dc.contributor.author
Brückmann, Olaf
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:05:23Z
dc.date.available
2010-07-05T07:35:02.694Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11443
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15641
dc.description.abstract
Die Muskeldystrophie vom Typ Duchenne (DMD) ist durch Untergang von
Muskelzellen und eine progrediente Fibrosierung der Muskulatur gekennzeichnet.
Immobilität und eine stark verkürzte Lebenserwartung sind die Folge. Die mdx-
Maus dagegen, ein Tiermodell der DMD mit Dystrophindefizienz, besitzt eine
nahezu normale Lebenserwartung. Auffallend ist die fehlende Fibrose in der
Muskulatur der mdx-Maus. Daraus folgt, daß die Fibrose der Muskulatur und der
ungünstige klinische Verlauf bei DMD keine unmittelbare und zwangsläufige
Folge des Dystrophinmangels sein können. Diese Überlegung und neuere
Erkenntnisse über die Funktion der extrazellulären Matrix im Zusammenhang mit
fibrosierenden Erkrankungen gaben Anlaß, sich mit der Fibrosierung bei DMD
auseinanderzusetzen. Bereits bekannt ist, daß die Synthese von Kollagen I und
III gesteigert ist. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob der
progredienten Fibrose bei DMD auch ein verminderter Abbau von Kollagen I und
III zugrunde liegen könnte. Dazu wurden Muskelgewebeschnitte von 17 DMD-
Patienten, 10 Gesunden und 11 Patienten mit anderen Myopathien untersucht.
Mittels RNA/RNA-in situ-Hybridisierung wurden das Kollagen I und III abbauende
Enzym Matrixmetalloproteinase-1 (MMP-1) und dessen Inhibitor Tissue Inhibitor
of Matrixmetalloproteinase-1 (TIMP-1) auf RNA-Ebene nachgewiesen und durch ein
Auszähl-verfahren semiquantitativ bestimmt. Es ergab sich in der DMD-Gruppe
gegenüber der normalen Kontrollgruppe eine Erhöhung sowohl von MMP-1-mRNA als
auch von TIMP-1-mRNA, wobei TIMP-1-mRNA überproportional erhöht war. Da TIMP-1
auf MMP-1 im stöchiometrischen Verhältnis 1:1 wirkt, sind auf RNA-Ebene durch
den TIMP-1 Überschuß die Vorraussetzungen für einen verminderten Abbau von
Kollagen I und III gegeben. Die Ergebnisse stimmen bezüglich TIMP-1 mit einer
Untersuchung an DMD-Patienten auf Proteinebene überein. Darüber hinaus wurden
die Ergebnisse mit Untersuchungen über Leber-, Lungen- und Blasenfibrose
verglichen. Gute Übereinstimmung bestand in der starken TIMP-1 Erhöhung, MMP-1
verhielt sich unterschiedlich (beispielsweise war MMP-1 weder bei gesunden
noch bei zirrhotischen Lebern nachweisbar), bei allen fibrosierenden
Erkrankungen war jedoch das Verhältnis TIMP-1/MMP-1 in Richtung TIMP-1
verschoben. Es zeigte sich eine Häufung sehr stark TIMP-1 exprimierender
Zellen in Regionen gruppenförmiger Muskelfaserdegeneration – ein weiterer
Hinweis auf die Bedeutung der TIMP-1-Erhöhung für die Entstehung der Fibrose
und der eingeschränkten muskulären Regenerationsfähigkeit. Als steuernde
Zytokine im System der Fibrolyse/Fibrogenese kommen vor allem TGF-1 und bFGF
in Frage. Die Serumkonzentrationen von TGF-1 sinken bei DMD mit zunehmendem
Alter, ein entsprechendes Absinken von TIMP-1-mRNA konnte in der vorliegenden
Untersuchung nicht nachgewiesen werden. Eine mögliche Erklärung ist, daß
TIMP-1 als autokriner Wachstumsfaktor zytokinunabhängig wirksam werden kann.
Durch eine sequentielle Doppelmarkierung mit immunhistologischer
Zelltypisierung (APAAP-Methode) und anschließender in situ- Hybridisierung
konnten Fibroblasten sowohl als MMP-1-mRNA als auch TIMP-1-mRNA exprimierende
Zellen identifiziert werden. Dieses Ergebnis steht im Einklang mit
Untersuchungsergebnissen anderer Organfibrosen. Im Vergleich mit anderen
Myopathien stellt die Erhöhung der TIMP-1-mRNA keinen für die DMD spezifischen
Befund dar, sie war jedoch in der DMD-Gruppe am stärksten ausgeprägt. Es
konnte gezeigt werden, daß bei der Muskeldystrophie vom Typ Duchenne über eine
TIMP-1-Erhöhung auf RNA-Ebene die Voraussetzungen für einen verminderten
Kollagenabbau im DMD-Muskel gegeben sind. Weitere Untersuchungen auf
Proteinebene sowie Funktionsuntersuchungen mittels Zymographie sind wegen der
komplexen Steuerungsmechanismen notwendig.
de
dc.description.abstract
In dystrophinopathies, disease severity is generally related to the extent of
muscle fibrosis. To determine whether a decrease in matrix degradation
contributes to the severe fibrosis seen in Duchenne muscular dystrophy (DMD),
quantified RNA transcript numbers were quantified for the fibrolytic matrix
metalloproteinase (MMP)-1 and its natural tissue inhibitor (TIMP)-1 in muscle
probes of 17 DMD patients as well as in pathological (11 other myopathies) and
normal controls (10). There was an up-regulation of TIMP-1- and MMP-1-RNA in
DMD muscle, but TIMP-1 levels were much more elevated than MMP-1 levels. There
wasn`t found a correlation between age of DMD patients and expression of
MMP-1- and TIMP-1-mRNA. Therefore, besides enhanced fibrogenesis, a
disturbance of matrix degradation may play a significant role in muscle
fibrosis in DMD. Further examination on the protein level is necessary to
confirm the results. TIMP-1 and the possible cytokines bFGF and TGFβ1 should
be investigated further as a promising target to prevent muscle fibrosis in
DMD.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
in situ hybridization
dc.subject
Duchenne muscular dystrophy
dc.subject
matrix degradation
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Expression von MMP-1- und TIMP-1-mRNA bei Muskeldystrophie vom Typ Duchenne
dc.contributor.contact
olafbrueck@arcor.de
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. A. v. Moers
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. W. Stenzel
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. U. Schara
dc.date.accepted
2010-09-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000017789-2
dc.title.translated
MMP-1- und TIMP-1-mRNA expression in Duchenne muscular dystrophy
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000017789
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000007703
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access