dc.contributor.author
Krieger, André
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:42:21Z
dc.date.available
2010-10-28T10:46:52.882Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12334
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16532
dc.description.abstract
Chinolone werden seit geraumer Zeit zur Therapie bakterieller Infektionen
eingesetzt. Mit ihnen können nicht nur lokale Infektionen, wie zum Beispiel
der Atemwege und des Urogenitalsystems erfolgreich therapiert werden. Auch
systemische Infektionen sind mit Hilfe der Chinolone sehr gut zu behandeln.
Die hervorragende Knochen– und Weichteilgängigkeit dieser Substanzen
ermöglicht auch das Behandeln von Infektionen in, mit herkömmlichen
antimikrobiellen Chemotherapeutika, schwer zu erreichenden Kompartimenten. Die
Stoffklasse der Chinolone zeichnet sich außerdem durch eine noch relativ gute
Resistenzlage aus. Als eine schwerwiegende Nebenwirkung ist schon seit
geraumer Zeit das sehnenschädigende Potential der Chinolone bekannt. Diese
Nebenwirkung tritt sehr selten auf und variiert in ihrer Ausprägung. Die
daraus resultierenden Symptome reichen von einer unspezifischen Tendinitis bis
hin zur Ruptur der Sehne. Der genau zugrunde liegende Pathomechanismus ist
aber immer noch weitgehend unklar, wenn auch diverse Theorien bestehen. Bei
steigender Zahl der Fallberichte und daraus folgenden Untersuchungen, konnte
sich ein Spektrum für gewisse Risikofaktoren ableiten lassen. Als solche
zählen: Alter des Patienten, gleichzeitige oder zeitnahe Applikation von
Glukokortikoiden und das Bestehen einer Niereninsuffizienz. Gleichwohl konnte
in retrospektiven klinischen und auch in in vitro Versuchen gezeigt werden,
dass verschiedene Chinolone ein unterschiedliches Potential für diese
unerwünschte Wirkung besitzen. Ziel dieser Arbeit war es, folgende
Fragestellungen mit Hilfe von Untersuchungen an Zellkulturen zu überprüfen:
1\. Unterscheiden sich Levofloxacin und Moxifloxacin in ihrem Potential einen
Sehnenschaden zu erzeugen? 2\. Ist der tendotoxische Effekt von Levofloxacin
durch die gleichzeitige Anwendung von N-Acetylcystein zu beeinflussen? Um
diese Fragestellungen zu beantworten, wurden humane Tendozyten mit den
Substanzen als Primärkultur in Monolayern inkubiert. Die Inkubation erfolgte
über 5 Tage entweder nur mit einem der beiden Chinolone oder, im zweiten
Ansatz, in Kombination mit N-Acetylcystein. Die Analyse erfolgte anschließend
mittels Western Blot und mit Hilfe der Immunhistochemie. Untersucht wurde der
Effekt auf sehnenspezifische Proteine, die einerseits den Hauptbestandteil der
extrazellulären Matrix bilden (Collagen Typ I) und andererseits für Proteine,
welche verantwortlich für die Integrität der Sehnenzellen in der Sehne sind
(β1-Integrine, Fibronectin). Für den Vergleichsansatz zwischen Levofloxacin
und Moxifloxacin konnte mittels Western Blot gezeigt werden, dass schon in der
geringst gewählten Konzentration (10 mg/l) eine Abnahme aller getesteten
Proteine erfolgte. Dies galt für beide untersuchten Chinolone. Eine
unterschiedliche Ausprägung des Effektes zwischen den Chinolonen, ließ sich
mit den Ergebnissen aus den Western Blot Versuchen nicht aufzeigen. In der
immunhistochemischen Untersuchung konnte gezeigt werden, dass der Effekt auf
Collagen Typ I schon in einer Konzentration von 3 mg/l nachzuweisen war. Ein
Unterschied zwischen den beiden Chinolonen war auch hier nicht zu ermitteln.
Zur Klärung der zweiten Fragestellung wurden ebenfalls beide Verfahren
angewandt. Im Western Blot zeigte sich, dass die Ko-Inkubation mit NAC eine
Abschwächung der Proteinreduktion erzeugte. Dies galt für beide untersuchten
Konzentrationen von Levofloxacin (30 mg/l und 100 mg/l). Der Effekt der
alleinigen NAC-Inkubation (1 mmol/l) zeigte keinen signifikanten Unterschied
zur Kontrolle, erreichte aber nie gänzlich das Kontrollniveau. Dies bestätigt
die Annahme, dass NAC allein kein tendotoxisches Potential besitzt. Die für
den zweiten Ansatz modifizierte immunhistochemische Analyse untersuchte,
inwiefern sich der Effekt auf Collagen Typ I bei einer Konzentrationsabnahme
von NAC ändert. Es konnte gezeigt werden, dass bei einer Konzentrationsabnahme
von NAC in der Kombination mit Levofloxacin 30 mg/l zunehmend weniger Collagen
Typ I nachgewiesen werden konnte. Der tendotoxische Effekt von Levofloxacin
trat also immer stärker hervor. Abschließend lässt sich aus den gewonnenen
Daten ableiten, dass sich mit dem in dieser Arbeit verwendeten Modell keine
unterschiedliche Potenz für Levofloxacin und Moxifloxacin hinsichtlich ihrer
tendotoxischen Wirkung zeigen lässt. NAC konnte in simultaner Inkubation den
sehnenschädigenden Effekt von den untersuchten Chinolonen abschwächen. Dieser
protektive Effekt ist konzentrationsabhängig und hebt den erzeugten Schaden an
der Sehnenzelle nie vollständig auf. Da es sich hierbei um in vitro Versuche
handelt, müssten für genauere Angaben hinsichtlich der hier erörterten
Fragestellungen weitere in vivo Versuche erfolgen, um letztendlich eine
Aussage treffen zu können, inwiefern NAC ein protektiven Effekt bei
Chinolongabe zur Vermeidung einer Tendopathie besitzen kann.
de
dc.description.abstract
Quinolones have been used successfully for the treatment of bacterial
infections since many years. Often they are used for the treatment of
respiratory tract or urinary tract infections. However, they can be used for
systemic infections as well. The favourable pharmacokinetics and excellent
tissue penetration of the quinolones into deep compartments such as bone an
skin and soft tissues make it possible to treat infections which are difficult
to treat with other antimicrobial agents. Overall, the resistance situation
for quinolones still is quite favourable. Tendotoxic effects as an example of
a serious adverse effect associated with quinolone use has been known for
approximately two decades. This side effect is rare and the clinical symptoms
are variable reaching from mild tendinitis to tendon rupture. The exact
underlying pathomechanism is still unclear, although several theories have
been published. An increasing number of case reports made it possible to
define some risk factors for the development of a quinolone-induced tendopathy
such as age of the patient over 60 years, concomitant treatment with
corticosteroids and underlying chronic renal disease. Data derived from
retrospective clinical studies as well as from some in vitro experiments
showed that the quinolones differ with respect to their potential to induce
this adverse effect. This in vitro work was performed to test the following
questions: 1\. Do levofloxacin and moxifloxacin differ in their potential to
induce a tendopathy? 2\. Can the tendotoxic effect of levofloxacin be
influenced by N-acetylcysteine? Primary monolayer cultures of human tendocytes
were incubated with the test compounds for 5 days. Firstly, the two quinolones
were compared or secondly, they were cultured together with N-acetylcysteine.
Cell analysis was performed by Western Blotting and immunohistochemistry for
tendon-specific proteins such as collagen type I, representing the major
component of the extracellular matrix or β1-integrins and fibronectin which
are necessary for the integrity and cell-matrix interaction in the tendon. As
decrease of all tested proteins was shown by Western Blotting for moxifloxacin
and levofloxacin already at the lowest concentration tested (10 mg/l). No
difference was recognized under these experimental conditions between the two
quinolones. Also by immunohistochemistry changes of the collagen type I
concentrations were observed with both quinolones to a similar extent but at
lower concentrations (3 mg/l). Both methods, Western Blotting and
immunohistochemistry, were also used to investigate the effects of
N-acetylcysteine on the quinolone-induced changes. Co-incubation with
N-acetylcysteine weakened the levofloxacin-induced effects, i.e. the reduction
of tendon-specific proteins, at both concentrations tested (30 and 100 mg/l).
N-acetylcysteine alone at a concentration of 1 mmol / l caused a slight, but
not significant, effect supporting the assumption that N-acetylcysteine itself
exhibits no tendotoxic potential. The concentration dependency of the
antagonistic effect of N-acetycysteine on the quinolone-induced collagen
reduction was studied by immunohistochemistry. By using a fixed concentration
of 30 mg levofloxacin / l medium and a stepwise reduction of the concentration
of N-acetylcysteine collagen type I concentrations decreased. In other words,
with decreasing concentrations of N-acetylcysteine the tendotoxic effect of
levofloxacin was gradually enhanced. In summary, with the given experimental
conditions no differences between the potency of the tendotoxic effects of
levofloxacin and moxifloxacin could be demonstrated. N-acetylcysteine reduced
the tendotoxic effects when the cells were co-exposed to this agent and a
quinolone. This antagonistic effect was concentration dependent, but a
complete abolishment of the quinolone-induced toxicity was not achieved.
Keeping in mind that these experiments were performed in vitro further in vivo
studies are necessary to definitely answer the question if N-acetylcysteine
exhibits a protective effect and could be used together with quinolones to
avoid quinolone-induced tendotoxicity.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
n-acetylcysteine
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Vergleich der Wirkungen von Levofloxacin und Moxifloxacin auf Sehnenzellen vom
Menschen in vitro und Antagonisierung der Effekte mit N-Acetylcystein
dc.contributor.contact
andre.krieger@live.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. R. Stahlmann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. H. Lode; Prof. Dr. med. B. Drewelow
dc.date.accepted
2010-11-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000018659-8
dc.title.translated
Quinolone-induced tendopathies. Effects of Levofloxacine and Moxifloxacine on
human tendon cells in vitro and the antagonism with N-acetylcysteine
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000018659
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008179
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access