dc.contributor.author
Brauckmann, Stefan
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:22:12Z
dc.date.available
2008-03-26T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11844
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16042
dc.description
1. Titel und Inhalt
1. Einleitung 4
2. Der Geschwätzigkeitsvorwurf in antiker und mittelalterlicher Tradition 14
2.1 Antike 14
2.2 Mittelalter 31
3. Zum Vorwurf der Geschwätzigkeit im Frankreich des 16. Jh. 39
3.1 Bezugsquellen weiblicher Geschwätzigkeit 39
3.2 Der Geschwätzigkeitsvorwurf in der französischen Komödie des 16. Jh. 52
3.2.1 Die Farce als Sammelsurium negativer Verhaltenweisen 52
3.2.2 Der Geschwätzigkeitsvorwurf: Munition in Wortgefechten 58
3.2.3 Der sündhafte und krankhafte Zug der unkontrollierten weiblichen Rede
63
3.2.4 Der Geschwätzigkeitsvorwurf als Entmündigungsstrategie 69
3.2.5 Die verräterische Komponente der weiblichen Geschwätzigkeit 72
3.2.6 Geschwätzigkeitsbezeichnungen in der Renaissancekomödie 76
4\. Der Geschwätzigkeitsvorwurf in der französischen Komödie des 17. Jh. 87
4.1 Exzess und modestie de la parole 87
4.2 Der Geschwätzigkeitsvorwurf als déformation professionelle 102
4.3 Zur Geschlechtsspezifik der Geschwätzigkeitsvorwürfe 124
4.4 Der Geschwätzigkeitsvorwurf in der Herr-Diener Beziehung 151
4.4.1 Ich schwätze, also bin ich 152
4.4.2 Der Vorwurf der verräterischen Geschwätzigkeit 157
4.4.3 Die Räsonierlust und Interventionsbereitschaft der Dienerschaft 174
5\. Schlussbetrachtung 196
5.1 Funktion der Geschwätzigkeitsvorwürfe 196
5.2 Relativierung der Geschwätzigkeitsvorwürfe 198
6\. Quellenverzeichnis 202
dc.description.abstract
In der vorliegenden Arbeit wird die These aufgestellt, dass durch den
Geschwätzigkeitsvorwurf ein Regelverstoß angeprangert wird, welcher über die
vordergründige (scheinbar spontane) sprachliche Normverfehlung weit
hinausweist. Der geschwätzigen Person soll die moralische Integrität,
Handlungslegitimität sowie jeglicher Bildungs- und Führungsanspruch wenn nicht
gänzlich, so doch zumindest in hohem Maße abgesprochen werden. Die Zusprechung
von Geschwätzigkeit intendiert in den Komödien des 16. und 17. Jahrhunderts
die Absprechung von Handlungs- wie Urteilsfähigkeit und zugleich eine
moralische wie soziale Degradierung des oder der so Bezeichneten. Zugleich
soll gezeigt werden, dass der Geschwätzigkeitsvorwurf stets auch als eine
Abwehrhaltung verstanden werden muss, die sich aus dem Erleben einer
permanenten diskursiven Ohnmacht und einer daraus resultierenden Bedrohung für
die eigene Machtposition speist. Für den Verwender des
Geschwätzigkeitsvorwurfs stellt dieser eine Waffe dar, mittels derer er die
gefürchtete Redequelle zum Versiegen bringen will. Auch wenn er das einmal
Ausgesprochene nicht ungesagt machen kann, so will er es zumindest sozial
unwirksam machen, indem er es als etwas Bedeutungsloses bezeichnet. In
Anlehnung an die These von Rainer Warning, der zufolge typisierbare
lächerliche Normverletzungen wie die Geschwätzigkeit geschichtlich variieren
und durch Hinzunahme neuer Details elaboriert werden, will die Arbeit in einem
ersten Schritt den epochenspezifischen normativen Bezugsrahmen dieser
Normverletzung herausarbeiten. Hierzu werden die Texte, die über die
verschiedenartigen Bedeutungs- und Funktionsdimensionen des
Geschwätzigkeitsvorwurfs Aufschluss geben, in einer von der griechisch-
römischen Antike bis zur Renaissance reichenden literaturgeschichtlichen
Längsschnittbetrachtung untersucht. In einem zweiten Schritt wird ein
Überblick über die Bedeutungs- und Funktionskontexte von
Geschwätzigkeitsbezeichnungen im 16. Jahrhundert gegeben, welche aus Texten
stammen, die in Verbindung mit dem Erbe der Antike, des Mittelalters und der
Renaissance den wesentlichen interpretatorischen Bezugsrahmen für das komische
Theater in jener Zeit darstellen. Mittels einer literaturgeschichtlichen
Untersuchung der populärsten komischen Theaterform des 16. Jahrhunderts, der
Farce, soll dann anhand der Bildung von Bedeutungs- und Funktionskategorien
der inhaltliche und funktionale Entwicklungsprozess der
Geschwätzigkeitsbezeichnung im komischen Theater Frankreichs des 16.
Jahrhunderts nachgezeichnet sowie bedeutungs- und funktionsgeschichtliche
Kontinuitätslinien oder Brüche sichtbar gemacht werden. In einem dritten
Schritt folgt ein Überblick über die Bedeutungs- und Funktionskontexte des
Geschwätzigkeitsvorwurfs im 17. Jahrhundert. Hieran schließt sich eine
Untersuchung der populärsten komischen Theaterform des 17. Jahrhunderts, der
Komödie, an. Der inhaltliche und funktionale Entwicklungsprozess des
Geschwätzigkeitsvorwurfs wird in den Komödien des 17. Jahrhunderts verfolgt.
Mittels einer vergleichenden Analyse erfolgt die Herausarbeitung von
Kontinuitätslinien oder Brüchen mit den vorangegangen Jahrhunderten,
insbesondere mit dem 16. Jahrhundert. In der Zusammenfassung werden die
wichtigsten Befunde der drei großen Abschnitte abschließend synthetisiert.
de
dc.description.abstract
In this dissertation it was hypothesized that the French comedies of the 16th
and 17th centuries would designate someone as garrulous in part to pillory
them as one who is fundamentally superficial. Calling a person garrulous is to
a large extent denying his or her moral integrity, legitimacy of actions as
well as his or her claim to education and leadership. Attributing to somebody
the trait of garrulity follows the intention of undermining their authority,
and of subjecting them to social and moral degradation. This study purports
that the tendency of French comedy was to use the construction of garrulity as
a conversational reproach to the perception of a verbal threat. For the user
of the reproach, the use of the word garrulity represents a weapon by which he
can defend his position of verbal authority. Although he cannot escape or
erase what has been said, he may render it from a practical point of view
ineffective by promoting the perception that the speaker s comments are not
serious. Rainer Warning hypothesized that the semantic construction of comical
deviations of the norm, such as garrulity, can vary and evolve over time as
they are elaborated upon. The present study first sought to specify the
epochs normative frame of reference for the verbal transgression of the norm.
This included a review of texts that reveal varying semantic and functional
dimensions of the reproach of garrulity from the Greco-Roman antiquity to the
Renaissance period. The second objective of this study was to identify
contextual rules for garrulity designations in 16th century French comedy.
This was attempted through the study of texts involving a marriage with the
heritage of the antiquity, the middle age and renaissance, and therefore
represents the main interpretive frame of reference for the comical theatre in
this historical period. A close examination of the most popular comical
theatre form of the 16th century, the farce, was subsequently conducted. This
was accomplished through analysis of the semantic and functional development
process of the reproach of garrulity in scenes by extrapolating
features/moments of change and/or continuity. A third objective was to
similarly identify the contexts and semantics of garrulity designations in the
17th century. This focused on text from the most popular comical theatre form
of this period, the comedy. The semantic and functional development process of
the reproach of garrulity is reconstructed and compared with preceding
centuries (with a strong emphasis on the 16th century) in order to extrapolate
the fundamental characteristics of its meaning and use. The summary
synthesizes the most important findings of the three main chapters.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
garrulity french comedies power powerlessness
dc.subject.ddc
000 Informatik, Informationswissenschaft, allgemeine Werke::000 Informatik, Wissen, Systeme::000 Informatik, Informationswissenschaft, allgemeine Werke
dc.title
„Quel diable de babillard…“
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Gerhard Poppenberg
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Winfried Engler
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Sebastian Neumeister; Prof. Dr. Brunhild
dc.date.accepted
2005-12-19
dc.date.embargoEnd
2008-03-28
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000003560-8
dc.title.subtitle
Macht und Ohnmacht des Geschwätzigkeitsvorwurfs in der französischen Komödie
des 16. und 17. Jahrhunderts
dc.title.translated
«Quel diable de babillard...»
en
dc.title.translatedsubtitle
in the French Comedies of the 16th and 17th Century
en
refubium.affiliation
Philosophie und Geisteswissenschaften
de
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FUDISS_thesis_000000003560
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