dc.contributor.author
Ebert, Matthias
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:12:59Z
dc.date.available
2014-11-04T11:02:43.251Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11630
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15828
dc.description.abstract
Geochemical projectile-target interaction was studied by means of 6
hypervelocity impact experiments and 4 laser-induced melting experiments,
using sandstone and quartzite targets and projectiles (steel and iron
meteorite) rich in siderophile (Ni, Co, Mo, W) and some lithophile tracer
elements (Cr, V). The high chemical contrast between target and projectile
facilitated tracing of very small projectile material within the target.
During the cratering process ejecta fragments were formed showing shock-
metamorphic features such as planar deformation features (PDF) in quartz, the
onset to complete transformation of quartz to lechatelierite, partial melting
of the sandstone (quartzite), and partially molten projectile, mixed
mechanically and chemically with target melts. These highly shocked
projectile-rich fragments are mainly ejected in a steep angle (~70° - ~80°)
compared to the impact angle, which is in accordance with previous impact
experiments. The laser experiments provided an additional control on the
melting behavior and chemical mixing of projectile and target materials. This
was especially important to constrain the heterogeneity of projectile and
target melts prior to their mixing. During mixing of projectile and target
melts, whether impact or laser experiments, Fe, Cr and V of the projectiles
are preferentially partitioned into target melts compared to Ni, Co, Mo and W,
yielding inter-element ratios in the sandstone or quartzite melt which
completely differ from the element ratios of the projectiles. Due to the loss
of the more lithophile elements (e.g., Cr, V) the projectile droplets are
enriched in the siderophile elements (e.g., Co, Ni, Mo, W). This inter-element
fractionation results from differences in the reactivity of the respective
elements with oxygen during incorporation of metal melt into silicate melt.
Data from Meteor Crater (Arizona, USA) and the Wabar craters (Saudi Arabia)
show trends similar to those observed in the mesoscale laboratory craters of
the MEMIN project. Melting of projectile requires temperatures higher than
expected from the calculation of maximum shock pressures. Three mechanisms for
enhanced thermal input are suggested: 1) friction and deformation (i.e.,
plastic work) of the projectile, 2) more effective transfer of kinetic energy
to porous material (in case of the sandstone) including the local increase of
shock pressure due to pore collapse, and 3) heat transfer from shock
compressed air during projectile flight (projectile pre-heating). The results
indicate that the principles of projectile-target interaction and associated
fractionation do not depend on impact energies (at least for the selected
experimental conditions) and water saturation of the target. Partitioning of
the projectile tracer elements is intensified in experiments with non-porous
quartzite compared to the porous sandstone target. This is mainly the result
of higher shock pressure and the related higher shock and post-shock
temperatures including a longer time-span with physical conditions sufficient
to partition of elements between projectile and target melt. The intensified
partitioning processes in impact experiments with quartzite as target material
led to the formation of an Fe enrichment zone surrounding projectile droplets.
During quenching of the ejecta the Fe enrichment zone experiences a phase
separation into an Fe-rich liquid (Lfe) and a Si-rich liquid (Lsi). This
liquid immiscibility occurs between melts with strong chemical differences and
forms conspicuous emulsions textures. The incorporation of steel and Fe
meteorite matter into sandstone melt of the laser experiments is also
accompanied by phase separation of iron rich and silica rich melts. In
addition, this feature was recently described in the impact glass of the Wabar
crater.
de
dc.description.abstract
Projektilfragmente sind nur unter speziellen Bedingungen nach einem
Hochgeschwindigkeitseinschlag erhalten. Meist findet man das Projektil als
chemische Spuren im Kraterboden oder im Fernauswurf (Ejekta). Die
physikalisch-chemischen Bedingungen bei der Projektilplatznahme, der Mischung
zwischen Projektil und Target und die Ursachen für dabei auftretende Inter-
Elementfraktionierungen sind bislang kaum bekannt. Weiterhin gibt es nur
wenige Annahmen inwieweit Impaktenergie, sowie Wassersättigung und Porosität
des Targets, die Verteilung des Projektils kontrollieren. Die vorliegende
experimentelle Studie befasst sich, als Teil des MEMIN Forschungsprojektes
(FOR 887), mit der geochemische Interaktion zwischen Projektil und Target.
Hierfür wurden, unter Verwendung von Quarz-reichen Targets (Sandstein und
Quarzit) und Eisenmeteorit- bzw. Stahlprojektilen (reich an siderophilen - Co,
Ni, Mo,W und lithophilen - Cr, V Elementen), verschiedene
Hochgeschwindigkeits- Impaktexperimente und sogenannte Laserschmelzexperimente
durchgeführt. Die extremen chemischen Unterschiede zwischen Target und
Projektil ermöglichten hierbei zum einen eine genaue Identifikation kleinster
Projektil-Partikel und zum anderen die Bestimmung relativer Projektil-/Target-
Anteile in Mischungen. Während des Kraterbildungsprozesses bildeten sich
Ejektafragmente die Schock-metamorphe Phänomene, wie planare
Deformationslamellen in Quarz (PDF), Bildung von Lechetalierite (Quartzglas)
und Teilaufschmelzen des Targets sowie des Projektils, aufweisen. Projektil-
und Targetschmelzen wurden hierbei mechanisch und chemisch miteinander
vermischt. Diese hochgeschockte Ejekta, die ca. 10-30 % Projektilmaterial
(überwiegend Schmelzkügelchen) enthält, wurde, bezogen auf den
Einschlagswinkel, in einem sehr steilen Winkel zwischen ~70° und ~80°
ausgeworfen. Mit Hilfe der Laserexperimente konnten mehr Details über das
Schmelz- und Mischverhalten von Projektil und Target in Erfahrung gebracht
werden. Man erhielt vor allem einen genaueren Einblick in die chemische
Heterogenität unkontaminierter Targetschmelzen. Sowohl in den
Impaktexperimenten als auch in den Laserexperimenten ließ sich zeigen, dass
während des Vermischens von Projektil- und Targetschmelzen
Elementverteilungsvorgänge stattfinden. Fe, Cr, und V fraktionieren bevorzugt;
Co, Ni, Mo und W zu einem deutlich geringeren Maße in die Targetschmelzen. Die
Elementverhältnisse der Projektiltracer innerhalb der Targetschmelzen
unterscheiden sich somit extrem von den jeweiligen Verhältnissen des
Projektils. Diese Fraktionierung ist auf den lithophilen bzw. siderophilen
Charakter der Elemente zurückzuführen. Fe, Cr und V bilden bevorzugt Oxide in
den silikatischen Schmelzen. Co, Ni, Mo und W besitzen im Vergleich nur eine
sehr geringe Reaktivität mit Sauerstoff. Dieses unterschiedliche
Elementverhalten wurde bereits in natürlichen Impaktgesteinen des Meteor-
Kraters (Arizona, USA) und der Wabar-Krater (Saudi Arabien) beobachtet. Die
aus den berechneten Spitzendrücken der Impaktexperimente abgeleiteten
Temperaturen sind generell zu niedrig um die verwendeten Projektilmaterialen
aufzuschmelzen. Um dennoch die Vielzahl vorhandener Projektilkügelchen zu
erklären, wurden folgende drei Mechanismes angenommen, die für einen
Temperaturanstieg verantwortlich sein können: (i) Reibung und Deformation
(plastische Arbeit), (ii) die Bildung von lokalen Druckspitzen durch den
Kollaps von Poren im Sandstein, (iii) Temperaturansteig im Frontbereich des
Projektils als Folge starker Kompression der verbliebenen Atmosphäre. Aus den
Parameterstudien der verschiedenen Impaktexperimente geht hervor, dass die
Projektil-Target Interaktionen und die gekoppelten Elementfraktionierungen
weder von der Impaktenergie (Variation der Projektilgröße bei gleicher
Geschwindigkeit) noch vom Wassersättigungsgrad des Targets beeinflusst werden.
Hingegen zeigt sich ein deutlicher Einfluss der Porosität. In den
Quarzitexperimenten (0 % Porosität) fanden verstärkte Fraktionierungsvorgänge
statt, verglichen mit den Ergebnissen aus den Experimenten mit Sandstein (~23
% Porosität). Grund dafür ist ein höherer Stoßwellen-Druck und daraus
resultieriende höhere Post-Schock Temperaturen, die wiederum zu einer längeren
Reaktionzeit zwischen geschmolzenem Projektil und Target führen. Die
Intensivierung der Fraktionierung innerhalb der Quarzitejekta wurde anhand von
Fe-Anreicherungszonen bestimmt, die sich als markanter Rand um
Projektilkügelchen ausbildeten. Während der plötzlichen Abkühlung der Ejekta
kam es zu einer Phasentrennung innerhalb der Fe-Anreicherungszone. Aufgrund
von extremen chemischen Unterschieden bildeten sich Emulsionstexturen, die
durch eine Fereiche (Lfe) und Si-reiche (Lsi) Schmelze definiert sind. Dieses
Phänomen tritt ebenfalls bei der Vermischung von geschmolzenem Stahl bzw.
geschmolzenem Fe-Meteorit mit Sandsteinschmelze innerhalb der Laserexperimente
auf und konnte kürzlich bei der Analyse desWabar-Impaktglases detailliert
beschrieben werden. Die vorliegende Disseration zeigt, dass kleinmaßstäbige
geochemische Prozesse wie (i) Anreicherung von Projektilelementen in
Targetschmelzen, (ii) die damit gekoppelte Phasentrennung in Lfe und Lsi und
(iii) die signifikante Veränderung der Verhältnisse der Projektilelemente
innerhalb der Targetschmelze, gängige Prozesse sind, die während der
Mischungsvorgänge zwischen Projektil- und Targetschmelze in der Natur
stattfinden.
de
dc.format.extent
X, 119 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
identification of the projectile
dc.subject
hypervelocity impact experiments
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::550 Geowissenschaften, Geologie
dc.title
Geochemical interaction between projectile and target in hypervelocity
cratering experiments
dc.contributor.contact
matthias.ebert247@gmail.com
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Harry Becker
dc.contributor.furtherReferee
PD. Dr. Lutz Hecht |
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Alexander Deutsch
dc.date.accepted
2014-08-22
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000097599-3
dc.title.translated
Geochemische Prozesse zwischen Projektil und Target in Hochgeschwindigkeits-
Impaktexperimenten
en
refubium.affiliation
Geowissenschaften
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000097599
refubium.mycore.derivateId
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