dc.contributor.author
Parotat, Anna
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:41:36Z
dc.date.available
2010-09-14T08:48:21.795Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12308
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16506
dc.description.abstract
Da die verschiedenen chirurgischen Versorgungsmöglichkeiten peripherer
Nervenläsionen sowohl in der Humanmedizin als auch in der Veterinärmedizin
oftmals zu unbefriedigenden funktionellen Ergebnissen führen, besteht die
dringende Notwendigkeit neuer Behandlungsstrategien. Eine viel versprechende
Alternative stellen mit Schwannzellen beladene artifizielle Nervenimplantate
dar. Voraussetzung für die Entwicklung solcher Implantate für den Hund ist die
Isolierung reiner caniner Schwannzell-Kulturen und deren Expansion in vitro.
Ziel dieser Arbeit war die Etablierung einer effektiven Methode zur
Isolierung, Purifikation und Expansion caniner Schwannzell-Kulturen. Als
Resultat der eigenen Untersuchungen wurde ein Leitschema zur Isolierung und
Expansion caniner Schwannzell-Kulturen unter Einsatz von VEGF und FGF-2
entwickelt. Von insgesamt neun Hunden unterschiedlichen Alters wurden
unmittelbar nach dem Tod Biopsien des N. radialis und des N. ischiadicus in
einer Länge von ca. vier cm entnommen. Das Nervengewebe wurde unter sterilen
Bedingungen präpariert und in ein bis zwei mm große Explantate zerteilt.
Vergleichend wurde die Kultivierung der Explantate in serumhaltigem DMEM+ und
serumfreiem MM+ erprobt, wobei sich in dieser Phase der Einsatz von DMEM+
empfahl. Die Nervenexplantate wurden wöchentlich passagiert und nach 21 Tagen
mit einem Verdauungsansatz bestehend aus Hyaluronidase, Kollagenase, DNase und
Trypsin enzymatisch dissoziiert. Aus den so erhaltenen Mischkulturen wurden
mit Hilfe wiederholter kurzzeitiger Trypsinierungen und Inkubation der
Kulturen in MM+ effektiv reine Schwannzell- Kulturen gewonnen. Die
immunzytochemische Identifizierung der Schwannzellen sowohl in vitro als auch
in situ im histologischen Schnitt caninen Nervengewebes erfolgte mit dem für
canine Schwannzellen etablierten p75-NTR-Antikörper, welcher Schwannzellen,
nicht aber Fibroblasten markiert. Der proliferative Effekt von VEGF und FGF-2
wurde in den purifizierten und kryokonservierten Schwannzell-Kulturen
untersucht. Alle Versuche wurden sechsfach angesetzt und dreimal wiederholt.
Die quantitative Analyse der proliferativen Wirkung erfolgte stets parallel
mit Hilfe des BrdU-Assay und des Resazurin-Resorufin-Assay. Zunächst wurde der
proliferationsfördernde Effekt von VEGF und FGF-2 in den Konzentrationen 5
ng/ml, 10 ng/ml, 50 ng/ml und 100 ng/ml im Vergleich zu DMEM+ ohne den Zusatz
von Wachstumsfaktoren (Negativkontrolle) separat voneinander untersucht.
Obwohl die absoluten Zellzahlen starken Schwankungen unterlagen, war bei
beiden Wachstumsfaktoren mit beiden verwendeten Proliferations-Assays in allen
Versuchsdurchgängen, den arithmetischen Mittelwert betrachtend, mit
zunehmender Konzentration von VEGF und FGF-2 bis 50 ng/ml ein Anstieg der
ermittelten logarithmischen Zellzahl (lgZZ) messbar. Eine weitere Steigerung
der Wachstumsfaktor-Konzentration auf 100 ng/ml brachte keine Zunahme der
Zellzahl. Sowohl VEGF als auch FGF-2 hatten in der Konzentration 50 ng/ml in
DMEM+ den stärksten Effekt auf die Proliferation caniner Schwannzellen.
Außerdem wurden bei Kultivierung der caninen Schwannzellen in 50 ng/ml FGF-2
signifikant höhere Zellzahlen erzielt als bei Inkubation in 50 ng/ml VEGF.
Deshalb muss zur effektiveren Kultivierung caniner Schwannzellen dem Einsatz
von 50 ng/ml FGF-2 gegenüber der Inkubation der Zellen in 50 ng/ml VEGF der
Vorzug gegeben werden. Da beim separaten Einsatz von VEGF und FGF-2 eine
Konzentration von 5 ng/ml nur in einem einzigen Fall eine signifikant höhere
lgZZ im Vergleich zur Negativkontrolle aufwies, wurden die Wachstumsfaktoren
in den Konzentrationen 10 ng/ml, 50 ng/ml und 100 ng/ml in DMEM+ in jeder
Möglichkeit mit einander kombiniert. Als Negativkontrolle wurden auch in
diesen Versuchen Schwannzellen mit reinem DMEM+ inkubiert. Mit beiden
Proliferations-Assays wurde im arithmetischen Mittel die höchste Anzahl
caniner Schwannzellen in drei Versuchsansätzen mit der Kombination von 10
ng/ml VEGF und 50 ng/ml FGF-2 und in den anderen drei Versuchsansätzen mit 10
ng/ml VEGF und 100 ng/ml FGF-2 erzielt. Nur in einem einzigen Versuch wurde
ein signifikanter Unterschied zwischen den arithmetischen Mittelwerten der
lgZZ der in 10 ng/ml VEGF in Kombination mit 100 ng/ml FGF-2 inkubierten
Schwannzellen im Vergleich zu den Negativkontrollen festgestellt. Verglichen
mit der separaten Kultivierung der Schwannzellen in 50 ng/ml VEGF oder 50
ng/ml FGF-2 führte keine der gewählten Kombinationen aus beiden
Wachstumsfaktoren zu einer signifikant höheren lgZZ. In der vorliegenden
Arbeit wurde eine effektive Methode zur Isolierung, Purifikation und Expansion
caniner Schwannzellen unter Anwendung von VEGF und FGF-2 entwickelt. Ob sich
die Proliferation caniner Schwannzellen in vitro durch andere
Wachstumsfaktoren noch optimieren lässt, ist in weiteren Untersuchungen
herauszufinden. Vor einem klinischen Einsatz in vitro kultivierter caniner
Schwannzellen in artifiziellen Nervenimplantaten sollten diese außerdem
unbedingt hinsichtlich ihrer Funktionalität und ihres
Transformationspotentials untersucht werden.
de
dc.description.abstract
Current surgical techniques to restore normal peripheral nerve function remain
unsatisfying in veterinary as well as in human medicine, indicating a need for
new treatment strategies. Schwann cell coated tubular implants present one
promising option. The development of such artificial grafts for the dog
requires the isolation and in vitro expansion of pure canine Schwann cell
cultures. The study aimed to establish an effective method for isolation,
purification and expansion of canine Schwann cell cultures. The research
results produced a guideline for such isolation, purification and expansion
with the help of VEGF and FGF-2. Nerve biopsies from nine dogs of different
ages were extracted from the N. radialis and N. ischiadicus directly after
euthanasia. The biopsy length was about four cm. Nerves were prepared under
sterile conditions and cut into pieces of one to two mm. Comparing serum added
DMEM+ and serumfree MM+ as media for cultivation, serum added DMEM+ is
recommended in this stage. The explants were passaged weekly and dissociated
after 21 days with a digestion medium containing hyaluronidase (0.1%),
collagenase (0.1%), DNase (0.1%) and trypsin. Mixed cell cultures were
obtained after dissociation. Pure cultures of canine Schwann cells were gained
by repeated short trypsination and incubation in MM+. Schwann cells in vitro
and in situ were identified by immunolabeling with an established antibody to
p75-NTR, which marks Schwann cells but not fibroblasts. The proliferative
effect of VEGF and FGF-2 was examined in the purified and cryoconserved
Schwann cell cultures. All experiments were done six-fold and repeated three
times. Quantitative analyses of the proliferative effect were done using two
different detection systems, the BrdU assay and the Resazurin-Resorufin assay.
First the proliferative effect of VEGF and FGF-2 was tested separately in the
concentrations of 5 ng/ml, 10 ng/ml, 50 ng/ml and 100 ng/ml, and compared to
DMEM+ without growth factors (the negative control). Despite high
variabilities of the absolute cell counts, an increase in arithmetic mean of
the logarithmic cell count (lgCC) with increasing concentrations of VEGF and
FGF-2 up to 50 ng/ml was detected in both proliferation assays and in all
passages, for both growth factors. An enhancement in growth factor
concentration of up to 100 ng/ml did not lead to higher amounts of Schwann
cells. Concentrations of 50 ng/ml in both VEGF and FGF-2 contained the
strongest proliferative effect on canine Schwann cells. Furthermore,
incubation of canine Schwann cells in 50 ng/ml FGF-2 resulted in a
significantly higher cell count compared to incubation in 50 ng/ml of VEGF.
Therefore, cultivation of canine Schwann cells in 50 ng/ml FGF-2 recommends
itself. Separate Schwann cells in 50 ng/ml FGF-2 concentrations of 5 ng/ml
lead to a significantly higher lgCC in only one of the cases compared to the
negative control group. Due to this effect, the growth factor concentrations
of 10 ng/ml, 50 ng/ml and 100 ng/ml in DMEM+ were combined in each possible
iteration. The negative control group of canine Schwann cells were incubated
in DMEM+ again. The highest arithmetic mean of canine Schwann cells for both
proliferation assays was reached with 10 ng/ml VEGF combined with 50 ng/ml
FGF-2 in three of the cases, and with 10 ng/ml VEGF combined with 100 ng/ml
FGF-2 in the three remaining cases. A significant difference in the lgCC
between incubation in 10 ng/ml VEGF and 100 ng/ml FGF-2 and incubation in the
negative control group was only detected in one case. None of the combinations
used led to a significantly higher lgCC compared to incubation of Schwann
cells in 50 ng/ml FGF-2. The incubation in 50 ng/ml VEGF or in 50 ng/ml FGF-2
is recommended over other tested combinations for effective cultivation of
canine Schwann cells. The study developed an effective method for isolation,
purification and expansion of canine Schwann cells including VEGF and FGF-2.
Further examination is required to determine whether the proliferation of
canine Schwann cells in vitro can be optimized by other growth factors. Before
such in vitro cultivated Schwann cells can be used in artificial transplants,
their functionality and transformation potential also need to be tested.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
nervous system
dc.subject
growth factors
dc.subject
vascular endothelial growth factor a [MeSH]
dc.subject
fibroblast growth
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Effektive Kultivierung caniner Schwannzellen unter Einsatz von VEGF und FGF-2
zur Rekonstruktion peripherer Nervenverletzungen
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Johanna Plendl
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Leo Brunnberg
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Angelika Richter
dc.date.accepted
2010-04-08
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000018865-8
dc.title.translated
Effective cultivation of canine Schwann cells using VEGF and FGF-2 for
reconstruction of peripheral nerve lesions
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000018865
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008168
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access