dc.contributor.author
Goldberg, Marc
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:29:04Z
dc.date.available
2002-09-18T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1148
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5350
dc.description
Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Lebenslauf
1\. Einleitung
2\. Literatur Teil 1
2\. Literatur Teil 2
3\. Eigene Untersuchungen Teil 1
3\. Eigene Untersuchungen Teil 2
4\. Ergebnisse
5\. Diskussion
6\. Schlussfolgerungen
7\. Zusammenfassung
8\. Summary
9\. Anhang
Literaturverze
dc.description.abstract
Aufgrund zahlreicher erwünschter Stoffwechselleistungen werden Laktobazillen-
Kulturen seit langem als Starterkulturen im Lebensmittel-bereich, als
Futterzusatzstoffe in der Tierernährung und als Therapeutika in der
pharmazeutischen Industrie verwendet. Vertreter der L. acidophilus- und der L.
casei-Gruppe werden in zunehmendem Maße als Probiotika in Lebensmitteln
eingesetzt, wodurch sich die Notwendigkeit einer sicheren und möglichst
schnell durchführbaren Identifizierung ergibt. Die klassischen
mikrobiologischen Methoden der Identifizierung bis zur Spezies-Ebene erfordern
meist einen hohen Zeitaufwand und liefern aufgrund unterschiedlicher
Stammformen innerhalb einer Spezies nicht immer eindeutige Ergebnisse. Dabei
bereitet innerhalb der L. (= Lactobacillus) acidophilus-Gruppe insbesondere
die Differenzierung zwischen L. crispatus und L. gasseri bzw. L. johnsonii und
L. acidophilus Schwierigkeiten. In der L. casei-Gruppe ist es durch Änderungen
der taxonomischen Einstufung von Spezies zu einer beträchtlichen Verwirrung
gekommen. Ziel dieser Arbeit war es daher, für die Spezies L. acidophilus, L.
gasseri und L. johnsonii (L. acidophilus-Gruppe) und für L. zeae, L. paracasei
und L. rhamnosus (L. casei-Gruppe), gleichzeitig die am häufigsten
eingesetzten Spezies in Probiotika, Gensonden zu entwickeln und auf ihre
Aussagekraft im Vergleich zu anderen molekularbiologischen Methoden zu prüfen.
Hierzu wurden die über das Internet zugänglichen Gendaten und die
Computerprogramme des NCBI/GenBank (National Center for Biotechnology
Information) sowie des RDP (Ribosomal Database Project) der Michigan State
University, USA, genutzt. Die Synthese der L. gasseri-Sonde erfolgte nach
partieller Sequenzierung der 16S rRNA eines L. gasseri-Referenzstammes (ATCC
19992 / DSM 20077) mit der PCR-Technik. Zur Prüfung der Eignung der Sonden
wurden insgesamt 85 Typ- und Sammlungsstämme aus der L. acidophilus- und L.
casei-Gruppe (Typ- / Referenzstämme, Isolate aus Milchprodukten, aus
pharmazeutischen Präparaten und aus klinischem Material) sowie vergleichend
Vertreter von sieben anderen Lactobacillus-Spezies und zwei Weissella-Spezies
herangezogen. Alle Prüfstämme waren vorher mit klassischen phänotypischen
Methoden auf ihre Einstufung überprüft worden. Die molekularbiologische
Prüfung erfolgte anhand der Dot Blot-Hybridisierungstechnik. Die
Hybridisierungsergebnisse zeigten, daß Gensonden zur Speziesidentifizierung
von biotechnologisch genutzten Laktobazillen dieser beiden Gruppen eingesetzt
werden können. Alle geprüften Stämme der Spezies L. acidophilus sensu stricto
wurden nur von der L. acidophilus-Sonde erfaßt. Bei den eng verwandten Spezies
L. gasseri und L. johnsonii kam es zu Kreuzreaktionen, d.h. die L. johnsonii-
Stämme reagierten zusätzlich mit der L. gasseri-Sonde. Die Abgrenzung zwischen
diesen beiden Spezies gelang durch die L. johnsonii-Sonde, da diese lediglich
mit den L. johnsonii-Stämmen hybridisierte. Der L. casei-Typstamm (ATCC 393T)
reagierte sowohl mit der L. paracasei- als auch mit der L. zeae-spezifischen
Sonde. Drei weitere als L. casei deklarierte Stämme hybridisierten lediglich
mit der L. paracasei-Sonde, wie auch drei L. paracasei-Referenzstämme und ein
weiterer als L. paracasei deklarierter Sammlungsstamm. Das veranlaßte zu einer
Unterteilung der L. casei-Stämme in zwei Untergruppen (L. casei I bzw. II).
Dieser Befund unterstützt einen gegenwärtigen taxonomischen Lösungs-vorschlag
für die L. casei-Gruppe, wonach der jetzige Typstamm von L. casei der Spezies
L. zeae zugeordnet werden soll, während die anderen L. casei-Stämme (inklusive
des von mehreren Autoren vorgeschlagenen Neo-Typstammes ATCC 334) mit L.
paracasei zusammengeführt werden können. Auch unter den phänotypisch als L.
rhamnosus identifizierten Stämmen gab es zwei Abstufungen in den Reaktionen.
Etwa die Hälfte der Stämme (12) reagierte nur mit der L. rhamnosus-Sonde, die
andere Hälfte (10) aber gleichzeitig mit der L. paracasei-Sonde. Die letzteren
waren bis auf eine Ausnahme alle klinischen Ursprunges. Aufgrund dieser
Kreuzreaktionen wurde eine Einteilung in die Untergruppen L. rhamnosus I bzw.
II vorgenommen. Die L. rhamnosus-Sonde kann dennoch als Spezies-spezifisch
angesehen werden. Einen Sonderfall stellte ein phänotypisch als L. rhamnosus
identifizierter klinischer Stamm dar, der lediglich mit der L. paracasei-Sonde
reagierte. Dieser Stamm wurde aber auch in einer anderen mittels RAPD-PCR
durchgeführten Untersuchung als L. casei / L. paracasei identifiziert.
Mitreaktionen von anderen Spezies aus der L. acidophilus-Gruppe (L. crispatus,
L. amylovorus, L. gallinarum) sowie von einigen anderen Vertretern der
Milchsäurebakterien (Lactobacillus und Weissella) traten nicht auf. Der
Vergleich der Ergebnisse, die mittels Gensondentechnik erzielt werden konnten,
mit denen, die zuvor mit anderen molekularbiologischen Methoden mit den
gleichen Stämmen gewonnen werden konnten bestätigte, daß die Gensondentechnik
aussagekräftig für die Einstufung von Stämmen ist. Da die Abgrenzung der bei
Mensch und Tier zur autochthonen Mikroflora gehörenden Spezies L. gasseri von
L. crispatus mit phänotypischen Untersuchungs-methoden Schwierigkeiten
bereitet und Vertretern dieser Spezies im Rahmen der Anwendung als Probiotika
eine besondere Bedeutung zukommt, ist die Anwendung zusätzlicher Gensonden
erforderlich. Die Herstellung und Prüfung einer L. crispatus-Sonde war im
Rahmen dieser Arbeit nicht möglich gewesen. Ein durchgeführter BLAST-
Sequenzvergleich (NCBI/GenBank) des L. gasseri-Typstammes mit dem L.
crispatus-Typstamm zeigte aber zwei für eine Gensonde in Betracht kommende
Basensequenzabschnitte auf, die eine Differenzierung mit der in dieser Arbeit
angewandten Methodik ermöglichen könnten. Hinsichtlich des Arbeitsaufwandes
wies die Gensondentechnik Vorteile gegenüber anderen molekularbiologischen
Methoden, z.B. der RAPD-PCR-Technik, auf. Nachteilig bei der bisherigen
Technik war, daß die Kulturen angezüchtet werden mußten und erst anschließend
das Dot Blot-Verfahren eingesetzt werden konnte. Eine Beschleunigung des
Nachweises ist von der Reverse Dot Blot-Hybridisierungs-technik zu erwarten,
bei der eine Kultivierung der nachzuweisenden Bakterien nicht erforderlich ist
und das jeweilige Zielgen durch spezifische Primer vor der Hybridisierung
amplifiziert wird und dadurch lediglich kurze Hybridisierungszeiten (2 bis 4
Stunden) erforderlich sind. Die Hybridisierungstechnik ist also zur sicheren
Identifizierung einiger biotechnologisch wichtiger Laktobazillen-Spezies
geeignet. Weitere Sonden, insbesondere für die Spezies L. crispatus und L.
casei/L. paracasei müssen geprüft werden. Auch die Eignungsprüfung dieser
Methode in der Routine steht noch aus. Auf Grund der Ergebnisse mit
Sammlungsstämmen, die aus Handelsprodukten stammten, wird aber von der
Einsatzfähigkeit in der Routine ausgegangen.
de
dc.description.abstract
Development and application of 16S rRNA-targeted gene probes for the
identification of biotechnologically used Lactobacillus-strains of the L.
acidophilus- and L. casei-group Due to numerous desirable metabolic properties
lactobacilli have long been used as starter cultures in food production, as
feed additives in animal nutrition, and as therapeutic agents in the
pharmaceutical industry. Members of the L. acidophilus- and the L. casei-group
are increasingly applicated as probiotics in food, thus requiring reliable and
fast identification. The classical microbiological methods for identification
of microorganisms to the species-level are usually tedious and sometimes
provide ambiguous results due to varying strain forms within a species. In
particular, the differentiation within the L. (= Lactobacillus) acidophilus-
group, e.g. between L. crispatus and L. gasseri resp. between L. johnsonii and
L. acidophilus may be difficult. In the L. casei-group modifications in the
taxonomic classification of species have caused considerable confusion.
Therefore, the intention of this study was the development of gene probes for
the species L. acidophilus, L. gasseri, and L. johnsonii (L. acidophilus-
group), and for L. zeae, L. paracasei, and L. rhamnosus (L. casei-group),
which are commonly used as probiotics. Furthermore, the significance of gene
probes was to be evaluated in comparison to other molecular methods. For this
purpose the databases and computer programs of the NCBI/GenBank (National
Center for Biotechnology Information) as well as the RDP (Ribosomal Database
Project) of the Michigan State University, USA, which can both be accessed via
internet, were utilized. The synthesis of the L. gasseri-probe was performed
with the PCR-technique after partial sequence analysis of the 16S rRNA-gene of
a L. gasseri-reference strain (ATCC 19992 / DSM 20077). For the validation of
the probes a total of 85 type- and reference strains out of the L.
acidophilus- and the L. casei-group (type- / reference strains, isolates from
dairy products, pharmaceutical preparations, and clinical material) as well as
comparatively seven strains from other Lactobacillus-species and two
Weissella-species were included. With regard to their classification, all
tested strains were previously subjected to classical phenotypical testing.
The molecular-based testing was performed by dot blot-hybridization. The
hybridization results demonstrated that gene probes can be applied for
species-specific identification of biotechnologically used lactobacilli of
these two groups. All tested strains belonging to the species L. acidophilus
sensu stricto were exclusively detected with the L. acidophilus-probe. Cross-
reactions occurred with the phylogenetically closely related species L.
gasseri and L. johnsonii, i.e. some strains reacted additionally with another
probe, which was not intended for the identification of the respective
species. Thus, the L. gasseri-probe also detected the L. johnsonii-strains.
Differentiation between these two species was possible by addtionally applying
the L. johnsonii-probe, which only hybridized with the L. johnsonii-strains.
The type strain of L. casei (ATCC 393T) reacted with the L. paracasei-probe as
well as with the L. zeae-specific probe. Three additional strains, which were
declared as members of L. casei, hybridized solely with the L. paracasei-probe
as well as three L. paracasei-reference strains and one additional collection
strain, which was declared as belonging to L. paracasei. This induced a (sub-)
division of the L. casei-strains into two subgroups (L. casei I resp. II).
These findings support a present proposal for the solution of the taxonomic
problems within the L. casei-group, e.g. that the current L. casei-type strain
is to be assigned to L. zeae, whereas other L. casei-strains (including strain
ATCC 334 suggested as the neo-type strain of L. casei by several authors) may
be grouped with L. paracasei. Two gradations with respect to the hybridization
reactions also appeared among strains phenotypically identified as L.
rhamnosus. Approximately half of these strains (12) reacted only with the L.
rhamnosus-probe, the other half (10) however reacted simultaneously with the
L. paracasei-probe. All but one of the latter strains where of clinical
origin. Due to these cross-reactions the assignment into the subgroups L.
rhamnosus I resp. II was carried out. The L. rhamnosus-probe can nevertheless
be regarded as species-specific. A special case was represented by a clinical
strain phenotypically identified as L. rhamnosus, which reacted solely with
the L. paracasei-probe. In other investigations, this strain was also
identified as L. casei / paracasei by means of RAPD-PCR. Cross-reactions with
other species out of the L. acidophilus-group (L. crispatus, L. amylovorus, L.
gallinarum) as well as with other representatives of lactic acid bacteria
(Lactobacillus and Weissella) did not occur. The comparison of the
hybridization results with those obtained in previously performed
investigations with other molecular methods with the same strains, confirms
the significance of gene probes for the classification of strains. The
delimitation of L. gasseri from L. crispatus proves difficult with phenotypic
methods. Both species belong to the autochthonous microflora and have special
relevance in the context of their use as probiotics. Due to this fact, the
application of additional gene probes is required. Although the synthesis and
verification of a L. crispatus-probe was not feasible in the scope of these
investigations, a comparison of L. gasseri and L. crispatus type strain-
sequences retrieved by a BLAST-analysis (NCBI/GenBank) displayed two
nucleotide segments, which could achieve a differentiation with the
methodology used in this study. Regarding the required work load, the
hybridization-technique indicated advantages in comparison to other molecular-
based methods, e.g. RAPD-PCR-technique. An unfavourable aspect of the
technique applied hitherto was the fact that the dot blot procedure could be
used only after having cultured the strains. Faster identification can be
expected by the reverse dot blot-hybridization technique, where cultivation of
strains prior to hybridization is not necessary and amplification of the
target genes with specific primers requires hybridization periods of only 2-4
hours. The hybridization technique is thus suitable for the reliable
identification of some biotechnologically relevant Lactobacillus-species.
Further probes, in particular for the species L. crispatus and L.
casei/paracasei must be developed and validated. The applicability of these
methods in the routine is still pending. However, on the basis of the results
with collection strains originating from commercial products, the suitability
for routine application can be expected.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Probiotic Microorganisms, Microbiological Techniques
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Entwicklung und Einsatz von 16S rRNA Gensonden zur Identifizierung
biotechnologisch genutzter Laktobazillen-Stämme der L. acidophilus- und der L.
casei-Gruppe
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Gerhard Reuter
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. Günter Klein
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Ortwin Simon
dc.date.accepted
2002-02-01
dc.date.embargoEnd
2002-11-05
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2002000946
dc.title.translated
Development and application of 16S rRNA-targeted gene probes for the
identification of biotechnologically used Lactobacillus-strains of the L.
acidophillus- and L. casei-group
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000000762
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2002/94/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000000762
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access