dc.contributor.author
Luy, Jörg-Peter
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:31:50Z
dc.date.available
2000-12-14T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12081
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16279
dc.description
Intro
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Definitionen
Argumentationen I
Argumentationen II
Argumentationen III
Epikur vs. Schweitzer vs. Nelson (oder: Was ist schlecht,schlimm,böse)
Wertobjektivismus vs. Wertsubjektivismus
Kontraktualismus vs. Gleichheitsgrundsatz (oder: Wie lassen sich moralische
Urteile und durch sie motivierte Handlungen erklären?)
Vorschlag zu einer vernunftgemäßen Auflösung der Tötungsfrage
Zusammenfassung
Summary
Literaturliste
Lebenslauf
dc.description.abstract
Vor circa zwanzig Jahren wird die Frage, ob der Mensch Tiere töten darf, durch
den Australier Peter Singer neu formuliert. Seines Erachtens ist es für ein
klares Verständnis dieser Frage notwendig, sie in zwei − aus philosophischer
Sicht unabhängige − Problemfelder aufzuteilen: das Problem der Leidenszufügung
und das Problem der Lebensbeendung (= Tötungsfrage). Singers Neuformulierung
dieses alten Problems hat sich allgemein durchgesetzt. Aus diesem Grund wird
die Tötungsfrage seit circa zwanzig Jahren in der Tierschutzethik diskutiert,
während die weitergehende Frage, ob der Mensch Tiere töten darf, bereits seit
Jahrtausenden umstritten ist. Die Tötungsfrage ist die abstrakte Frage, ob die
Lebensbeendung bei Tieren − die Problematik der oft damit verbundenen
Beeinträchtigung des Wohlbefindens außer acht lassend − moralisch zulässig
ist. Die Tötungsfrage betrifft also alle Tiertötungen. Möchte man sich jedoch
einen konkreten Fall vorstellen, dessen moralische Bewertung ausschließlich
von der Tötungsfrage abhängt, dann denke man an eine Tiertötung, die zwar das
Bewußtsein beendet, jedoch bei keinem direkt oder indirekt beteiligten Wesen
das Wohlbefinden beeinträchtigt solange dieses eben dauert. Wegen Problemen
bei der tierschutzrechtlichen Beurteilung der Tiertötung hat der Gesetzgeber
der Bundesrepublik Deutschland die ethische Klärung der Tötungsfrage
gefordert. Dazu möchte diese Arbeit einen Beitrag leisten. Sie schafft einen
Überblick über die verschiedenen philosophischen Bewertungen, die in den
letzten zwanzig Jahren zur Tötungsfrage formuliert worden sind, und ergänzend
auch über historische Argumentationen zur Tiertötung, soweit diese für eine
tierschutzrechtliche Umsetzung geeignet erscheinen. Alle Argumentationen
werden Schritt für Schritt analysiert, auf ihre (axiomatischen) Postulate
zurückgeführt und, um einen direkten Vergleich zu ermöglichen, in
einheitlicher Weise zusammengefaßt. Schlußfolgerungsfehler werden, soweit
vorhanden, bereits in der Argumentationsanalyse bezeichnet. Es stellt sich
heraus, daß die zugrundegelegten Postulate je einer Argumentation den
zugrundegelegten Postulaten anderer Argumentationen widersprechen. Weil
Postulate letztlich unbeweisbar sind, verlagert sich so die Problematik der
Tötungsfrage auf die Auswahl geeigneter Postulate. Die von den verschiedenen
Philosophen vorgeschlagenen Postulate werden jeweils vergleichend diskutiert
und hinsichtlich ihrer Eignung für die Tötungsfrage bewertet. Im Kern geht es
dabei um folgende Fragen: Was ist schlecht, schlimm, böse? − Ist es sinnvoll,
zu behaupten bestimmte Dinge seien objektiv wertvoll bzw. gut, unabhängig
davon, ob und in welchem Maße sie einem Subjekt wertvoll bzw. wünschenswert
erscheinen? − Wie lassen sich moralische Urteile und durch sie motivierte
Handlungen erklären? Paradoxerweise erweisen sich mehrere historische − jedoch
keine der modernen − Argumentationen hinsichtlich der damals noch nicht
expressis verbis formulierten Tötungsfrage als plausibel: Hermarchos, Spinoza,
Kant, Schopenhauer, von Hartmann. Diese Argumentationen haben jedoch alle den
Nachteil, die − seinerzeit noch nicht ausdrücklich gestellte − Tötungsfrage
nur beiläufig, und deswegen nicht völlig befriedigend, zu beantworten.
Außerdem gilt der Status, den diese Philosophen (bis einschließlich Kant)
Tieren generell in der Moral zuweisen, heutzutage als veraltet und
inakzeptabel. − Die Argumentationen, die seit der Formulierung der
Tötungsfrage entwickelt wurden, fußen allesamt auf unplausiblen Postulaten.
Der Verfasser bemüht sich daher um eine eigene, zeitgemäße, der Tötungsfrage
angemessene Argumentation. Dieser Vorschlag versucht alle plausiblen Ideen,
die zu dieser Frage geäußert wurden, zu berücksichtigen. Neu an diesem
Vorschlag ist vor allem, daß er die seit Jahrtausenden bestehende Unsicherheit
der Moralphilosophie in dieser Frage darauf zurückführt, daß das dem Menschen
zur Verfügung stehende moralische Bewertungsverfahren nicht auf die
Tötungsfrage anwendbar ist. Die angst− und schmerzlose Tiertötung (ohne
Einbeziehung Dritter), als konkretes Beispiel für das abstrakte Problem der
Tötungsfrage, ist aus diesem Grund weder wünschenswert noch unmoralisch
sondern unerwarteterweise ohne moralischen Status. Infolgedessen sollte sie
eigentlich weder gefördert noch verboten werden. Es scheint indirekt jedoch
trotzdem geboten zu sein, die Legalität der Tiertötung vom Vorhandensein eines
"vernünftigen Grundes" abhängig zu machen.
de
dc.description.abstract
About twenty years ago the Australian philosopher Peter Singer replaced the
traditional question whether humans are allowed to kill animals by two new
questions: the question of killing and the question of suffering. He is
convinced that this approach, to consider the issue of killing animals in
isolation from the infliction of suffering, is necessary for a clear
philosophical understanding of the separate issues involved. Singers proposal
is accepted worldwide now. So international philosophy has been discussing the
´question of killing´ in the ethics of animal protection for about twenty
years, while the traditional question whether humans are allowed to kill
animals is much older.
The question of killing is the abstract question if - in isolation from the
question of suffering - finishing an animal´s life is moral. So the question
of killing can be raised for every single case of an animal killed by man. The
moral evaluation of a killing without suffering (of all directly and
indirectly involved beings) concerns just the question of killing; for
example, an experiment in which the animal is made unconscious by an
anesthetic prior to the experiment being performed and is then killed before
it regains consciousness.
Because the legislation is troubled by the still unanswered question of
killing the government of the Federal Republic of Germany has demanded to
search for a solution. This thesis has been written with the intention to be a
helpful part of this search. There is a summary of all philosophical ideas
(concerning the question of killing) published during the recent twenty years.
In addition historic ideas touching the question of killing are discussed if
they fulfill the condition to be in principle transformable into democratic
law.
All arguments are analysed step by step and then standardized to make their
comparison easier. Postulates and possible fallacies are marked. As a result
one can see that the postulates of one argument are incompatible with the
postulates of an alternative argument. - Because postulates are finally
unprovable the main emphasis is so put on the selection of the most plausible
postulates.
To evaluate the plausibility of alternative postulates (suggested by different
philosophers) these are each discussed in comparison. - The alternatives
result from different answers to three questions: What needs to be called bad?
- Is it reasonable to talk about inherent value (inherent worth) independently
of conscious beings evaluating the things? - What is the best explanation for
moral sentences and moral behaviour?
The result is a paradox. The most plausible postulates are found in the
ancient arguments, although the question of killing was not understood in the
modern way. Hermarchos, Spinoza, Kant, Schopenhauer and von Hartmann are close
to a satisfactory solution. All arguments however published since Singer
raised the question of killing are build on low-quality postulates.
This thesis tries to draw a plausible conclusion from all the collected
information. New is in particular the idea that the philosophical uncertainty
about the question of killing follows from an inadequacy of the human ability
to make moral evaluations for the problem in question. The killing of animals
without any signs of fear or suffering (shown by the animals involved) is
neither moral nor immoral but unexspectedly without a moral status. So it
actually should neither be promoted nor prohibited. Indirectly however it
seems to be advisable anyway to prohibit the killing of animals without
reasonable excuse.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Animal-welfare
dc.subject
killing animals
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Die Tötungsfrage in der Tierschutzethik
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. G. v. Mickwitz
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. K. Gärtner
dc.date.accepted
1998-12-18
dc.date.embargoEnd
2001-02-06
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-1998000649
dc.title.translated
The question of killing in the ethics of animal protection
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000000081
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/1998/64/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011017
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open access