1\. Das Verhalten von etwa 1000 Hausschweinen jeden Alters wurde rund 6 Monate hindurch ganztägig beobachtet. 2\. Die Stimme des Schweines ist sehr variabel. Ich konnte 23 verschiedene Lautausdrücke unterscheiden, durch Notenschrift und durch Tonbandaufnahmen fixieren. 3\. Der Wühltrieb und der Rütteltrieb als auffällige Verhaltensweisen wurden beschrieben. 4\. Vom Sozialverhalten wurden der Futterneid, der Streit unter Artgenossen und die Geselligkeit erörtert. 5\. Leichte Erregbarkeit und gute Dressurfähigkeit sind Arteigentümlichkeiten des Schweines. Individuelle Charakterunterschiede werden durch Alter, Geschlecht, Haltung, Temperament und Rasse bedingt. 6\. Das Brunstverhalten, das aus den drei Phasen Prooestrus, Oestrus und Metoestrus besteht, wurde für verschiedene Fortpflanzungsdispositionen des Schweines auf Grund von Literatur und eigenen Beobachtungen niedergelegt. 7\. Der Eber führt ein ausgeprägtes Paarumgsvorspiel durch. Es wurde ein in drei Phasen teilbares Paarungsverhalten beobachtet. 8\. Die Onanie, ihr Vorkommen und ihre Häufigkeit wurden besprochen. 9\. Sei infantilen männlichen Schweinen sind -frühsexuelle Verhaltensweisen zu erkennen. 10\. Bei Schweinen kann ein Mammalreflex ausgelöst werden; vier unterschiedliche Reizbeantwortumgen wurden festgestellt. 11\. Das Nestbauen und das Verhalten während der Wehen und in der Geburt und die ersten Reaktionen der Neugeborenen werden aufgezeichnet. 12\. Mit dem Saugakt sind zu verschiedenen Zeitpunkten der Laktation verschiedene Verhaltensweisen verbunden. Die Anordnung der Ferkel, die Lage der Sau, die Dauer des Saugaktes und die Intervalle wurden erörtert. 13\. Gegen ein fremdes Ferkel reagieren sowohl die Mutter als auch ihre Jungen zunächst abwehrend. Es gibt Maßnahmen, um Feindseligkeiten beim Unterschieben zu verringern. 14\. Die Erstlingssau zeigt oft gegen ihre Jungen anfangs ein unmütterlich anmutendes Verhalten. 15\. Die drei bekannten Störungen mütterlichen Verhaltens: Das Ferkelerdrücken, das Ferkelfressen und die Bösartigkeit kann ich als zumeist durch unsachgemäße Haltung und Pflege bedingt erweisen. ln fachgerecht geleiteten Großbetrieben sind diese Störungen selten. 16\. Die Feststellungen ermöglichen Vorschläge für den Umgang mit Schweinen.