Ein Blick auf die Körperspende des Jahres 1845 - Einblick in die Körperspende heute

Abstract

Die Anatomie benötigt Menschen, die ihren Leichnam nach ihrem Tode freiwillig als Körperspende für die Ausbildung von Studierenden und zur Fortbildung von Ärzten und Zahnärzten zur Verfügung stellen. Die gesetzlichen Regelungen zum Sektionswesen obliegen heutzutage in Deutschland den einzelnen Bundesländern. Schon im 19. Jahrhundert gab es gesetzliche Regelungen. Die vorliegende Arbeit beschreibt die Affäre Ruthardt , bei der es im Jahr 1845 mit einem in der Tübinger Anatomie abzuliefernden Leichnam zu einer Reihe von Verfehlungen kam. Hieraus entwickelte sich eine Diskussion um das Leichenwesen, die schließlich im Jahr 1865 zu Veränderungen in der Leichenablieferung, der Kostenübernahme und der Beisetzung von Anatomie-Leichen führte. In der vorliegenden Arbeit werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der gesetzlichen Regelung des Leichenwesens in den einzelnen Bundesländern untersucht. Es wird die Notwendigkeit einer transparenten Körperspende dargestellt. Außerdem wird die Problematik um die Finanzierung der Körperspende erörtert.

The anatomy needs people who volunteer to donate their bodies after death as a donor corps for training of student and further education of doctors or dentists. In Germany the legal regulation of the autopsy sector are nowadays the responsibility of each county. Already in the 19th century legal regulation existed. The presented work describes the Ruthardt Affair which in 1845 caused with the delivery of a corps at the Anatomy of Tübingen a line of misconduct. This started a discussion around the coroner s inquest, which lead in the year 1865 to a change of corps delivery, cost transfer and burial of donor corps. The presented work surveys the similarities and differences of the legal regulation of the coroner s inquest practised in the different counties. The necessity of a more transpired commerce of donor corps will be reported. Furthermore the problem of financing the donor corps will be discussed.