dc.contributor.author
Strietzel, Frank Peter
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:30:07Z
dc.date.available
2009-04-03T07:12:09.472Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12032
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16230
dc.description
Inhaltsverzeichnis 1\. Einführung…………………………………………………………………… 5 1.1. Die
Bedeutung enossaler Implantate in der Zahnmedizin…………………… 5 1.2. Die Bewertung
des Erfolges implantat-prothetischer Rehabilitationen… 7 1.3. Der Aufbau
lokaler Alveolarfortsatzdefekte vor oder im Zusammenhang mit
Implantationen…………………………………….................................................
10 1.3.1. Die gesteuerte Knochenregeneration……………………………………………... 11 1.3.2. Die
Alveolarfortsatzextension……………………………………………………… 12 1.3.3. Die
Sinusbodenelevation und -augmentation……………………………………. 13 1.4. Die Beratung und
Aufklärung vor implantat-prothetischen Rehabilitationen….. 14 2\.
Risikoerkennung und -bewertung vor implantat-prothetischen Rehabilitationen –
Ergebnisse eigener Untersuchungen….……….. 16 2.1. Zum Stellenwert der
Aufklärung vor der implantat-prothetischen Rehabilitation – eine retrospektive
Auswertung von medizinischen Sachverständigengutachten………………………………………………………..
16 2.2. Ergebnisse von Untersuchungen zur Verweildauer von Implantaten –
Identifizierung von prognosebeeinflussenden Faktoren im Rahmen implantat-
prothetischer Rehabilitationen …………………………………………………….. 25 2.2.1. Der Einfluss
topografischer und chirurgischer Parameter auf den Erfolg der implantat-
prothetischen Rehabilitation – eine retrospektive Untersuchung…... 25 2.2.2.
Der Einfluss der Implantatlänge auf den Erfolg der implantat-prothetischen
Rehabilitation – eine prospektive Untersuchung………………………………… 35 2.2.3. Rauchen
beeinflusst die Prognose implantat-prothetischer Rehabilitationen – Ergebnisse
einer systematischen Literaturübersicht und Meta-Analyse……… 47 3\.
Einflussfaktoren und Risiken beim Aufbau lokaler Alveolarfortsatzdefekte vor
oder im Zusammenhang mit Implantationen – Ergebnisse eigener
Untersuchungen…………………………………... 71 3.1. Risikofaktoren bei der gesteuerten
Knochenregeneration………………………71 3.1.1. Risiken und Komplikationen bei der
gesteuerten Knochenregeneration 71 3.1.2. Untersuchungen zum Gewebeverhalten
in der Umgebung von Membranen bei der gesteuerten
Knochenregeneration……….……………………………… . 77 3.2. Klinische Untersuchungen zum
Einfluss der Osteotomtechnik auf den periimplantären Knochenabbau unter
Berücksichtigung der Knochenqualität.. 91 3.3. Prognoserelevante Faktoren und
Risiken bei der Sinusbodenelevation und
-augmentation......…………………………………………………………………… 99 4\.
Diskussion…………………………………………………………………… 114 4.1. Zum Stellenwert der Aufklärung
vor implantat-prothetischen Rehabilitationen. 114 4.2. Ergebnisse von
Untersuchungen zur Verweildauer von Implantaten – Identifizierung von
prognosebeeinflussenden Faktoren im Rahmen implantat-prothetischer
Rehabilitationen……………………………………………………... 116 4.3. Risikofaktoren bei der
gesteuerten Knochenregeneration…………………… 123 4.4. Klinische Untersuchungen zum
Einfluss der Osteotomtechnik auf den periimplantären Knochenabbau unter
Berücksichtigung der Knochenqualität.. 127 4.5. Prognoserelevante Faktoren und
Risiken bei der Sinusbodenelevation und
-augmentation......…………………………………………………………………… 130 5\.
Zusammenfassung………………………………………………………… 134 6\.
Abkürzungen………………………………………………………………... 139 7\.
Literaturverzeichnis………………………………………………………... 140 8\.
Danksagung…………………………………………………………………. 163 9\.
Erklärung……………………..……………………………………………… 165 Summary……………………………………………………………………..
166
dc.description.abstract
Die Anwendung enossaler dentaler Implantate ist ein wissenschaftlich
anerkannter integraler Bestandteil der modernen Zahnmedizin. Neben
Indikationsbereichen in Epithetik und Kieferorthopädie dienen sie überwiegend
der Verankerung von Zahnersatz in unterschiedlichen Indikationsbereichen.
Neben der ursprünglich verfolgten Zielstellung, Zahnersatz mit Hilfe von
Implantaten auch unter ungünstigen anatomischen Bedingungen im zahnlosen
Kiefer zu verankern, erlangen heute zunehmend Implantationen zur Verankerung
von festsitzendem Zahnersatz sowie implantatgetragener Einzelzahnersatz in
ästhetisch anspruchsvollen Situationen an Bedeutung. Die Prognose implantat-
prothetischer Rehabilitationen ist heute der konventioneller prothetischer
Behandlungen vergleichbar, zum Teil sogar überlegen. Zudem gelingt es durch
wissenschaftlich begründete und klinisch etablierte operative Verfahren,
zunächst ungünstige anatomische Ausgangsbedingungen so umzugestalten, dass
Implantate an der für die prothetische Versorgung optimalen Position
eingesetzt werden können. Da es sich bei implantat-prothetischen
Rehabilitationen um sehr komplexe diagnostische, Therapieplanungs- und
Behandlungsabläufe handelt, sind die Mitarbeit des Patienten und seine
Compliance unbedingt erforderlich. Diese ist bereits im Vorfeld der Behandlung
in einem Prozess zu erarbeiten, der neben der zusammenfassenden und kritischen
Bewertung der Befunde im Kontext mit den individuellen Risiken und
Besonderheiten des Patienten auch die für den Patienten nachvollziehbare
Darstellung der sich daraus ergebenden Behandlungsoptionen und -alternativen
sowie ihrer Möglichkeiten und Grenzen bzw. Vorteile und Risiken beinhaltet. In
die Entscheidungprozesse sollten hierzu neben den klinischen Erfahrungen des
Arztes bzw. Zahnarztes auch gegebenenfalls vorliegende Behandlungs-leitlinien
oder Ergebnisse systematischer Literaturanalysen bzw. Meta-Analysen
einfließen. Es war das Ziel der vorliegenden Zusammenfassung von
Untersuchungen zur Verweildauer von Implantaten sowie Möglichkeiten und
Risiken des Aufbaus lokaler Alveolarfortsatzdefekte vor oder in Zusammenhang
mit Implantationen, Risiken vor implantat-prothetischen Rehabilitationen zu
erkennen und zu bewerten. Die im Rahmen von zwei Studien ausgewerteten Daten
zum Behandlungsverlauf bei implantat-prothetischen Rehabilitationen ließen den
Schluss zu, dass das Auftreten einer Komplikation – insbesondere die
vorzeitige Exposition der Implantatdeckschraube oder des Implantats –
signifikant mit einer Prognoseeinschränkung bzw. einer periimplantären
Mukositis assoziiert und daher als potenzieller Risikofaktor anzusehen ist.
Vorzeitige Expositionen der Implantatdeckschrauben traten häufiger bei
Vorliegen einer geringen Gingivadicke über dem Implantationsort auf, daher
kommt einer entsprechenden Planung der Schnittführung und der möglichst
schonenden chirurgischen Präparation zum Erhalt einer guten Blutversorgung der
Wundränder eine hohe Bedeutung zu. Zusätzliche Risikofaktoren, die – wie zum
Beispiel das Rauchen – die Wundheilung beeinträchtigen, müssen bei der Planung
der Operation kritisch berücksichtigt werden. Darüber hinaus zeigte sich beim
Einsatz von Stufenschraubenimplantaten eine erhöhte Zahl von
Implantatverlusten im Oberkiefer, so dass diese Implantationsregion mit ihren
anatomischen Besonderheiten in der prätherapeutischen Risikoabschätzung
berücksichtigt werden muss. In der Studie zum Einsatz von
Schraubenzylinderimplantaten mit mikrostrukturierter Oberfläche zeigten sich
dagegen keine Unterschiede der Implantatverweildauer beim Vergleich zwischen
Ober- und Unterkiefer und bestätigte so Ergebnisse von Studien anderer
Arbeitsgruppen unter Verwendung von Implantaten mit ähnlich konditionierten
Oberflächen. Zudem konnte in dieser Studie gezeigt werden, dass die Prognose
von kurzen Implantaten (9 und 11 mm Länge) mit mikrostrukturierter Oberfläche
sich nicht von der längerer Implantate (≥ 13 mm Länge) unterscheidet. Somit
wäre der Einsatz von kurzen Implantaten mit mikrostrukturierter Oberfläche
alternativ zu aufwändigen chirurgischen Verfahren zur Vorbereitung des
Einsatzes längerer Implantate zu berücksichtigen. Im Ergebnis der hier
vorgelegten klinischen Studien zeigte sich das Rauchen als limitierender
Faktor für die Implantatverweilwahrscheinlichkeit und ist daher als
Risikofaktor anzusehen. Insbesondere traten in einer Studie Implantatverluste
häufiger bei Rauchern im Oberkiefer, in einer anderen Studie bei Verwendung
kurzer Implantate auf. Diese Ergebnisse gaben Anlass, den Einfluss des
Rauchens auf den Verlauf und die Prognose der implantat-prothetischen
Rehabilitation sowie auf Ergebnisse begleitender augmentativer Maßnahmen im
Rahmen einer Meta-Analyse zu untersuchen. Es wurde festgestellt, dass die
Implantatverlusthäufigkeit bei Rauchern gegenüber Nichtrauchern signifikant
höher ist (OR 2,38, implantatbezogen; OR 2,64, patientenbezogen). Zudem traten
bei Rauchern im Zusammenhang mit implantationsvorbereitenden oder
-begleitenden augmentativen Maßnahmen etwa 3,6 fach häufiger Implantatverluste
auf. Das Rauchen sollte bei der Indikationsstellung für implantologische und
augmentative Maßnahmen und in der präimplantologischen Therapieplanung
besonders kritisch gewürdigt sowie in der Patientenberatung und -aufklärung
thematisiert werden, da es sich bei implantat-prothetischen Rehabilitationen
um elektive Therapiemaßnahmen handelt, die insbesondere bei zusätzlich
erforderlichen augmentativen Maßnahmen am geplanten Implantationsort auch
zusätzliche Risiken beinhalten. Dies setzt die Identifizierung des Rauchers
voraus. Ein geeignetes Instrument hierzu ist die Einbeziehung der Frage nach
Rauchgewohnheiten in Fragebögen zur allgemeinen Anamnese. Abgesehen von der
Risikobewertung und -aufklärung vor Implantationen ist es die Aufgabe des
Zahnarztes, den Raucher als zahnärztlichen Patienten über die mit dem Rauchen
verbundenen allgemeinen, aber auch über die speziell die Gewebe der Mundhöhle
betreffenden Risiken in Kenntnis zu setzen und den Patienten bei seinen
Bemühungen zu unterstützen, das Rauchen dauerhaft einzustellen. In zukünftigen
Studien unter Berücksichtigung längerer Beobachtungszeiträume und größerer
Patientengruppen sollte geklärt werden, ob bei Rauchern durch die Verwendung
von Implantaten mit mikrostrukturierten Oberflächen das Risiko des
Implantatverlustes bzw. des periimplantären Knochenabbaus tatsächlich
verringert wird. Der Einsatz der GBR zur Behandlung lokaler
Alveolarfortsatzdefekte ermöglicht den Einsatz von Implantaten unter a priori
ungünstigen anatomischen Ausgangsbedingungen, so dass eine den prothetischen
Anforderungen entsprechende Implantatpositionierung vorgenommen werden kann.
Eine vorzeitige Membranexposition kann jedoch das Ergebnis der Augmentation
beeinträchtigen. Bei der Verwendung poröser nichtresorbierbarer Membranen aus
ePTFE besteht bei vorzeitiger Exposition zum Mundhöhlenmilieu eine
Infektionsgefahr sowie damit im Zusammenhang das Risiko eines zumindest
teilweisen Verlustes an augmentiertem periimplantärem Hartgewebe. Dies
wiederum beeinträchtigt die funktionellen und ästhetischen
Behandlungsergebnisse. Die Spannweite der in der Literatur angegebenen
Häufigkeiten vorzeitiger Membranexpositionen bei der Verwendung
nichtresorbierbarer Barrieremembranen aus ePTFE reicht von 12 % bis 74 %, in
eigenen Untersuchungen wurde eine Häufigkeit vorzeitiger Membranexpositionen
von 44 % festgestellt. Der Weichgewebsverschluss über eingesetzten
Barrierematerialien ist operationstechnisch anspruchsvoll und muss zudem im
Hinblick auf den Inzisionsverlauf und die Dicke der bedeckenden Schleimhaut
die anatomischen Bedingungen am Augmentationsort berücksichtigen. In der
vorgelegten Untersuchung zum Einsatz der ePTFE-Membran war der Verlauf der
Inzisionslinie über der Membran bzw. die den Alveolarfortsatz von vestibulär
nach lingual bzw. palatinal überlappende Lage der Barrieremembran mit einer
erhöhten Häufigkeit von vorzeitigen Membranexpositionen assoziiert, allerdings
lassen sich aufgrund der Defektmorphologie diese Befundkonstellationen nicht
immer vermeiden. Daneben kann jedoch der Verlauf einer GBR-Behandlung von
weiteren Risikofaktoren abhängen. Hierzu zählt die Auswahl des
Membranmaterials: Obgleich nichtresorbierbare Barrieremembranen ihre Funktion
zuverlässig bis zu deren Entfernung erfüllen, müssen sie – insbesondere bei
Verwendung poröser Materialien – bei vorzeitiger Exposition in der Regel wegen
der Infektionsgefahr entfernt werden. Dies schränkt – je nach Zeitpunkt der
vorzeitigen Exposition – die Erreichung des Zieles der Augmentation ein.
Alternativ eingesetzte resorbierbare synthe-tische Barrieremembranen zeigten
eine vermehrte Ansammlung von Riesenzellen in ihrer Umgebung sowie eine im
Zusammenhang mit der Degradation stehende erhöhte Azidität. In
tierexperimentellen Untersuchungen konnte bereits nach einer Liegdauer von 4
Wochen gezeigt werden, dass die eingesetzten synthetischen resorbierbaren
Membranen strukturelle Veränderungen und Auflockerungen der Barrierestruktur
aufwiesen und vereinzelt Riesenzellen in der Umgebung gefunden wurden. Derzeit
wird bei der GBR die Verwendung resorbierbarer Membranen aus Kollagen meist
xenogenen Ursprungs bevorzugt, bei denen sich auch im Falle vorzeitiger
Expositionen meist eine Reepithelisierung der Dehiszenz über der Membran
zeigte. Alle im Rahmen der tierexperimentellen Untersuchung verwendeten
nichtresorbierbaren und resorbierbaren Barrieremembranen erwiesen sich für die
GBR raumbietender Defekte als geeignet. Insbesondere beim Einsatz der GBR zur
Behandlung nicht-raumbietender Defekte, jedoch auch bei der Augmentation
raumbietender Defekte sollte die Verwendung von autogenem Knochen oder
Knochenersatzmaterial erwogen werden, um die Membran zu stützen bzw. den Raum
unterhalb der Membran für die gesteuerte knöcherne Regeneration zu erhalten.
In jedem Falle ist der Patient über die zum Einsatz vorgesehenen Materialien
und deren Herkunft zu informieren. Die Planung einer implantat-prothetischen
Rehabilitation im Zusammenhang mit Maßnah-men zur GBR erfordert eine kritische
Indikationsstellung – auch unter Berücksichtigung der Compliance des
Patienten. Zudem ergaben eigene Untersuchungen, dass Raucher signifikant
häufiger Komplikationen bei der GBR erleiden. Gelegentlich ist eine
Implantation durch einen schmalen Alveolarfortsatz erschwert oder a priori
nicht möglich. Zur Wiederherstellung einer für eine Implantation günstigen
Alveolarfortsatzkonfiguration bieten sich neben einer Defektregeneration
mittels GBR alternativ Maßnahmen der Alveolarfortsatzextension an. Dabei wird
der Processus alveolaris am geplanten Implantationsort segmental mittels
Spaltung oder Spreizung bzw. durch lokale Spreizung unter Verdichtung des
Knochens mittels non-ablativer Präparation (Osteotomtechnik) des
Implantatbetts in vestibulo-oraler Richtung verbreitert. Durch einige
Arbeitsgruppen wurde in tierexperimentellen Untersuchungen gezeigt, dass auch
bei Anwendung der Osteotomtechnik trotz der zunächst gesteigerten
Knochentrabekeldichte in der unmittelbaren Umgebung des Implantatbetts
grundsätzlich von dem aus der konventionellen Implantatbett-aufbereitung
bekannten Übergang von der Primär- in die Sekundärstabilität bei der
Osseointegration ausgegangen werden kann. Allerdings lagen – auch aus ersten
klinischen Anwendungen – keine Daten vor, die den Einfluss der Knochenqualität
am Implantationsort auf den Behandlungsverlauf nach Einsatz der
Osteotomtechnik berücksichtigten. In einer hierzu durchgeführten
retrospektiven Untersuchung zeigte sich eine signifikante Abhängigkeit des
marginalen Knochenabbaus an Implantaten zum Zeitpunkt der Freilegung bzw. im
Laufe der prothetischen Belastungsphase der Implantate im Vergleich zum
periimplantären Ausgangsknochenniveau zum Implantationszeitpunkt von der
Knochenqualität am Implantationsort. An Implantaten, die mittels
Osteotomtechnik in ein Knochenlager mit deutlich spongiöser Qualität und
dünner Kortikalis eingesetzt wurden, zeigte sich ein signifikant geringerer
Knochenabbau als an Implantaten, die in ein Implantatlager eingesetzt wurden,
das durch eine dicke Kortikalis und engmaschige Spongiosa charakterisiert war.
Daher ist die Indikation zum Einsatz der Osteotomtechnik anhand der bei der
Pilotbohrung zur Darstellung des Implantationsortes festgestellten
Knochenqualität kritisch zu prüfen und bei Feststellung einer vergleichsweise
hohen Knochentrabekeldichte oder bei kompakter Knochenqualität der
Implantatbettaufberei-tungsmodus entsprechend anzupassen. Implantationen im
Bereich des atrophierten posterioren Oberkiefers setzen oft die Optimierung
des vertikalen Knochenangebots durch eine Augmentation von Hartgewebe am Boden
des Sinus maxillaris voraus. Diese als Sinusbodenelevation und -augmentation
(SBEA) bezeichnete Operationstechnik überschreitet die anatomische Grenze des
Alveolarfortsatzes und bedarf einer strengen Indikationsstellung. Gleichwohl
erweitert sie als wissenschaftlich ausführlich dokumentierte Operationsmethode
die Einsatzmöglichkeiten enossaler Implantate zur implantat-prothetischen
Rehabilitation. Ergebnissen einer systematischen Literaturübersicht zufolge
beträgt die Implantatverweilrate anhand retrospektiver Studien nach einer
mittleren Beobachtungszeit von 5 Jahren 92,7 %, anhand prospektiver Studien
nach einer mittleren Beobachtungszeit von 2 Jahren 89,5 %. Die
Implantatverlustraten unterschieden sich in Bezug auf das eingesetzte
Knochenersatzmaterial sowie im Hinblick auf das einzeitige oder zweizeitige
chirurgische Vorgehen nicht signifikant. Eine Sinusitis maxillaris trat als
postoperative Komplikation – zumeist passager und medikamentös behandelbar –
mit einer medianen Häufigkeit von 3,2 % (Daten aus prospektiven Studien) bzw.
8,2 % (Daten aus retrospektiven Studien) auf. Risikofaktoren für das Auftreten
von Komplikationen waren neben dem Rauchen bereits bestehende Vorerkrankungen
der Nase oder der Sinus maxillares sowie die Verwendung von Implantaten mit
weniger als 13 mm Länge. Zudem traten Komplikationen häufiger bei Behandlungen
des gänzlich zahnlosen Oberkiefers auf, bei Bruxismus oder unkontrollierten
Frühbelastungen der Implantate. Unter den Bedingungen moderner
Operationsverfahren gelingt es, anatomisch bedingte Einschränkungen der
Indikationen für implantat-prothetische Rehabilitationen zu überwinden. In den
vorgelegten Untersuchungen wurden Risikofaktoren identifiziert, die im Vorfeld
der Behandlung erkannt, bei der Indikationsstellung für die geplante Therapie
kritisch berücksichtigt und bei der Aufklärung des Patienten über die
Möglichkeiten und Grenzen sowie Risiken und Komplikationsmöglichkeiten vor
Beginn der Behandlung thematisiert werden müssen. Eingedenk des elektiven
Charakters einer implantat-prothetischen Rehabilitation ist beim Vorliegen
allgemeiner gesundheitlicher Einschränkungen oder Risikofaktoren unter
Einschätzung der individuellen Compliance des Patienten und kritischen Wertung
zusätzlich bestehender Risikofaktoren wie zum Beispiel einer schlechten
Mundhygiene, der unzuverlässigen Einhaltung von Nachsorgeterminen oder dem
Rauchen eine zurückhaltende Indikationsstellung unter Berücksichtigung gering
invasiver bzw. defensiver Behandlungsmöglichkeiten, zu bevorzugen.
de
dc.description.abstract
Implant-prosthetic rehabilitation has become a scientifically well-documented
and commonly established treatment option in clinical management of partial
and total edentulism during the last decades. Nowadays, dental osseointegrated
implants are not only used for retention of removable complete or partial
dentures in anatomically hampered preconditions, but gained a widespread
utilisation for fixation of fixed partial dentures as well as for single tooth
replacement. The prognosis of implant-borne prostheses is comparable to that
of conventional prostheses. Moreover, scientifically well-evaluated and
clinically established sophisticated procedures allow for development of
anatomically compromised implant sites, either prior to or in conjunction with
simultaneous implant placement. Nowadays, a prosthetically driven backwards
planning is possible and implants can now be considered as the extension of an
optimally placed prosthetic suprastructure. Since implant treatment is a
complex and interdisciplinary approach, thorough treatment planning and
diagnosis as well as superior patient compliance are required. Compliance,
general and individual risk factors as well as chances and challenges of the
planned treatment have to be considered critically and weighed against
alternative treatment options prior to scheduling a patient for implant-
prosthetic treatment procedures. This includes a thorough patient information
as well. Internal and external evidence should be included into decision
making. The purpose of this summary of selected studies on implant survival
and success rates as well as on chances and risks of alveolar ridge
augmentation procedures was to identify risk factors and to take them into
consideration for treatment decisions. Two of the included studies identified
partial exposure of the cover screw as well as of the implant surface during
the unloaded healing phase of the implant osseointegration as a risk factor
for implant survival and success. Premature exposure of the cover screw was
found to be significantly associated with a thin crestal mucosa. Therefore,
planning of incision and a smooth preparation of the soft tissue to preserve
an optimal blood supply seem to be crucial. Additional risk factors as there
is for example smoking should be considered critically in surgical planning. A
higher rate of screw implant failures was found in the maxilla, compared to
the mandible, which was discussed in context with the anatomical peculiarities
of the region. This difference considering the implant site was not found when
using screw-cylinder implants with a microstructured surface. Moreover, while
using screw-cylinder implants, no differences were found between the survival
rates of implants considered short (9 to 11 mm in length) compared to long
implants (13 mm an more). Therefore, the use of short implants with a
microstructured surface might be considered as treatment alternative compared
to vertical alveolar ridge augmentation by bone block grafts or distraction
osteogenesis prior to placement of long implants. The two included studies
revealed smoking as a significant risk factor for implant survival and implant
success. Implant loss was found significantly more often in smokers in the
maxilla and when using short implants. These findings encouraged to perform a
systematic review and meta-analysis on the prognosis of implant-prosthetic
rehabilitations in smokers compared to non-smokers. This meta-analysis
revealed a significantly enhanced frequency of implant loss in smokers
compared to non-smokers (implant-related odds ratio for implant loss 2.38;
patient-related odds ratio 2.64). Frequency of implant loss was significantly
enhanced in smokers undergoing augmentation procedures, compared to non-
smokers (odds ratio 3.6). Therefore, smoking should be considered a serious
risk factor in therapy planning and treatment decision making as well as in
patient information. This requires the identification of smokers. Questions
concerning the smoking status and –quantity should be included into the
general health questionnaire. However, studies with larger sample sizes and
longer observation periods should be performed to evaluate, if the prognosis
of dental implants with microstructured surfaces in smokers is comparable to
that of non-smokers. Guided bone regeneration (GBR) of localized alveolar
ridge defects utilising barrier membranes is a well-established method to
augment bone prior to, or in conjunction with dental implant placement in
anatomically compromised sites. A premature membrane exposure interferes with
the desired result of the augmentation. When utilising membranes made of
expanded polytetrafluoroethylene (ePTFE), a premature membrane exposure to the
oral environment will result in a peri-membraneous infection with a subsequent
partial or total loss of the augmented hard tissue and will result in inferior
esthetic and functional results. The frequency of premature membrane exposures
reported in the literature ranges between 12 % to 74 % for ePTFE. Soft tissue
closure above barrier membranes is a sophisticated and technically sensitive
method which requires consideration of tissue thickness, blood supply, and
additional anatomical peculiarities of the augmentation site. Again, smokers
undergoing GBR procedures were found to have an enhanced risk of biological
complications. The included study on GBR using ePTFE membranes revealed the
localization of the incision line and of the barrier membrane in relation to
the alveolar ridge as risk factors. In an in vivo animal study, all barrier
membranes utilised were found to be suitable for augmentation procedures.
However, multinuclear giant cells were found frequently around and underneath
resorbable synthetic membranes made of polylactic acid and / or polyglycolic
acid, which were used as alternative barrier materials compared to dense PTFE,
ePTFE, polyetherurethane or microperforated titanium foils. Moreover,
degradation of the synthetic resorbable barriers started 4 weeks following
implantation obviously and will therefore be degraded prior to maturation of
augmented hard tissue. Collagen membranes of bovine or porcine origin have
recently been established as widely used resorbable barrier material. Several
studies demonstrated a re-epithelialization even in large exposed areas of the
membranes without significant loss of the augmented hard tissue underneath. In
the presented in vivo study, collagen membranes were found to prolapse into
the defect. Conclusions of the animal study suggest to overfill the defect
with an augmentation material with autogenous bone, bone substitution material
or combinations of both to prevent barrier membranes to prolapse into the
defect. Furthermore, patients have to be informed about nature and origin of
the membrane material intended to be utilised. In narrow alveolar ridges,
implant placement requires the widening of the alveolar bone. Local alveolar
bone spreading or osteotomy techniques might be considered as an alternative
treatment option compared to GBR procedures for lateral ridge augmentation. By
these procedures, the implant site is prepared without or with limited use of
ablative preparation procedures (drilling), the spongious bone will be
condensed and the local palatal or lingual as well as the buccal cortical
plate will be spreaded and left adhered to the periosteum. Animal experiments
revealed a similar osseointegration course of dental implants in sites with
condensed bone subsequently to bone spreading or osteotomy procedures. Since
no clinical data were available yet, a clinical study was conducted to
evaluate the implant survival and success following bone spreading and
osteotomy. The extent of peri-implant crestal bone resorption at different
intervals following implant placement and compared to the crestal bone level
at implant placement was found to be significantly correlated with the bone
quality at the implant site. Implants in spongious bone with wide
intertrabecular spaces revealed less peri-implant bone loss compared to
implants inserted in dense spongious bone. These findings were evident
following second stage surgery as well as following several intervals of
prosthetic loading. Indications for utilising osteotomy technique should be
considered with caution and strictly related to the bone quality evaluated at
first step of implant site preparation using a pilot drill. Further implant
site preparation must be adjusted to the bone quality. Implant placement in
the atrophic posterior maxillary ridge requires bone tissue augmentation at
the bottom of the maxillary sinus floor (sinus floor elevation and
augmentation, SFEA). Since anatomical borders of the alveolar ridge are
crossed with this surgical approach, a critical consideration of indication
and risk factors must be performed prior to surgery. A systematic review on
studies focusing on SFEA procedures revealed an implant survival rate of 92.7
% following 5 years (retrospective studies) and 89.5 % following 2 years of
observation period (prospective studies), respectively. The nature and origin
of bone augmentation materials as well as one- or two-stage procedures were
not associated with the frequency of implant loss. Complications were found to
be rare: the frequency range of a sinusitis was found between 3.2 % (data from
prospective studies) and 8.2 % (retrospective studies). Again, besides
occurrence of earlier sinusitis in patient history, use of implants shorter
than 13 mm in length, treatment of the edentulous maxilla (compared to
treatment of partially edentulous maxilla) and bruxism, smoking was identified
as a significant risk factor for complications. Modern surgical procedures
help to overcome anatomical limitations for prosthetic-driven implant
placement. The presented studies revealed risk factors, which must be
considered prior to implant-prosthetic therapy while treatment planning,
patient information and with respect to alternative treatment options. Since
implant-prosthetic treatment is an elective treatment option, risk factors of
general health, smoking status, patient´s compliance, oral hygiene must be
considered critically.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Risikoerkennung und -bewertung vor implantat-prothetischen Rehabilitationen
dc.contributor.contact
frank.strietzel@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Dr. T. Reichert
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. A. Filippi
dc.date.accepted
2009-03-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000009089-9
dc.title.translated
Risk evaluation prior to implant-prosthetic rehabilitations
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000009089
refubium.mycore.derivateId
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