dc.contributor.author
Kron, Susanne
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:26:04Z
dc.date.available
2013-06-06T10:40:40.920Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11929
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16127
dc.description.abstract
Das akute Nierenversagen bei Patienten mit septischem Multiorganversagen ist
trotz medizinischer Fortschritte mit einer hohen Mortalität behaftet.
Septische Komplikationen belasten in zunehmendem Maße die Kosten des
Gesundheitswesens. In experimentellen und klinischen Untersuchungen konnte ein
positiver Effekt auf den Krankheitsverlauf durch die Behandlung mit einer
Hoch-Volumen-Hämofiltration erzielt werden. Die Nutzung herkömmlicher Geräte
der Therapie des akuten Nierenversagens ist bei diesem Verfahren auf Grund
sehr hoher Kosten für die Fertig-Substituatbeutel unpraktikabel und
unwirtschaftlich. Die Hoch-Volumen-Hämofiltration kann kostengünstig nur unter
Verwendung von Dialysegeräten mit einer Online-Substituatherstellung
angewendet werden. Mit dem Einsatz von konventionellen Online-
Hämodialysegeräten ließen sich die beiden Vorteile von höherer Effektivität
und gleichzeitiger Kostensenkung optimal kombinieren. In der hier
dargestellten Arbeit wurde die Praktikabilität und Effektivität der
verlängerten täglichen Online-Hämodiafiltration bei Patienten mit septischem
Multiorganversagen in einer Pilotstudie untersucht. Dabei wurden die technisch
maximal möglichen konvektiven Volumina umgesetzt. 21 kritisch kranke Patienten
mit einem septischen Multiorganversagen im septischen Schock wurden in die
Untersuchung eingeschlossen. Die Patienten hatten eine extrem schlechte
Prognose, das prädiktive Sterberisiko lag über 50 Prozent (SAPS II score > 50,
APACHE II score > 25). Die Nierenersatztherapie erfolgte als verlängerte
tägliche Hämodiafiltration mit dem Dialysegerät AK 200 Ultra S der Firma
Gambro im Ultracontrol-Modus mit einer Prädilutionsinfusion. Die Dialysat- und
Substituatlösungen wurden online durch das Dialysegerät hergestellt. Die
Patienten erhielten insgesamt 289 Behandlungen. Die mittlere Dauer der
Behandlung lag bei 10:15 Stunden (6 bis 23 Stunden) pro Tag. Pro Behandlung
wurden durchschnittlich 182,6 Liter ausgetauscht. Das entspricht einer
stündlichen Austauschrate von 17,8 ± 3,7 Liter bzw. 208 ± 66 ml/kg. Maximal
wurden Austauschmengen von 439 Liter pro Tag und 26,6 Liter pro Stunde
erreicht. Insbesondere in der Frühphase des septischen Multiorganversagens
konnten sehr gute Überlebensraten erreicht werden. 17 von 21 Patienten (81%)
überlebten 28 Tage. Ein höheres 28-Tage-Überleben wurde bisher nicht
beschrieben Die 90-Tage-Überlebensrate betrug 52 Prozent (11/21), bei einer
erwarteten Überlebensrate von 19 Prozent gemäß APACHE-II- und SAPS–II-Score.
Das Verfahren zeigte sich klinisch als sehr gut verträglich Die
hämodynamischen Verhältnisse verbesserten sich unter der Behandlung. Das
tägliche verlängerte Verfahren erwies sich hinsichtlich der notwendigen
diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen zur kausalen Behandlung der
Sepsis als außerordentlich flexibel und den praktischen Erfordernissen
angepasst. Der Einsatz von konventionellen Hämodialysegeräten gestattete
darüber hinaus eine kontinuierliche Kontrolle des relativen Blutvolumens und
ermöglichte während der Behandlungen eine Anpassung der Dialysattemperatur.
Bei der Behandlung kamen ausschließlich Verbrauchsmaterialien zum Einsatz, wie
sie in einer Dialyseeinheit vorhanden sind und auch bei der chronischen
Dialyse verwendet werden. Das Equipment ist somit sicher und das
Dialysepersonal ist im täglichen Umgang mit dem Gerät und den
Verbrauchsmaterialien bestens vertraut. Die Materialkosten pro Behandlung
lagen bei ca. 35 Euro und sind damit mit den Kosten einer chronischen
Hämodialysebehandlung vergleichbar. In dieser Untersuchung scheint die
verlängerte tägliche Online-Hämodiafiltration das Überleben von Patienten im
septischen Multiorganversagen zu verbessern, besonders in der Frühphase der
Erkrankung. Mit der bisher höchsten angewandten Dosis und der längsten
Therapiedauer wurden die bisher besten Überlebensraten erreicht. Das
untersuchte Verfahren erwies sich als praktikabel, gut verträglich und
deutlich kostengünstiger als eine konventionelle kontinuierliche
Nierenersatztherapie. Es ließe sich bereits gegenwärtig in allen
Intensivtherapieeinheiten mit nephrologischer Betreuung anwenden.
de
dc.description.abstract
The outcome of patients with septic multiple organ failure (MOF) remains poor.
There are experimental and clinical data indicating a beneficial effect of
highvolume haemofiltration. Delivering high-volume therapy is only cost
effective using on-line devices because of high costs for additional solution
bags in conventional continuous renal replacement therapy (CRRT). We
investigated feasibility and effectiveness of extended daily on-line high-
volume haemodiafiltration (HDF) with technically maximum convective volume in
patients with septic MOF in a pilot study. We included 21 consecutive
critically ill patients with septic MOF having a mortality risk >50% (SAPS II
>50, APACHE II >25). Renal replacement therapy (RRT) was applied with extended
daily HDF for 6–23 h using the AK 200 Ultra S dialysis machine in the
Ultracontrol pre-dilution mode. Dialysate and substitution fluid were prepared
on-line. Patients underwent 289 treatments. The mean convective volume was
17.8 6 3.7 L/h and 208 6 66 mL/kg/h, respectively, median treatment time was
10:15 h/day. Seventeen of 21 patients survived 28 days (81%). The 90-day
survival rate was 52% (11/21) versus 19% compared to the survival rate
predicted by APACHE II (33.6 mean) and SAPS II (68.6 mean) scores.
Haemodynamics improved significantly during the treatment procedures. Material
costs per treatment amounted to 35 €. Extended daily on-line HDF using maximum
convective volume seems to improve the outcome of septic MOF, especially in
the early phase. The investigated mode of treatment proved to be feasible,
well tolerated and highly cost effective compared to conventional CRRT. At
present, this procedure would be applicable at every ICU facility with
nephrological support.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
extended daily haemodiafiltration
dc.subject
high-volume haemodiafiltration
dc.subject
septic multiple organ failure
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Verlängerte tägliche Online-Hoch-Volumen-Hämodiafiltration in der Therapie des
septischen Multiorganversagens
dc.contributor.contact
susanne.kron@charite.de
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2013-06-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094115-8
dc.title.translated
Extended daily on-line high-volume haemodiafiltration in septic multiple organ
failure
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094115
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000013317
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access