dc.contributor.author
Voges, Märthe
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:05:04Z
dc.date.available
2012-02-08T09:36:34.279Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11429
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-15627
dc.description.abstract
Die transarterielle Chemoembolisation (TACE) der Leber ist ein
minimalinvasives, lokales Therapieverfahren, das speziell bei
hypervaskularisierten Tumoren wie beispielsweise des hepatozellulären
Karzinoms oder Metastasen des malignen Aderhautmelanoms eingesetzt wird. Diese
Tumoren werden arteriell über Äste der A. hepatica versorgt, während die
Blutversorgung des Leberparenchyms hauptsächlich über die Pfortader erfolgt.
Dadurch kann über die selektive arterielle Applikation eines Chemoembolisats
in tumorversorgende Gefäße eine gezielte Nekrose des malignen Gewebes
induziert werden. Die systemischen Nebenwirkungen werden gleichzeitig deutlich
begrenzt. Für den Therapieerfolg der transarteriellen Chemoembolisation ist
eine möglichst genaue Weichteil- und Gefäßdarstellung obligat. Als bildgebende
Verfahren zur Tumordarstellung wurden bisher die Multidetektor-
Computertomographie (MDCT) und Magnetresonanztomographie (MRT) genutzt und zur
Gefäßdarstellung und Intervention die digitale Subtraktionsangiographie (DSA)
eingesetzt. Durch die Entwicklung von digitalen Flachdetektor-
Angiographiesystemen mit hoher zeitlicher Auflösung konnten 3D-tomographische
Rekonstruktionen ermöglicht werden und Hybrid-C-Arm-CT-Systeme entstehen.
Damit können konventionelle Projektionsangiographien und CT-ähnliche
Schnittbilder (C-Arm-CT-Bilder bzw. CACT-Bilder) in einem Untersuchungsgang
gewonnen werden. Diese Flachdetektor-CACT-Geräte können im Rahmen der TACE
eingesetzt werden und sowohl über DSA-Akquisitionen wichtige Informationen zur
Identifikation tumorversorgender Gefäße liefern, als auch durch CACT-
Bildakquisitionen unter Verwendung von Kontrastmittel Schnittbildinformationen
über das Lebergewebe und die Tumorausdehnung geben. Das Ziel dieser
prospektiven klinischen Studie war die Beurteilung der diagnostischen
Aussagekraft der Flachdetektor-CACT im Vergleich zur biphasischen MDCT im
Hinblick auf die Darstellung maligner hypervaskulärer Leberläsionen im Rahmen
von transarteriellen Chemoembolisationen der Leber. Von den 15
Studienteilnehmern wiesen acht Patienten ein hepatozelluläres Karzinom als
Grunderkrankung auf, die anderen sieben ein hepatisch metastasiertes
Aderhautmelanom. Als Voruntersuchung erfolgte bei allen Patienten eine
kontrastmittelverstärkte biphasische MDCT der Leber sowie unmittelbar vor der
TACE eine biphasische CACT mit selektiver intraarterieller
Kontrastmittelapplikation, wobei letztere bezüglich der Detektion maligner
hepatischer Läsionen mit der MDCT verglichen wurde. Darüberhinaus wurde die
Vollständigkeit der Segmentabbildung dokumentiert und mit dem gemessenen
Leberdurchmesser korreliert und die Artefakthäufigkeit in der CACT der MDCT
gegenübergestellt. Verglichen mit der MDCT lagen die Sensitivität und die
Spezifität im Hinblick auf den Tumorbefall der Lebersegmente in der CACT bei
97% (76/78) und 85% (28/33) [Befunder 1] bzw. bei 99% (77/78) und 79% (26/33)
[Befunder 2]. Eine vollständige Abbildung aller Lebersegmente konnte in der
CACT nur bei fünf von 15 Patienten erreicht werden. Bei Patienten mit
unvollständiger Segmentabbildung in der CACT war der kraniokaudale (koronare)
Leberdurchmesser signifikant größer als bei Patienten, deren Leber vollständig
abgebildet werden konnte (Mittelwert [95% CI], 22,7 cm versus 20,2 cm, p =
0,0193). Die Bildinterpretation war in der CACT häufiger durch Artefakte in
den Segmenten beeinträchtigt als in der MDCT. Massive Artefakte, durch die
eine Bildinterpretation und Diagnosestellung unmöglich gewesen wäre, traten
aber weder in der CACT noch in der MDCT auf. Die Sensitivität für die
Detektion der malignen Einzelläsionen lag zwischen 92% und 96%. Der mittlere
Durchmesser der als falsch positiv gewerteten Läsionen war im Vergleich zur
MDCT als Goldstandard signifikant kleiner als der mittlere Durchmesser der
richtig-positiven Läsionen (Befunder 1: p = 0,0064; Befunder 2: p = 0,0001).
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen eine sehr hohe Sensitivität der
arteriellen und portalvenösen CACT für die Detektion von malignen
Leberläsionen und das die CACT damit ein geeignetes Verfahren für die
intraprozedurale Bildgebung der Leber im Rahmen der TACE darstellt. Die
Spezifität der CACT ist im Vergleich zur MDCT zwar etwas geringer, aber im
Rahmen der TACE-Planung annehmbar. Die Analyse der Einzelläsionen ergab, dass
mit der CACT mehr Läsionen nachgewiesen werden konnten als mit der MDCT. Im
Hinblick auf die Frage nach der Ursache kann eine höhere Sensitivität der
CACT, wie sie auch für vergleichbare Verfahren mit intraarterieller
Kontrastmittelapplikation wie der CTHA und CTAP in Studien beschrieben wurde,
nur vermutet werden. Ein Hinweis hierauf bietet die Nachweisbarkeit besonders
kleiner Läsionen in der CACT, welche mit der MDCT weniger gut dargestellt
werden können. Ebenso ist es möglich, dass eine erhöhte Anzahl falsch
positiver Befunde, die auch bei der CTHA und CTAP auftreten, für die höhere
Nachweisrate maligner Einzelläsionen in der CACT in dieser Studie
verantwortlich ist. Als Limitation der Methode CACT ist der eingeschränkte
Abbildungsbereich und die Artefaktanfälligkeit zu werten, wobei beide
Einschränkungen durch die apparative Verbesserung neuer Gerätegenerationen
bereits adressiert werden.
de
dc.description.abstract
The aim of this study was to evaluate the diagnostic accuracy and scan
coverage of flat-detecor C-arm-CT (CACT) compared to that of biphasic multi-
detector computed tomography (MDCT) with regard to visualization of
hypervascular liver lesions during transarterial chemoembolization (TACE) of
the liver. Material and Methods. We investigated 15 patients; eight with
hepatocellular carcinoma and seven with hypervascular liver metastases from
uveal melanoma. All patients were examined by biphasic MDCT of the liver
followed by contrast enhanced arterial and portal venous CACT of the liver for
the TACE procedure. The number and location of hepatic malignancies found by
CACT were compared to those found by MDCT. The scan coverage of liver segments
was documented and correlated with the liver diameter measured on MDCT. In
addition, the number of artifacts was compared between CACT and MDCT. Results.
Sensitivity and specificity for segmental tumor involvement of CACT compared
to MDCT were 97 % (76/78) and 85% (28/33) [reader 1] and 99% (77/78) and 79%
(26/33) for reader 2, respectively. Complete scan coverage of the liver
segments was obtained in five of 15 patients on CACT. Patients with incomplete
scan coverage of the liver segments showed a significant larger craniocaudal
liver diameter than patients with complete scan coverage of liver segments
(mean [95% CI], 22,7 cm versus 20,2 cm, p = 0,0193). The image interpretation
was more often affected by artifacts in CACT than in MDCT. Sensitivities for
the detection of malignant liver lesions in CACT were 92% and 96% for readers
1 and 2. The maximum diameter of false-positive liver lesions on CACT was
significant smaller than the maximum diameter of true-positive lesions in
comparison to MDCT (reader 1: p = 0,0064; reader 2: p = 0,0001). Conclusion.
The results of this study show a high sensitivity of arterial and portal
venous CACT for detection of hypervascular liver lesions. For this reason,
CACT is an adequate imaging technique for TACE. The evaluation of liver
lesions showed that biphasic CACT detected more lesions than state-of-the-art
MDCT. That might be caused by a higher sensitivity of CACT, especially for the
detection of small lesions, which is shown as well in studies with comparable
imaging methods like CTHA (CT hepatic angiography) and CTAP (CT during
arterial portography). On the other hand, CACT could show more false-positive
results like CTHA and CTAP. The incomplete scan coverage of the liver and the
higher number of artifacts on CACT are the most important limitations of our
study. Therefore a technical improvement of CACT is necessary especially with
regard to the enlargement of the scanning range and the processing speed to
reduce artifacts.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
hepatocellular carcinoma
dc.subject
transarterial chemoembolization
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Darstellbarkeit von Leberläsionen im Rahmen der transarteriellen
Chemoembolisation durch Rekonstruktion computertomographischer Bilder aus
projektionsangiographischen Rohdaten im Vergleich zur Multidetektor-
Computertomographie
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. B. Chr. Meyer
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. H. Shin
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. M. Kruschewski
dc.date.accepted
2012-02-24
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000035471-4
dc.title.translated
Visualization of hypervascular liver lesions during transarterial
chemoembolization based on reconstruction of CT-like images using projectional
angiographic raw data compared to MDCT
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000035471
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000010494
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access