dc.contributor.author
Engelhardt, Alexander von
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:42:52Z
dc.date.available
2003-10-05T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12352
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16550
dc.description
Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Lebenslauf
1\. Einleitung
2\. Literaturübersicht
3\. Tiere, Material und Methoden
4\. Ergebnisse
5\. Diskussion, Schlussfolgerung
6\. Zusammenfassung / Summary
7\. Anhang
Literaturverzeichnis
dc.description.abstract
Es sollte geprüft werden, ob die in vitro Perfusion von Schlachthoflungen eine
Alternative zum Tierversuch bieten kann. Voraussetzung war eine befriedigende
Standardisierung des Versuchsaufbaus. Die während der Perfusionen gemessenen
Parameter wurden mit denen von narkotisierten Schweinen verglichen. Diese
Studie sollte klären, ob durch Lebendbeschau und durch Organbeschau am
Schlachthof eine gleichbleibende Qualität der entnommenen Lunge gewährleistet
werden kann. Darüber hinaus sollte geprüft werden, welche
Konservierungslösungen für die Aufbewahrung der Schlachthoflungen geeignet
sind.
Eine Methode zur in vitro Perfusion von Schweinelungen wurde etabliert und
aufgrund der gemessenen Parameter evaluiert. Die Perfusionen dauerten
insgesamt 135 Minuten. 60 bis 90 Minuten nach Perfusionsbeginn wurde ein
befriedigendes “Steady State“ der Messparameter erreicht. Innerhalb der
Gruppen wurden für die bei 60, 75 und 90 Minuten gemessenen jeweiligen
Perfusionsparameter nahezu immer keine signifikanten Änderungen gefunden
(Gruppen 2 bis 7). Einzelne Parameter, die abweichend kein “Steady State“
erreichten, konnten als Charakteristikum dieser Gruppe belegt werden. Die in
dieser “Steady State“-Periode gemessenen Werte wurden für die einzelnen
Versuchsgruppen mit statistischen Prüfverfahren verglichen und graphisch oder
in Tabellen dargestellt. Die Versuchstiere bzw. die perfundierten Lungen
wurden in 7 Gruppen eingeteilt:
Gruppe 1- Messungen an Lungen narkotisierter Schweine; Gruppe 2- Lungen von
den narkotisierten Schweinen, die direkt nach Entnahme perfundiert wurden;
Gruppe 3- v. Baeyer II konservierte Lungen mit makroskopisch unauffälligem
Lungenbefund; Gruppe 4- v. Baeyer II konservierte Lungen mit makroskopisch
verdächtigem Lungenbefund; Gruppe 5- LPD (low potassium dextran) konservierte
Lungen mit unauffälligem Befund in der Lebend Beschau; Gruppe 6- LPD
konservierte Lungen mit verdächtigem Befund in der Lebendbeschau; Gruppe 7-
mit isotoner Kochsalzlösung konservierte Lungen mit unauffälligem Befund.
Bei den Perfusionen wurden die Perfusionsdrücke (PAP pulmonal arterial
pressure) etwa gleich hoch eingestellt, wie sie bei den narkotisierten Tieren
gemessen worden waren (Gruppe 1- 3,43±1,15; Gruppe 2- 3,00±0,63; Gruppe 3-
3,19±0,58; Gruppe 4- 3,41±0,84; Gruppe 5- 3,10±0,50; Gruppe 6- 2,86±0,71 und
Gruppe 7- 2,75±0,97 [kPa]). Die im “Steady State“ erreichten
Lungenperfusionsraten waren allerdings erheblich niedriger als die bei den
narkotisierten Schweinen gemessenen Lungendurchblutungen (Gruppe 1
21,01±15,62; Gruppe 2 1,19±0,92; Gruppe 3 0,65±0,40; Gruppe 4 0,34±0,21;
Gruppe 5 0,78±0,20; Gruppe 6 0,39±0,19 und Gruppe 7 0,55±0,19 [ml/min/g]).
Gegenüber den Messungen an den lebenden Tieren (Gruppe 1) wurden während der
Lungenperfusionen Massenzunahmen der Lungen durch sich zunehmend entwickelnde
Ödeme beobachtet. Im “Steady State“ (Gruppen 2, 3, 5 und 7) war während der
Lungenperfusion die Durchblutung der Lungen wesentlich geringer, der
Gesamtwiderstand deutlich erhöht, die Sauerstoffaufnahme schlechter, der
Spitzendruck erhöht und die dynamische Compliance niedrigerer als die bei den
narkotisierten Schweinen gemessnen Parameter (Gruppe 1).
Histologisch wurden in Gruppe 5 nach Reperfusion Neutrophilenaggregation,
Schwellung der Alveolarsepten und des Bindegewebes, Hämostasen sowie
Desquamationen von Zellen und Einblutungen ins Alveolarlumen beobachtet.
Die pulmonal arteriellen bzw. pulmonal venösen Sauerstoffsättigungen,
Kohlendioxidpartialdrücke und pH-Werte waren für Gruppe 1 und 2 nicht
signifikant verschieden. Das trifft auch für den pulmonal venösen
Sauerstoffpartialdruck zu. Der pulmonal arterielle Sauerstoffpartialdruck ließ
sich in vitro mit dem verwendeten Platten(de)oxygenators nicht ganz auf die
bei den narkotisierten Schweinen gemessenen Werte absenken (Gruppe 1 5,33±0,51
und Gruppe 2 6,27±0,76 [kPa], mit p<0,05).
Aus den im wesentlichen übereinstimmenden Parametern zwischen den Gruppen 2
und 5 schließen wir, dass die Perfusion der am Schlachthof entnommenen Lungen
mit der Perfusion der unter Laborbedingungen vom Versuchstier entnommenen
Lungen vergleichbar ist.
Das histologische Bild (Gruppe 5) sowie die genannten Unterschiede zwischen
Gruppe 1 und 2 belegen einen Ischämie- Reperfusions- Schaden nach
Lungenperfusion in unserem Modell.
Aufgrund der aufgestellten Auswahlkriterien waren die Schlachthoflungen als
makroskopisch pathologisch oder als verdachtsweise von kreislaufkranken Tieren
stammend (Gruppen 4 und 6) beurteilt worden. Die Messparameter wurden mit
denen von unverdächtigen Lungen (Gruppen 3 und 5) verglichen. Wichtige bei den
verdächtigen Lungen gemessene Funktionsparameter unterschieden sich von denen
an gesunden Lungen gemessenen Werten (z.B. Perfusionsrate Gruppe 6 0,39±0,19
und Gruppe 5 0,78±0,20 [ml/min/g]; Gesamtwiderstand Gruppe 6 9,25±6,53 und
Gruppe 5 3,25±1,02 [kPa*min*g/ml]; pulmonal venöser Widerstand Gruppe 6
5,88±3,74 und Gruppe 5 1,95±0,61 [kPa*min*g/ml]); Sauerstoffaufnahme Gruppe 6
7,00±3,48 und Gruppe 5 19,66±7,89 [ml O2*mlBlut/min/g]). Die bei den
verdächtigen Lungen in Gruppe 4 während der Perfusion stetig weiter steigenden
Gesamtwiderstände erreichten von 60 bis 90 Minuten nach Perfusionsbeginn kein
“Steady State“; bei den unauffälligen Lungen in Gruppe 3 war der
Gesamtwiderstand im “Steady State“ gleichbleibend. Eine sorgfältige Lebend-
und Organbeschau auf dem Schlachthof ist eine entscheidende Vorraussetzung, um
Lungen von vergleichbarer Qualität für die Perfusionen zu erhalten.
Bei den mit Intrazellularlösung konservierten Lungen (Gruppe 3) waren
gegenüber den mit Extrazellularlösung konservierten Lungen (Gruppe 5) die
pulmonal arteriellen Widerstände erhöht (Gruppe 3 4,30±1,62; Gruppe 5
1,41±0,61 [kPa*min*g/ml]). Bei Konservierung mit hohen Kaliumkonzentrationen
war schon während der Konservierung das Einfließen der Konservierungslösung
erheblich verlangsamt. Die Parameter der mit isotoner NaCl-Lösung
konservierten Lungen (Gruppe 7) unterschieden sich nicht von denen mit LPD-
Konservierung, jedoch erreichten die Gesamtwiderstände in Gruppe 7 kein
befriedigendes “Steady State“ (Anhang Tab. 13).
Wir empfehlen zur Überprüfung von Konservierungen den Vergleich mit Lungen
einer Kontrollgruppe, die mit isotoner Kochsalzlösung konserviert werden.
Aus den Ergebnissen folgern wir, dass die Funktionsbedingungen unserer
isoliert hämoperfundierten Lungen Veränderungen eines Ischämie- Reperfusions-
Schadens aufweisen. Viele der gemessenen Perfusionsparameter glichen zwar den
in vivo Werten, bei vielen der funktionellen Parametern traten jedoch
deutliche Unterschiede auf. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass
Perfusionen von Lungen, die von Schlachtschweinen gewonnen wurden, für
Fragestellungen zum Ischämie- Reperfusions- Schaden geeignet sein können.
de
dc.description.abstract
The question of whether in vitro perfusion of slaughterhouse lungs can offer
an alternative to bioassay warrants investigation. A neccessary requirement
for answering this query is adequate standardisation of the experimental
setup. The parameters measured during the ex-vivo perfusions were compared
with those measured in anaesthetised pigs. This study attempts to clarify
whether continuous quality of the lungs removed at the slaughterhouse can be
guaranteed by inspection of the living animal and of the organ once removed.
We also investigated which solutions for the preservation of the lungs taken
from non-heart-beating donors are suitable.
We established a method of ex-vivo perfusion of pig lungs, and evaluated it
according to the measured parameters. The perfusions took 135 minutes
altogether. Sixty to 90 minutes after measuring commenced, the parameters
reached an adequate ”Steady State”. Extremely few changes were found between
the perfusion parameters measured within the groups (Groups 2 to 7) at 60, 75
and 90 minutes. Those deviating individual parameters reaching no “Steady
State” were designated as characteristic for that group. The values for the
individual experimental groups were measured and compared with statistic
methods in the “Steady State” period and were illustrated graphically or in
tables. The experimental animals and perfused lungs were divided into 7
groups:
Group 1- measurements of lungs from anaesthetised pigs; Group 2- lungs from
anaesthetised pigs which were perfused directly after removal from the animal;
Group 3- v. Baeyer II preserved lungs with macroscopically inconspicuous lung
findings; Group 4- v. Baeyer II preserved lungs with macroscopically
suspicious lung findings; Group 5- LPD (low potassium dextrane) preserved
lungs from healthy animals; Group 6- LPD preserved lungs from animals with
suspected disease; Group 7- macroscopically inconspicuous lungs from healthy
animals preserved in 0,9% saline solution.
Within the perfusions the perfusion pressures (PAP pulmonary arterial
pressure) were adjusted to those measured in the anaesthetised animals (Group
1 3,43±1,15; Group 2 3,00±0,63; Group 3 3,19±0,58; Group 4 3,41±0,84; Group 5
3,10±0,50; Group 6 2,86±0,71 and Group 7 2,75±0,97 [kPa]). However, the lung
perfusion rates achieved were substantially lower than those measured in
anaesthetised pigs (Group 1 21,01±15,62; Group 2 1,19±0,92; Group 3 0,65±0,40;
Group 4 0,34±0,21; Group 5 0,78±0,20; Group 6 0,39±0,19 and Group 7 0,55±0,19
[ml/min/g]).
Compared to the measurements taken in living animals (Group 1) lung mass
increased during the lung perfusions due to edema growth. In the “Steady
State” (Groups 2, 3, 5 and 7) blood circulation of perfused lungs reduced,
total resistance increased, oxygen absorption worsened during lung perfusion,
peak pressure increased and dynamic compliance was lower than those parameters
measured in the anaesthetised pigs (Group 1). Histologically, after
reperfusion, we obserevd aggregation of neutrophils, swelling of the alveolar
septa and connective tissue, haemostasis and desquamation of cells and
bleedings into the alveolar space (Group 5). Oxygen saturations, carbon
dioxide partial pressure and pH values from pulmonary arterial and pulmonary
venous measurements did not differ significantly in Groups 1 and 2. That was
also the case regarding pulmonary venous oxygen partial pressure. The low
values of pulmonary arterial oxygen partial pressure measured in the
anaesthetised pigs could not be reproduced in the experimental setup with the
membrane oxygenators used (Group 1 5,33+0,51 and Group 2 6,27+0,76 [kPa],
p<0,05).
We conclude that the perfusion of lungs taken at the slaughterhouse is
comparable to that of lungs taken under laboratory conditions, based on the
group 2 and 5 parameters that so closely correspond.
However, the histological picture (Group 5) as well as the differences
mentioned between Groups 1 and 2 document an ischemic reperfusion injury after
lung perfusion in our model.
Lungs in Groups 4 and 6 were macroscopically suspicious or taken from animals
with suspected disease. Their perfusion parameters were compared with those
from healthy lungs (Groups 3 and 5). Those function parameters within the
suspicious lungs differed from values measured in healthy lungs (e.g.
perfusion rate Group 6 0,39±0,18 and Group 5 0,78±0,20 [ml/min/g]; total
resistance Group 6 9,25±6,53 and Group 5 3,25±1,02 [kPa*min*g/ml]; pulmonary
venous resistance Group 6 5,88±3,74 and Group 5 1,95±0,61 [kPa*min*g/ml]);
oxygen absorption Group 6 7,00±3,48 and Group 5 19,66±7,89
[mlO2*mlBlut/min/g]). No “Steady State” could be achieved within 60 to 90 min
after commencing perfusion in the suspicious lungs from group 4, as total
resistance kept rising. In contrast, the total resistance in healthy lungs
from group 3 remained constant. Careful inspection of the pigs at the
slaughterhouse and organ-inspection of the lung once removed is crucial in
order to obtain healthy lungs for perfusion experiments.
Increased pulmonary arterial resistance as seen in the lungs preserved with
intracellular solution (Group 3) was greater compared to the lungs preserved
with extracellular solution (Group 5) (Group 3 4,30±1,62; Group 5 1,41±0,61
[kPa*min*g/ml]). Rinsing with preservation solution containing high potassium
concentrations decelerated the flow of the preservation fluid, indicating high
vascular resistance. The parameters of the lungs preserved in isotonic saline
solution (Group 7) did not differ from those with LPD preservation. However,
total resistances in Group 7 failed to achieve a adequate “Steady State”.
Regarding the efficacy of preservation methods, we recommend that lungs from a
control group should be compared to those preserved in isotonic saline
solution.
From our results we conclude that the functional conditions of our isolated
haemoperfused lungs reveal changes indicating ischemic reperfusion injury.
Many of the perfusion parameters measured resemble in vivo values. However,
clear differences arose among the numerous functional parameters. The results
available show that perfusion of lungs removed from slaughterhouse pigs can be
suitable in the investigation of ischemic reperfusion injury.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
animal testing alternative
dc.subject
experimental animal
dc.subject
isolated organ
dc.subject
blood perfusion
dc.subject
slaughterhouse
dc.subject
ischaemia reperfusion injury
dc.subject
intracellular solution
dc.subject
extracellular solution
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Autolog perfundierte Schweinelungen von Schlacht- und von Versuchstieren
dc.contributor.firstReferee
Priv. Doz. Dr. C. Große-Siestrup
dc.contributor.furtherReferee
Univ.- Prof. Dr. H. Hartmann
dc.contributor.furtherReferee
Univ.- Prof. Dr. R. Rudolf
dc.date.accepted
2003-07-20
dc.date.embargoEnd
2003-11-18
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2003002441
dc.title.translated
Autologous perfused pig lungs of slaugthered and of experimental animals
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
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FUDISS_thesis_000000001111
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http://www.diss.fu-berlin.de/2003/244/
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