dc.contributor.author
Gum, Franz
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:21:57Z
dc.date.available
2010-03-10T09:16:03.608Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11834
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16032
dc.description.abstract
Lungenkrebs ist seit 1950 die Krebsart mit den meisten Todesfolgen und
verursacht mehr Krebstote als die in der Häufigkeit nächsten drei Krebsarten
zusammen. Eines der Hauptprobleme bei der strahlentherapeutischen Behandlung
von Lungenkrebs stellt die große Beweglichkeit von Lungentumoren aufgrund von
Atmung und Herzschlag dar. Die Tumorbewegung aufgrund der Atmung kann in
cranio-caudaler Richtung bis zu 2,5 cm betragen. Bislang bestehen während der
Behandlung nur unzureichende Möglichkeiten zur Anpassung an die Tumorbewegung.
Aufgrund dessen verwendet man einen größeren Strahlquerschnitt, um zu
garantieren, dass der Tumor trotz der Atembewegung mit der geplanten
Minimaldosis bestrahlt wird. Als Folge des vergrößerten Strahlquerschnitts
wird jedoch auch ein großer Anteil Normalgewebes bestrahlt, wodurch es
besonders im Lungenbereich zu erhöhten Komplikationen kommen kann.
Konventionelle Bestrahlungsplanungssysteme sowie Linearbeschleuniger sind bis
dato nicht in der Lage, diese fundamentale Problematik zu lösen. Auf Basis der
röntgen- und infrarotbasierenden Positionierungstechnologie des Novalis
Linearbeschleunigers wurde ein System zur atemgetriggerten Behandlung von
Tumoren entwickelt und zur klinischen Einsatzreife gebracht. Dieses System ist
für alle, einer Atembewegung unterliegenden Indikationen einsetzbar, mit
besonderem Fokus auf Lungen- und Lebertumore. Zwei Röntgenquellen sowie
zugehörige Detektoren ermöglichen es, Patientenstrukturen sowie implantierte
Marker zur Patientenpositionierung zu nutzen. Die Detektion der Atembewegung
über externe Marker und die Korrelation zu implantierten Markern lässt eine
Vorhersage der Tumorbewegung bzw. –position auf der Basis der Bewegung der
externen Marker zu. Dieses Verfahren liefert nun die Möglichkeit, über die
nahezu Echtzeitinformation der Patienten bzw. Tumorposition die Behandlung
atemgetriggert durchzuführen. Die entwickelten Konzepte und Methoden wurden in
einem ersten Schritt an speziell dafür konstruierten Messphantomen
verifiziert. Im zweiten Schritt wurde das Verfahren bei Patientenbehandlungen
eingesetzt und Praktikabilität, erreichte Behandlungsgenauigkeit sowie der
dadurch potentiell zu erlangende klinische Nutzen evaluiert. Die dabei
erzielten Ergebnisse stellen eindrucksvoll das Potential des Systems dar. So
liegt die Gesamtsystemgenauigkeit für die Positionierung eines beweglichen
Zielvolumens im Bereich von 1 mm, und damit auf identisch hohem Niveau wie für
den Fall der Behandlung eines statischen Zielvolumens mit dem Novalis System.
Wie sich in umfangreichen Messungen gezeigt hat, ermöglicht die gegatete
Bestrahlung die Applikation selbst komplexester IMRT-Bestrahlungspläne auf ein
bewegliches Zielvolumen bei nur minimalen Abweichungen der applizierten von
der geplanten Dosisverteilung. Der bei nicht gegateter Bestrahlung totale
Verlust der geplanten Dosisverteilung wird vermieden, mit dem Effekt einer
Wiederherstellung einer homogenen Dosisabdeckung des Tumors sowie der
bestmöglichen Schonung von Risikoorganen. Das entwickelte Gatingphantom erwies
sich dabei als äußerst effektives und benutzerfreundliches Messequipment,
dessen Potential weit über die Routinequalitätssicherung des Gatingsystems
hinausgeht. Seine klinische Nutzbarkeit hat das Gatingsystem bis zum Ende der
Arbeit bei über 20 behandelten Patienten mit mehr als 200 Fraktionen unter
Beweis gestellt. Die klinische Validierung erfolgte an 19 Patienten (11 Lunge,
8 Leber) mit 23 behandelten Indikationen und 2649 ausgewerteten
Verifikationsröntgenbildern. So zeigte sich beispielsweise, dass die
konventionelle Positionierung gegenüber der gegateten Positionierung im Mittel
einen Fehler von 13,3 mm bei Lungen- und 10,61 mm bei Leberpatienten lieferte.
Die maximale Abweichung lag dabei bei 47,81 mm. Diese Fehler können bei der
konventionellen Positionierung im Gegensatz zur gegateten Positionierung weder
detektiert noch korrigiert werden. Bei den gegateten Bestrahlungen ergab sich
beim betrachteten Patientenkollektiv eine mittlere Tumorpositionsvarianz von
der Tumor-Soll-Position von 2,52 mm für die Lungen- und 2,31 mm für die
Leberpatienten. Diese Tumorpositionsvarianz bei der gegateten Behandlung steht
der freien Beweglichkeit des Tumors von im Mittel ca. 10 mm (Lunge), bei der
konventionellen Behandlung gegenüber. Damit ergibt sich für die konventionelle
Behandlung eine gesamte mittlere Ungewissheit der Tumorposition von 20 mm
(gegenüber 2,5 mm für die gegatete Behandlung). Dementsprechend könnten die
Sicherheitsmargen, die für die CTV zu PTV-Vergrößerung anzusetzen sind,
signifikant reduziert werden. Dadurch wird bedeutend weniger Normalgewebe
bestrahlt. Im Gegenzug wäre es dann möglich, die Tumordosis in der Lunge zu
erhöhen, da das Ausmaß der Nebeneffekte in der Lunge von der mittleren
Lungendosis abhängt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit dem
entwickelten Gatingsystem die Möglichkeit geschaffen wurde, Lungen- und
Lebertumore, die der Atembewegung unterliegen, deutlich präziser und
effektiver zu behandeln. Dies wird sich in neuen, gegenüber dem Tumor deutlich
aggressiveren Behandlungsprotokollen niederschlagen, die jedoch aufgrund des
reduzierten bestrahlten Volumens keine gestiegene Wahrscheinlichkeit von
Komplikationen im Normalgewebe zur Folge haben sollten.
de
dc.description.abstract
Since the 1950s lung cancer is the type cancer with the highest mortality rate
and causes more deaths than the next three most frequent types of cancer
together. One of the main problems of radiation treatments of lung cancer
poses the high mobility of lung tumors due to breathing and heart beat. The
tumor motion due to breathing can be as much as 2,5 cm in cranio-caudal
direction. So far, methods to address this kind of tumor motion are very
insufficient. Because of that large radiation fields are being used to
guarantee that the tumor receives the minimal required radiation dose despite
of the tumor motion. As a result a large amount of healthy tissue receives
radiation, which is especially critical for the radiation sensitive lung
tissue. Conventional radiation delivery systems and linear accelerators are up
to now not able to solve this fundamental problem. Based on the x-ray and
infrared based positioning technology of the Novalis linear accelerator a
system for a respiration triggered tumor treatment was developed and brought
to clinical routine use. The system is applicable for all indications, which
are subject to breathing induced motion with a special focus on lung and liver
tumors. Two x-ray tubes with two detectors make it possible to use bony
anatomy or implanted markers for patient positioning. The detection of
breathing motion by external markers and the correlation to an implanted
marker make it possible to predict tumor position and motion based on the
motion of the external markers. Using this method it is possible, via the
close to real-time information of patient / tumor position, to perform a
respiration triggered treatment. The developed concepts and methods were, in a
first step, verified on an especially constructed gating phantom. In a second
step the system was used for patient treatments to verify clinical usability,
achieved accuracy as well potentially achieved clinical gain. The achieved
results impressively show the potential of the system. The overall system
accuracy to position a moving target is within 1 mm and therefore at an
identically high level as the positioning accuracy of the Novalis system for
non-moving targets. As shown in comprehensive measurements, gated treatments
even allow the application of complex IMRT treatment on a moving target with
only little deviation of the applied to the planned dose distribution. The
total loss of the planned dose distribution when treating a moving target
without gating can be prevented and a homogeneous dose coverage of the tumor
as well as best possible protection of critical structures can be restored.
The developed gating phantom did prove to be very effective and user friendly,
offering functionalities that exceed the requirements for routine quality
assurance by far. The clinical usability of the gating system was proven by
the completion of this work on more than 20 treated patients with more than
200 treatment fractions. Clinical validation was performed on 19 patients (11
lung, 8 liver) with 23 treated indications and 2649 evaluated x-ray
verification images. It was for example shown that conventional positioning
resulted in an average error of 13,3 mm for lung and 10,61 mm for liver tumors
compared to a gated positioning. The maximum deviation was at 47,81 mm. For a
conventional positioning, in contrast to a gated positioning these errors
cannot be detected nor corrected. For the gated treatments an average tumor
position variance from the expected tumor position of 2,52 mm for lung and
2,31 mm for liver tumors was detected with in the patient collective. This
value for the gated treatments must be compared to average tumor motion of
app. 10 mm (lung) for the conventional treatment. Therefore, the total average
uncertainty regarding the tumor location for conventional treatments results
in 20 mm (compared to 2,5 mm for gated treatments). As a result, the safety
margins for the CTV to PTV expansion could be significantly reduced and
significantly less normal tissue would be irradiated. Therefore it would also
be possible to increase the dose to the tumor, as the complication rate for
the lung depends on the average lung dose. As a conclusion, the developed
gating system offers the potential to treat lung and liver tumors, which are
subject to motion much more precise and effectively. This will ultimately
result in more aggressive treatment protocols, which will however not show
increased complication rates due to the reduced amount of normal tissue
irradiated.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Entwicklung und Verifikation eines Systems zur atemgetriggerten Bestrahlung in
der hochkonformalen Strahlentherapie
dc.contributor.contact
Franz_Gum@web.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. V. Budach
dc.contributor.furtherReferee
Doz. Dr. D. Georg, Prof. Dr. med. Th. Wendt
dc.date.accepted
2010-02-22
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000015366-4
dc.title.translated
Development and verification of a system for respiration triggered treatments
within the field of highly conformal radiation therapy
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000015366
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open access