounted for 6,7% of all reported presumed offenders.
Animals retrieved:
· 404 animals, representing 14 species, were retrieved in the period
underreview, Included were 108 dogs (26,7%), 100 fish (24,8%), 82 rabbits
(20,3%), 58 cats (14,4%), 26 pigeons (6,4%), nine mice (2,2%), five finches
(1,2%), four geese and four parakeets (1,0% each), two heads of fowl, two
chinchillas and two guinea-pigs (0,5% each), one tortoise and one boa
(0,3% each).
· Dogs were involved in 46 retrieval acts and thus were on top of the list.
They
were followed by cats involved in 19 acts (second on the list), rabbits and
parakeets in three acts each (third place) and pigeons in two acts (fourth),
All the other species were retrieved only once.
· Mongrels were predominant in the dog category, accounting for 58,3%.
Reasons for retrieval:
· Inadequate keeping, 40,6%,
· Animals left alone in appartments and motor-cars, 34,4%,
· Physical violence, 14,1%,
· Enforcement of bans on keeping, 6,3% and
· Abandonment, 4,7%.
Locations of retrieval:
· Private homes, 75,0%.
· Public areas, 25,0%, including 10,9% from motor-cars.
Destinations of retrieved animals:
· 336 animals (83,2%) from 78,1% of all retrieval acts were not returned to
owners and were handled through animal asylums.
· 34 animals (8,4%) from 15,6% of all retrieval acts were returned to owners.
· 34 animals (8,4%) from 6,3% of all retrieval acts had to be
euthanised.Public spending:
· The average cost of one retrieval amounted to 1,133,25 DM, Actual
expenditures were not unambiguously quantifiable. Time consumption of
officials amounted to 8,4 hours according to available files but may have
been much higher.
Administrative and court-related data:
· Animal keeping bans had to be imposed on 38,3% of all offenders in
response to severity of offence.
· 63,3% of all offenders were fined between 100 and 5,000 DM, Fineswere
above 1,000 DM in 73,7% of these cases.
· Ban on keeping together with fine was imposed on 20 offenders.
· Files, on average, were kept open for 368 days, following conclusion of
proceedings.
The legal obligation of the animal protection authority:
· Under § 16a, TierSchG (Animal Protection Act), the applicable animal
protection authority is held to take appropriate measures to cope with
reported violations. Yet, it is indispensable that the offence notified be
checked and verified by a public veterinary officer.
· An official of the above authority who fails to act in response to a report
may
be prosecuted according to §§ 13 and 323, StGB (German Criminal Code).
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Animal Welfare
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Die Analyse der Fortnahmen von Heimtieren im Amtsbereich einer Berliner
Veterinärbehörde auf der Grundlage des § 16a des Tierschutzgesetzes im
Zeitraum von 1990 - 1998
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. Rainer Struwe
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Ripke
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. Gerd Schlenker
dc.date.accepted
2001-11-23
dc.date.embargoEnd
2002-01-04
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2001002437
dc.title.translated
Analysis of Pet Retrievals, 1990 - 1998, under the Administrative Control of
the Berlin Veterinary Authority and based on § 16a, Animal Protection Act
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000000487
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2001/243/
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