dc.contributor.author
Beier, So-Young
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:43:19Z
dc.date.available
2013-10-17T12:00:51.341Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12365
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16563
dc.description.abstract
Patienten mit einer degenerativen Instabilität der LWS, die trotz intensiver
konservativer Therapie unter anhaltenden Beschwerden leiden, profitieren von
einer operativen Versorgung. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche
Operation ist die suffiziente Dekompression von Nervenstrukturen. Die
Kombination der Dekompression mit einer Fusion des erkrankten
Bewegungssegmentes kann die klinischen Resultate bessern. Gute Ergebnisse
werden bereits mit der nichtinstrumentierten posterolateralen Fusion (PLF)
erreicht. Klare Hinweise für eine weitere Besserung der klinischen Ergebnisse
durch instrumentierte Fusionstechniken gibt es nicht. Dennoch gibt es einen
Trend zu den komplexen Fusionstechniken, da durch die Kombination mit
Instrumentierungen höhere Fusionsraten erreicht werden. Eine solide Fusion
senkt das Risiko von Revisionsoperationen. Die positive Wirkung für die
Patienten macht sich insbesondere im Langzeitverlauf bemerkbar. Die Art der
Instrumentierung (Fixateur interne, ALIF, PLIF oder TLIF) ist dabei nicht
ausschlaggebend. Nach Spondylodeseoperationen ist der Nachweis einer
knöchernen Fusionsbrücke ein wesentliches Kriterium für den Nachweis einer
erfolgreichen Behandlung. Trotz Vervollkommnung der operativen Verfahren
bleibt bei einem Teil der operierten Patienten aber die Fusion aus. Nach
Erstbeschreibung der Knochenwachstumsfaktoren in den frühen 60er Jahren durch
Urist und der erfolgreichen Anwendung in Tiermodellen wurden rekombinantes
humanes BMP-2 und BMP-7 in den 90er Jahren in der chirurgischen Behandlung von
Knochendefekten und Pseudarthrosen angewendet. Seit 2002 besteht die FDA-
Zulassung für den Einsatz bei lumbalen Fusionsoperationen. Die Verwendung der
BMPs hat zumindest in den USA beträchtlich zugenommen. 2006 wurden bei ca. 40%
der spinalen Fusionsoperationen Knochenwachstumsfaktoren verwendet. Die Review
der Literatur hat gezeigt, dass das tatsächliche Mass der positiven Effekte
der BMPs bei den spinalen Fusionsoperationen aber gering ist. Im Ergebnis
wurde nur für den Einsatz von rhBMP-2 bei der Posterolateralen Fusion (PLF)
eine signifikante Besserung der Fusionsraten bestätigt. Für den Einsatz von
rhBMP-7 konnte keine bessernde Wirkung ermittelt werden. In Kenntnis der
Komplikationsmöglichkeiten durch BMPs in Form von osteolytischen Reaktionen,
Radikulitiden, Weichteilreaktionen und ektope Ossifikationen muss deren
Verwendung bei spinalen Fusionen überdacht werden. Wir haben 17 Patienten, die
mit PLIF und Fixateur interne unter Nutzung von rhBMP-2 fusioniert wurden,
nachuntersucht. Hauptaugenmerk lag auf der radiologischen Darstellung der
Ossifikationsprozesse im Bandscheibenfach. Wir haben die Patienten nach 3
Monaten und 6 Monaten einer computertomographischen Kontrolle unterzogen. Wir
sahen bei 82,4% der Patienten eine osteolytische Reaktion an den
Wirbelkörperdeckplatten des operierten Segmentes. Diese Reaktion
rekalzifizierte in allen Fällen. Nach 6 Monaten war bei 16 von 17 Patienten
(94,1%) eine solide Fusion erreicht – nach 12 Monaten war bei allen Patienten
(100%) eine Fusion festzustellen. Wir sahen bei einem Patienten eine flache
ektope Knochenformation im Spinalkanal ohne kompressiven Effekt auf
Nervenstrukturen. Entzündungen sowie Wundheilungsstörungen traten nicht auf.
Die klinischen Ergebnisse waren bei allen Patienten (100%) gut. Für die Phase
der osteolytischen Reaktion ließ sich weder in der klinischen noch in der
laborchemischen Untersuchung eine Entsprechung finden. Eine Kontrollgruppe
wurde nicht untersucht. Bei unseren Untersuchungen stellten wir fest, dass
BMPs unter bestimmten Umständen einen Vorteil bei der spinalen Fusion bieten.
Dem stehen durchaus Komplikationsrisiken entgegen. Wesentliches Problem ist,
dass trotz der vorangegangenen Forschung und des bereits umfangreichen
Einsatzes in der Chirurgie der durch die in völlig unphysiologischer
Konzentration verabreichten BMPs angestossene Prozess in situ nicht völlig
verstanden ist. Und es zeigte sich, dass er nicht kontrollierbar ist. Zwar
wissen wir anhand der bislang durchgeführten Operationen um die technische
Machbarkeit und die letztlich, bei Beachtung bestimmter Kriterien, auch
kalkulierbaren Risiken, doch fehlt uns die Handhabe, zu reagieren, sollte ein
ungewolltes Ereignis eintreten. Darüberhinaus sind die kommerziell verfügbaren
Produkte sehr kostenintensiv und erfahren in Deutschland keine Erstattung
durch das Krankenhausvergütungssystem. Mit den Cages, die mit autologem
Knochen gefüllt werden können, stehen sichere Implantatlösungen zu Verfügung,
die als Alternative zum autologen Beckenkammspan dienen können. Es ist
abschließend zu diskutieren, ob die zwar nachgewiesene aber letztlich geringe
Verbesserung durch den Einsatz von Knochenwachstumsfaktoren schon ausreicht,
um deren Verwendung generell bei der Primärversorgung zu indizieren. Nach
unserem Eindruck ist dies nicht der Fall.
de
dc.description.abstract
Patients, suffering from severe back pain caused by a degenerative instability
of the lumbar spine, will benefit from surgical treatment. Sufficient
decompression of the nervous structures is necessary. Additional fusion
techniques can improve the postoperative development of clinical symptoms.
Good results are reachable with posterolateral fusion without dorsal
instrumentation. There is no evidence for better results with dorsal
instrumentation. Nevertheless there is a clear evolution onto more complex
surgical techniques, caused by the higher rates of bony fusion. Solid fusion
decreases the risk of secondary surgery. These better results are specifically
remarkable in long term course. A solid bone bridge in the intervertebral
space is the most important criteria to evaluate the technical results of
fusion surgery. In spite of elaboration of surgical procedures in fusion
surgery ossification will partially fail. Urist et al reported in the early
60s about bone growth factors. In the 90s these factors came first time to
clinical use in surgical treatment of pseudarthrotic long bone fractures. In
2002 bone growth factors were admitted by the FDA for spinal surgery. From
this time on the usage of rhBMP-2 und rhBMP-7 increased fulminantly. In 2006
the application of BMPs reached a 40% rate in fusion surgery. Review of the
literature showed, that the real benefit of use of bone growth factors is
limited. Only in cases combining the rhBMP-2 with the posterolateral fusion
technique a higher fusion rate could be reached. There is no evidence for
better results using rhBMP-7. Cause of those facts and knowing the possible
complications with osteolytic processes, radiculitis, soft tissue reactions
and ectopic ossification the usage of rhBMPs in spinal surgery should be
submitted to an ongoing discussion. We analysed the one year follow up of 17
patients treated with lumbar spinal fusion in PLIF-technique with rhBMP-2
filled cages. The special interest focused on the radiological results showing
the processes of ossification in the disc space. We controlled the processes
with CT scans after 3 and 6 months. In 82,4 % we saw an osteolytic reaction in
the bony endplates of the vertebral bodies. Recalcifications happens in all
cases within the control period. After 6 months a solid fusion was reached in
16 of 17 patients (94,1%) – after 12 months all patients showed a segmental
bone fusion. Only in one case an ectopic ossification was visible, but without
any space requirering. We could neither remark any inflammatic reactions nor
wound healing disorders. Within the period of the osteolytic reaction no
corresponding clinical symptoms could be detected. As an result we ascertain,
that the use of rhBMP-2 would only in special cases be beneficial. There are
special risks of complications. Cause of the meanwhile great number of
clinical trials regarding the use of BMPs feasibility and security are proven.
But the most essential fact in the application of BMPs is that in spite of all
medical investigations we do not know the concrete processes of ossification
and the influence of bone growth factors in situ. Also we do not know the
concrete necessary dosage of BMPs. Further the high costs of available BMP
products are problematically for an „all day application“. Because of that it
has to be discussed, whether the small amount of improvement of fusion rate is
reason enough for a primary and general use of rhBMP-2 in spinal fusion
surgery. We think, it is not.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
lumbar spinal fusion
dc.subject
degenerative disc disease
dc.subject
spondylolisthesis
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Untersuchungen zur knöchernen Fusion unter Verwendung von rhBMP-2 bei der
lumbalen dorsoventralen Spondylodese in PLIF-Technik
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2013-10-25
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000095208-1
dc.title.translated
Analysis in a series of lumbar spine fusion surgery in PLIF-technique using
rhBMP-2
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000095208
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000014122
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access