dc.contributor.author
Klingbeil, Maria
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:46:31Z
dc.date.available
2015-07-20T08:58:32.976Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12429
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16627
dc.description.abstract
Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung von Einflussfaktoren auf die Menge,
Qualität und den Calciumgehalt des Erstkolostrums bei Holstein Friesian Kühen
mit Schwerpunkt auf dem Zusammenhang und der Wirkstärke. Es sollten die
Hypothesen geprüft werden, dass die Laktationszahl der wichtigste
Einflussfaktor auf Menge, Qualität und Calciumkonzentration der Kolostrummenge
ist und ob die Kolostrummenge ein ätiologischer Faktor bei der Entstehung der
Gebärparese darstellt. Weiterhin sollte das Zusammenspiel von Kolostrummenge
und Qualität näher beleuchtet und die Möglichkeiten und Grenzen der
Beeinflussung aufgezeigt werden. Dazu wurde von April 2012 bis März 2013 eine
Beobachtungsstudie auf einem kommerziellen Milchviehbetrieb (2177 Holstein
Friesian, durchschnittliche Jahresmilchleistung ca. 11.300 kg, Fettgehalt 3,9
%, Proteingehalt 3,3 %) durchgeführt. Die Menge des Erstkolostrums wurde
innerhalb einer halben Stunde nach der Kalbung mit einer Kannenmelkanlage
bestimmt. Die Immunglobulinkonzentration wurde refraktometrisch geschätzt und
die Calciumkonzentration in einem externen Labor gemessen. Für die Bestimmung
von Calcium, Phosphor, Freien Fettsäuren (NEFA) und ß-Hydroxybutyrat (BHB)
wurde am Tag der Kalbung, einen Tag sowie 7 Tage post partum eine Blutprobe an
der Vena coccygea entnommen. Zur Konditionsbestimmung wurde die
Rückenfettdicke per Ultraschall zum Trockenstellen (6 Wochen a.p.), zum
Umstallen in die Vorbereitergruppe (2 Wochen a.p.), einen Tag p.p., zum
Ausstallen in die Leistungsgruppen (2 Wochen p.p.) sowie 6 Wochen p.p.
gemessen. Darüber hinaus wurden die Tagesmilchmengen an den Melktagen 1 bis 7,
die mittleren Milchmengenleistungen an den Melktagen 7, 14, 21, 28, 35, 42
sowie die 100-Tage-Milchleistung erfasst. Es wurden außerdem Daten zur Kalbung
(Kälbergeschlecht, -anzahl, -gewicht, Geburtsverlauf, Totgeburten) sowie
Laktationszahl, Kuhvater, Trächtigkeitsdauer, Erstkalbealter, Dauer der
Trockenstehphase, Fruchtbarkeitskennzahlen der Vorlaktation (Güstzeit, Anzahl
der Besamungen) sowie Erkrankungen in der Trockenstehphase und 3 Tage post
partum in die Auswertung aufgenommen. Die Daten wurden mit Hilfe der
Varianzanalyse, Korrelationsanalyse sowie der multiplen linearen
Regressionsanalyse auf Zusammenhänge und Einflussfaktoren stufenweise
ausgewertet. Die durchschnittliche Kolostrummenge lag bei 5,6 kg mit einer Ig-
Konzentration von 65,6 g/l und einer Calciumkonzentration von 2386 mg/l. Die
Auswertung ergab, dass eine Vielzahl von Einzelfaktoren Einfluss auf die Menge
des Erstkolostrums nehmen. Trotzdem konnte mit Hilfe der untersuchten
Einflussfaktoren nur ¼ der Variabilität der Kolostrummenge erklärt werden. Der
in der Arbeitshypothese dominierende Einfluss der Laktationszahl wurde nicht
bestätigt. Vielmehr wird der Effekt der Laktationszahl durch andere, stärker
wirkende Faktoren aufgenommen. Starke Faktoren sind die Milchmengenleistung in
der Folgelaktation, Erkrankungen nach der Kalbung, die Dauer der Periode vom
Trockenstellen bis zum Einstallen in die Vorbereitergruppe, der Kuhvater
(Genetik) und das Gewicht des Kalbes. Es konnte kein Zusammenhang zu der
Calciumkonzentration peripartal im Blutserum nachgewiesen werden. Damit kann
die Kolostrummenge als ätiologischer Faktor bei der Entstehung einer
Hypokalzämie oder Gebärparese ausgeschlossen werden. Durch Selektion auf eine
hohe Milchleistung und durch den Einsatz von Bullen, deren Töchter eine gute
Milchleistung besitzen, kann auch auf hohe Kolostrummengen selektiert werden.
Bei Betrieben mit guter Kolostrumqualität ist der Effekt der Verdünnung der
Immunglobuline nicht groß genug, damit es zu einer merklichen Verschlechterung
der Ig-Konzentration kommt. Ein Ausschluss des Kolostrums aufgrund seiner
Menge ist deshalb abzulehnen. Eher schwere Kälber bewirken eine Zunahme der
Kolostrummenge. Eine Selektion auf ein hohes Geburtsgewicht ist aber in
Hinblick auf Risiken des Geburtsverlaufs nicht zu empfehlen. Die wichtigsten
Einflussfaktoren auf die Kolostrumqualität sind die Genetik und die
Kolostrummenge. Zwar kann mit Hilfe der untersuchten Einflussfaktoren fast die
Hälfte der Variation der Kolostrumqualität erklärt werden. Die Möglichkeit
einer merklichen Verbesserung der Ig-Konzentration über einzelne Faktoren, wie
die Trockenstehdauer, ist jedoch gering. Es zeigt sich, dass Zweitlaktierende
die niedrigste Ig-Konzentration im Kolostrum aufweisen, der Einfluss der
Laktationszahl konnte in der multiplen Regression jedoch nicht bestätigt
werden. In Betrieben mit gutem Management ist die Kolostrumqualität bei
Holstein Friesian sehr hoch. Auch die Calciumkonzentration im Kolostrum kann
nur zu 25 % von den untersuchten Einflussfaktoren erklärt werden. Die mittlere
Milchmenge der ersten Woche post partum und die Kondition zum Trockenstellen
haben den stärksten Zusammenhang. Obwohl die Quelle für den Calciumgehalt im
Kolostrum der Calciumgehalt im Serum ist, gibt es keine signifikante
Korrelation. Die Transportwege von Calcium vom Blut in die Alveolarzelle der
Euterdrüse und durch die Zelle in das Kolostrum sind sehr komplex und noch
nicht hinreichend geklärt. Beziehungen und Wechselwirkungen zu anderen
Kolostruminhaltsstoffen wie der Gehalt von Immunglobulinen müssen noch näher
erforscht werden.
de
dc.description.abstract
The objective of this study was to investigate the factors that affect the
quantity, quality, and calcium content of the first colostrum in Holstein
Friesian cows, with special emphasis on composition and potency. It should be
verify that the lactation number is the main influence factor and that the
amount of colostrum is etiologic for the developing of puerperal paresis.
Another aim was to obtain more detailed data on the relation between the
quantity and quality of colostrum and explore the possibilities and limits of
affecting it. An observational study was conducted from April 2012 to March
2013 at a commercial dairy farm (2177 Holstein Friesians, average annual milk
priduction approx. 11,300 kg, fat content 3.9%, protein content 3.3%). The
quantity of the colostrum was determined within a half an hour after calving
using a direct-tocan milking machine. The immunoglobulin concentration was
estimated by refractometer and the calcium content was measured in an external
laboratory. To determine calcium, phosphorus, nonesterified fatty acids
(NEFA), and beta hydroxybutyrate (BHB), a blood sample was taken from the
coccygeal vein on calving day and on one and seven days postpartum. To
determine body condition, the back fat thickness was measured by ultrasound at
drying off (6 weeks prepartum), at transfer to the preparatory group (2 weeks
prepartum), one day postpartum, at transfer to the production groups (2 weeks
postpartum), and 6 weeks postpartum. In addition, the daily milk production on
milking days 1 to 7, the mean production on milking days 7, 14, 21, 28, 35,
and 42, and the 100-day milk production were documented. Calving data (calf
gender, number, weight, calving process, stillbirths) and lactation number,
father of the cow, length of gestation, age at first calving, length of the
dry period, fertility parameters of prelactation (days open, number of
inseminations), and diseases during the dry period and up to 3 days postpartum
were included in the analysis. A stepwise analysis of the data for
correlations and influencing factors was conducted by means of variance
analysis, correlation analysis, and multiple linear regression analysis. The
average colostrum quantity was 5.6 kg with an immunoglobulin concentration of
65.6 g/l and a calcium concentration of 2,386 mg/l. The analysis showed that
there are a number of influencing factors that have an effect on the quantity
of colostrum. However, only ¼ of the variability of the colostrum quantity
could be explained using the influencing factors examined. The dominant effect
of the lactation number that was assumed in the working hypothesis was not
confirmed. Instead, the effect of the lactation number is attenuated by other,
more potent factors. Strong factors were milk production in the following
lactation period, diseases after calving, the length of the period from drying
off to transfer to the preparatory group, the father of the cow (genetics),
and the weight of the calf. There is no relation to the content of calcium in
the blood. The amount of calcium is not etiologic for the appearance of
hypocalcaemia or milk fever. Selective breeding for high milk production and
using bulls whose daughters have high milk production can also breed for high
colostrum quantities. In farms with good colostrum quality, the effect of
dilution of immunoglobulins is not large enough to lead to a noticeable
decline of the Ig concentration. Colostrum should therefore not be excluded
because of its quantity. Heavier calves result in an increase in colostrum
quantity. However, breeding for higher birth weight is not recommended due to
the risks involved for calving. The most important influencing factors for
colostrum quality are genetics and the colostrum quantity. While almost half
of the variation can be explained by the influencing factors examined, there
is little possibility of significantly improving the Ig concentration by
individual factors such as the length of the dry period. The lowest Ig
concentration in colostrum was found in second lactation cows, but the effect
of the lactation number was not confirmed in the multiple regression analysis.
In well-managed farms, the colostrum quality in Holstein Friesians is very
high. The influencing factors can explain only 25% of the calcium
concentration in colostrum. The mean milk quantity in the first week
postpartum and body condition at drying off have the strongest correlation.
Although the source for the calcium content in colostrum is the calcium
content in serum, there is no significant correlation. The transport paths of
calcium from blood to the alveolar cell of the udder and through the cell into
the colostrum are very complex and not sufficiently understood. Relationships
and interactions with other components of colostrum such as immunoglobulins
must be investigated in more detail.
en
dc.format.extent
VII, 204 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
limiting factors
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Untersuchung von Einflussfaktoren auf die Menge, Qualität und den
Calciumgehalt des Erstkolostrums bei Holstein Friesian
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. R. Staufenbiel
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. H. Gehlen
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. R. Fries
dc.date.accepted
2015-05-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000099726-6
dc.title.translated
Investigation of influence factors on yield, quality and calcium content of
first colostrum in holstein friesian cows
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000099726
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
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FUDISS_derivate_000000017378
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open access