dc.contributor.author
Herold, Andrea
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:34:34Z
dc.date.available
2017-10-23T08:53:58.732Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12150
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16348
dc.description.abstract
Die Versorgung mit Mengen- und Spurenelementen muss zur Erhaltung des
Tierwohls und der Leistungsfähigkeit bedarfsdeckend sein. Eine Überversorgung
gilt es sowohl aus tiergesundheitlicher Sicht als auch aufgrund möglicher
Umweltbelastungen zu vermeiden. Die für eine optimale Versorgungsanpassung
notwendige exakte Einschätzung des Versorgungsstatus erweist sich allerdings
als komplex. Diese Komplexität betrifft bereits die Analyse des Futters, die
zwar Elementkonzentrationen, aber keine unterschiedlichen Verfügbarkeiten und
interagierende Futterfaktoren wiedergibt. Sie setzt sich innerhalb des Körpers
durch elementspezifische Aufnahme-, Verteilungs- oder Exkretionsmuster fort.
Eine möglichst präzise Einschätzung des Versorgungsstatus erfordert deshalb
das jeweils optimale Probenmedium oder eine Kombination von Medien.
Zielsetzung dieser Arbeit ist es, die Nutzbarkeit von Kot als
Untersuchungsmedium zur Bewertung der Mengen- und Spurenelementversorgung bei
Rindern zu untersuchen. Dabei werden fäkale Mineralstoffkonzentrationen mit
den Gehalten in anderen Medien verglichen und die Eignung der
unterschiedlichen Substrate für die jeweilige Elementuntersuchung beurteilt.
Zu diesem Zweck wurde bei 73 Bestandsuntersuchungen auf 63 Milchviehbetrieben,
Probenmaterial (Kot, Blut, Harn, Haar) von jeweils bis zu 10 Kühen der
Vorbereiter- (3 – 0 Woche ante partum) und Hochleistungsgruppe (15. – 18. und
6. – 20. Woche post partum) genommen. Aus den Einzeltierproben wurde eine
Poolprobe je Laktationsgruppe erstellt und die Konzentrationen der
Mengenelemente Ca, P, Mg, K, Na, S und der Spurenelemente Fe, Cu, Zn, Se, Mn,
Mo mittels ICP-OES bzw. ICP-MS bestimmt. Außerdem wurde die Futterration
untersucht. Ergänzend zur Untersuchung der Milchkühe wurden Kotproben von
Mutterkühen während der Weide- sowie Stallsaison genommen und analysiert. Im
Allgemeinen ist die Versorgungslage mit Mengen- und Spurenelementen über das
Futter in der vorliegenden Untersuchung bedarfsdeckend. Allerdings tendieren
die Konzentrationen mehrerer Elemente in der TMR dazu, den Bedarf zu
überschreiten. Die ausreichende Futterversorgung spiegelt sich auch in den
entsprechend adäquaten Substratkonzentrationen wider. Eine Ausnahme hiervon
bilden die trotz ausreichender TMR-Gehalte zu niedrigen Blut- und Haargehalte
von Mangan, die die bereits in der Literatur beschriebenen Unwägbarkeiten der
Mangandiagnostik unterstreichen. Die Mehrheit der untersuchten Mineralstoffe
im Kot unterliegt exo- und endogenen Einflüssen. Von den zwölf im Kot
untersuchten Elementen sind lediglich die Elemente Zink, Selen und Molybdän
unabhängig von jahreszeitlichen sowie laktationsdynamischen Einwirkungen.
Anhand der ermittelten Kotkonzentrationen wurden Referenzbereiche für die
fäkalen Gehalte jedes Elements gebildet. Angesichts der teilweisen
Überschreitung der Bedarfswerte in der TMR ist aber davon auszugehen, dass die
oberen Referenzwerte zum Teil zu hoch angesetzt sind. Hinsichtlich der Analyse
der Mengenelemente stellt die Kotuntersuchung bei den Elementen Magnesium und
Kalzium eine gute Alternative zur Futteruntersuchung dar. Bei Phosphor sollten
die Ergebnisse aus mehreren Substraten wie Futter, Serum und Harn kombiniert
werden, um eine Einschätzung zu treffen. Im Fall von Magnesium kann der
Harngehalt über den Versorgungsstatus informieren. Harn ist auch bei den
Elementen Kalium und Natrium das Medium der Wahl. Bei Schwefel liefert der
Harngehalt ebenfalls die bestmöglichste Aussage für eine Einschätzung des
Versorgungsstatus. Die Spurenelemente betreffend kann die Kotanalyse im Fall
von Eisen eine TMR-Untersuchung ersetzen. Zur präzisen Bestimmung des
Eisenstatus ist es notwendig, dass die ermittelten Serum-/Plasmaeisengehalte
um weitere hämatologische Parameter ergänzt werden. Fäkale Kupfergehalte
informieren über die Kupferaufnahme. Außerdem können erniedrigte fäkale
Kupfergehalte auf einen Kupfermangel hinweisen und die Diagnostik zur
Unterversorgung einleiten. Für die Bestimmung des Kupferstatus kann Plasma im
Fall von Kurzzeitbetrachtungen sowie Vollblut- und Haargehalte bei
Einschätzung des Langzeitstatus untersucht werden. Die fäkale
Zinkkonzentration liefert ein gutes Abbild des mit dem Futter aufgenommenen
Zink und kann stellvertretend für die Futterkonzentration herangezogen werden
kann. Zur Ermittlung des Versorgungsstatus ist eine kombinierte
Konzentrationsbestimmung aus mehreren Substraten sinnvoll. Im Fall von Selen
spiegelt Kot die Konzentration im Futter unter den hier untersuchten Medien am
besten wider. Um eine Einschätzung der Versorgungssituation zu treffen, sind
die Analyse von Serum-, Plasma- oder Vollblut- und Haarkonzentrationen
zielführend, je nachdem ob der gegenwärtige Selenstatus oder ein längerer
Versorgungszeitraum beurteilt werden soll. In Anbetracht der Verbindungen zu
Futter- und Vollblutmangangehalt kann die Analyse des Kotmangangehalts als
Produkt von Aufnahme und Stoffwechsel sowohl als geeignet zur Einschätzung der
Futterversorgung als auch des Manganstatus gelten. Jedoch sind jahreszeitliche
Einflüsse auf die Kotkonzentration vorhanden, die vorher einer genaueren
Evaluierung unterliegen sollten. Der Molybdängehalt im Kot ist ein geeignetes
Medium zur Abschätzung eines Überversorgungsrisikos, da der Futtergehalt im
Kot am besten reflektiert wird. Daneben erweist sich die Haarkonzentration im
Fall von Molybdän als tauglich, um länger andauernde Überversorgungen zu
bewerten. Zusammenfassend kann für die Mengenelemente Kalzium, Phosphor und
Magnesium sowie für die analysierten Spurenelemente festgestellt werden, dass
Kot die Futterversorgung im Vergleich der hier untersuchten Medien am besten
wiedergibt. Somit ist die Kotanalyse bei diesen Elementen geeignet, die
Futteranalyse zu ersetzen. Für eine Bewertung des Versorgungsstatus des
Körpers ist die Analyse des Kotgehalts nicht ausreichend. Zu diesem Zweck
müssen Konzentrationen aus weiterem Substratmaterial beurteilt werden.
Gleichwohl kann der Kotgehalt bei den Elementen Zink und Mangan sowohl
Informationen zu Aufnahme als auch Versorgungsstatus beinhalten.
de
dc.description.abstract
Minerals and trace elements have to be supplied for maintaining animal welfare
and high performance. An oversupply should be avoided due to potential
negative effects on animal health and the environment. An accurate assessment
of the nutritional status is difficult; however, it is necessary for
optimization of feed rations. Although feed analyses reveal element
concentrations, variations in nutrient availability and antagonisms are not
reflected. The complexity continues with elementspecific patterns of
absorption, distribution and excretion. The accuracy of results depends on the
selection of the ideal sample medium or a combination thereof. The objective
of this study is to evaluate the suitability of feces as sample material for
the evaluation of mineral and trace element supply in cattle. For this
purpose, fecal elementconcentrations are compared with those in other sample
media. Furthermore, the utility of various media in the evaluation of
nutritional status is evaluated. In a first step, samples (feces, blood,
urine, hair) from up to 10 cows in the close-up (3 – 0 wks a. p.) and high-
performance (15. – 18. and 6. – 20. wks p. p.) group were collected during 73
investigations at 63 dairy farms. Pool samples were then formed from the
individual samples of each lactation group and the concentrations of the
minerals Ca, P, Mg, K, Na, S and the trace elements Fe, Cu, Zn, Se, Mn, Mo
were determined with ICP-OES or ICP-MS. Furthermore, TMR was analyzed.
Additionally, feces from mother cows during grazing and housing period were
evaluated. In this study, minerals and trace element concentrations analyzed
in feed samples were sufficiently high to meet the nutritional requirements.
However, concentrations tended to exceed requirements in various feed samples.
Adequate supply with minerals and trace elements results in adequate
concentrations in the sample media, except for manganese. Despite the
sufficient concentrations in feed, manganese concentrations in blood and hair
are below the reference values. This is in agreement with the literature and
shows the insufficient knowledge about diagnosis of nutritional status of
manganese. The majority of minerals and trace elements described in this study
are underlying endogenous and exogenous influences. Zinc, selenium and
molybdenum are three elements out of twelve that do not show seasonal
variation or lactation dynamics. Based on the present data, reference ranges
for fecal concentrations of each element were determined. Taking into account
that element concentrations in feed samples are partly exceeding recommended
allowances, one has to assume that fecal reference ranges are partially
overestimated. The analysis of fecal magnesium and calcium concentrations to
evaluate nutritional status can be used as an alternative for feed analysis.
The assessment of phosphorus status requires a combination of a number of
substrates like feed, serum and urine. Urine magnesium concentrations are
conclusive regarding nutritional supply of magnesium Furthermore, urine can be
used to evaluate nutritional supply of potassium, sodium and sulfur. For trace
element concentrations, fecal iron concentrations correlate well with
concentrations in feed. Further investigations of hematological parameters are
needed beyond serum or plasma iron concentration for a precise description of
iron status. Fecal copper concentrations provide information about copper
intake with the feed. In addition, they can help to diagnose copper deficiency
and thereby be the starting point for further analysis. For determination of
the copper status, plasma reflects current status whereas whole blood and hair
analysis can be used to evaluate long-term nutritional supply. Zinc
concentrations in feces reflect the intake with the feed. A combination of
several sample media for the diagnosis of zinc status is advisable. Fecal
selenium concentrations best reflect feed intake among all sample media.
Depending on the period of interest, serum, plasma, whole-blood or hair
analysis are suitable for assessment of short-term or long-term selenium
status. Investigation of manganese concentrations in feces is suitable for
evaluation of intake with the feed. However, fecal manganese concentrations
are a result of the combination of nutritional supply and metabolic processes.
Furthermore, seasonal variations affecting fecal concentration need to be
further evaluated. Risk of molybdenum oversupply can be assessed by analysis
of feces as fecal concentration reflects feed concentrations. Hair analyses
are suitable for evaluation of chronic oversupply as well. These results
indicate that fecal concentration of calcium, phosphorus and magnesium as well
as of trace elements are best suited to reflect the feed intake when compared
to other substrates. Fecal analysis of these elements can therefore be applied
as an alternative to feed analysis. Nevertheless, assessment of mineral and
trace element status only on the basis of fecal contents is insufficient.
Concentrations of elements have to be evaluated with a combination of
different sample media for this purpose. In case of zinc and manganese, fecal
concentrations provide information about trace element intake with feed and
the level of nutritional status.
en
dc.format.extent
X, 183 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
minor elements
dc.subject
trace elements
dc.subject
fecal composition
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Untersuchungen zu den Konzentrationen an Mengen- und Spurenelementen beim Rind
in verschiedenen Probenmedien unter besonderer Berücksichtigung von Kotproben
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Rudolf Staufenbiel
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Zentek
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Heidrun Gehlen
dc.date.accepted
2017-09-15
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000105731-1
dc.title.translated
Investigation of mineral- and trace element-concentrations in cattle in
different sample media with emphasis on fecal analysis
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000105731
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
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