dc.contributor.author
Wiese, Franziska
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:15:09Z
dc.date.available
2015-03-04T14:25:12.618Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11684
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15882
dc.description.abstract
Für eine gute Leistungsbereitschaft in der Milchviehhaltung ist eine
ausreichende Versorgung mit essentiellen Spurenelementen erforderlich. Sowohl
ein Mangel als auch ein Überangebot führen zu gesundheitlichen Schäden. In der
vorgelegten Arbeit sollen Aussagen über geeignete Probenmedien getroffen
werden, die die Molybdänversorgung bei Milchkühen widerspiegeln. Generell gilt
dabei für Molybdän, dass nicht ein Mangel an diesem Element, sondern eher ein
Überangebot die klinische Gesundheit und somit die Milch- und
Reproduktionsleistung der Tiere gefährden könnte. Die Studie wurde in zwei
Abschnitte gegliedert. Im ersten Teil wurde in einem Zeitraum von 2007 bis
2012 in einem Stichprobentest in 1400 Gruppen von klinisch gesunden,
multiparen Holstein-Friesian-Kühen aus unterschiedlichen Laktationsstadien die
Molybdänkonzentration bestimmt. Für die Untersuchung wurden 489 Betriebe in
den neuen Bundesländern ausgewählt. Als Probenmaterial dienten Blutplasma und
Blutserum, EDTA-Vollblut, Urin und Haare. Im zweiten Abschnitt wurden nur in
einem Betrieb klinisch unauffällige Holstein-Friesian Kühe untersucht. Aus
jeder Laktationsgruppe wurde bei jeweils 10 Einzeltieren die
Molybdänkonzentration in den Probenmaterialien Plasma, Serum, ETDA-Vollblut,
Haare und Lebergewebe ermittelt. Die Molybdänkonzentration wurde mithilfe der
ICP-OES und -MS in einem Fremdlabor bestimmt. Die Messwerte wurden mit der
Varianzanalyse, der Regressionsanalyse und mit einem Bland-Altmann-Plot
ausgewertet. Bei der Untersuchung der Molybdänversorgung von Milchkühen zeigte
sich in der vorliegenden Arbeit, dass kein Hinweis weder auf eine
Molybdänunterversorgung noch auf eine Intoxikation bestand. Vergleicht man in
den Probenmedien Plasma, Serum und EDTAVollblut die Molybdänkonzentrationen,
dann waren diese im Blutplasma und Serum gleich, dagegen im Vollblut
signifikant niedriger. In den Blutproben der Milchkühe lagen ⅔ der Werte im
niedrigen Konzentrationsbereich (< 10 μg/l). Diese Tiere zeigten klinisch aber
keine Hinweise auf mögliche Mangelerscheinungen. Der Referenzbereich von
DIRKSEN et al. (2006) (50 μg/l) wurde nur vereinzelt (0,3 – 0,5%)
überschritten. Die renale Exkretion dient als entscheidender
Regulationsmechanismus, um einer akuten Intoxikation vorzubeugen. Die
Molybdänkonzentration im Urin korrelierte stark mit der im Blutplasma und
Blutserum. Dabei stammten ⅔ aller Werte aus dem niedrigen
Konzentrationsbereich (< 125 μg/l). Im Haar ergab sich bezüglich der
Molybdänkonzentration eine schwache Korrelation mit Urin und Blutplasma bzw.
Blutserum. Bei 35% der Milchkühe lag die Molybdänkonzentration im Haar über
dem Referenzbereich von DIRKSEN et al. (2006) (300 μg/kg). Im Rahmen der
zweiten Bestandsuntersuchung wurde zusätzlich zu den Blut- und Haarproben bei
den Tieren auch noch eine Leberbiopsie durchgeführt. Hierbei lagen bei 18 %
der Rinder die Molybdänkonzentration über dem Referenzbereich von HERDT und
HOFF (2011) (4000 μg/kg TS). Bezüglich der Molybdänkonzentrationen in den
Proben Lebergewebe und Blut konnte keine Korrelation festgestellt werden,
jedoch eine leichte Beziehung zwischen Lebergewebe und Haar. Die in dieser
Studie eingesetzten analytischen Verfahren- die Atomemissionsspektroskopie
(OES-ICP) und die Massenspektroskopie (MS-ICP)- zur Molybdänbestimmung
korrelierten sehr eng miteinander, jedoch fielen die Molybdänkonzentrationen,
die mithilfe der MSTechnik gemessen wurde, höher als mit der OES aus. Die
Untersuchung auf geographische Aspekte lieferte für die geringe Zahl an Tieren
aus Thüringen signifikant niedrigere Molybdänkonzentrationen als bei den
Tieren aus den restlichen neuen Bundesländern. Das lässt aber kein Rückschluss
auf die Bedeutung des Standortes zu, da das Futter der Tiere nicht
zwangsläufig aus dem jeweiligen Bundesland des Betriebes stammen musste. Die
Molybdänkonzentration in den verschiedenen Probenmedien zeigte keine
signifikante Abhängigkeit vom Laktationsstadium. Im Jahr 2008 zeigten sich in
Plasma, Serum und Urin signifikant höhere Molybdänkonzentrationen als im
restlichen Untersuchungszeitraum. Eine Ursache für diesen Anstieg ist nicht
bekannt. In den Sommermonaten war die Konzentration an Molybdän in allen
Probenmedien signifikant niedriger als im übrigen Jahr. Die Ursache dafür
liegt wahrscheinlich in der verminderten Futteraufnahme der Tiere bei erhöhten
Außentemperaturen. Als Kurzzeitparameter zur Beurteilung der
Molybdänversorgung eignen sich sowohl Blutplasma, Blutserum als auch Urin.
Unter Berücksichtigung der Nachweisgrenzen der Messmethode und der zentralen
Rolle der Nieren bei der Regulation des Molybdänhaushaltes ist mit Rücksicht
auf die höheren Konzentrationen die Harnuntersuchung besonders gut geeignet,
um sowohl eine aktuell bestehende Überversorgung, aber auch eine
Unterversorgung mit Molybdän nachzuweisen. Die gemessenen Konzentrationen im
Lebergewebe liefern gute Hinweise auf die Molybdänversorgung der letzten
Monate. Die Probengewinnung ist aber aufwendiger im Vergleich zu den
Probenmedien Blut, Urin und Haare. Für die langfristige Beurteilung des
Molybdänhaushaltes ist die Haaranalyse aufgrund von möglichen exogenen
Verunreinigungen weniger geeignet. In der vorliegenden Studie wurden
Grenzwerte für die einzelnen Probenmedien ermittelt, mit der Literatur
abgeglichen und hieraus resultierend die zu empfehlenden Referenzbereiche zur
Beurteilung einer bedarfsgerechten Versorgung angegeben.
de
dc.description.abstract
The adequate supply with essential trace elements is the prerequisite for a
good performance in dairy farming. Both, a lack or a surplus lead to damage in
health. In this study statements should be taken about appropriate sample
media that mirror the molybdenum supply in dairy cows. Generally it is true
for molybdenum that not a lack of the element leads to a jeopardizing of their
clinical health but a surplus which ends up in lower milk yields and fertility
rates. The study has been divided into two sections. The first section was a
sample test of the molybdenum concentration of clinically health and
multiparous Holstein-Frisian cows in different stages of lactation in 1400
groups on 489 dairy farms in East Germany from 2007 to 2010. Samples materials
were blood plasma, blood serum, EDTA blood, urine as well as hair. In the
second section the clinically health Holstein-Frisian cows of only one farm
were examined. Molybdenum concentration of the sample materials (blood plasma,
blood serum, EDTA blood, urine as well as hair) of 10 cows in each lactation
group was determined. ICPOES and -MS of an external laboratory were used to
determine the molybdenum concentration. The results were evaluated with
variance analysis, regression analysis and a Bland-Altmann plot. The
examination of the molybdenum supply in dairy cows in this study showed
neither a lack of supply nor an intoxication. Comparing the molybdenum
concentration in the sample media plasma, serum and EDTA blood, serum and
plasma were equal, but significantly lower in EDTA blood. Blood samples of
dairy cows showed values in the lower area of concentration (< 10 μg/l). There
were no evidence of any deficiency symptoms. The reference range given by
DIRKSEN et al. (2006) (50 μg/l) was overspend only a few times (0.3 – 0.5%).
Renal excretion is the key regulation mechanism to avoid an acute
intoxication. Molybdenum concentration in urine correlated strongly with
concentrations in serum and plasma. Although ⅔ of the values came from the
lower range (< 125 μg/l). Molybdenum concentration in hair showed slight
correlation to urine, serum and plasma. In 35 % of the cows the molybdenum
concentrations in hair were above the reference range of DIRKSEN et al. (2006)
(300) μg/kg). Within the second herd test besides the blood and urine samples,
liver biopsies were made additionally. Here 18% of the cows showed a
molybdenum concentration above the reference range of HERDT and HOFF (2011)
(4000 μg/kg TS). There were no correlations in the samples of liver tissue and
blood, but a slight correlation between liver tissue and hair regarding to the
molybdenum concentrations. The analytic methods (Atomic emission spectroscopy
(OES-ICP) and mass spectroscopy (MS-ICP)) for molybdenum determination
correlated strongly, however molybdenum concentrations measured with MS
technique were higher than the OES results. Investigating geographical aspects
provided for the small number of animals from Thuringia significantly lower
molybdenum concentrations than in animals from the rest of East Germany. It
does not allow any conclusion to the site as the food inevitably not origins
from the same federal state. Molybdenum concentrations showed no significant
correlations in the samples with respect to the state of lactation. In 2008
molybdenum showed significantly higher concentrations in plasma, serum and
urine than for the rest of the period. The reason for this increase is
unknown. In summer molybdenum concentrations were significantly lower than for
the rest of the year. A possible reason could be a lower food intake besides
the higher temperatures in summer. Plasma, serum and urine are short time
parameters to evaluate the molybdenum supply. Taking into account the limits
of the measurement method and the key role of the kidney in the regulation of
molybdenum balance the urine test is particularly, with regard to the higher
concentrations, well suited to detect both, a currently existing over-supply
but also a lack of molybdenum. The concentrations of liver tissue gave good
advice on the supply of the last months. But sampling is much more difficult
than taking other sample media like blood, urine and hair. For a long-term
rating of the molybdenum balance a hair analysis is less suitable because of
possible exogenous contaminations. In this study the critical values of the
single sample media were determined and compared with literature. Resulting
from this recommendable ranges of reference were specified and given for an
appropriate supply.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
blood analysis
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Untersuchungen zur Beurteilung der Molybdänversorgung von Milchkühen
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Rudolf Staufenbiel
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Zentek
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Heidrun Gehlen
dc.date.accepted
2014-12-01
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000098555-4
dc.title.translated
Examinations of molybdenum supply in dairy cows
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000098555
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
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FUDISS_derivate_000000016545
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open access